Gasthaus "Zum Singenden Wald"

  • Dunja hat den kurzen Wortwechsel zwischen Xanthia und Herrn Berkenbrecht nachdenklich verfolgt, schließlich bemerkt sie äußerst skeptisch,


    "Vielleicht mag es anderswo besser sein, aber zu jeder Zeit, die ich am Hofe verbrachte gab es dort mehr von jenen unangenehmen Leuten, als ich je auf allen meinen Reisen getroffen habe... und das will etwas heißen, denn ich war gewisslich öfter unterwegs als am Hofe! Jene kleinmütigen Adligen, denen nichts mehr bedeutet als gesehen zu werden, jene Schacherer und Blutsauger, die all ihr Hab und Gut vertun nur um bei Hofe Eindruck zu machen... und die doch ihre Bauern schinden im Glauben sie wären etwas besseres... und leider ist es oft genug wenig unterhaltsam sie irgendwie los zu werden!"


    Sie schüttelt den Kopf,


    "Nein, dann lieber unterwegs sein... ohne Verpflichtungen, ohne großen Namen... und tun und lassen können, was einem beliebt!"

  • Xanthia bedenkt Dunja mit einem langen Blick und senkt dann die Lieder. Ein wenig versonnen dreht sie den Becher zwischen ihren Händen.



    " Von schlechtgelaunten Stadwachen als Tunichtgut vertrieben werden, jedem Wegelagerer ausgeliefert, dem ehrhaften Volk ein Dorn im Auge, in den Augen marodierender Söldner oder unflätiger Bauern Freiwild, von den Herren der besserern Gesellschaft mal ganz zu schweigen."


    Xanthia sieht wieder zu Dunja und ihre Stimme klingt spöttisch, jedoch nicht verletzend.


    " immer im ungünstigen Moment naß werden, seltenst Kleidung, die nicht geflickt ist oder vor Dreck starrt, Blasen, müde Knochen, Hunger - ganz zu vergessen, daß man so gut wie nie eine Nacht durchschläft - sicher das Leben als Wanderer hat so seine Freuden. "


    Sie stellt den Becher bedachtsam zurück auf den Tisch. Und fährt mit ganz anderer Stimme fort:


    " Aber es ist so wie mit vielen Dingen - Wo Licht ist, fällt auch Schatten. Und ich für meinen Teil, bin zufrieden dem Wind folgen zu können. "

  • Dunja ist Xanthias Worten völlig unbeeindruckt gefolgt, dann gibt sie schlicht aber bestimmt zur Antwort,


    "Ich kenne beide Seiten, Xanthia... Und glaube mir, deine ist die bessere!"


    Sie sieht sie einen Moment ernst an, dann senkt sie ihren Blick und zerkrümmelt gedankenverloren den Rest des Brotes auf ihrem Teller...

  • Ich glaube kaum, daß Du die dunklen Schatten meiner Seite wirklich kennst, Dunja.


    Xanthias Gedanken sind in ihrem Gesicht nicht zu lesen, auch nicht, daß ihr zuerst eine zornige Antwort auf den Lippen lag. Ruhig und freundlich erwidert sie:


    " Ich beschwere mich nicht Dunja. Ich weiß zu schätzen was ich habe und zu missen, was mir fehlt. Mehr erwarte ich nicht. "


    Sie faßt nach dem Weinkrug und hält ihn leicht in Dunjas Richtung.


    " Komm, nimm noch einen Schluck des Ritters guten Wein. Es wäre schade solch einen fürstlichen Schmaus mit Trübsal zu vergeuden. "


    Sie macht eine ausladende Geste über den Tisch und streift Herrn Berkenbrecht und Danara mit einem fröhlichen Blick.


    " Zudem möchte ich mich noch ein mal herzlich für dieses ausgiebige Mal bedanken, Herr Berkenbrecht Arnulfson. "

  • Als Xanthia sie anspricht, schrickt Dunja leicht zusammen, faßt sich jedoch rasch wieder. Mit einem halbherzigen Lächeln lehnt sie den angebotenen Wein kopfschüttelnd ab,


    "Danke! Für mich nicht mehr...!"


    Kurz atmet sie tief durch, fast als wolle sie mit Macht schlechte Erinnerungen zurückdrängen, dann grinst sie und stimmt Xanthia zu,


    "Ja, dem pflichte ich bei! Es geht doch nichts über ein gutes Mahl gemeinsam genossen...!"


    Ihre Augen blitzen übermütig und ein fröhliches Lächeln liegt auf ihren Zügen, so als hätte es die wenigen Worte zwischen ihr und Xanthia nie gegeben...

  • Martin war nicht wählerisch und machte in der nächst besten Schänke halt, die auf seinem Weg lag.
    Er trat ein und seine Laune hob sich sichtlich als er den typischen Geruch wahrnahm.
    Martin erhob seine Stimme und lies es durch den Raum schallen.


    „Guter Wirtsmann, bring er mir doch 2 Krüge voll dem besten Gegorenen dieses Hauses. Die Münzen mag ich aufbringen.“


    Martin schüttelte einen kleinen Beutel an seinem Gurt und ging rüber zur Theke.

  • " Na, in der Herrschaftstadt scheint es ja nicht viele Diebe zu geben. "


    raunt Xanthia Dunja gut gelaunt zu


    " sonst wäre der Herr sicher etwas vorsichtiger mit seinem Geldbeutel. "

  • Dunja grinst bei Xanthias Worten und raunt dann leise,


    "Wir könnten ihn eines besseren belehren...!"


    Dann lacht sie fröhlich und schüttelt übermütig den Kopf. Als William zu ihrem Tisch tritt weist sie auf einen der leeren Stühle,


    "Bitte, fühl´dich wie zu Hause!"

  • Der Nordmann sah ein wenig ärgerlich aus, und er sagte:
    "Herrschaften, ich bitte euch... Dieser Mann ist genauso Gast wie wir auch. Nunja, er ist ein wenig laut, aber er verdient die etwas spöttischen Bemerkungen nicht!"


    Dann wandte er sich an William:
    "Schön, dass Ihr zu uns stoßen konntet, Sir William! Ich habe nämlich eine Frage an Euch: Seid Ihr mit dem bretonischen Herrschaftshaus verwandt?"

  • Martin nahm mit Dank den ersten vollen Humpen entgegen. Er genoss den ersten kräftigen Schluck und blickt dann in den Raum. An einem Tisch erkannte er einige der Reisende wieder. Er konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen, drehte sich zum Wirt und flüsterte diesen etwas zu.


    Der Wirt nahm den zweiten Krug und brachte ihn an den Tisch der Reisenden hin.


    Martin hob zum Gruß den Humpen.


    "Ich grüße den von York. Schön euch hier wohlbehalten zu sehen. Ihr habt es also doch hierher geschafft. Das freut mich. Ich hoffe allen geht es gut und ihr habt keinen Bruder unterwegs verloren. Lasst euch den Trunk munden, er geht auf mich. My Ladies."


    Martin verbeugte sich sehr höflich vor den Damen.

  • Als der Wirt eine Krug brachte und Martin William zurief,nahm er den Krug und ließ den Inhalt die Kehle hinunter fließen.Dann stellte er hörbar den leeren Krug auf den Tisch.


    "Ich danke euch Martin für diese Aufmerksamkeit,nach dieser staubigen Reise eine wahre Wohltat.Was meine Brüder angeht da macht euch nur keine Sorgen sie sind nicht weit von hier.Aber lasst uns nicht quer durch die Taverne sprechen.Kommt und setzt euch wenn ihr möchtet!"


    William machte eine Einladende Handbewegung.Dann wannte er sich kurz dem Nordmann zu.


    "Verzeiht Herr Berkenbrecht wenn es euch nichts ausmacht würde ich auf eure Frage später zurückkommen wenn wir unter uns sind......wenn ihr versteht!"


    Er blickte dabei zu dem Söldner.

  • Dunja neigt auf den höflichen Gruss des Söldners leicht den Kopf, dann lächelt sie,


    "So sieht man sich wieder, werter Herr...?"


    Sie hebt fragend eine Augenbraue,


    "Wie mir scheint hat der Aufenthalt in dieser Stadt Euch wohl getan...!"


    Sie wirft einen bezeichnenden Blick auf den Weinkrug, dann folgt sie Williams Beispiel und weist auf einen der leeren Stühle,


    "Nehmt Platz... Wie geht es Eurem Herrn, Bruder Bernhardt? Hat er den Norden glücklich erreicht, so wie er es geplant hatte?"