Jahn atmete einige Male tief durch, ehe er an die Tür klopfte. aufmerksam lauschte er, doch war kein Ton aus dem Zimmer zu hören. Er klopfte nocheinmal. Immer noch war kein Herrein zu hören, obwohl ER ihn doch zu sich gerufen hatte.
Jahn nahm all seinen Mut zusammmen und öffnete leise die Tür. Er wusste nur zu gut, wie ärgerlich sein Herr werden konnte, lies man ihn warten. Also trat Jahn in demütiger Haltung in den Raum.
" Ihr wolltet mich..."
Weiter kam der Mann nicht. Eine Welle zerstöreischer Energie traf ihn, noch ehe er seinen Satz vollendet hatte. Die geballte, hitzeflimmernde Kraft warf ihn mit vernichtender Wucht gegen die Wand. Jahn spürte noch, wie seine Rippen brachen und schrie.
Doch dann ballte der Jüngling, geruhsam ausgestreckt auf einem Lager in mitten des Raumes lag, die Faust und Jahns verzweifelte Hilfeschreie erstickten in einem unverständlichen Gurgeln. Das, was einmal Mensch gewesen war, tropfte zu einem unförmigen Klumpen aus Fleisch und Blut verschmolzen von der Wand und blieb auf dem Boden liegen.
Ungerührt fuhr sich der blonde junge Mann mit einer Hand über die Augen.
" Ich habe Dir nicht gesagt, dass Du eintreten darfst, Tölpel "
Als dann wand er sich wieder einem kleinen Schmuckstück zu, das er in der Hand hielt. Es war ein silberner kleiner Drache, der sich um einen blutroten Stein kringelte.
Mit finsterem Blick fixierte er das Kleinod.
Er mochte es nicht, wenn andere Leute sich in seine Angelegenheiten mischten. Und das war jetzt schon das zweite Mal, dass jemand unbefugt in seinen Machtbereich eindrang.
Caspar von Greifenstein war den Überesten seines Dieners einen abschätzenden Blick zu und zuckte dann die Schultern.
Er sollte sich nicht immer so aufregen. Nun würde es wieder ewig dauern, bis der Gestank aus dem Raum verschwunden war. Den zwei Frauen, die schreckensstarr im Raum standen, warf er eine fahrige Geste hin:
" Nun macht schon, schafft Das da weg ! Und öffnet die Fenster, die Luft hier drinn, kann ja niemand aushalten !"