Wie schon oftmals zuvor betrat Ti!tus die amonlondische Akademie. Häufig während der langen Wintermonate vergangener Jahre hatte der Kobold bereits auf Einladung Taras Vorlesungen zum Wesen der Koboldmagie gehalten, wobei seine lauten, meist von Gelächter und Geschrei begleiteten Schaustücke nur mit viel gutem Willen als wahrhaft seriöse Lehrveranstaltung zu bezeichnen gewesen waren. Zumindest aber hatten sie einen wichtigen Aspekt des Wesens koboldischer Schelmenmagie an's Licht gebracht: Sie war für Lehrsäle und große Hallen nicht allzu sehr geeignet.
Dennoch erfreuten sich die Darbietungen des Kobolds vor allem bei jüngeren und junggebliebenden Bürgern Amonlondes, die eine gute Portion Humor mit zu der Veranstaltung brachten, wachsender Beliebtheit.
Heute jedoch umspielte kein Grinsen die Lippen des Kobolds, kein Lächeln verzog die gelbe Rautenzeichnung über Ti!tus' Gesicht. Mit besorgter, nervöser Miene schlug er den Weg zu den magischen Bibliotheken und Lehrräumen ein - ein Pfad, von dem er immer erklärt hatte, ihn niemals gehen zu wollen. "Magie ist lebendig", hatte er immer getönt, "sie findet sich nicht auf Papier. Wie will man einen Schmetterling kennen lernen, wenn man nur ein getrocknetes Exemplar in einem Schaukasten betrachtet, hm?"
Und nun wollte er seine Worte lügen strafen.
Eine Weile wanderte er die Gänge entlang; fast schien es, er wolle seine Ankunft hinausschieben. Dann jedoch war er vor der richtigen Tür angelangt. Zaghaft klopfte er und trat ein.
"Verzeiht", wandte er sich an einen Schreiber, "dies ist doch die Sammlung der Heilmagischen Kunst, oder? Ich hätte da ein Anliegen. Ich brauche Hilfe..."