von hier kommend:
Ihre Klinge leckt augenblicklich Blut, die scharfe Schneide hatte die empfindliche Haut des Halses ihres Gegenübers verletzt und ein dünner Tropfen lief die Kehle hinunter.
"Glaubst du wirklich du könntest mir einen des schwarzen Mondes schicken und ich würde das einfach so hinnehmen?"
Die kalten blauen Augen ihres Gegenübers, die sich der Nachttänzerin nun zu wenden und doch keinen Fixpunkt in ihren konturlosen Umrissen des Gesichts ausmachen können wirken weder bestürzt über die Tatsache, dass sie ihre Klinge an seinem Hals hat, noch dass sie vermutlich ohne mit der Wimper zu zucken durchziehen würde.
"Das sind nun einmal die elementarsten Gesetze unserer Kirche meine verräterische Schönheit..."
Die Breitseite der Klinge dreht sich etwas und tippt nun an das Kinn des Mannes, dem man mitnichten eine einnehmend charismatische Erscheinung absprechen kann. Ein leises Knurren antwortet ihm.
"Das war eine rethorische Frage."
Kurz herrscht Stille, dann dreht der Mann am Altar der Schattentänzerin sein Gesicht zu. Die Klinge bleibt auf ihm aber sie lässt es zu, dass er sich in ihre Richtung bewegt.
Sein langes schwarzes Haar fiel maskuline Züge hinab, deren hervorstechenstens Merkmal jedoch die wölfischen graublauen Augen waren, in ihrer intensiven Schönheit, genauso unmenschlich wie ihre eigenen. Die blasse Haut und die dunkle Lederrüstung, die er trug, liessen ihn fast klischeehaft erscheinen.
"Wenn du hier her gekommen wärst, um mich zu töten... dann hättest du das unlängst getan Kahri...es wäre ja nicht das erste Mal. Also, was willst du...willst du beichten und von mir Vergebung für die Sünden, der dieses Herz anheim gefallen sind? Hast du Schmerzen, quält....?"
Sie unterbricht ihn uwirsch.
"Ich will die Phiole."
... und erntet sichtliche Überraschung in den sonst eher unemotionalen Zügen ihres Gegenübers.