Die Grundfrage ist doch erst mal, wie groß die Differenz zwischen realer Person und ihrer Rolle im Larp überhaupt ist. Ich denke, dass diese kleiner ist, als man oft vermutet. Entweder ist die Rolle die Verstärkung einer Seite des Spielers und / oder dient der Kompensation von was auch immer. Eine Rolle, die im kompletten Widerspruch zum Wesen des Spielers liegt, kann man meines Erachtens nur eine begrenzte Zeit (zum Beispiel als NSC an einem Wochenende), aber nicht auf Dauer glaubhaft darstellen.
Wenn ich mich an einem Wochenende entspannen will und ein anderer Spieler meint mir mit seinem Charakter ein konstantes Konfliktspiel aufdrängen zu wollen (egal wie IT logisch oder konsequent das sein sollte), dann werde ich mich dem entziehen, wenn ich darauf keine Lust habe. Denn mir geht es darum im Spiel Spaß zu haben und wenn es etwas gibt, das mir OT keinen Spaß macht, dann lasse ich es.
Dass aber IT-Konflikte auch OT ausgetragen werden bzw. zu Spannungen und Konflikten im OT führen ist keine moderne Erscheinung, sondern war schon immer gegeben. Ich erinnere mich durchaus noch an IT-Konflikte, die vor über zehn Jahren auch OT für Spannungen und Stress zwischen Spielern und Spielergruppen geführt haben.
Verstehe aber auch das grundlegende Problem nicht. Mit wem ich nicht spielen will (egal ob aus IT- oder OT-Gründen), mit dem spiele ich nicht. Und wenn Spielsituationen kommen, die mir den OT den Spaß am Larp vermiesen, dann werde ich aus diesem OT-Grund motiviert auch einen (zumindest halbwegs) logischen IT-Grund finden mich dem zu entziehen. Leben und leben lassen.