Tja, mein Feedback. Erster CoM, drittes Großcon.
Einfach nur platt, tierischen Sonnenbrand, Füße wund und dennoch viel Spaß gehabt.
Lokation:
klasse. Wäre es weniger Leute gewesen, hätte ich mich vielleicht gelangweilt, aber da man durch die Lager streifen konnte, war die kleine Welt von Mythodea gerade groß genug. Gerne hätte ich noch ein paar Tage dort verbracht.
Logistik / Sanitär
Es war gut organisiert. Trotz Monsterstau bei der Anreise sind wir schnell durch den OT-Scheckin und das Einbahnstraßensystem auf die Abladezonen gelotst worden. Dixies und Waschräumen waren in relativer Nähe zum neutralen Lager und auch nach Tagen immer noch benutzbar. Eine Fehlkalkulation hat leider am Tag 3 zu ein wenig Stau bei den Toiletten/Duschen geführt, aber dennoch war alles im grünen Bereich.
Stadt/Lager:
Fett, einfach nur fett. Trotz der relativ nahen Lager war es immer wieder schön, durch die Lager zu gehen und "Geschäfte" zu tätigen. Die Stadt war der Hammer und selber für Ambientechars und Intrigenspieler gut geeignet. Es gab immer was Neues. Selbst eine Buchlesung war ambientig in das CoM eingebunden.
Alis Supermarkt fand ich klasse, auch wenn er ein wenig OT war, dennoch bot er die Möglichkeit sich mit verschiedenen Dingen nachträglich zu versorgen. Musik an allen Ecken und Enden, viele Stuben und Tavernen, wo man einkehren konnte.
Das einzige, was mir persönlich negativ aufgefallen ist, a) teilweise hat es durch den Auftritt von Saltarello einen Festivalcharakter bekommen. Das fand ich selber arg störend und habe Reißaus in den „Metwolf“ außerhalb der Stadt genommen. b) irgendwie war alles in der Stadt zu konfus. Eine große Informationstafel wäre angebracht gewesen.
Grottig fand ich aber wie meine Vorschreiber die Dungeontaverne mit OT-Mucke die ganze Nacht. Das war „bäh“ und sollte das nächste Mal bitte anders geregelt werden. War auch nicht sonderlich ambientig, wenn die Sls in OT-Klamotte dort sitzen und Party machen.
SL:
Gut erreichbar und ansprechbar. Und auch immer gut gelaunt. Teilweise war der Informationsfluss hier und da was träge, was an verschiedenen Dingen lag. Kompetenz- und Motivationsplus zumindest bei uns im neutralen Lager. Wie das in anderen Lagern war, kann ich nicht beurteilen. Habe gehört, dass es in anderen Lagern ein wenig Stress gab.
Mit 4 Spielleitern pro Lager waren die Lager auch sehr gut bestückt. Da gibt es nix zu meckern und ich würde mir wünschen, dass die 4 SLs nächstes Jahr wieder das neutrale Lager machen.
Neutrales Lager:
Nett, ich war angenehm überrascht. Mit der Magieachse Myra, Wulfbain, Malglin, Cordobayan waren genug Magiepunkte auf unsere Seite, so man das Lager in eine Magiehochsicherungsfestung verwandeln konnten. Teilweise waren die NSCs ein wenig frustriert, wahrscheinlich auch einige Spieler, das die NSCs so wenig angegriffen haben. Wir haben nur einen ernsthaften Angriff auf unser Lager gehabt, der kam, als wir mit dem Großteil des Lagers ausrückten, um ein Artefakt zu sichern. Gott sei Dank war einer der anderen Großmeister anwesend, um das Lager weiter zu schützen, so dass sie keinen Fuß rein bekommen haben. Im Laufe der Tage haben wir echt zu einer Einheit zusammengefunden und konnten sogar ausfallmässig was machen.
NSC:
Hardcore, saubere Leistung. Von so guten NSCs kann man als Spielleitung nur träumen. Ihr habt sauber ausgespielt, ward super motiviert, fast immer höflich und habt uns tagelang in Schach gehalten. Ich ziehe den Hut vor euch.
Kämpfe:
Unschön und heftig. Trotz gut ausspielender Treffer auf NSC-Seite war das Adrenalin auf Spielerseite sehr, sehr hoch, was sich oft in vielen Verletzten widergespiegelt hat. Es reicht anscheinend nicht, dass sich NSCs vorbereiten. Vielmehr sollte man in den Lagern längere Kampftrainungs machen, damit sich das Adrenalin in Grenzen hält. Gerade in Bezug auf die vielen Anfänger und die schlechter kämpfende Fraktion.
Was ich sehr cool fand, war die Idee, das die Palisade 10 m vor dem eigentlichen Zeltlager aufgebaut wurde, so das Kämpfe nicht im Lager stattfanden, sondern vor dem Lager. Top Idee.
Plot:
Gab es, aber mein persönlich Plot war NSCs grillen, das Lager befestigen und hier und da ein wenig mitreden. Ich habe was in der Larp-Zeit von 1000 Plots gelesen, ich selber habe so 10 mitbekommen, da müssen also noch ne Menge an mir vorbeigegangen sein. Dem roten Faden konnte ich zumindest noch folgen, allerdings fehlt mir der Vergleich zu den vergangenen Jahren.
Manchmal war es wenig komisch, da ich mir so geführt vorkam. Anderseits war kann schon 1000 Plots wirklich im Kopf haben und auch neu planen, wenn Spieler merkwürdige Aktionen machen.
Mein persönliches Fazit:
Top Lokation, gute Ideen, tolle und viele NSCs, gute SLs, viele, viele Kleinigkeiten, die Spass machen, und die so das Bild abrunden, ein gerechtfertiger Preis (zumindest in den ersten beiden Staffeln).
Einen genauen Vergleich DF – CoM mag ich nicht machen, da mir das entsprechende DF fehlt, was ich seit 4 Jahren nicht mehr besucht habe.
Was noch hängen bleibt.
Vielleicht sollte man die Spielermasse doch mal begrenzen, weil das öde Kämpfen in der Schlachtreihe auf die Dauer nervt. Lieber wieder auf das Verhältnis von 4: 1 Spieler zu NSC kommen, mehr NSCs auch mal die Möglichkeit zu Duellen geben, davon habe ich ein paar wirklich gute gesehen.
Keine OT-Mucke auf dem Con und wenn möglich, nicht den Festivalcharakter eines Wackens durch Bands, längere Kampftrainings in den Lagern.
Dazu kamen teilweise recht merkwürdige Aktionen wie die Überfälle Freitag nacht, als sich Überfallskommandos auf die Lauer legten, um betrunkenen Gästen aus der Stadt aufzulauern. Da sind einige verletzt worden.