Beiträge von Nurinka Nebelhorn

    --> vom Tempel kommend


    Narvi geleitet Astos zum Übungsplatz der Garde. Kurz macht sie einen Abstecher ins Gebäude der Späher und schnappt sich flink ihre Ausrüstung. Ein kühler Wind weht ihnen um die Nase, als sie den Geisenstieg zur Unterstadt nehmen. Angekommen hält Narvi Astos den Köcher mitsamt Pfeilen entgegen.


    Hier siehst du das gute Stück! Darfst ihn gerne anlegen. Der Köcher ist mit 2 ineinander verlaufenden Gurtenlink und einem losen Gurt rechts versehen. Er weist eine feste Lederschnürung auf und ist mit Zierlederbesatz ausgestattet. Auch hat Narvi neben den normalen Nieten Ziernieten verwendet und einen recht edel wirkenden Beschlag für die Riemen gewählt. Sichtlich stolz reicht sie ihm ihre Arbeit.

    Sie zwinkerte.


    Wir sind also liebreizend..wie komen wir denn zu dieser Ehre?


    Narvi blickte auf ihren Becher.


    Und jetzt weißt du wieso da Wasser drin ist. Lass uns Schießen gehn! Ich habe es auch schon mehreren Leuten gezeigt, ohne dass es Verletzte gab...naja...bis auf die Schießenden, wenn die Bogensehe sie am Arm erwischt...aber das muss man als "Weihe beim Schießen" betrachten, das passiert anfangs manchmal.

    Narvi lachte auf. Sie gab ihm die Hand auf die Abmachung und legte eine Hand wie zur Bekräftigung darauf.


    Abgemacht. Aber du hast die Späher noch nicht erlebt. Da sind ein paar Gestalten dabei, die dir nicht gut tun würden...schätze ich...Also nur die Ruhe ...und um mich musst du dich nicht sorgen. Ich passe gut auf mich auf!


    Wann hast du denn Zeit für das Training? Ich habe am späten Nachmittag noch Zeit.

    Narvi sah ernst zurück.


    Vielleicht...Sie sah sinnierend zur Decke und ihm danach wieder in die Augen, fasste sich ans Kinn und wandte den Zeigefinger flink zu ihm. ...vielleicht auch nicht. Sie traf den eingeübten Tonfall genau und grinste danach belustigt über ihr kleines Spiel.

    Narvi lächelte bestätigend und nickte.


    Na sicher.


    "Denkste."


    Aber du kannst doch stolz sein einmal bewiesen zu haben was du kannst. Ich würde mich ja auch einmal dem Bogenschießen im Wettbewerb stellen wollen...ich glaube manchmal , man bemerkt mich sehr wenig mit meinem Können...wobei...es spricht ja auch für mich unaffällig zu sein?!


    Etwas verunsichert schuate sie zu Astos...


    Na wer weiß... Sie nahm einen Schluck Wasser.

    Narvi lächelte ruhig.


    Wenn du das so beschreibst bin ich mal lieber ruhig. Das klingt wirklich danach, als solltest du dich dieser Zerreißprobe im Feld nicht zu oft aussetzen. Da braucht es schon ein starkes Gemüt- vielleicht manchmal ein wenig Dummheit mit dazu...


    Sie zwinkerte und wies auf sich.


    Aber keine Sorge, ich werde mit auch ein Auge auf dich haben, wann immer du mit mir reist...zumindest so oft ich kann...

    Narvi kam eine Idee.


    Kannst du dich nicht sozusagen der Garde zuweisen lassen? Sozusagen als Hauptaufgabe für die moralische und kämpferische Unterstützung der Gardisten? Schließlich hast du in Weltenwacht annähernd gezeigt, dass du zu beidem fähig bist. Ich war schon beeindruckt, als du kampfbereit zum Schlachtfeld kommen wolltest. Es war ja reiner Zufall, dass wir dir in diesem Moment unbeschadet entgegen kamen.

    Narvi grinste.


    Na, du bist aber aufmerksam. Du kannst dich ruhig trauen mich auch direkt zu fragen. Sie aß die Apfelhälfte zu Ende und hielt nur noch das Kerngehäuse in der Hand. Sie schob es in ihre Tasche mit den Worten.


    Ich mag es nicht, aber ich kenne einen Esel, der sich darüber freuen wird.


    Nachdem einige Sekunden Schweigen im Raum lag, wagte sich Narvi vor und fragte neugierig.


    Wer plant eigentlich deine Reisen? Du selbst? Oder wirst du den Delegationen zugewiesen?

    Narvi verstand und nickte zu seinen Äußerungen zum Zusammenspiel mit der Garde, blieb aber verdutzt zu seiner Frage...bis der Groschen fiel...Sie lachte auf.


    Ach! Ha, nein! Ich hatte gemeint, dass ich mich nicht mit Alkohol zuschütte bis mein Kopf mir Streiche spielt. Sprich Kopfschmerzen oder dergleichen. Sowas passiert mir nicht, glaube mir!

    Narvi hörte aufmerksam zu. Wieso lässt bei dir denn die Vertrautheit auf sich warten? Tust du dir damit schwer oder eher die Truppe?


    Als er sie nach den Streichen im Kopf fragte wurde ihr Blick etwas verwirrt.


    Entschuldige, was meinst du damit??

    Narvi lächelte nur und stieß mit ihm mit Wasser an.


    Auf unsere UNabhängigkeit von den Vorgesetzten! Sie zwinkerte und nahm einen Schluck Wasser. Fragend setzte sie hinzu.


    Weshalb willst du den Lebenswandel von Gardisten verstehen? Liegt dir daran so viel?

    Nuri betrachtete fasziniert alles um sich herum. Seit sie den Zwergenwechsel verstanden hatte, wusste sie auch zuzuordnen, das gleichzeitig gefeiert wie auch aufgestanden werden konnte...hier ohne Sonnenlauf... Sie war Orik sehr dankbar dafür, dass er alles so geduldig und ausführlich erklärte und versuchte sich auch ja alles zu merken. Das mit dem Fürsprecher verstand sie leider zunächst nicht und geriet in Nervosität. Sie nestelte unsicher an Muff herum und kam sich sehr klein und unwürdig vor, um vor den Ältesten vorzusprechen. "Halt einfach´s Maul, Nuri!" Blaffte sie sich in Gedanken nervös an. Zu ihrem Glück erklärte sich das mit dem Fürsprecher von selbst, während sie zu ehrfürchtig dastand, um auch nur einen Ton raus zu bekommen. Als Tungrilla ihnen ihren Dank aussprach, wurde Nuris Mund außergewöhnlich trocken und sie sah sich außer Stande zu sprechen. Sie nickte untertänig und versuchte sich tollpatschig und mit kantigen Bewegungen an einen dahingeschlenkerten Knicks..."Du dumme Kuh!..." Maßregelte sie ihr Tun und hoffte auf Unterstützung von Skimas Seite.

    Narvi war bemüht ihn wieder zum Lächeln zu bringen. Sie behielt ihre Mundwinkel zum HImmel gerichtet, biss von dem Apfel ab, dachte nach und entgenete unbeschwert.


    Da magst du Recht haben aber aus dem Blickwinkel eines Gardisten gesehen ist es nur eine nötige Vorbereitung, um im Falle des "Endes" nicht mit runtergelassenen Hosen vor den Göttern zu stehen. ..Und wer sagt, dass es ständig präsent ist? Es muss nicht präsent sein, weil man sich regelmäßig wappnet, um gut Abschied nehmen zu können. Das wiederum gibt -zumindest mir- die Sicherheit, um mit Ruhe und Fürsorge für mein Leben und ganz bewusst jeden Tag anzugehen. Ich bin schnell und vorsichtig und sorge dafür, dass ich mein Leben bewahre. So einfach ist das. Gleichmut wäre, wenn man unvorbereitet mit dem möglichen Tod und unbedacht mit seinem Leben umgeht. Welcher Gardist das tut, hat sein Leben kaum noch verdient...vor lauter Dummheit... Sie biss wieder vom Apfel ab.