Beiträge von Enrico

    Ich guck mal wieder wie der letzte Depp. Und das auf jedem Foto *g*


    Aber abseits davon: Ich finde es jedesmal wieder erstaunlich, wie viel Liebe zum Detail ihr in einen einzigen Abend steckt. Ich habe massenhaft Cons besucht, bei denen die Orga es in 3 Tagen nicht schaffte, so viel Hintergrund und guten Fundus einzubauen. Man merkte mal wieder, dass hier alte Hasen am Werk sind, die sich nicht auf den Glanz vergangener Tage berufen. Daynon ist mittlerweile selbst für einen überzeugten Aventurier wie mich ein Stückchen Heimat geworden. Die Bauchpinselei meines Chars ist da nur das Sahnehäubchen. Als ich die Aushänge sah, dachte ich echt: "Verdammt! Das ist jetzt eigentlich der Zeitpunkt für Enrico, an dem er sich zur Ruhe setzen sollte."


    Einzig schade: Ich kam nicht mehr dazu, mir von Dolfs Char das Daynon-Lied vorsingen zu lassen. Ich hätte es aber gerne mal als Text mit ner Bezeichnung der Originalmelodie. Sowas muss einfach ins Repertoire.


    Vielen Dank für die Orga an ein unvergessliches, entspanntes WE und an sämtliche Spieler und NSCs für das tolle Spiel. Daynon immer wieder.

    Nach knapp 20 Stunden Schlaf fang ich dann auch mal mit meinem Review an.
    Vorne weg: Das ganze ist natürlich rein subjektiv. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich vor ein paar Jahren für mich persönlich mit Großcons abgeschlossen habe und mit dem EE 2012 nach einer Einladung der Feldschützen noch mal einen Versuch wagte. Der Con hat mich damals total aus den Socken gehauen und auch dieses Jahr war das EE trotz einiger starker Cons wieder ein Highlight.


    Ankunft, Einweisung, etc.:


    Wenn man alles herausstreicht, was die An- und Abreise auf anderen Großcons zur Tortur macht, dann bleibt genau das übrig. Die Einbahnstraße ist gut gemacht, man kann quasi mehr oder weniger direkt vor seinem Lager halten und ausladen und auch das Abstellen des eigenen KFZ läuft stressfrei und ohne Zwischenstops. Da das EE deutlich kleiner ist als die anderen beiden Cons und die Spieler zwischen DI und MI Abends anreisen, sind eigentlich immer nur ein paar einzelne Autos auf dem Gelände unterwegs.


    Check-in, Orga und SL:


    Vollkommen unkompliziert. Hingehen, Karte vorzeigen, Bändchen abholen, fertig. Orga und SL immer unterwegs und leicht fertig mit der Welt aber immer kompetent und gut gelaunt. SL haben wir keine gebraucht, da wir nicht mitgeplottet haben. Die relativ geringe Anzahl an SLs in OT-Klamotte wirkt sich auch nicht negativ aufs Ambiente aus.


    Ambiente, Viertel und Lager:


    Einfach der Hammer. Es fängt schon mal damit an, dass die Sanitäranlagen an der Panzerstraße der einzige einsehbare OT-Punkt sind. Und dieses Wegstück kann man im Spiel recht einfach umgehen. Ansonsten kann man 5 Tage über das Gelände laufen und sieht dabei nur schöne Lager, schöne Gewandungen, schöne Aufbauten, etc. Die von der Orga gestellten Aufbauten sind durchweg gut gemacht. Hierunter fallen der Platz der Lesath, der Ritualplatz aber auch unzählige Laternenpfähle in der Stadt und eine Anschlagstafel, die mal nicht aus 3 lieblos zusammengedübelten Palisadenbrettern besteht. Der Rest ist einer Spielerschaft zu verdanken, die sich richtig reinkniet. 5 Tage waren einfach zu wenig, um wirklich alles zu sehen. Egal wo man lang lief, man sah immer irgendwas Neues oder kleine Details oder Aktionen, die dem Spiel echtes Leben eingehaucht haben. Wir sind Nachmittags beim Ausliefern der Feldpost durch die Kesselgasse gekommen, wo uns ein Klischeemagier mit bedeutungsschwerem Blick darauf hinwies, was in der Kesselgasse mit Dieben geschieht. Dabei zeigte er auf einen Brandfleck am Boden, auf dem noch zwei rauchende Stiefel standen. Einfach nur großartig. Gerade die Stadt hat seit letztem Jahr noch mal ordentlich zugelegt. Pulvergraben, Kesselgasse und Bettlerviertel waren ein voller Erfolg und ich hoffe, dass die Stadtviertel-Orgas sich den Stress nächstes Jahr noch mal geben. Auch wenn wir IT immer mal wieder gegen die Kesselgasse gewettert haben hatte ich OT viel Liebe dafür und wir konnten uns am letzten Abend noch mal reinschleichen und den tollen Magie-Laden aufsuchen. Es war übrigens ne Spitzenidee, erst nach Sonnenuntergang zu öffnen. Auch die magischen Laternen waren echt klasse. Abgesehen von den tollen Kostümen war im Pulvergraben das Kaffee eine echte Bereicherung. Tolle Bewirtung und ein wirklich leckerer Kaffee mit Sahne, während ich darauf gewartet habe, dass die Schneiderin von Gegenüber meine Uniform wieder zusammennäht. Einfach klasse. Und die hysterisch kreischenden französischen Mädels während der Gladiatorenkämpfe im Lager der Antike haben unglaublich zur Stimmung beigetragen. Ich denke es käme noch etwas mehr der Flair eines französischen Straßenkaffees auf, wenn die Location direkt an der Straße läge. Das würde sicher auch etwas mehr Laufkundschaft anlocken.
    Auch die einzelnen Lager haben dieses Jahr wieder gerockt. HDC hatte einen guten Einstand. Besonders die vor dem Lager liegenden Warpsteinbrocken (leuchten die Nachts?) und den Einbau einer Kanalisation, durch die andere Spieler unbemerkt eindringen können fand ich klasse. Was die Orks da hingeklatscht haben ist schon fast unlauterer Wettbewerb. Ich war nur einmal dort am Lager aber kam mir direkt vor, als wäre ich unbemerkt durch ein Portal nach Mordor gestolpert. Besonders die überall platzierten menschlichen Überreste haben es wirklich leicht gemacht, beim Ausliefern der Feldpost permanent nervös zu sein. Auch die Antike hat in meinen Augen richtig zugelegt. Ich hab mich immer gefreut, wenn wir einen Grund hatten dort hinzugehen und war wirklich froh, dass wir noch die Gladiatorenkämpfe am letzten Abend besucht haben, auch wenn wir eigentlich völlig übermüdet waren.
    Besonders bedanken möchte ich mich auch bei den Elfen. Mal abgesehen davon, dass es mittlerweile fast eine Tradition ist, zusammen mit den Imperialen an ihrer Palisade zu scheitern. Wir waren als Eskorte des neuen Bürgermeisters dort und haben spontan eine Führung bekommen. So haben wirs endlich mal von Innen gesehen. Das Ziel nächstes Jahr ist die Besichtigung bei Nacht. Auch das Lager des Königs war eine Bereicherung auch wenn ich glaube, dass da noch viel Platz nach oben ist. Ein imposanter Thronsaal in der Mitte des Lagers würde das Ganze noch unglaublich aufwerten aber so ein Lager ist ja ein stetig wachsendes Projekt.
    Das einzige Lager, dass mMn nicht mehr so ganz ins Konzept passt und mehr wie ein Überbleibsel der alten Lagerpolitik wirkt, ist das Lichtlager. Das ist allerdings keine Kritik an den Spielern dort.


    Kämpfe:


    Wir hatten leider deutlich weniger Kämpfe als im letzten Jahr. Die waren allerdings mNn deutlich schöner. Die Ausnahme bilden hier die Elfen. Die waren auch im letzten Jahr schon unsere Lieblinge. Es wurde im Schnitt deutlich schöner auf unsere Bolzen reagiert. In der Endschlacht hatte ich meist Pilger, Königstreue oder Chaoten vor der Armbrust und im Gegensatz zum letzten Jahr kam an keiner Stelle Frust auf. Besonders für die Chaoten hatte ich dahingehend viel Liebe.
    Das einzig alberne waren die Bannerläufer, die ich selbst mitbekommen habe. Trotz Schläge in den Rücken ist keiner von denen beim Weglaufen umgefallen. Das macht halt das ganze Konzept Endschlacht ziemlich unsinnig. Ich kenne mich mit den genauen Regeln immer noch nicht aus aber ev. würde es Sinn machen, dass sich ein Bannerträger nur noch gehend fortbewegen kann.


    Feldpost:


    Unser Konzept für dieses Jahr und auch wenn wir schon wieder tausend neue Ideen haben glaube ich, dass das ganze schon recht gut angekommen ist. Hier noch mal ein großes Dank an alle, die fleißig Briefe geschrieben haben. Mein persönliches Highlight war die Lieferung der Chaoten, die in der Stadt standen und nicht so recht wusste, was sie mit ihrem eigenen Banner machen sollen. Sie habens dann als Paket aufgegeben und wir haben es verpackt ans Lager geliefert. Auch die Sondermarken gingen weg wie warme Semmeln. Obwohl wir selbst ordentlich Geld unters Volk gebracht haben hatten wir am Sonntag noch knapp 350 Münzen in der Kiste, die wir zwischendurch immer mal wieder vergraben haben. Die Stadt braucht also nächstes Jahr dringend eine Bank :-)


    Sanitäre Anlagen:


    Das ist tatsächlich der einzige Punkt, den ich zu bemängeln habe. Die an der Panzerstraße waren immer in einem guten Zustand. Das galt leider nicht für die in der Stadt. Ich denke, dass die Stadt mittlerweile eine Größe erreicht hat, die ein einzelner Container unten nicht mehr bewältigen kann. Hier besteht jedenfalls massiver Handlungsbedarf seitens der Orga. Da dieser Punkt aber in mehreren Reviews schon angesprochen wurde, denke ich, dass sich da im nächsten Jahr was tun wird.


    Fazit:


    Ich hab bestimmt noch 1000 Dinge vergessen und es ist kaum möglich, jedes kleine Highlight einzeln zu erwähnen. Das EE war ein absolutes Highlight dieses Jahr und ich werde alles dran setzen, nächstes Jahr wieder dabei zu sein. Wenn die Toilettenproblematik in der Stadt gelöst wird und alles andere auch nur so bleibt, dann würde mir vermutlich nix mehr einfallen, dass ich noch bemängeln könnte :-)

    Der Aufhänger war vielleicht eine Person/Gruppe/o.ä. und die konkreten nicht wirklich genannten Beispiele kann man ja mal außen vor lassen. Darüber hinaus ist das aber scheinbar ein kontroverses Thema im Hobby und kann auch im Verlauf einer allgemeinen Diskussion geführt werden. ;)

    Harmoniebärchen-Larp ist auch eine valide Spielvariante, für die denens Spaß macht.


    Das ist vollkommen in Ordnung aber auch ein Harmoniebärchen muss damit klar kommen, dass es Charaktere gibt, die nicht so angelegt sind. Ich halte mich selbst für einen höflichen Menschen aber wenn der Charakter gerade um sein Leben kämpft oder eine emotional wirklich üble (im positiven Sinne) IT-Situation erlebt hat und dann zum Beispiel jemanden anschreit, dann sollte es dem Gegenüber schon klar sein, dass es nicht gegen ihn als Person geht. Wenn ich mir nicht sicher bin, dann frag ich hinterher kurz nach bzw. schenke der betroffenen Person zwischendrin mal ein kurzes Lächeln aber wenn man sich plötzlich in wirklich jeder Situation darüber Gedanken machen muss, ob man einem der 50 Leute um sich herum auf die Füße tritt, dann ist mitreißendes Spiel nicht mehr möglich.
    Das ist stellenweise mal soweit gegangen, dass ich Konflikte generell nur noch mit Leuten gespielt habe, die mich kennen. Da konnte man sich zumindest auf sicherem Terrain bewegen, ohne einem allzu zarten Pflänzchen auf die Füße zu treten. Ob dadurch Spiel verloren geht? Für mehere Seiten? Mit ziemlicher Sicherheit.
    Übel wirds dann, wenn man dadurch letztendlich nur noch im eigenen Lager hocken bleiben kann. Wenn mein Char keine Orks mag, dann sollte dem Orkspieler schon klar sein, dass das gegen seinen Char geht und nicht gegen ihn als Orkspieler oder gar als Mensch.
    Und zu Tear: Das Mädel um das es geht hat ne wirklich sehr geile Klamotte. (Das mal vorne weg :-) )Aber die wär mit ihrer Einstellung garantiert auf dem Damenklo geendet, wenn ich da gewesen wäre. Das liegt nicht daran, dass ich selbst so super "konsequent" bin, sondern dass sie einfach eine Person spielt, die in den Augen meines Chars ungefähr so viel Ehre, Anstand und Moral besitzt wie der nächstbeste Nekromant. Da wäre eine reine verbale Anfeindung nur der Tribut an die Opferregel gewesen, die prinzipiell immer als erstes gilt.


    Es darf jetzt übrigens geflamed werden ;-)

    Ich muss zugeben, dass mir das große Konfliktspiel i.d.R. mittlerweile zu stressig ist. Daher bevozuge ich seitdem auch die kleinen, unbedeutenden Rollen.


    Darauf hat auch jeder sein Recht. Die Problematik stellt sich hier zur Abwechslung eher umgekehrt dar. Sprich: Der Blümchenlarper, der seine Philosophie den andern "aufzwingen" will.

    Was-die-Aufklärung-uns-gebracht-hat-muss-auch-im-Larp-gelten-Larper


    Das ist mMn sowieso eine totale Unart. Ich versuche mein Spiel nach Möglichkeit den gegebenen Umständen (hier meist die anwesenden Spieler) so anzupassen, dass jeder noch seinen Spaß hat und die Opferregel geht sowieso immer vor. Sprich: Bringe niemanden in eine Situation, aus der er nicht mehr mit ner guten Geschichte rauskommen kann. Aber wenn im Spiel keine unterschiedlichen Meinungen mehr aufeinander prallen dürfen, auf Grund von Herkunft, Lebenslauf, Werdegang etc. des Chars, ohne dass das direkt OT theamtisiert wird, dann hat das mit Rollenspiel nicht mehr viel zu tun. Dann unterscheiden sich die "Charaktere" letztendlich nur noch durch Fähigkeiten und (hoffentlich) Gewandung und wir können auch das WE vorm Rechner beim WoW-zocken verbringen, ohne bei nassem Wetter im Wald zu sitzen. Je nachdem ob das eigene Nervenkostüm das zur Zeit mitmacht, sucht man sich dann halt fürs WE nen Char mit mehr oder eben weniger rigiden Moralvorstellungen raus. Ich glaube ich hab ne Ahnung, auf welchen Con Tear hier anspielt und halte das ganze nach den Erzählungen und bestimmten Forenbeiträgen auch für zu übertrieben auf die eigene Person bezogen. Larp ist halt kein homogenes Hobby und wenn Welten aufeinander prallen, dann sollte man genug Verstand besitzen, das zu akzeptieren und sich seinen eigenen Sandkasten suchen. Die meisten Veranstaltungen sind dafür groß genug und bei den kleinen achtet die Orga in der Regel eh darauf, nur Spieler mit dem annähernd gleichen Verständnis einzuladen.

    Ich denke das der durchschnittliche Contag (an dem auch gekämpft wird) genug Spielpotential für den Heiler bietet. Wenn man sich hier abseits von "Verband drum und gut" etwas Mühe gibt, sollte das genug Spiel- und Darstellungsmöglichkeiten geben. Wenns etwas extravaganter sein soll warum nicht einfach ne harmlose Mandelentzündung oder Halsschmerzen. Damit stößt man den wenigsten vor den Kopf und bietet dem Heiler etwas Abwechslung.


    Außerdem: Wer hängt eine Geschlechtskrankheit schon an die Große Glocke? *g* Da sucht man doch eher den Heiler seines Vertrauens auf, (von dem man schon weiß, ob er damit spielt oder nicht) und behält es schön für sich.