----------------------------- IT Zeitanpassung ------------------------------
Es ist der Tag nach der Abreise von Deifontes de Bosque.
Lily und Esme hatten an dem Abend noch mächtig viel Spaß, Lily hatte Esme etwas aus ihrer Heimat gekocht und die alte Dame war am nächsten Morgen nach einer erholsamen Nacht im Gästebett mit dem Versprechen bald wiederzukommen aufgebrochen.
In der Zwischenzeit hatte Lily hart gearbeitet und von den Vorgängen außerhalb ihres Heims so gut wie nichts mitbekommen. Sie hatte sich vorgenommen, mal in die mittlerweile eröffnete Akademie reinzugucken, doch die Gelegenheit dazu hatte sich noch nicht geboten. Die Präfektur hatte ihr das Geld für die Randale des Barbaren erstattet, sodass sie vor 2 Tagen endlich wieder ein Schaufenster hatte einbauen lassen können. Auch eine neue Schneiderpuppe war mittlerweile aus dem Ausland eingetroffen, ebenso die Stoffe, die die Präfektur vor der Expedition ins Hinterland als Feldschermaterial aquiriert hatte.
Die Leute schienen in letzter Zeit immer irgendwelche Gerüchte durch die Gegend zu tragen, ständig sah man auch in den Läden die Bewohner beieinander stehen und tratschen und sich unterhalten, doch nie hatte Lily ausmachen können, worüber sie sprachen, denn seltsamerweise verstummten alle Gespräche wenn sie den Laden betrat oder wenn sie vorüberging. Es war wirklich seltsam und auch irgendwie unheimlich ruhig.
Lily fragte sich, wie es den Menschen ging, die sie auf den Reisen nach Amonolnde kennengelernt hatte und auch denen die sie bei ihrem letzten Abend im Zaunkönig, als sie die EInbürgerung erhielt, getroffen hatte. Sie hatte schon so lange niemanden von ihnen gesehen. Und noch jemand war ihr schon lange nicht mehr begegnet. Sie fragte sich wo Leando steckte. Nachdem sie gehört und gelesen hatte, daß er seinen alten Posten wieder innehatte und von allen Anklagepunkten freigesprochen war - worüber Sie selbstverständlich nie auch nur die geringsten Zweifel hatte- hatte sie erwartet, daß er sich wieder der Ausbildung der Rekruten gewidmet hätte, doch beim Exerzieren hatte sie ihn nicht gesehen, als sie mal wieder dort vorbeigelaufen war, wo sie ihm früher jeden Tag stundenlang zugesehen hatte. Sie konnte sich nichts vormachen, egal wie sie es drehte und wendete, er fehlte. Er fehlte ihr.
Während sie in ihre Gedanken vertieft war, schloss sie den Laden auf.
Sie schaute hinaus und sah auch zum Himmel. Der Himmel draußen war wolkenverhangen, es wehte ein eiskalter Wind und zumindest sah es nicht nach Regen aus. Dann stellte das Schild hin, das auf den geöffneten Laden hinwies und begab sich in ihr Atelier um ein wenig Ordnung zu schaffen, solange sich dazu noch die Gelegenheit bot.