Das Haus der Hexe

  • Mel war erstaunt über seine Meinung über sie und in gleicher Art antwortete sie ihm:" Nun, die Shorna´far haben mir die entsprechende Disziplin beigebracht und eigentlich müsste ich ihnen sogar dankbar dafür sein. Aber so wie du mich siehst kann ich erst dann sein wenn mir die entsprechenden Emotionen wieder zurückgegeben sind die ein "pflichtbewusstes" Handeln bewirken und dann kommt immernoch hinzu das das Hauptwirken dem ich nachgehe und in dem ich mich parallel geschult habe so überhaupt garnichts mit Pflichtbewusstsein zu tun hat egal ob mit oder ohne Emotionalität. Vladim ich arbeite mit Geistern, hier geht es um alles oder nichts sonst darfst du in diesen Sphären nicht wandeln." Ihre Gedanken neigten sich zu dem Pakt den sie geschlossen hatte und ein eiskalter Schauer schüttelte sie, ihr Gesicht wirkte nun düster. "Die akademische Erforschung der Magie war nur ein Nebenwerk um herauszufinden ob ich sie für mich nutzbar machen kann ohne gleich die ganze Welt in Asche zu verwandeln." Sie sah ihn an mit einer Mischung aus Sarkasmus und Größe: "Vladim, ich bin eine Hexe, eine Voodoo Weberin, wie es in anderen teilen der Länder genannt wird und das seit über 200 Jahren, für die einen Weise und gut für die anderen grausam und hässlich, ich habe es nicht nötig mich zu verstecken weil ich nicht gesehen werde und wenn doch gab es bis heute noch keinen Moment aus dem ich nicht entkommen konnte, dies hat mich die Zeit mit dem Schattenbund um Merasin gelehrt" *im Geiste fügte sie hinzu: es sei denn ein Hexer belehrt mich eines Besseren* "ich handle mit Dingen und Wesen die sich manch einer nicht vorzustellen vermag und wenn man mich darum bittet treibe ich deinen Widersacher in den Wahnsinn oder verkorke dir den Tod in Flaschen! Ob du Schaden nimmst oder von mir profitierst hängt von einer mir wichtigen Sache ab: wie du mir gegenüber trittst."

  • Wieder war er überrascht zu hören, wie sich sich äußerte und ziemlich banal über Dinge sprach, die unaussprechlich in den Augen normaler Lebewesen wären. Vor allem - und gerade hier - in Pirmasens. Was ihm etwas Angst machte.



    "Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, denn dieser Bereich der Magie ist mir nicht so geläufig, aber musst du nicht, wenn du mit Geistern einen Handel eingehst, immer etwas anbieten? Damit der Geist der Aufgabe oder dem Ziel das du - oder deine Geschäftspartner - verfolgen, zustimmt? Mir als Laien würde da nur einfallen, dass das Angebot, um einen Geist zu etwas zu tun bewegt, immer größer sein muss, als die Aufgabe an sich. Das wäre aus deiner Sicht der Dinge ein sozusagen Draufgeschäft."



    "Abgesehen von dem theoretischen Kram - wie bin ich - deiner Ansicht nach - dir gegenüber getreten?"

  • Sie holte tief Luft und überlegte kurz wo sie anfangen sollte damit es eine kurze Version würde, er konnte ihr aber ansehen das sie es ihm sehr honorierte, dass er Interesse an ihren "Praktiken" zeigte. "Voodoo hat nichts mit Magie zu tun, alles was geschieht erfolgt durch die Hilfe oder den Taten von Geistern, toten Seelen die in den Zwischenwelten oder in der Unterwelt somit sozusagen ihr "Existenzdasein" versüßen oder ihm einen Sinn geben. Die Zwischensphäre ist oft mit den willenlosen bestückt oder jenen die glauben sie könnten ihr Ableben durch eine "gute" Tat noch rückgängig machen. Sie fordern nur wenige Gegenleistungen, oft sind sie mit Gerüchen, Essensgaben oder Tant zufrieden weil ihr Geist nur rudimentär vorhanden ist. Allerdings kann man mit ihnen auch nicht viel bewirken. Oft sind sie Spione, die man schicken kann um Dinge Auszukundschaften." ein grinsen huschte über ihre Lippen. Es kommt hier nicht auf Masse sondern auf den richtigen Treffer an der sie dann anspornt. Für größere Dinge sucht man sich die Hilfe der Geister der Unterwelt, und glaube mir diese Sphäre ist nicht schön und deren Bewohner noch weniger, sie gehörten zu Lebzeiten zu den großen Geistern oder eben zu den ganz üblen Figuren, mit entsprechendem Grips leben! sie dort ihr nun anderes Leben weiter sie fordern mehr, geben aber auch mehr und bei ihnen ist allergrößte Vorsicht zu behalten, sie verfolgen dich bis in diese Welt wenn sie Rache üben oder wenn sie einfach auch nur an dir Blut geleckt haben. Ich habe zeitweise bei meinen Übungen wochenlang Halluzinationen oder Wahnvorstellungen einfach weil es ihnen gefällt einen Ungeübten damit zu quälen, aber daraus lernt man auch. Auch hier lechzt mach nach irdischen Dingen, Alkohol, Tabak , Parfüm, Gold oder einfach nur eine Partie Schach, die man natürlich dringend zu verlieren hat...." ihre Stimme wurde vorsichtiger und er konnte spüren, dass Angst in ihr aufstieg "...und dann gibt es noch die Loa´s Gute wie böse, die guten suchst du dir um dich zu schützen, auch ihnen musst du regelmäßige Opfergaben darbieten, aber sie verzeihen dir leichter eine Verfehlung, die sind wie...Eltern...Mein Loa ist Damballa, der Herr der Schlangen. Die bösen Loa sind jene wie Baron Samedie, der Herr der Toten, der dich als Skelett über die Gräber tanzen lässt und sich noch im Tod mit dir vereint, denn er ist süchtig nach der Liebe und...nach dem Spiel...und nach Grausamkeit" Ihr Blick entfernte sich und ihre Gedanken sanken tief bis sie sich einen Ruck gab und gespielt auflachte. "Und..das ist nur ein sehr kleiner Teil des ganzen Voodoo Kultes den ich dir hier versuche zu erklären und zu deiner letzten Frage, ich habe mein Fazit über dich noch nicht beschlossen." Sie schenkte ihm ein gespielt verführerisches Lächeln das ihre Meinung damit noch unterstreichen sollte.

  • Der Hexer nickte ihr zu, dass er verstanden hatte, was sie ihm versucht hatte zu erklären. Tatsächlich war er im Bereich Voodoo sehr unbeleckt und ziemlich unwissend.


    „Du erzähltest davon, dass du selbst nach deinem Tod dienen würdest. Welchem Loa hast du da ein Versprechen oder ein Abkommen erzielt? Baron Samedie?“


    Bevor Melyanna antworten konnte, fragte er das Schlangenwesen:

    „Und welche Art der Magie beherrscht du noch? Hermetik, Flüche und Voodoo - aber ist das alles?“

  • Ihr Blick war düster :" Ja genau jenem...er war der einzige der den Tod Velsin ´Amos mit Sicherheit verhindern konnte" Sie schlang die Decke enger um sich als könnte sie damit das Frösteln verjagen das sie überkam jedesmal wenn sie an diesen geleckten, von Sarkasmus und Liebreiz triefenden Loa dachte. " sonst beherrsche ich keinerlei Magie, einiges an Alchemie aber das ist nicht der Rede wert denke ich" sie studierte sein Gesicht als eine Pause eintrat. "Sag mir was ich über dich noch wissen sollte? Oh warte, erzähl mir von dem Löwenorden und warum du glaubst der letzte zu sein, und wie du zu ihnen gekommen bist...sofern ich das wissen darf?" Sie lehnte sich zurück und legte ihre Beine übereinandergeschlagen über die Tischkante um es sich bequem zu machen.

  • „Es ist die Löwenschule - kein Orden. Und das Wissen darüber ist kein Geheimnis.“ Verbesserte er sie fast schon automatisch.


    Dann nickte Vladim langsam, bevor sich räusperte und zu erzählen begann:


    „Aufgewachsen bin ich auf den Straßen von Brüggenau. Bis ich ungefähr 12 Jahre alt war, habe ich dort gelebt. Dann bin ich meinem Meister begegnet. Naja… ich habe versucht ihn auszurauben, aber das hat nicht geklappt. Er fragte mich damals, ob ich gerne in einem Haus wohnen wollte.“


    Reumütig sah er nicht Melyanna an, sondern einen Punkt an der Wand hinter ihr. Sie konnte sich fast vorstellen, wie er all diese Dinge noch einmal durchlebte.


    „Ich habe sofort ja gesagt, habe gutes Essen bekommen und hatte ein Bett!“ Das Grinsen auf dem Gesicht des Löwenhexers schien darauf zu zielen, dass seine Freunde damals in den Gassen von Brüggenau so etwas nie hatten.

    „Und ein eigenes Zimmer.“ Immer noch schwang Stolz in seiner Erzählung mit. Dann wurde sein Gesicht finster.


    „Aber den Preis musste ich zahlen - und dieser Preis war immer und immer wieder auf die Probe gestellt zu werden. Gifte und andere Dinge zu schlucken - krank zu werden. Teilweise wochenlang im Bett hinzuvegetieren. Letztlich war es die Vorbereitung auf die Kräuterprobe, wo man allerhand alchemische und mutagene - d.h. erbgutverändernde - Stoffe verabreicht bekommt. Diese Kräuterprobe verändert den Körper, damit man nicht so schnell verblutet und eine bessere Regenerationsfähigkeit hat. Aber auch bessere Reflexe oder zum Beispiel verbesserte Sicht im Dunkeln oder ähnliches.“


    Der Jäger nahm einen Schluck aus seinem Becher, bevor er weitersprach. Seine Stimme war monoton geworden, irgendwie statisch.


    „Nur einer aus zehn überlebt die Kräuterprobe. Da Alberad keine anderen Schüler hatte, würde ich sagen, dass er auf das richtige Pferd gesetzt hat. Nach zehn Wochen war ich wieder auf dem Damm und hatte keine Fieberfantasien mehr. Jedenfalls hat danach das eigentlich Training so richtig begonnen. Die Fähigkeiten des neuen Körpers kennenlernen und Wissen über die Monsterjagd aneignen.“


    Sein Gesicht verfinsterte sich noch weiter.

    „Also haben wir geübt - jeden verdammten Tag lang. Schwertkampf, Theorie in Monsterkunde, Grundzüge der Alchemie, Trankkunde und der Magie. Das Nutzen von Hexerzeichen, einfachen Zaubern. Aber das wurde mir nur unzureichend beigebracht.“


    „Irgendwann kämpften wir gegen einen mächtigen Vampir an den Grenzen zu Turmina. Ich wurde bei dem Kampf schwer verwundet, Alberad starb dabei, weil er mir das Leben retten wollte. Ich…“ Vladim stockte kurz, „…tötete das Biest und nahm seine Fänge als Trophäe.“ Damit hielt eine Kette um seinen Hals hoch, wo vier Fangzähne aufgereiht waren.


    „Aber meine Ausbildung war noch nicht abgeschlossen. Alchemie und die Hexerzeichen habe ich nur in den Grundzügen beigebracht bekommen. Und das reicht nicht, um mir Tränke zu brauen, die ich für die Monsterjagd brauche. Ich habe deshalb eine Zeitlang mit verschiedenen Alchemisten gearbeitet - aber die sind meist nur auf das Trankwissen eines Hexers scharf.“


    Ein müdes Lächeln erschien auf Vladims Gesicht.

    „Jetzt habe ich ein Abkommen mit einer befreundeten Hexerschule - den Greifen. Ich helfe ihnen und sie versorgen mich mit den nötigsten Tränken. Aber Vorsicht: Die Tränke der Hexer sind nicht für normale Lebewesen geeignet - wir haben gewisse Immunitäten oder Resistenzen, die hat ein normales Lebewesen nicht. Unsere Tränke sind tödlich für jene, die sie nutzen ohne Ahnung davon zu haben.“

  • Mel folgte seinem Bericht still und sagte eine Weile nichts..."Ein ungeliebtes Kind, das Geborgenheit erhoffte aber wiederum nur Schmerz erntete...Sich erheben, immer und immer wieder, bis die Lämmer zu Löwen werden!” " Ihr Ausdruck war sehr ernst geworden "Ich hörte von den Leiden die die Schüler erdulden müssen, aber mir liegt es immernoch fern trotz deinem Bericht welch grausame Zeit es sein musste. Ich hörte auch das ihr keine Kinder zeugen könnt? ...Wie war es mit deinem Meister? Konntest du dich von ihm verabschieden? Wie nah standet ihr euch?" Ihr Interesse war rege, das konnte er spüren.

  • Der Löwenhexer verzog leicht das Gesicht, als sie die Fragen stellte. Es schien ihr ähnlich ergangen zu sein, weswegen sie das ungeliebte Kind erwähnte.


    „Ja, mir sind schreckliche Dinge angetan worden. Aber dennoch mochte ich Alberad, er war streng, aber auch eine Vaterfigur, die ich nie hatte.“


    Sein Blick galt seinen Händen, die den Becher in ihnen drehten.


    „Hätte ich weiter auf Brüggenaus Strassen und Gassen gelebt, wäre ich wohl nicht älter als vielleicht zwanzig geworden. Diebstahl und Gaunereien waren dort an der Tagesordnung. Mord - ja, Mord gab es auch, aber nicht unter den Zehen- oder Zwölfjährigen, womit ich immer rumgehangen habe.“


    „Alberad gab mir Stabilität, er unterrichtete mich und ich hatte ein Zuhause. Mehr als ich mir jemals erträumt hatte. Da waren die Dinge, die ich auszustehen hatte, nur ein kleiner Preis.“


    „Ich war ein Kind, Melyanna! Mit Träumen, Wünschen und großen Zielen! Jetzt, wo ich älter bin, denke ich oft an damals zurück. Ob es richtig war, das zu tun. Ob es richtig war, das zu werden.“ Damit zeigte Vladim auf sich selbst. Er sammelte sich kurz, bevor er weitersprach.


    „Ja, wir standen uns nahe. Er war mein Lehrmeister und ich sein Schüler. Ich konnte mich damals nicht verabschieden. Er gab sein Leben, damit ich überlebte - und ich überlebte gerade so.“


    Er zeigte in sein Gesicht.

    „Diese Narben erinnern mich jeden Tag daran, was ich verloren und was ich gewonnen habe.“ Sein Stimme war voller Emotionen, selten, dass ein Hexer wohl soviel Emotionen von sich Preis gab. Wieder dauerte es einen Augenblick, bis Vladim sich gesammelt hatte.


    „Auch wenn ich heute zweifele, war es damals die richtige Entscheidung und ein kleines Übel, dass ich damals zu zahlen bereit war, um nicht zu sterben. Und nun bin ich älter als alle in Brüggenau, die ich gekannt habe. Ich habe sie überlebt. Und das ist ein fairer Preis für die Schmerzen, das Unwohlsein und das Kränkeln. Die Monate, die ich im Bett verloren habe, haben schon hundertfach wieder reingeholt.“


    Seine Stimme vibrierte leicht, vielleicht redete es sich der Monsterjäger einfach nur ein, um aus dem Grübeln herauszukommen. Sie beide waren sich ähnlicher als sie beide dachten.

  • Mel erhob sich mit einem Ruck und ging vor ihm in die Hocke, ihre Hand strich ihm über die Wange wie aus einem Reflex heraus das sie dies genau in diesem Moment tun müsste. "Dein Leid ist mein Leid und die Dieberei ist mir ein guter Begriff ich weiß wie es unter jenen ist...dies begleitete mich in der Zeit in der ich...anders unterwegs war...es ist nicht schön wenn man dazu gezwungen ist, heute tue ich es nur noch aus Spaß oder wenn es einen Nutzen für mich hat, aber nicht weil ich es muss."... wie ähnlich ihre Geschichten doch waren und doch waren sie Intensionen so verschieden. Sie sah ihn lange an während ihre Hand sich auf die seinen legte. Ein wenig Vorsicht schwang in ihren Worten mit: "Sollte es dich beleidigen vergiss was ich gesagt habe, aber ich möchte es nicht unausgesprochen lassen: wenn du das Bedürfnis hast noch ein paar letzte Worte mit deinem Meister zu wechseln, kann ich versuchen ihn für dich zu finden zu finden!"

  • Sollten die Worte von Melyanna Überraschung ausgelöst haben, so zeigte der Monsterjäger nichts davon. Sein Gesicht war die gleiche Maske, wie noch Augenblicke zuvor. Einzig die Geste des Schlangenwesens ließ eine Emotion zu - ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Züge. Nie hatte er in Betracht gezogen, solche Maßnahmen zu ergreifen, wie Melyanna sie ihm jetzt vorschlug. Warum auch? Um noch einmal mit seinem Meister sprechen zu können?


    „Danke für das Angebot, Melyanna.“ sagte Vladim schwermütig.

    „Aber ich habe mit dem Tod meines Meisters abgeschlossen. Es ist gut so, wie es ist. Warum also noch einmal - nach all diesen vielen Jahren, diese Wunden aufreißen. Ich habe mich mit meinem Leben arrangiert und nichts, was Alberad zu sagen hätte, würde daran etwas ändern.“


    Er seufzte, so als wenn er die Sache tatsächlich abwog, schüttelte dann aber entschieden den Kopf.

    „Es ist trotzdem nett von dir, dass du mir das Angebot machst.“


    „Sollte es also - abgesehen von der Sache, weswegen du ohnehin hier bist - noch etwas geben, wobei ich dir helfen kann, sag es frei heraus und ich versuche dir - oder anderen - zu helfen.“

    Damit sah er sie offen und ehrlich an. Sie konnte spüren, dass der Hexer es ernst meinte.

  • "Und was ist wenn ER dir noch etwas zu sagen hätte? Manchmal bleiben die Geister in den Spähren hängen wenn ein Ableben so abrupt stattgefunden hat, weil sie sich nicht verabschieden konnten oder noch etwas wichtiges hätten sagen wollen, diese sind zu ewiger Verdammnis verflucht, überlege es dir, wenn du möchtest das ich wenigstens das irgendwann einmal nachschaue dann sag es mir. Ich bin tatsächlich weniger hierhergekommen um von dir eine spezielle Hilfe zu erwarten, die Hilfen die entstanden, wurden aus sich selbst geboren und du hast mich voll erwischt mit dem was du getan hast...ich fürchte es braucht aber wesentlich mehr und vor allem mehr Zeit um das wieder zu festigen was verloren ging? Eigendlich wollte ich dich nur wiedersehen, weil mich irgendetwas unergründliches an dir angezogen hat, ich war neugierig" Ein ihr seltsames ziehen in ihrem Bauch machte sich breit, sie erhob sich und setzte sich halb auf die Tischkante vor ihn :" wenn du allerdings meine Anwesenheit nicht länger ertragen möchtest weil es nicht auf einer Hilfsbasis fusst dann werde ich dich verlassen sobald du diese Worte mir gegenüber äusserst..." Ihr Blick ruhte prüfend auf den Zügen des Hexers.

  • Der Blick, den er ihr zuwarf, war zweideutig. Sicher, sie war beeindruckend. Körperlich, wie auch geistig. Doch etwas Dunkles lauerte unter der Oberfläche. Etwas, dass ihn schon zu Serena gezogen hatte. Vladim liebte das Spiel mit dem Feuer. Aber liebte er es mehr als das Leben?


    „Du sagst, es könnte sein, dass er noch da ist - in einer Art Zwischenebene.“ Das Nicken des Monsterjägers war ein Zugeständnis.

    „Also gut. Schau nach, ob er noch da ist. Ob er mir noch etwas zu sagen hat. Dennoch bezweifele ich es.“


    Dann stand Vladim auf, nahm ihre Hand sah ihr mit seinen unergründlichen Augen tief in ihre eigenen.

    „Wenn wir zu Hexern werden, ist das erste, was wir lernen, das wie nie alt werden. Wir sterben mit dem Schwert in der Hand - und das meist einsam.“


    Damit drückte er Melyannas Hand und zog sie zu sich heran. Ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit.

    „Ich mag dich. Ich weiß nicht warum das so ist. Und ich fühle mich…zu dir hingezogen.“ Seine Worte waren leise ausgesprochen, wie ein Hauch. Er seufzte.

    „Bleib solange du willst. Ich vertraue dir.“


    Damit küsste er sie zart in der Halsbeuge.

  • Die Worte lösten ein unergründliches Feuerwerk in ihr aus wie auch seine Nähe und sein Kuss. Diese Gefühle die in ihr Aufstiegen waren seltsam, vielleicht auch weil sie sie sonst nur im Beleriand empfunden hatte und doch waren sie anders, diese waren echter, fühlten sich sicherer an und obwohl sie dem Hexer erst ein 2tes Mal begegnet war, war er das einzige Wesen in ihrer Nähe der ehrliches profitloses Interesse zeigte. Ihre Hand strich über seinen Kopf als sie ihm in die Augen blickte: "Du akzeptierst mich so wie ich bin, mit all meinen Ecken und Kanten, zumindest jenen die du kennengelernt hast, du unterliegst nicht wenn ich die Oberhand gewinne und du hast das Leben gelebt das ich gelebt habe mit all seinen Verlusten, Höhen und Tiefen. All das lässt dass was ich zu fühlen in der Lage bin echt wirken, sicher, akzeptiert, verstanden und du bist der Einzige von all jenen die mich begleiteten der ein Interesse daran hatte mir zu helfen." Sie nahm seine Hand und küsste sie sanft..." Ich bleibe solange WIR wollen!"

  • Am späten Nachmittag war der Hexer im Haus unterwegs und stellte einen Korb für sein Treffen am Abend zusammen. Er packte Wein, Brot, Käse und auch ein paar andere Kleinigkeiten zusammen. Dabei versuchte er leise zu sein, um seinen Gast nicht zu stören, was aber unmöglich war.


    Als es dann dunkel wurde, verließ er das Haus zusammen mit dem Korb und seiner üblichen Ausgehuniform - Wams, verstärkter Lederkittel und dem Schwertgurt mitsamt beider Schwerter auf dem Rücken.

    Melyanna hatte das Haus also für sich.

  • Das Fehlen seiner Anwesenheit und die plötzliche Stille ließen sie erwachen. Das er bereits gegangen war, war sein Glück denn nun tobte der Hunger in ihrem Magen nachdem sie bereits seit mehreren Tagen keine "wirkliche" Nahrung mehr zu sich genommen hatte. Es fiel ihr schwer sich zu bändigen und ein normales Gespräch wäre in diesem Zustand kaum noch möglich gewesen. Ihre Nase nahm nun deutlich den Geruch seiner Gefährtin wahr und je mehr sie sich darauf einließ drangen auch andere an ihre Sinne, fremde, monströse, stinkende Reste von etwas das bereits lange tot war, vermutlich stammte es von Gegenständen oder Kleidern des Hexers die mit ihrem Blut oder anderem befleckt waren. Sie schüttelte sich kurz und begann damit ihr Haar in einen festen Knoten zu binden, ebenso steckte sie alle losen Kleidungsstücke fest so das ihr nichts bei ihrer Jagd in die Quere kam. Ihr Blick fiel auf die Rumflasche die noch auf dem Tisch stand und sie nahm einige tiefe Schlucke, die nicht an Genuß denken ließen. Heiß schoss die Flüssigkeit durch ihre Adern, das sollte reichen bis ihr Körper sich wieder regenerierte nachdem sie gefressen hatte. Ihr Hand umschloss das Schwert und betrachtete es *heute hilfst du mir, ich habe keine Kraft für Spielchen* Gurt und Mantel ließ sie zurück. Als sie die Tür öffnete verharrte sie einige Augenblicke, die Dunkelheit war bereits über das Land gezogen, witternd schloss sie die Augen bis ein bösartiges Grinsen über ihre Lippen huschte, ihr Körper spannte sich und mit elfengleicher Schnelligkeit rannte sie los bis der Wald sie in seiner Dunkelheit verschluckt hatte.

  • Der Hexer kehrte erst einige Zeit nach Mitternacht wieder zurück zum Haus, dass er verwaist und verlassen vorfand. Die einzigen Hinweise auf Melyanna waren, dass noch Mantel und Gurt in der Stube lagen. Vladim widmete sich dem Ofen, den er dann noch einmal anheizte, damit es wieder warm war, damit sein Gast nicht in der Nacht fror.


    Als er damit fertig war, kreisten seine Gedanken, um das, was ihm widerfahren war. Er war wieder einmal in den gefährlichen Strudel geraten, den seine Liebschaften so gerne annahmen. Er mochte Melyanna, sicher, aber war das Liebe? Nein, Faszination würde das Wort besser beschreiben. Weniger animalisch, als er es kannte, eine andere Art von Böse, interessant, aber auch extrem gefährlich. Ein Spiel mit dem Feuer und ein Ritt auf einem Vulkan, dass hatte er inzwischen verstanden.

    Der Monsterjäger überlegte, ob er es nicht sein lassen sollte, bevor er ernsthaften Schaden oder den Tod fand. Aber das war Teil seiner Natur. Beim Kampf gegen die Monster setzte er sich bei jeder Jagd diesem Risiko aus. Es war Teil seiner Natur geworden. Sicher - er kannte Angst. Aber diese Angst war Bestandteil seines Überlebens. Sollte er auf der Jagd scheitern, war der Tod stets sein Begleiter gewesen. Seiner oder der seines Ziels der Jagd. Bis heute war er immer noch erfolgreich gewesen.

    Dennoch - bei Melyanna schwang etwas unterschwelliges, böses mit - gänzlich anders, als er es vielleicht gewohnt war. Färbte ihre Art der Boshaftigkeit schon auf ihn ab? Vladim schüttelte als Reaktion auf diesen Gedanken den Kopf. Ähnlich, wie seine gelernten Erfahrungen in den Liebschaften zuvor waren, würde er auch hier gestärkt und weiser daraus hervorgehen - wenn er sie überlebte.

  • Mel war froh noch Licht im Haus des Hexers zu sehen, sie öffnete schwungvoll die Tür und trat seitlich durch die Tür. Auf ihrer Schulter trug sie ein ab der Hüfte abgetrenntes Bein einer Hirschkuh. Ihre Kleidung wies keinerlei Spuren auf, lediglich die Hände und einige Wischspuren um den Mund wiesen noch Reste von Blut auf. Sie liess die Keule auf den Tisch fallen und sah den Hexer neugierig an, ihre Art hatte sich verändert, sie wirkte tiefenentspannt, ihre Bewegungen waren ruhiger, besonnener, freundlicher, vielleicht wirkte ihr ganzer Körper sogar ein wenig voller. Eine gesunde Röte lag auf ihren Wangen. Mels lächeln wirkte echt mit ehrlicher Freude hinterlegt: "gut das du da bist, ich wollte die Reste nicht im Wald lassen, damit keine Aufmerksamkeit entsteht." Mit diesen Worten wusch sie sich das Gesicht und die Hände in einer Schüssel. "Ich hoffe du hattest einen angenehmen Abend?" Diese Art der Wandlung wirkte irgendwie surreal im Vergleich dazu wie er sie vorher erlebt hatte, dennoch erkannte er das weder die eine noch die andere Seite aufgesetzt war.

  • Der Blick, mit dem der Löwenhexer seinen Gast bedachte, sah eher danach aus, als wenn er ein Kind tadeln würde, dass zu spät zum Abendessen kam. Dennoch war er froh, sie in einem Stück zu sehen.


    „Ich hoffe dich hat niemand gesehen.“ Ergänzte er seinen Blick, als er vom abgetrennten Bein der Hirschkuh zu ihr zurückwarf. Seine Besorgnis galt dem Ritter Golodan, der ohnehin den Monsterjäger mehr als nur einmal auf dem Kieker hatte.


    „Liegt da jetzt noch etwas im Wald, was vergraben oder beseitigt werden müsste?“ fragte Vladim deutlich irritierter. Er war aufgestanden, als er die Frage gestellt hatte. Melyannas eigene Frage überging er einfach. Ebenso, wie ihr Äußeres, das irgendwie gesättigt erschien.

  • Mel lachte "du hörst dich an wie meine Mutter, glaubst du ich würde heute noch leben wenn ich so unvorsichtig wäre?" sie kramte in ihrer Tasche und zog ein ledernes Buch hervor auf dessen Buchdeckel sich ein kleines Gesicht abzeichnete. Behutsam legte sie es auf dem Tisch ab und schob ihm die Hirschkeule ein wenig entgegen um sich Platz zu verschaffen. "Du solltest es wenigstens kühl lagern, nicht das noch die Obrigkeit zu dieser Stunde hereinplatz und für die Wilderei das Primae noctis Vorrecht bestellt" Sie schenkte ihm einen feixenden Gesichtsausdruck. Sie überging seine rare Gesprächsführung und widmete ihre Aufmerksamkeit dem Gesicht auf dem Buch. Sanft strichen ihre Finger über dessen Wange und sie gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. Es dauerte einige Sekunden dann regte sich das kleine augenlose Gesicht unter der Lederhaut es drehte den Kopf nach links und rechts als suche es nach dem Mund der es berührt hatte, Melyannas Stimme war kehlig fast nahm sie die Betonung der nordischen Regionen an, die Sprache war Vladim unbekannt nur der Name seines Meisters war für ihn verständlich der zwischen ihren flüsternden Worten erklang, während sie das Gesicht betrachtete. Der Monolog den sie führte hörte sich dennoch sehr angenehm und fürsorglich an als wolle sie einem Kind etwas erklären. Einige Augenblicke später nickte das Gesicht zaghaft und verschwand vom Deckel des Buches. Mel schien zufrieden.

  • Der Hexer ging grummelnd zum Hirschkuhbein hinüber und nahm es auf. Interessiert schaute Vladim dem Schlangenwesen zu, wie es mit dem Buchdeckel sprach und Kontakt aufnahm. Sein Amulett vibrierte leicht an seinem Hals. Der Monsterjäger seufzte und schulterte das Bein, um es draußen in der Scheune zu deponieren.


    Als er wieder hineinkam, fragte er Melyanna:

    "Und? Was sagt dein Kontakt in der Geisterwelt?"