Die Blutige Zeichnung 3

  • Die elbe senkte ihren Kopf, so das nur noch ihre leuchtenden Augen im Fackelschein der Trainingshalle sichtbar waren. Ihre Gesichtzüge waren ins Dunkle getaucht. Jetzt da ihre Pupillen schwarz wie eine sternenlose Nacht waren, setzten sie sich unheimlich vom Weiß ihrer Augen ab. Sie hatte ihren Blick noch immer nicht von Talris abgewandt...


    Ihr habt vergessen...


    schienen ihre Augen zu sagen...dann aber senkte sie ihren Blick und blieb an eine Wand gelehnt stehen um zu sehen was sich weiter entwickelte...

  • Scrum war gelinde gesagt ein wenig überrascht von der schnellen Auflösung der Sitzung. Viele Köche verderben den Brei kam ihm in den Sinn. Wir sollten uns vieleicht nur noch auf Talris´ Wunsch versammeln, dachte er.
    Denn es scheint, dass wir aus unserer Sicht wichtige Fragen stellen, die sich nicht auf Montralur übertragen liessen - aus welchen Gründen auch immer.


    Vielleicht macht eine baldige Weiterreise die Angelgenheiten rund um das Land etwas einfacher. Offensichtlich konnte keiner der Außenstehenden verstehen, was es sich mit Montralur auf sich hat, ohne dass man es wenigstens in Grundzügen kennen gelernt hat.


    Er ging auf Angis zu.


    Ich glaube, dass wir vielleicht unserer Reise fortsetzen sollten. Es scheint mir unabdingbar, dass wir mehr von der Insel erfahren, ohne dass dies in Worte gefasst wird. Sonst sprechen wir zu lange über verschiedene Dinge ohne dass wir ein Ergebnis finden.
    Daher sollten wir uns ausruhen und dann unsere Reise fortsetzen.
    Wenn es keinen Einwand gibt, würde ich daher meine Sachen packen, damit es weitergehen kann.


    Er wartete Angis´ Antwort ab und ging dann zur Taverne, um seinen Durst zu löschen.

  • "Nun das mag wohl so sein Scrum, ich wäre auch dafür das wir uns wieder auf die Reise begeben. Zu lange schon waren wir hier auf Gerund. Zwar wollte noch jemand zu uns stossen aber dieser wird uns auch leicht auf der Reise einholen können."

    Talschrok Montralurs
    Mitglied des Rats der Talscharok
    Berater des Fürsten Talris in Montralurischen Angelegenheiten

  • Ein Pferd kam im Galop zur Burg hinauf geritten, passierte die Wachen und blieb im Burghof stehen. Ein Mann sprang ab und blickte sich eilig um, als er einen Hinweis bekommen hatte rannte er zum Trainingsraum. Dort trat er vor verbeugte sich vor Talris und ging dann auf Angis zu. Er übergab ihn eine Botschaft. Angis nahm sie und las sich still und Gründlich durch. Dann nickte er.


    Der Bote verlies den Raum, Angis follgte ihm. Angis ging in seine Zimmer, packte hasstig einige Dinge ein. Nahm ein Stück pergament und notierte dann Hastig einige Dinge, gab dem Boten das Pergament und schickte ihn Fort.


    Dann ging Angis zu seinem Schrank, holte einige Karten heraus schaute sie sich an, wählte eine aus und ging dann zum Bett, dort Packte er einige Sachen in eine Reisetasche und verließ dann den Raum in Richtung Taverne.



    In der Taverne Sprach er einige Worte mit Scrum, kehrte dann wieder um, ging zum Stell Sattelte sein Pferd und eilte dann aus der Burg hinaus.

  • "Gernug der ganzen Belehrungen....!" sprach Talris erboßt....


    "Ein Land lässt sich von niemandem so leicht regieren. Dies war auch von Anfang an meine Befürchtung. Doch das Schicksal wollte es so. Wenn ich zu Grunde gehen sollte bei dieser Aufgabe dann soll es so sein. Niemand kann seinem Schicksal entgehen. Ich wählte euch an meiner Seite um mir zu helfen nicht untereinander zu streiten.


    Seht euch nicht als meine Beschützer....seht euch als meine Weggefährten bis zu dem Zeitpunkt an dem ich scheide, wenn es sein muss."


    Dann stand er auf und ging zur Tür. Dort blieb er stehen und drehte sich noch einmal um. Tear und Ancalima im Blickfeld.


    Er lächelte beide an, als ob er danke sagen wollte. Danke dafür das sie da waren. Und um entschuldigung suchend für ihr Bemühen ihn zu schützen.


    Dann trat er aus der Tür.

  • Ein kurzer Blick auf Ancalima, dann folgte sie Talris stehenden Fußes.


    Sie hielt ihn fest und drehte ihm mit fast zuviel Kraft, als das man ihr zugetraut hätte herum. Ihre Augen funkelten wütend...


    "Hör mir genau zu Talris, das Schicksal hatte nichts damit zu tun, das du jetzt das bist, was vor mir steht. Es war ganz allein deine Entscheidung. Du warst deines eigenen Schicksals Schmied."


    sagte sie dennoch ruhig, obwohl ihre schwarzen Augen Bände sprachen und nur mühsam wieder die Farbe ins Blaue wechselten.


    "Ich will nie wieder solche Dinge von dir hören,"


    sie ließ ihn los und ging einen Meter zurück, meinte seine Worte über sein möglichen Tod bei dieser Aufgabe! Noch immer war sie mehr als wütend. Eine Hand an ihrer Seite zur Faust geballt, als ob sie sich damit in Zaum halten würde.


    "Diese Aufgabe wird dich töten, das ist ganz gewiss, doch nicht auf die Art und weise wie du vielleicht meinst!"


    Das sie das letzte gerade laut ausgesprochen hatte, schien sie selbst zu erschrecken. Die Wut war wie weggeblasen und ihre Augen schienen auf einmal größer als eben noch in ihnen waren für den Moment andere tiefere Gefühle zu sehen, die sie schnell wieder zu verschließen versuchte, vergebens......Erschrocken drehte sie sich noch im selben Moment herum und ging fort.

  • Talris schaute sie ernst an.


    "Und was verlangt ihr soll ich tun? Die Aufgabe abgeben und davon laufen? Was für ein Elf wär ich wenn ich mich der herausforderung nicht stellen kann."


    Seine Stimme wurde ruhiger.


    "Ein einfacher Krieger wollte ich mein Leben sein und MEINEM Volk helfen.


    Nun bin ich Fürst in einem Land wo ich zwar von beginn an lebe und ein anderes Volk soll ich nun führen."


    Er seufzte.


    "Es ist mein Schicksal Tear ob mit oder ohne deinen Segen." Er berührte ihr gesicht sanft....
    "Jedoch wäre mir wohler wenn ich dich an meiner Seite weiss..... und zwar mit deinem segen."

  • Sie blieb stehen, als Talris sie berrührte, hörte seinen Worten zu, versuchte sogar mehr als das. Aber sie hatte das Alter...sie hatte die Erfahrung, sie wußte mehr vom Nicht-Sichtbaren...Um das zu bleiben, was sie an ihm liebte, mußte er dies alles zurücklassen.
    Tat er es nicht würden sie ihn blind machen, taub machen...es hatte bereits begonnen...
    Er würde wie sie sein, hatte er nicht verstanden?


    "Es ging nie um dein Amt, es geht auch nicht um deine Aufgaben, all das sind Dinge du zu meistern im Stande bist, weil sie dich leiten, weil sie deine Gefährten sind, weil sie all das Gute wollen, das du auch willst."


    Sie fasste nach seiner Hand, die auf ihrer Wange lag und hielt sie fest...


    "Doch um dies alles geht es nicht..."


    fügte sie leise hinzu und schloß kurz ihre Augen...


    Man konnte die Ausweglosigkeit zwischen seiner Tatkraft und seinem Willen, dies hier zu schaffen und dem unausweichlichem Verlust seines Selbst nicht in Worte fassen. Sie erfuhr ihre eigene Hilflosigkeit hier in dieser einen Sekunde...


    Sie öffnete ihre Augen und sie waren wieder so blau wie Talris sie kannte.


    "Erinnere dich an den Geruch und an den Geschmack aller Dinge, erinnere dich an das Licht und die Stimmen aller die waren und die sind, erinnere dich solange du kannst, nur so kannst deiner Aufgabe mutig entgegentreten und dein eigentliches Scheitern verhindern!"

  • Ein Bote kam zu Talris gerannt, verneigte sich vor Talirs und Tearasel und reichte Talris einen Umschlag.


    "Bitte Fürst, eine Nachricht von Angis welche ich euch geben sollte."

    Talschrok Montralurs
    Mitglied des Rats der Talscharok
    Berater des Fürsten Talris in Montralurischen Angelegenheiten

  • Talris unterbrach alles und las den Brief.....


    Als er ihn gelesen hatte wurde sein Gesicht freundlich.


    "Wartet nehmt das hier mit..." Er ging zum Tisch und nahm eine Feder. Er schrieb einige Zeilen und gab sie dem Boten mit.


    "Gib das denjenigen der diese Brief geschrieben hat. Beeil dich bitte."

  • Tear`asel brachte nicht mehr als ein Seufzen über die Lippen. Sie drehte sich um und blickte über den Burghof. Dann senkte sie den Blick und wartete bis Talris mit seiner Arbeit fertig war.


    Sie betrachtete den Boten, der noch immer wartete und zog ein anderes Papier hervor, das bereits sorgsam zusammengerollt und verschlossen war.


    "Dies hier bindet einer Brieftaube um, und lasst sie schnell nach Amonlonde zu Malglin fliegen."


    Sie drückte ihm den Brief in die Hand und wandte ihren Blick wieder Richtung Burghof.

  • Der Bote eilte schnellen Fusses fort und kam nach einiger Zeit wieder.


    "Verzeiht mir Herr, ich konnte ihn noch erreichen bevor er losritt ich soll Euch nur ausrichten das er lächelte"


    Etwas verwundert über sich selbst und über die Antwort die er zu überbringen hatte ging der Bote wieder seinen Weg.

  • Talris lächelte ebenfalls als der Bote ihm die Nachricht überbrachte. Dann ging er zurück zu Tear und flüsterte ihr sanft ins Ohr


    "Feyiama... nanntes du mich einst. Lass mich dir eine Geschichte erzählen wenn du magst.


    Einst erzählte mir mein Vater es gäbe einen Stern über Avarion der ewig leuchten würde um uns zu beschützen. Issar wohne auf ihm und blicke jeden Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf uns.


    Er sagte mir das die Welt ausserhalb unseres Landes gefährlich und voller Hass sei. Deswegen hätten wir auch soviel Krieg in unserem Land.


    Alles würde ein Ende haben wenn das böse vorübr wäre. Ich fragte ihn oft warum Issar sie nicht verjagte und er sagte.......


    Selbst die Treulosesten und gefährligsten von ihnen sind zu lieben fähig. Das würde Issar in ihnen sehen.


    Seit jenem Tage Urteile ich nicht über andere Wesen." Er schaute Tear tief in die Augen und sein leuchten schien ihr entgegen.


    "Um seine Würde zu verlieren bedarf es nicht viel.... Jedoch bedarf es die Kraft eines Sterns seine elbenart zu vergessen. Ich kann und werde meine Herkunft nie vergessen, vertrau mir." Er streichelte ihren Kopf sanft und legte ihr eine strähne die in ihrem Gesicht flog nach hinten.....

  • Die Stunden vergingen, Scrum unterhielt sich in der Taverne mit Darion, der Herzog war bei seiner neuen Gefährtin und Talris sass neben Tearasel.


    Angis war mittlerweile schon seit Stunden aus der Stadt verschwunden, Abends als die Sonne unterging und das Land in ein Schönes Feuerrot tauchte kam ein Bote zu Talris, er hatte eine Mappe unter dem Arm.


    "Verzeiht wenn ich euch störe, aber ich habe hier einige wichtige Dokumente welche ich euch überbringen und unterzeichnen lassen soll."

  • Talris nickte und öffnete die Mappe......


    Er sah sofort worum es ging und begab sich zu seinem Tisch.


    Dort nahm er eine Feder und laß einen Brief nach dem anderen. Erst wenn er mit einem Brief fertig war, unterschrieb er es.


    Nach einiger Zeit schloß er die Mappe und gab sie dem Boten.


    "Überbring sie demjenigen der sie verlangte."

  • Connar war froh, dass Aleyna jetzt bei ihm war, denn er spürte wie die Wut langsam in ihm abklang. Dieser Angis hatte sich einfach davon gemacht, ohne auf ihn ein zu gehen, er hatte sich nicht einmal geäussert. Dafür würde er ihn noch zur Rede stellen. Er wollte sich eigentlich nicht allzu wichtig nehmen, aber er war ja schliesslich auch nicht irgendwer. Jetzt mußte er Aleyna noch etwas erklären.
    "Du hast sicher mit einigen Dingen recht, die du ausführst. Dennoch muß ich noch etwas berichtigen. Ich meinte nicht, dass die Händler ihre eigenen Gesetze mitbringen. Der Handel selbst ist es, der die Gesetze auf Montralur ändert. Es ist das Geld, der Neid, Mißgunst und Habgier, die Beachtung finden müssen. Die Gesetze der Marktwirtschaft sind überall gleich, man muß sie nur kennen." Connar hoffte, Aleyna nicht zu langweilen, aber so lagen die Dinge nun einmal. Dennoch musste er dem Drang nach geben, sie zu küssen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er je so geliebt hatte.

  • Sie war stumm geworden, nein sie war schon stumm als er zu sprechen begann. Sie sagte auch nichts als er sie los lies, um wieder einmal seinen Pflichten nachzugehen. Stumm sah sie ihm dabei zu, wie er einige Unterschriften tätigte und den Boten wegschickte...


    Dann glitt ein Lächeln über ihre Züge. Ein Lächeln der Erleichterung und der stillen Freude...ein stilles Lächeln, das sie ohne das es jemand sah verschenkte.


    Durch die geöffneten Fensterläden strömten die Strahlen der Sonne wie Goldschimmer in das Zimmer. Sie ging ein paar lautlose Schritte füllte Wasser in einen kleinen Krug und reichte ihn Talris. Für einen Moment berührte sie seine Finger und er konnte ihren Irrtum spüren...Sie war nicht in ihrem Stolz gekränkt, nein ihre Augen waren die Selben wie immer... Durch sie hindurch bis in ihre Finger, konnte man die tiefe Erleichterung darüber spüren, das sie sich in ihm gerirrt hatte. Das er ihr trotz seiner Jugend und seiner fehlenden Erfahrung, etwas hatte, das Tear`asel schon lange verloren schien, Vertrauen in die Geschicke der Welt.


    Ihre Augen funkelten, genau wie Talris Pupillen eben. Sie lächelte ihn an und es schien als würden ihre blauen Augen Funken in der Sonne sprühen.

  • Er nahm den von ihr überreichten Becher und nahm einen Schluck.
    Dann reichter er den halbvollen Becher Tear rüber und ging nach draußen.


    Dort schien die sonne blutrot an jenem morgen und es war ein wunderschöner Sonnenaufgang.


    "Auch wenn andere böses über die rote Sonne sagen, so seh ich sie jedesmal als einen neuen anfang. Seht..." Er zeigte mit dem Finger auf die Wolken rings um die Sonne die nun auch rot schienen.


    Er atmete tief ein und ging Richtung Tor. Am morgen waren nur die Wachen wach und es war totenstill in Gerund.


    Einige Vögel die am angrenzenden Wald waren zwitscherten fröhlich ihr morgenlied.


    Talris lauschte ihren Klängen und ein lächeln ging über sein Gesicht.


    "Ja, das sind Momente die jeder ob Elf oder König über alles schätzt. Die Natur... wie sie uns jeden Morgen begrüßt und wir ... Tun so als hören wir sie nicht und antworten nicht."

  • "Dann ändere das doch, wenn du es möchtest, du weißt, das du es kannst..."


    flüsterte Tear`asel, die ihm leisen Schrittes gefolgt war.