Die Blutige Zeichnung 6

  • Obwohl der Kelbarin ihr zum Teil aus der Seele sprach, war sie mit der Reaktion, die er ausübte nicht einverstanden...


    "Im Grunde teile ich mit meiner elbischen Seele eure Meinung mein Herr aber dennoch nicht die Reaktion. Sie bleibt für die meisten unverständlich und erscheint dem Zuhörer kalt und abweisend.Talris ist so sicher nicht zu behandeln. Ich finde ihr solltet ihn im Ganzen anhören, seine Intentionen und Träume verstehen, die ihn bewegten, das Land zu führen. Bedenkt Selaim, das er die Menschen anführt, die ihn Montralur leben, ihm weder das Land gehört, noch er dem Land Befehle erteilen will..."

  • Scrum versuchte Tearasel zu beschwichtigen.


    Nicht jeder mag anerkennen, wer und was Talris ist. Dies kann sich vielleicht bald ändern. Doch sind die Menschen auf Montralur - oder sollte ich besser sagen Rassen - nicht an irgendeine Herrschaftsform gewöhnt. Dies schien auch lange Zeit nicht notwendig gewesen zu sein, da die Insel in ständiger Bewegung war.
    Doch nun sind andere Zeiten angebrochen und es wird der Zeitpunkt kommen, an dem viele sich darüber freuen werden, dass Talris die Aufgabe des Landesherschers übernommen hat. Nur wenige können sich eine Vorstellung davon machen, welch undankbare Aufgabe dies zumeist sein kann.


    Sieh es so, die Kelbarin haben grundsätzlich einen positiven Eindruck von uns. Lassen wie es dabei bewenden, denn sie haben uns genauso geholfen, wie wir ihnen geholfen haben. Nicht jeder wird auf dieser Insel auf die Knie fallen, weil er erfahren hat, dass Talris nun der Fürst von Montralur ist.


    Viele werden erst einmal davon überzeugt werden müssen, dass es nun einen Landesherrscher gibt, der Respekt und Anerkennung für seine Taten verdient. Dass die Kelbarin nun von seiner Existenz wissen, ist ein erster Schritt auf einem langen steinigen Weg.

  • Tear`asel blickte von dem schweigenden Kelbarin hinüber zu Srcum...


    "Darum geht es nicht Scrum, das werdet Ihr sicher eines Tages auch erkennen...."


    und zu dem Kelbarin gewandt...


    "ich hoffe nur das ihr alsbald erkennt, das Talris Position nicht auf Machthunger oder Besitzaneignung beruht, sondern auf einer Bürde, die auf den Schultern eines Elben liegt..."


    dann wendete sie ihr Pferd, tief enttäuscht das die Kelbarin nicht das große Ganze zu begreifen im Stande waren. Sie hätte sich gewünscht, das wenigstens ein Volk, Talris eigentliche Denkweise verstanden hätten und ihm helfen würde im Einklang von Natur, Leben, Gesetz und Gesellschaft ein guter Herrscher zu werden.


    Agolas schnaufte ein paar Mal fiel dann vom Schritt in den Trab und bald war Tear`asel dort angelangt wo Talris seine Dinge packte...


    "Sanya iama, wir müssen uns unterhalten..."


    sagte sie und auf der von Talris abgewandten Seite des Pferdes hinunter. Sie kam neben Agolas Hals wieder ins Sichtbare und blieb die Nüstern des Rappen streicheln auch an dessen Hals stehen...


    "Ich muß fort für eine Weile..."

  • Scrum verstand Tearasel´s Enttäuschung. Talris war schon der richtige für diese Aufgabe. Dies würde wahrscheinlich nur von denen gewürdigt, die ihn wirklich kannten.


    Insgeheim ärgerte sich Scrum über die von ihm gegenüber Tearasel gewählte Wortwahl. Natürlich ging es Talris nicht um irgendwelche Machtansprüche. Ansonsten hätte Connar Talris nie für das schwierige Amt des Truchsessen ausgewählt.


    Wie sollen sich Elben und Menschen jemals über die gleiche Sache unterhalten können, wenn der eine Äpfel und der andere Birnen verstand, dachte Scrum. Doch er grämte sich nicht, denn dieses Problem würde wohl nie gelöst werden können.


    So ging auch er hinüber zu seinem Pferd und sattelte es. Schließlich ging er zu Talris.


    Ich weiß nicht, was Du in Daynon willst, doch will ich Dich gerne begleiten, solange Connar nicht meiner Dienste bedarf.


    Er sah zu Connar und Aleyna hinüber und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen.

  • Tear`asel, die gearde eben mit ähnlichen Gedanken an talris getreten war, sah überrascht auf...


    "Ich verstehe nicht...ihr wollt ebenfalls nach Daynon, aber warum hegt ihr diesen Wunsch?"


    Tear`asel wirkte wirklich überrascht, ohne ihre eigenen Absichten kund zu tun.

  • Darian verstand die Reaktionen nur zum Teil, denn er war es von klein an gewöhnt immer irgendjemanden vor sich zu haben, von dem er Befehle entgegenzunehmen hatte - jedoch hatte er sich auch immer die Freiheit herausgenommen höhere Herrschaften auf Mißstände aufmerksam zu machen und war damit recht gut gefahren - bis jetzt!


    Zu Scrum gewandt sagte er:" Lord Scrum, ich weiß zwar nicht was Ihr in Daynon erledigen wollt; ich dachte wir wollen Montralur erkunden - aber wenn ich Wünscht werde ich Euch begleiten.

  • Scrum neigte sich zu Darian hinüber und sprach leise:


    Nun Darian, in erster Linie sind wir mit Talris ausgezogen, um ihn zu unterstützen. Was Talris in Daynon sucht, ist mir bisher noch verborgen geblieben, doch ich vermute, dass dies etwas mit dem Racheschwur zu tun hat, in den ich auch eingebunden bin. Doch wollen wir erst einmal abwarten, was Talris uns mizuteilen hat. Möglicherweise ist unsere Begleitung nicht erforderlich.

  • das war genug das Zairon hören musste.........
    er verschwand aus seinem versteck ganz in der Nähe von Talris und Tearasel.


    Der alt bekannte Geruch verteilte sich in der Umgebung doch war seine intensität ganz schwach.......

  • ...und erhielt ein wenn auch überraschtes, dennoch wissendes Lächeln von Tear`asel, die gerade den Kopf gehoben hatte, aber nichts erkennen konnte...


    Dann wandte sie sich an Scrum...


    "Das Land Daynon ist nicht als solches Teil des Paktes und auch nicht des Racheschwurs..."

  • Scrum lächelte Tearasel an:


    Natürlich war es zu erwarten, dass es Deinen Ohren nicht entgangen ist, was ich zu Darian sagte. Doch waren es reine Vermutungen meinerseits. Da ich lediglich bei der Beerdigung Talerias zugegen war, weiß ich nichts bezüglich weiterer Bündnisse. Ich bin lediglich Erion und seiner Familie freundschaftlich verbunden.


    Vielleicht möchtest Du mich ein wenig aufklären über weitere Bündnisse.

  • "Ich hörte Gerüchte, das Arakur, ein Handelstaat des Nordens, Teil des Paktes der Wölfe ist, genau wie der Clan der Bleeding Hollows, amolondische Orks.
    Wie ihr schon festgestellt habt, die Elbenfamilie Eldamars und Amonlonde als solches. Allerdings wenn ich so nachdenke, ist niemand bekannt, der von daynitischer Seite, dem Pakt oder dem Racheschwur verpflichtet ist... außer mir...!"


    Sie fand es zusätzlich noch erstaunlich, das Srum oder Talris nach Daynon aufbrechen wollten, ohne überhaupt zu wissen wo dieses Land lag oder wie man es erreichen konnte, denn bisher war der einzige Kontakt den Montralur mit Daynon hatte, Tschazzar und sie gewesen. Aber abgesehen davon kannte Tear´asel weder Talris noch Scrum langgenug um sagen zu können, das Daynon unbekanntes Terrain für beide war.

  • Wie ich vermute, fragst Du Dich, was ausgerechnet ich nun in Daynon will? Ich bin tatsächlich noch nie dort gewesen. Persönlich würde ich auch jetzt keinen Grund darin sehen, warum ich jetzt gerade dort hingehen sollte, doch wenn Talris Unterstützung braucht, will ich gerne an seiner Seite stehen.

  • Ungewollt mußte sie Scrum anlächeln...noch einmal gleitete ihr Blick über die den angrenzenden Wald...


    "Ja es ist richtig, das ich so denke..."


    Sie dachte viel mehr aber das behielt sie vorerst für sich.

  • Darian nickte Scrum zu.
    "Gewiss, dann wollen wir abwarten wie Talris darüber denkt".


    Darian zog sich zurück und kümmerte sich um sein Pferd. Diese Verbindungen und Bündnisse kannte er nicht. Bisher hatte er immer in seiner kleinen Welt gelebt und hatte bis vor kurzem sein Leben auf einem kleinen Lehen auf Yerodin zugebracht. Bis der Herzog ihn auf dem Rückzug aus seinem Land aufgegriffen und in seine Dienste gestellt hatte.

  • "Genug!" sagte Talris
    Er sah Tear an " Die Gründe sind die meinen und laut deiner Karte..." er kramte eine kleine Karte raus...." .. muss man durch dieses Land hier das Daynon heisst. Es grenzt wie ich sehe eurem Land. Also werde ich mich erkundigen wo es ist."


    Dann wandte er sich zu scrum. "Mein Freund..." er legte eine Hand auf scrums schulter. ".... Ihr solltet hier bei den anderen bleiben. Sie brauchen euren Mut und euren Rat. Ich muss mir gewissheit schaffen über etwas, das ich hier nicht erwähnen will.
    Seht meine Entscheidung nicht als ablehnung euch mitzunehmen. Die Absichten liegen ganz woanders."


    Dann sah er alle nahestehenden an. "Ich werde euch in 13 Tagen wieder Treffen. Am Handelsposten oder in Gerund.
    Ich entbinde jeden der sich mir verpflichtet fühlt von seinem Dienst. Diesen Weg MUSS ich alleine gehen."


    Dann sprang er auf sein Pferd und drehte es Richtung süden.


    "Auch ihr Tear sollt euren weg gehen und eure Verpflichtungen wie ihr sagtet erledigen. Verzeiht wenn ich euch aufgehalten haben soll." Er verneigte sich kurz.

  • "Wie soll ich das verstehen Talris,"


    sagte sie und trat noch einen Schritt an ihn heran...


    "willst du alleine nach Daynon und ich soll derweil einen anderen Weg nehmen?"


    Sie wirkte unsicher, sein Verhalten verstand sie nicht...ihre Augen wirkten bekümmert...


    "Aber wenn dies dein Wunsch ist..."

  • Connar hatte wieder seine Position im Hintergrund eingenommen. Er stand bei Aleyna und hatte dem Wortwechsel der anderen zugehört. Er nickte anerkennend mit dem Kopf.
    Laut sprach er in Talris' Richtung:


    "Es ist gut, wenn ein Mann weiß, welchen Weg er einschlagen muß. Wenn dieser Weg deiner Meinung nach gut für dich ist, dann gehe ihn. Wenn du allerdings in 13 Tagen nicht zurück bist, werden wir dich suchen. Wir werden dir nur dann folgen, wenn du nicht zurück kommst. Laß also Wegmarken und Botschaften für uns zurück, damit deinen Weg verfolgen können. Dies dient nicht der Kontrolle, sondern deiner Sicherheit.
    Und was den Racheschwur angeht, ich habe Erion mein Wort gegeben und werde an seiner Seite sein, wenn er in Schwierigkeiten gerät. Von euch," er wies auf Scrum und Darian, "von euch erwarte ich, dass ihr dann an meiner Seite seid!"

  • "Du sagtest doch eben das du etwas zu erledigen hast. Und deinem Vorhaben möchte ich mich nicht in den Weg stellen.
    Mein Wunsch tut hierbei nichts zur Sache......" sagte er mit betrübtem Gesicht.
    "Warum glaubst du nur ich würde dich wegschicken wollen?"


    Er wandte sich zum Herzog.


    "Auch euch einen Dank mein Freund. GEwiss werde ich euch Marken senden wo ich gerade bin. Wir sehen uns bald wieder bestimmt."