Die Blutige Zeichnung 6

  • Maeriel lächelte Talris an, als er zu ihnen trat und wandte sich dann wieder an Tear'asel.


    "Die Menschen lügen gerne, weil sie denken, dass es ihnen nutzt. Oder sie verschweigen die Wahrheit, ohne direkt zu lügen."


    So äußerte sich nicht darüber, was sie davon hielt.

  • Scrum schüttelte den Kopf bei Talris Worten. Er ging auf ihn zu und raunte ihm ins Ohr, wohl wissend, dass Tearasel dies hören würde.


    Wie können einige nur sagen, dass Du immer mehr menschliche Züge annimmst? Hier spricht doch wieder der Elb aus Dir. Gut so.
    Doch gelegentlich solltest Du nicht vergessen, dass Du als Fürst und Landesführer bei Fremden besser anders auftrittst.

  • Er drehte sich noch einmal in Richgung der Sonne und schloß kurz die Augen.


    "Momente wie diese erfüllen mein Herz mit freude....."


    *Ja ich weiss meine Liebe*
    Dann lächelte er sie freundlich an.


    "Verzeiht in der Eile vergaß ich euch in Gerund willkommen zu heissen. Nun vieleicht erzählt ihr mir bei gelegenheit was ihr in Montralur sucht. Vieleicht kann ich euch helfen" Freundlich und einladend klang seine Stimme.


    "Doch bis dahin seit mein Gast. An nichts soll es euch fehlen."Sein Blick wieder zu Tear gewendet.


    *Und du solltest mir auch etwas erklären, ich denke du weisst was ich meine.*
    "Bald sind die Festigkeiten in Amonlonde. Ich hörte von Ancalima das der brennende Tisch eröffnen soll und wie eingeladen worden sind."

  • Er blieb noch immer dicht an Talris Ohr.


    Ich weiß, dass Du denkst, dass Du nichts falsch gemacht hast und schließlich bist Du ja hier unter Elben, mal abgesehen von mir.
    Doch stellst Du als Fürst auch etwas dar und deswegen solltest Du gelegentlich auch so auftreten. Denn eigentlich stehst Du über uns und irgendwann wird Dir Dein freundliches Wesen zum Verhängnis werden können, wenn Deine Gesprächspartner Dich abschätzen und Dich als zu unterwürfig zu erkennen glauben.
    Ich will Dich nicht belehren, sondern nur einen Denkanstoss geben.


    Er klopfte ihm leicht auf die Schulter. Scrum trat zurück und verbeugte sich leicht vor Talris.


    Und nun entschuldigt mich bitte.


    Sprachs und ging in den Turm hinein.

  • Ja die Menschen logen, sie logen, wie sie die Luft zum atmen brauchten. Dumm nur, das Tear`asel es in ihren augen lesen konnte, oft...oft genug um diese Wesenzüge zu verdammen.


    Als Talris ihr antwortete und noch immer nach dem Gespräch verlangte, das sie schon ein paar Mal hätte mit ihm führen sollen, wurde ihr Blick mit einem Mal finster.


    Sie sendete ihm keine Antwort, schon ein paar Mal hatte sie ihm versucht ein paar Dinge zu erklären, aber entweder wurden sie gestört oder Talris hatte plötzlich wichtige Angelegenheiten zu klären.


    Ihren Blick vom Fürsten abwendend betrachtete sie erneut den sich rot färbenden Horizont.


    "Auch mich erreichte die Botschaft einer Einladung dort hin."

  • "Du brauchst dir keine Sorgen zu machen mein Freund. Unterwürfig war ich niemandem und niemand wird mir in den Mund legen wie was ich tun soll. Und niemand ist minderwert als ich selber. BEsonders meine Freunde nicht." lächelte er ihn an.


    Dann schaute er Tear an und vernahm auch ihre Einladung.
    "Das dachte ich mir. Deswegen erwähnte ich es." lächelte er weiter.

  • Maeriel vernahm Geflüster zwischen Scrum und dem Fürsten und sah dann zwischen dem Fürsten und Tear'asel hin und her.


    "Wenn ich Euch störe, sagt es. Ich würde mich gerne waschen und etwas essen."


    Ihr Blick wanderte zu Talris.


    "Wenn Ihr mir sagen würdet, wo ich unterkommen kann.. ? Und noch einmal herzlichen Dank für Eure Freundlichkeit."

  • "Dann werde ich das jetzt tun. Auf bald."


    Sie lächelte in die Runde und begab sich dann mit der Wache ins Haus.

  • Der Wind war kühl und plötzlich bemerkte Tear´asel kleine Regentropfen auf ihrer Haut. Sie mußte Talris anlächeln, es begann zu regnen.

  • Maeriel wurde in einen kleinen Raum geführt und verabschiedete sich von der Wache. Auf dem Weg ins Haus hatte sie die ersten Regentropfen gespürt und ihr Gesicht in den Regen gehalten. Auf dem Zimmer überlegte sie nicht lange, was sie tun sollte.


    Schnell flocht sie ihr Haar zu eine Zopf und trieb in der Küche des Hauses einen Apfel und Brot auf. Dann schlüpfte sie wieder hinaus und eilte über den Hof aus der Stadt.


    Einige Pfade führten in den Wald, sie wählte einen aufs Geratewohl und erreichte schließlich eine große Eiche, auf deren Blättern der heftiger werdende Regen trommelte. Sie setzte sich ins Gras, zog die Schuhe aus und lehnte den Kopf an die zerfurchte Rinde.


    Der Wald rauschte, kleine Tropfen sprühten durch das Blätterwerk der Baume, es roch nach Moos und Sauberkeit. Maeriel summte ein Lied und lächelte.

  • "ich weiß, das sie etwas an ihrem Handgelenk hat, ich sprach sie bereits darauf an, aber sie wünscht keine Heilung."


    Sie trat neben Talris und legte ihren Kopf auf seine Schulter, während sie den so typischen Geruch des Regens tief in ihre Lungen einsog.


    Ihre Augen schlossen sich...


    *Ich mag ihn, er reinigt die geschundene Erde...*

  • Connar erblickte Aleyna, sah wieder ihre Schönheit und wollte ihren Anblick und ihre Worte in sich aufsaugen. Er konnte kaum atmen, als er ihre Stimme vernahm und er konnte sich nicht bewegen, dabei wollte er sie in den Arm nehmen und nie mehr los lassen. Sie sprach zu ihm und er brachte kein Wort heraus. Er ließ sein Herz sprechen und wußte, dass sie ihn verstehen würde.


    Schließlich entfernte sie sich von ihm, schwebte davon und nach kurzer Zeit klang ihm nur noch ihre Stimme im Ohr.


    Er schleifte sein Schwert hinter sich her und taumelte aus seinem verborgenen Winkel. Regen hatte eingesetzt. Die Regentropfen vermischten sich mit den Tränen in seinem Gesicht und dem Schweiß auf seiner Haut. Auf dem Burghof waren einige Leute versammelt. Connar blinzelte durch den feuchten Schleier vor seinen Augen und erkannte zwei Menschen, die am Brunnen standen und zum Turm hinauf blickten. Dort standen Darian und Raven, der ihn plötzlich ansah und erstarrte.

  • "Bei der großen Mutter," entfuhr es Raven, als er seinen Herrn erblickte.


    Kurz verharrte er auf der Stelle und stürzte dann auf Connar Ayden ap Eboreus zu. Sein Herzog taumelte und hatte kaum noch die Kraft, sein Schwert zu halten. Er wirkte müde und ausgelaugt. Was war hier nur gesehen, wo war Scrum und wieso war sein Fürst in diesem Zustand, ohne das sich jemand um ihn kümmerte?


    Connar fiel ihm nahezu in die Arme. Raven fing ihn auf und warf ihn sich über die Schulter, diesen Kerl konnte man nicht so einfach davon tragen. Er hies Darian das Schwert zu nehmen und ihm den Weg zu den Gemächern des Herzogs zu zeigen.


    Darian führte Raven zu Connars Zelt, welches prächtig anzusehen war und ausgesprochen bequem ausgestattet war.


    Drinnen legte er Connar auf sein Bett und wies eine Wache an, einige Diener zu schicken, die den Herzog mit warmem Wasser waschen und pflegenden Ölen einreiben sollten. Schließlich bat er Darian, das Geschehen zu überwachen.


    Dann machte er sich auf den Weg, Scrum zu suchen. Baron hin, Baron her, er würde ihm die Leviten lesen. Wie konnte er seinen Herrn nur in diesem Zustand belassen und sich nicht um ihn kümmern.


    Er blickte sich im Burghof um und erblickte auf den Zinnen einen Mann, den er nach Scrums Domizil fragen würde.

  • Vorsichtig nahm sie seine Hand und öffente ihre Augen wieder. Noch immer an ihn gelehnt genoß sie den regnerischen Morgen auch wenn er begann ihre Kleidung zu durchnässen.


    "Ich würde nie wollen, das du dich änderst, nicht um jemandens Herr zu sein, noch sein Diener..."


    sagte sie sanft.