Die Blutige Zeichnung 6

  • Er sah ihr in die Augen. Sie sah dieselben Augen die sie damals in Amonlonde erblickte. Neugierig, liebevoll und denoch gebieterisch waren sie. Keine Veränderung war in ihnen zu sehen. Ihr glanz war immer noch der selbe, es schien fast als haben sie an erfahrung zugenommen in der kurzen Zeit.


    "Du sorgst dich um etwas das nie eintreten wird. Nie würde meine Stimme kalt und hart sein. Nie würde meine Hand sich gegen jemand erheben der sich mein Freund nennt und nie würde sie jemand im Stich lassen den ich liebe."


    Sein blick hielt sie nun fest. *Ich sorge mich eher um dich und das was geschehen ist. Auch wenn du mich hasst für die erinnerungen die ich dir wieder vor Augen führe. Du weisst wie ich darüber denke und du weisst was ich davon hielt.*

  • "Aber du irrtest dich..."


    Sie wand sich aus seiner Umarmung und trat vor ihn, jedoch blieb sie ihm nah.


    "Sie sind ihres eigenen Glückes Schmied geworden und obgleich ihr Geist noch sehr durch die Ahnen meines Vaters geprägt ist und ihre Gedanken und ihre Seele von Mißtrauen und Schatten voll sind, haben sie sich abgewendet von der Dunkelheit und sind ins Licht gekommen."


    Sie schließt ihre Augen...


    "Die Khel´glawar, die welche ins Licht der Sonne zurückgekehrt sind. Ein guter Name..."


    Sie drückte sich an ihn, legte ihren Kopf au seine Brust und genoß die Stille und den Regen.



    "Es wird die Zeit von hunderten von Monden dauern, da sie ein Volk für sich geworden sind und wahrscheinlich unendlich viele Tage und Nächte, bis auch ihr Geist ihr eigener geworden ist. Aber sie sind auf dem Weg, zurück aus dem Wahnsinn der Nacht..."

  • Er wirkte nachdenklich. Die Geschehnisse fuhren ihm wieder durch den Kopf.
    "Ja Zeit wird es brauchen bis sie aufhören werden hilflose anzugreifen. Aber dies ist nicht mein Weg. Ich freue mich für dich das du nun Gleichgesinnte getroffen hast." Er lächelte kurz.
    "Sie werden es bestimmt schaffen. Doch eines habe ich nun zu erledigen. Auf vielen Reisen war ich in letzter Zeit und vieles an wissenswertem habe ich erfahren. Ich muss scrum sagen das ich nach dieser eher gefahrlosen Reise, alles aufklären werde und meine Erkenntnisse Preisgeben werde. Warte einen Moment."


    Er sah sie einen Moment an und ging scrum hinterher in den Turm. Er erzählte ihm, das er den anderen bescheid sagen und sie vorbereiten solle. Bei seiner Ankunft von Amonlonde wo auch die Gefährten eingeladen sind, werde er ihnen alles über die Reisen erzählen, die er in den letzten Wochen und Monaten unternommen hat. Vieles ist geschehen, vieles das Montralur bald zu teil kommen soll. Jedoch sollten sie ihm noch einen Moment gewähren, einen Moment damit er die einzelheiten beisammen führen kann.


    Er dankte scrum und ging wieder fort.

  • Sie sah ihm nur kurz hinterher und löste dann die zwei Zöpfe, die sie unter ihrem offnem Haar trug und schüttelte es leicht im Regen.


    Dann blickte sie in die Ferne, träumte vor sich hin und genoß den Moment der Stille dankbar und ruhend.

  • Maeriel grub die Füße nach einmal in das nasse Moos und erhob sich schließlich. Noch immer fiel ein leichter Regen und sie war trotz des geschützten Platzes patschnass. Aber es war ihr nicht unangenehm, im Gegenteil, sie fühlte sich erholt und fast glücklich.


    Die Schuhe in der Hand, machte sie sich auf den kurzen Weg zurück nach Gerund und trat wenig später wieder auf den Hof.

  • Er nahm ihre Hand und ging Ancalima holen. "Wir sollten nicht alleine gehen. Zumindest sollten wir einen der Wachen mitnehmen..." sagte Talris.


    "Einen den ich gut Leiden kann und der uns sicherlich gerne begleiten würde." ER ging in die Taverne und holte Walkier, einen der neuen Wachleuten und bat ihn mit ihm auf Reisen zu gehen. Er willigte freudig und schnell ein, worauf sie sich alle bei den Pferden trafen.


    Sie sattelten alles fertig und setzten auf.


    "Wenn ihr alle bereit seit dann lasst uns losreiten...." und er übernahm die spitze der Gruppe und ritt voraus in Richtung Hafen, um von dort nach Amonlonde über zu setzen.


    Unterwegs dachte Talris *Diesmal sollte ich um so mehr acht geben. Menschen die mir Teuer sind reiten mit mir. Leichtsinn wäre fatal auch wenn unser Ziel harmlos scheint. Einen von ihnen zu verlieren könnte ich mir nie verzeihen.*

  • Sie hatte ihre Gewandung gewechselt, ihre Waffen gereinigt und verpackt und hatte Agolas, der es sich im Stall hatte gut gehen lassen bestiegen um neben dem Fürsten auf die anderen zu warten.


    Schließlich setzte sich der Zug in Bewegung. Wie schon so oft...
    Tear`asel ritt neben Talris und sah ihm ab und zu an.

  • Maeriel beobachtete eine Zeitlang die Aufbruchsstimmung, dann ging sie in das Haus und ihr Zimmer zurück. Sie betrachtete den kleinen Raum und lächelte.


    Es war ihr noch nie untergekommen, dass man sie mit derartiger Herzlichkeit empfing und so wenig Fragen stellte. Sie zog sich aus und schlüpfte unter die Bettdecke, rollte sich ein und seufzte entspannt.


    'Ich glaube, daran könnte ich mich gewöhnen. Jetzt muss ich mich nur noch zusammenreißen. Ich will keine Probleme mehr.'

  • Nach kurzem Schlaf schreckte Maeriel schweißgebadet hoch und lauschte eine Weile ihrem wild hämmernden Herzen. Ihre Hand war ganz automatisch unter ihr Kissen gerutscht, um ihren Dolch zu finden, doch dort war er nicht, was ihr noch einen zusätzlichen Schrecken einjagte.


    Sie schüttelte den Kopf, so als könnte sie auf diese Weise die Bilder verscheuchen, die sie stets befielen, wenn sie die Augen schloss. Sie schlief niemals viel, döste meistens nur, um nicht irgendwann mit einer Waffe an der Kehle aufschrecken zu müssen. Es würde noch sehr lange dauern, bis sie diese Gewohnheit ablegen würde, das wusste sie.


    *Der Geruch von verbranntem Fleisch, die Freude in den Augen der Folterknechte, wenn sie die Diebe und Mörder der Stadt mit ihren Zeichen versahen. - Das hässliche Knacken von Knochen, als das Fallgitter herunterstürzte. - Die vorwurfsvollen, toten Augen von .. . *


    "Nein" , sagte sie leise und erhob sich. Draußen regnete es noch immer leicht und ein Frösteln stieg ihr in die Glieder, doch sie ging zum Brunnen und ließ sich auf dem Rand nieder.

  • Ancalima ging ohne ein Wort zu verlieren in ihr Quartier und bereitete ihre Sachen zur Abreise vor...Sie vergaß nicht ds Geschenk für Maglor und Kassandra einzupacken das sie ihnen überreichen wollte zur Einweihung...wieder war ein Teil in ihr freier geworden nachdem sie wusste das Aleyna ihre Ruhe gefunden hatte.
    Sie hörte die Pferde auf dem Hof als sie grade fertig war.


    "Mae govannen, meine Lieben"


    Sie wirkte das erste mal wieder etwas befreiter.
    Als sie auf ihr Pferd stieg ergriff sie Freude...*Amonlonde...ich freue mich auf dich...*


    Sie war froh Walkier in ihrer Nähe zu haben, auch er war bereits in Amonlonde zu Gast und kannte sich dort etwas aus.



    So schlugen sie den Weg durch den Wald in Richtung Hafen ein...

  • Scrum hatte sich gerade herumgedreht und wollte sich in den Turm begeben, als er einen erstaunten Ausruf wahrnahm. Er drehte sich um, konnte jedoch niemanden wahrnehmen.
    Er stieg hinauf zur ersten Plattform und ging hinaus auf einen großen Balkon. Dort konnte er sehen, wie Darian und Raven - wo kam er auf einmal her? - eine Person in das Zelt des Herzogs trugen. Er kniff die Augen zusammen, da Regentropfen ihm den Blick verschleierten.


    Was zum...


    enfuhr es ihm. Wenige Augenblicke später kam Raven aus dem Zelt und begab sich zum Turm. Scrum stürzte hinunter und lief auf der Treppe Raven in die Arme. Er sah dessen wütenden Blick. Bevor der etwas sagen konnte warf Scrum ein:


    Du brauchst nichts zu sagen. Was hat er jetzt angestellt? Doch lass uns keine Zeit verlieren.


    Er zog den verdutzten Raven am Arm herum und stürzte die Treppe hinunter Richtung des Zelts von Connar.

  • Raven marschierte sprachlos hinter Scrum her. Der Mann hatte ihm klassisch den Wind aus den Segeln genommen, er war jetzt kaum noch dazu in der Lage, den Magier zusammen zu stauchen.


    Wie konntet ihr Connar nur allein lassen, er ist in einem furchtbaren Zustand. Was ist denn überhaupt passiert? ich habe euch im Wald verpasst.


    Er folgte Scrum ins Zelt.

  • Talris und Tear`asel ließen sich zu Ancalima zurückfallen und zu dritt ritten sie die ersten Stunden meist schweigend nebeneinander.


    Es hatte bereits nach kurzer Zeit aufgehört zu regnen. Tear´asle hatte ihre Kapuze des Umhangs wieder abgenommen und das Fuchsfell etwaas enger um den Hals geschnürt.


    "Wie geht es euch Ancalima, besser...?"


    fragte sie die Elbenfrau neben sich sanft.

  • Scrum drehte sich zu Raven um, bevor er ins Zelt ging.


    Lass uns erst einmal sehen, wie es ihm geht. Er scheint noch nicht über den Tod Aleynas hinweggekommen zu sein. Ich glaube er neigt dazu, sich völlig bei Kampfübungen zu verausgaben, wenn er Kummer hat.

  • Die Gruppe war schon in Sichtweite des Tores aus Gerund heraus. Da sahen sie eine Gestalt im Torbogen stehen. Für einige eine bekannte Gestalt. Der altbegkannte beruhigende und vertraute Duft schlug Ihnen je näher sie dem Tor kamen entgegen.


    " Der Rastlose wieder auf dem Weg, umherziehend wie ein Nomade. Möge Dich dieser Weg an Dein Ziel führen und sicher wieder zurück bringen. Ich freue mich auf den Tag an dem ich Euch auf Euren Reisen begleiten kann. "


    Zairon verbeugte sich vor Talris. Er ging zu Tearasel hinüber und deutete Ihr sich zu Ihm herab zu beugen.


    "Letzte Nacht war ich wohl nicht zugegen wie es von mir versprochen war, entschuldigt mich. Doch so ist mein Äußeres, das mich zwingt vorsichtig in der Nähe von Menschen zu sein"
    Er nahm den Schleier vor seinem Gesicht weg und hielt Ihn so, dass nur Tearasel sein Gesicht sehen konnte.


    "Möge Dir die Kraft der Erde zu Stärke verhelfen"


    Alle anderen Reisenden verabschiedete er wieder verschleiert mit folgen den Worten :


    "Möge Bradar Euch auf euren Wegen sicher behüten"


    Er drehte sich um und ging zurück in die Stadt..

  • Als Scrum und Raven ins Zelt traten, wurde Connar von zwei Dienerinnen gewaschen. Er lag ruhig da und ließ alles mit sich geschehen. Er schien nicht bei Bewußtsein zu sein.