Die Blutige Zeichnung 8

  • Nachdem sich Scrum untergestellt und den Regen von seiner Kleidung geschüttelt hatte, schaute er Connar an. Er legte den Kopf etwas schräg und verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen.


    Es ist mir leider nicht möglich, meine Heilkräfte auf mich selbst anzuwenden. Ich bin auch nicht direkt verletzt. Mein Fuß braucht ein wenig Erholung und dann wird es schon bald wieder werden. Ich denke, dass wir nicht wieder aufbrechen werden, solange Angis nicht wieder unter uns weilt. Wie ich gehört habe, wird Talris nach Eurem Besuch in Xenos auch noch einige offene Fragen mit den Arakuren zu klären haben. Deswegen kann ich meine Genesung in Ruhe abwarten. Es ist schon in Ordnung, wenn man der Natur auch mal seinen Willen lässt. Nicht immer ist es förderlich, wenn der Mensch eingreift und wenn es nur in der Behebung eines Gebrechens besteht.


    Übrigens, ist Dir aufgefallen, dass Talris offensichtlich eine Art neuen Berater hat, der immer um ihn herumscharwenzelt? Ich habe sein Gesicht schon einmal gesehen. Doch ich weiß nicht, wo ich ihn hinstecken soll.


    Dann wandte er sich ruhig und bedächtig an Granit.


    Ich weiß schon, dass das menschliche Zeitgefühl nicht mit dem eines Steines in Übereinkunft zu bringen ist. Weiterhin kann ich mir gut vorstellen, dass ihr Gehsteine nichts übrig habt für die Dinge die den Menschen wichtig sind. Ihr übertrefft in Eurer Art zu leben mit Sicherheit sogar die Elben, die auch kein Interesse an Besitz, Reichtum und Macht haben. Ich vermute einmal, dass ihr Gehsteine im Einklang mit der Natur lebt und wir deshalb in den seltensten Fällen jemanden von euch zu Gesicht bekommen.
    Daher denke ich, dass Dich eher die Neugier hierher getrieben hat. Oder gab es eine andere Motivation für Dich, Deinen angestammten Platz zu verlassen?

  • Nachdem Talris gegangen war, seufzte Maeriel und sah zu Zairon, der immer noch ein wenig angespannt zu sein schien durch Jefrics Art. Sie lächelte dem Suvari zu und sagte:


    "Ich werde auch wieder hinunter gehen."


    Was sie dann auch tat. Im Burghof suchte sie sich eine ruhige, regengeschützte Ecke, wo sie sich niederließ, um nachzudenken.

  • Granit scheint kurz die richtigen Worte zu suchen, bevor er sich wieder zu diesen meldet.


    "Von Zeit zu Zeit erheben wir uns, um das Land und seine Bewohner zu beobachten... Es ist immer wieder.. interessant zu sehen, was verschiedene Kulturen für ihr Überleben entwickelt haben. Auch wenn wir meist nur ungesehen beobachten, kommt es doch manchmal dazu, dass wir soviel Interesse entwickeln, dass wir selbst am Geschehen teilnehmen... des Öfteren auch um unser Wissen zu erweitern...."

  • Scrum dachte kurz nach und sagte dann:


    Dann werdet ihr wenig Neues zu sehen haben, denn wie mir scheint, haben sich die Menschen in all den Jahren kaum verändert. Möglicherweise weisst Du noch von besseren Zeiten zu berichten.


    Doch sag mir, weisst Du eigentlich, wo die Gehsteine herkommen? Ich will damit sagen, hat Euch die Natur einfach hervorgebracht oder haben die Götter euch erschaffen?

  • Ich sehe Talris begint an seinen Aufgaben zu wachsen.
    Wen noch was ist ich bin in der Taverne !


    Macht eine angedeutete Verbeugung vor der Runde und steigt den Turm hinab ...

    Wieder da:
    www.rabenfels.org
    In der guten alten Zeit verbrannten wir mögliche Ketzer schon auf verdacht.
    Doch jetzt bekommen sie einen fairen Prozess, das läst den Knechten mehr Zeit um Holz zu sammeln.

  • Zairon dachte noch ein wenig nach, dann erhob er sich verabschiedete Maeriel und Talris und machte sich auch wieder auf zu seinem Zelt, das Ihm ein dankbarer Vater für die Rettung seiner fieberkranken Tochter Zaiorn zur Verfügung gestellt hatte. Er würde es ddem Mann wieder überlassen, wenn er weiter ziehen würde. Besitz macht nicht glücklich.

  • Talris sattelte Endoras und führte ihn raus. Draußen sah er noch einmal scrum und den anderen nach. er ging kruz auf sie zu und verabschiedete sich von ihnen. "Verzeiht meine Freunde, ich werde nach Arakur reisen, da Ancalima mir noch keine Nachricht hat zukommen lassen. Ich befürchte sie hat es vergessen. Sardos ist denk ich so ehren und würde ihr nichts antun.
    Ich bin für 12 Tage fort.


    Nebenbei werde ich das Problem Arakurs und Montralurs aus der Welt schaffen, so dass der Frieden beider wieder einkehrt. Bis bald" Er nickte kurz zum Abschied und steig auf Endoras.


    Er ritt aus dem Brugtor und in Richtung Hafen wo er ein Schiff nach Arakur nahm.


    Mögen die Winde ihn sicher zurückbringen.

  • Mareil hob grüßend die Hand, als Talris vorbeiritt.


    "Gehabt Euch wohl und mögen die guten Kräfte Euch geleiten."


    Sie sah dem Fürsten lange nach und fragte sich, ob ihm seine freundliche Art bei dem, was er tun wollte, helfen konnte. Sie wünschte es ihm.

  • Granit betrachtete Scrum kurz nachdenklich.


    "Wisst ihr, Scrum aus Yerodin, da die Natur selbst von den Göttern erschaffen wurde, ist Alles und Jeder zwangsläufig auf sie zurück zu führen. Aber die Tatsache , dass wir existieren ist eigentlich wichtiger als unsere Herkunft, zumal man die Vergangenheit nicht ändern kann - die Zukunft schon."


    Er 'lächelte' und winkte Talris kurz zum Abschied.

  • Connar betrachtete Granit und Scrum und wandte sich dann an den Gehstein.


    Deine Nähe ist mir sehr wohltuend! Du strahlst, möglicherweise naturgemäß, etwas sehr beruhigendes aus. Das ist etwas, was mir zur Zeit sehr gut tut. Ich hoffe, du hast nichts gegen meine Gegenwart einzuwenden?


    Der Regen lief ihm in den Kragen, aber das schien er nicht zu bemerken.

  • Maeriel blickte durch den fädigen Regen zur Mauer, wo sie Scrum, den Herzog und das Wesen aus Stein versammelt sah. Keiner von ihnen schien sich am Wetter zu stören.


    Sie lächelte vor sich hin und fragte sich, wo Tear'asel stecken mochte.

  • Granit schien immer mehr zu lächeln. Regenwasser lief an seinen Schultern herab, aber nach unzähligen durchlebten Wetterwechseln bemerkte er es nur, wenn er sich darauf konzentrierte. Dann wandte er wieder das Wort an den Herzog.


    "Keineswegs habe ich etwas gegen deine..." Er stockte kurz, weil der Herzog ihn dutzte, aber schien es dann als selbstverständlich anzunehmen. "..Anwesenheit, wer nicht mein Feind ist, ist mein Freund.... und meine Freunde sind mir immer willkommen. Wenn schon meine bloße Nähe Probleme löst, so ist es vielmehr eine Ehre für mich, so eine Gabe einsetzen zu können."

  • Scrum war wirklich fasziniert, dass solch ein Wesen Gefühle mitteilen konnte. Selbst Steine lächeln...


    Du hast natürlich recht mit den Göttern. Doch teilweise werden Wesen aus einer besonderen Laune oder wegen eines bestimmtem Auftrags von den Göttern erschaffen. Möglicherweise trifft dies ja auch auf die Gehsteine zu.


    Doch Du sagtest vorhin, dass ihr Gehsteine gelegentlich an den Geschehnissen der Welt teilnehmen wollt, auch um euer Wissen zu erweitern. Gibt es denn etwas, was ihr noch von uns Menschen lernen könnt?

  • vom Turm kommend:


    lautlose monotone Schritte über den Burghof, Scheuklappen vor den Augen. Sie betrat Talris Gemächer, zog den Geruch seiner Kräuter tief in die Nase ein und wischte sanft mit der Hand über einige seiner Gegenstände.


    Dann legte sie ihren Gürtel und ihre Waffen ab, verstaute sie sorgsam und zusammengelegt auf Talris unterem Bettende, kämmte sich ihr Haar und legte jedes Schmuckstück außer die Kette ihrer Seelengeschister und den grünen Stein, den Talris ihr einst schenkte ab.


    Auch ihr Lederwams und ihr rotes besticktes Oberteil fand einen Platz auf dem Bett. Schließlich trug sie nur noch ihre Unterkleidung. Nicht einmal ein Band aus Leder hielt ihren schwarzen Haarschopf.


    Ein Seufzen drang von ihren Lippen, dennoch ihre Gesichtszüge blieben wie aus Stein gemeiselt.


    Eine Feder etwas Tinte, ein Pergament, das sie fand und das sie mit Worte füllte.



    d`hao feyiama


    vergiss nicht...


    Tear...


    dann legte sie eine ihrer Federn hinzu, küsste das Pergament, ehe sie es auf dem Schreibpult zurückließ und verließ dann ohne Aufsehen zu schöpfen die Burg, seine Gemächer mit Blick auf dem Wald...

  • Granit überlegte wieder einen kurzen Moment um die richtigen Worte zu finden, bis er schließlich antwortete.


    "Es überrascht mich immer wieder, wie schnell Menschen doch die Geschichten ihrer Vorfahren vergessen... Leben kommen und gehen zu sehen ist wie.. wie das Beobachten des eigentlichen Plans der Götter. Aber auch wir Gehsteine streben gelegentlich nach mehr Wissen, welches wir nicht durch reines Beobachten sammeln können. Deswegen ist es unserer Meinung nach auch keine Schande, Jemanden der etwas weiss danach zu fragen. Ihr zum Beispiel, Scrum aus Yerodin, scheint die Kräfte der Erde auf eine ganz andere Art zu nutzen als ich, vielleicht gar auf eine bessere Art, wieso sollte ich euch dann nicht darum bitten, mich an diesem Wissen teilhaben zu lassen.. ?"

  • Ja sagte Connar nach einer Weile, ihr habt eine solche Wirkung auf mich. Und ich gewinne den Eindruck, dass diese Ruhe tatsächlich wichtig für mich werden könnte.


    Connar blickte dem Gehstein in die Augen und nickte nach einer Weile mit dem Kopf. Zumindest hatte der unerschütterliche Gehstein ihn auf einen Gedanken gebracht.


    Sagt mir bitte, wie geht ihr mit Verlust um?

  • Diese Frage brachte Granit wirklich zum Nachdenken, zumal er sich mit derartige Problemen schon oft ohne größere Erfolge beschäftigt hatte. Dies war damit zu erklären, dass er niemals damit konfrontiert worden war. Dann antwortete er langsam:


    "Derartige Worte verwenden wir eigentlich nicht.... Auf dieser Erde geht eigentlich nichts vollkommen verloren, es ist ein großer Kreislauf.... Man sollte nichts hinterher..."Er überlegt... "... weinen, so sagt ihr doch, oder .. ? ... Jedenfalls sollte man sich vielmehr darüber freuen, etwas kennengelernt zu haben, sei es ein Gefährte oder ein Gegenstand, der für einen Zeitraum den selben Weg mit einem ging. Die Erinnerungen an derartige Bekanntschaften ist zum einen der Grund, für das Trauern über den Verlust, aber auch die Möglichkeit um mit Selbigem umzugehen...."
    Wiederum überlegt er kurz.
    "Jedoch habe ich bisher selten Jemanden ohne eigenes Interesse eine Frage stellen gesehen... Wie kommt es dazu, dass dich besonders diese Antwort so interessiert.. ?"

  • Während Connar noch über eine Antwort sinnierte, sagte Scrum zu Granit:


    In der Tat wird es wohl so sein, dass ich die Kräfte der Erde anders nutze. Gerne will ich Dir einen Einblick in mein Wissen geben. Sag mir, weißt Du was Magie ist und bist Du vielleicht selbst in der Lage, die Kräfte, die uns umgeben für Dich nutzbar zu machen?