Die Blutige Zeichnung 8

  • Granit betrachtete Talris' Gesichtszüge und nickte anerkennend.


    "Ich habe... viel Zeit. Und ja, wir - bewohnen- dieses Land schon lange, so lange, dass wir schon in Vergessenheit geraten zu sein scheinen... Ihr seid ein Protektor.. ? Welcher Hilfe bedarf denn das Land zur Zeit ?"

  • Maeriel blieb in höflicher Entfernung zu Talris und dem Steinwesen stehen, um sich davon zu überzeugen, dass dem Fürsten keine Gefahr drohte. Als sie die höflichen Worte hörte, wandte sie sich erleichtert ab.

  • "Zur Zeit, den Winden sei dank nach dem Abraxas vertrieben worden ist, keiner." antwortete er ihm. "Nun ihr seit nicht in vergessenheit geraten. Leider hat euch in den 30 Jahren seit dem wir auf die Insel kamen keiner erblickt nehm ich an, erstaunlich wenn man bedenkt was euch und uns alles entgangen ist." Er schwieg kurz. "Verzeiht, ich war erneut unhöfflich. Ich heisse euch Willkommen auf Gerund. Darf ich euch vorerst meine Gefährten Vorstellen."
    Er ging hinüber zu Maeriel und scrum.
    "Dies sind Maeriel und scrum. Scrum ist ursprünglich aus Yerodin einem Nachbarland von Montralur. Er kam mit dem Herzog Connar Ayden auf diesen Insel und ...... " er schwieg kurz.." Nun er wird euch die Geschichte eines Tages bestimmt erzählen. Scrum steht unter den Diensten des Herzogs, steht aber ebenso in meinen Diensten als Arkaner Berater in Sachen Magie.
    Maeriel ist seit kurzen erst auf Montralur. Ihre Talente liegen im Schreiben.... "
    schmeichelt er ihr zu und lächelt freundlich.


    "Die anderen werdet ihr bei gelegenheiht kennenlernen.... So erzählt uns. Was hielt euch die ganze Zeit verborgen vor uns?"

  • Maeriel nickte dem Steinwesen freundlich zu.


    'Unglaublich, so etwas habe ich nie zuvor gesehen.'


    Sie beschloss, das Wesen zu zeichnen und die Zeichnung in ihren Bericht einzufügen. Bei Talris Worten musste sie innerlich schmunzeln.


    'Das hat er schön gesagt. Meine Talente... .'

  • "Was mich verborgen hielt ?..." Er schmunzelt steinern. "Normalerweise _lassen_ wir uns finden. Ich persönlich habe nur gewartet, bis ich es für richtig hielt, wieder zu wandern..."
    Er schaut sich kurz um.
    "Warum bedarf es solcher Mauern aus _totem_ Stein, wenn ihr doch keine Bedrohung fürchten müsst ? Könnte ein Magier nicht einen ungleich stärkeren Schutz darstellen.. ?"

  • Talris lächelte. "Nun diese Mauern schützen vor Eindringlinge die in überzahl in die Burg wollen. Sie werden gezwungen über die Mauer oder durch das Burgtor zu kommen. Es soll uns zeit verschaffen uns zu verteidigen. Manchmal helfen auch solche Mauern gegen einen einzelnen der böses im Schild führt.
    Führ wahr ein Magier vermag es barieren und schutzkreise und derartige Zauber zu wirken, jedoch müsste diese Anstrengung permanent sein und ich kenne keinen der so eine Kraft aufbringen kann. Es wäre wahrlich schön. Dann könnte mandurch die Mauern in das ferne Land blicken und der Blick würde einem nicht so gestohlen werden. "
    er wirkte abwesend.... "Doch leider ist dies nur ein wunschdenken. Verzeiht wenn die mauern euch beleidigen. Sie sind unser einziger Schutz."


    Er hoffte die Steine würden Granit nicht beleidigen.

  • Granit betrachtet die Mauern etwas eingehender.
    "Nein, Sie beleidigen mich nicht...Aber es ist schon ungewohnt, früher lebte man im Einklang mit der Natur, doch ihr Versucht sie euch Untertan zu machen, vergesst nicht, dass jedes Lebewesen ein Teil des Ganzen ist... "
    Er überlegt kurz.
    "Wie oft kommt es denn dazu, dass diese Mauern gebraucht werden? Es hörte sich so an, als hättet ihr häufiger Probleme mit Eindringlingen..."

  • Maeriel wetzte sehr undamenhaft ins Haus und kam mit Feder und Papier zurück. Dann suchte sie sich einen Platz auf der Treppe zur Mauer und begann ihre Zeichnung.


    Mit einem Ohr lauschte sie dem Gespräch.

  • Scrum war schon sehr erstaunt, als er das Steinwesen in den Hof schreiten sah. Bisher hatte er so etwas nur in Form eines Golems gesehen, doch dieses Wesen war mit Sicherheit kein Golem.
    So trat er neben Talris, um dem Gespräch zu lauschen. Insgeheim hatte er immer gehofft solch ein Wesen zu treffen. Seit seiner schicksalhaften Begnung mit dem Erzelementarherrn war es zu einigen grauen Verfärbungen seiner Haut gekommen, die sich viel härter anfühlten, als normale Haut. Zudem war es ihm möglich geworden, sich von Steinen und Erde zu ernähren, obwohl er es nur in den seltensten Fällen nutzte.
    Er wußte, dass er durch die Kraft, die ihm der Elementarherr zur Verfügung gestellt hatte, es an ihm zu einigen Veränderungen gekommen war. Noch hatte er keine Ahnung, wie er diese Kräfte zu nutzen vermochte, doch war es ihm seitdem einfach Dinge in Stein zu verwandeln und diesen Prozess auch wieder rückgängig zu machen.
    Um nicht mit vor Erstaunen offenem Mund dazustehen, sprach er Granit an:


    Sei mir gegrüßt Granit. Ihr könnt Euch kaum vorstellen, welch Freude ich empfinde einem Stein wie Euch zu begegnen. Ich wußte schon immer, dass Stein lebt, doch solch eine imposante Daseinsform hätte ich mir nicht zu erträumen gewagt.
    Wie mir scheint, weiß Talris von Eurer Existenz, doch mir ist dies bisher gänzlich im Verborgenen geblieben. Wollt Ihr mir sagen, wer Ihr seid?


    Er bemühte sich sehr, nicht zu schnell zu sprechen. Wohl wissend, dass solche Geschöpfe der Natur viel Zeit hatten und Hektik nicht ausstehen konnten.

  • ...noch immer auf dem Markt am Vogelstand...


    "Aber ich...,"


    er wirkte für einen Moment wieder unsicher...dann fasste er sich aber wieder.


    "Wollt ihr mir meine Geschäfte kaputtmachen Elbenfrau. Geht eurer Wege und lasst mich Geld verdienen, was gehen euch die Vögel an, ihr seit doch alles Nichtstuer..."


    Tear`asel schwieg, die Respektlosgikeit der Menschen gegenüber dem alten Volk war sie ja schon gewohnt.


    "Du bist in meinen Augen ein kleiner Wurm, Mensch, denn deine Gedanken erreichen nicht einmal deinen eigenen Horizont. Statt, das du dir den einen oder anderen Vogel jagst, um deinen Hunger zu stillen, da jagst du viele, lebendig und sperrst sie in Weidenkörbe ein, so das sie den Himmel, der ihnen gehört, und der das einzige ist, das sie wirklich frei macht, nicht mehr erreichen können. Was kostet ein Vogel? Zwei, drei lausige Kupfer, vielleichte einen Silber? Der eine oder andere etwas mehr, weil die eine oder andere Farbe irgendeinem dummen Adligenfräulin eures sterbenden Geschlechts mehr zusagt, als der graue Spatz dort hinten in der dunklen Ecke!"


    Die Habgier in seinen Augen war verschwunden, jetzt machte sich nur noch Wut breit, wie so oft wenn die Menschen im Unrecht waren und sich nicht mehr zu rechtfertigen wußten.


    "Lass mir meine Arbeit und geh der deinen nach Elbenfrau, ich brauch solche Geschäftemießmacher nicht an meinem Stand. Geht eurer magischen Musik lauschen, die Männer in die Sümpfe auf nimmer wieder sehen lockt oder versteckt euch wieder in den Astlloch, aus dem du gekrochen bist."


    Die Elbenfrau ließ sich vom Gezeter des Händlers nicht beeindrucken. So junge Heizsporne wie diesen hatte sich schon zur Genüge getroffen.


    "Es ist mir reichlich egal, was ihr über mich denken mögt, noch wo ihr mich hin verwünschen würdet, wenn ihr dazu befähigt währet. Diese Tiere werden umgehend freigelassen, sonst werde ich Euch in einen Käfig sperren und an den nächst besten verkaufen!"

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  • Granit betrachtete Scrum sehr ausführlich, wobei sich eine geringe Verwunderung in seinen Gesichtszügen ausbreitete.


    "Mein Name lautet Granit.... und ihr seid.. Scrum.. aus.." Er kratzt sich kurz an seinem steinernen Kopf."Yerodin, wenn mich nicht alles täuscht... ihr scheint mir anders als die anderen zu sein... vielleicht liegt es ja daran, dass ihr anderer Herkufnt seid..."


    So etwas wie ein Lächeln zeichnet sich in seinen Gesichtszügen ab.

  • Heute hatte er die dankbare Aufgabe den Marktfrieden aufrecht zu erhalten. Meistens passierte nichts, so dass er sich in Ruhe alle Stände anschauen konnte. Und hin und wieder blieb noch etwas Zeit, mit der schönen Marketenderin am Gemüsestand zu schäkern.
    Doch auf einmal hörte er die aufgeregte Stimme eines Händlers. Er trat zwischen die Stände und sah, wie sich ein Vogelhändler offenbar mit einer Elbenfrau stritt. Er machte sich auf den Weg und musterte die Elbenfrau, die er schon einmal in der Burg gesehen hatte. Doch er wußte nicht, wo er sie einzuordnen hatte.
    Als er näher trat konnte er sehen, dass sowohl das Gesicht des Händlers als auch der Elbe vor Wut gerötet waren.


    Heda, gibt es hier irgendwelche Schwierigkeiten? Benehmt Euch gefälligst. Irgendwelche Raufhändel werde ich hier nicht dulden.

  • Scrum war fasziniert, dass auch ein Stein so etwas wie Mimik hatte.


    Ich glaube, dass es weniger mit meiner Herkunft zu tun hat. Ich stehe mit meinen bescheidenen Kräften der Erde im allgemeinen und den Steinen im besonderen sehr nahe. Ich erforsche sie schon seit einigen Jahren, doch sind die meisten Steine nicht sehr mitteilsam. Jedenfalls aus Sicht meiner Rasse. Leider verfügen wir über wenig Geduld. Bis man dann vielleicht nach einigen Monaten die Antwort von einem Stein bekommt, wenn man ihm eine Frage gestellt hat, ist man oft des Wartens überdrüssig.


    Daher freue ich mich, nun einem besonderen Vertreter der Steine gegenüber zu stehen. Sagt, gibt es noch mehr von Euch?

  • "Ha, ein Weib will mir drohen, is mir egal ob du ne Elbe bist oder nicht, geh deines Weges oder etwas schlimmes passiert."


    Obwohl Tears Augen vor Wut aufblitzen und sie innerlich über diesen Menschen und seine ungesunde Einstellung zur Natur Bannflüche webte, blieb ihre Stimme ruhig.


    "Ich wiederhole es zum letzten Mal, ihr lasst diese Vögel frei und versucht im guten Umfang mit der Natur Geschäfte zu tätigen und ich auf Kosten der Freiheit anderer!"


    Dann hörte sie die Wache und ihren Ruf, keine Regung, sie würde den herannahnenden Wächter solange ignorieren, bis er denn da war. Ihre Augen blieben weiterhin auf den Händler gerichtet, der jetzt rot wie eine Tomate angelaufen war.

  • Er stellte sich direkt neben die Elbe und schaute in das tiefrote Gesicht des Händlers. Er wußte ob dessen aufbrausendem Temperament und sagte:


    Was ist hier los? Wenn Ihr Euch über den Preis nicht einigen könnt, dann lasst es.


    Er drehte sich zu der Elbe herum.


    Ich habe Euer Gesicht hier schon einmal gesehen. Was macht Ihr hier und wieso gibt es hier Streitereien?

  • Granit schien einen Moment zu überlegen.


    "Ich weiss es nicht... früher gab es viele von uns, aber wir Gehsteine waren nur selten gemeinsam unterwegs... Die Menschen hingegen seid auf einander angewiesen,...Ihr jedoch, Scrum aus Yerodin, scheint einem anderen Pfad zu folgen. Was hat euer Interesse an unserem Element geweckt, dass ihr selbst versucht mit Steinen zu sprechen.. ? Ein unterhaltsames Gespräch kann - wie ihr sicherlich wisst - Jahrzehnte dauern, eine Zeit die für die meisten Menschen dem Zwecke nicht wert wäre."

  • Wohl war. Bei meiner ersten Begegnung mit einem Repräsentanten des Erzes habe ich dies gemerkt. Ich bestürmte ihn mit meinen Bitten und er hieß mich warten. Dann habe ich sehr lange auf eine Antwort warten müssen. Da ich aber demütig vor ihm kniete, versagten mir irgendwann nach einer oder auch zwei Stunden die Beine. Das sorgte für Heiterkeit bei ihm und er gewährte mir letztlich einen geringen Teil seiner Kraft, die ich benötigte um ein besonderes Artefakt zu erstellen.
    Zunächst merkte ich nichts besonderes, doch nachdem ich die Kraft des Elementarherren durch meinen Körper fließen ließ, hatte ich plötzlich ein gänzlich anderes Gefühl für die Erde und insbesondere die Steine.


    So begann ich mich für Steine und deren Ausformungen zu interessieren. Ihr müsst wissen, dass ich einige in meinen Augen schöne Exemplare gesammelt habe.


    Er kramte in einem Beutel und holte ein Tuch heraus, in welches ein Stein eingewickelt war. Er holte diesen vorsichtig heraus und ein blumenähnlicher, sandfarbener Stein kam zum Vorschein.


    Dies ist eine Sandrose. Ich trage sie immer bei mir und über die Jahre ist sie mir lieb und teuer geworden. Leider warte ich noch immer auf die erste Antwort, aber das Warten ist es mir wert. Mit der Zeit lernt man Geduld zu haben. Etwas, was ich vorher nicht hatte.

  • Noch ehe die Wache an sie herangetreten war, griff sie zu einem Tuch an ihrem Gürtel, zog es schnell heraus und murmelte ein paar Worte. Kurze Zeit später, der händler wollte gerade die Wache anschreien und auf seine ach so dramatischen Mißstände aufmerksam machen als er bemerkte, das ihm die Stimme versagte, und er noch nicht mal einen mickrigen Pieps hervor brachte


    Erst als die Wache neben ihr stand, wand sie sich um und sah den Menschen an. Sie streckte ihren Körper und ihr Blick wurde erhaben und stolz. Ein wenig befremdlich erschien die Elbenfrau und so weit weg vom Marktgeschrei der Händler und der meist etwas dicklichen Köche und Mägde, die hier über den Markt wetzten und ihre Einkäufe tätigten.


    Ihre Stimme wurde sanft und leise, während der Händler sich hin und her streckte als würde er so seine Stimme wieder erlangen...


    "Ich frage euch eher wer ihr seid, und was ihr hier tut mein Herr..."

  • Er hob eine Augenbraue, als er auf seine Frage eine Gegenfrage erhielt.
    Wie es schien wollte ihn die Elbe auf den Arm nehmen. Im Augenwinkel konnte er noch beobachten, wie der Händler versuchte ein Wort herauszubekommen, doch war ihm wohl etwas im Hals stecken geblieben. Wohl den Mund etwas zu voll genommen, dachte er. Geschieht im recht, wo er immer so ein großes Maul hat.
    Er hielt weiter den Blick auf die Elbe gerichtet.


    Ihr haltet Euch wohl für besonders gerissen, wie?


    Er zupfte an seinem Wappenrock.


    Wie man unschwer erkennen kann, gehöre ich zur Garde des Fürsten. Ich habe hier dafür zu sorgen, dass der Marktfrieden eingehalten wird.
    Ihr könnt also gerne Euer angriffslustiges Gehabe sein lassen und Eurer Wege gehen oder aber so freundlich sein, meine Frage zu beantworten. Oder habt Ihr etwas zu verbergen?