Die Blutige Zeichnung 9

  • Während ich meinen Koffer auf der Zufahrt zum Tor abstelle, stelle ich mir - nicht zum ersten Mal in meinem Leben - die frage, ob es bei Wachen eine Berufskrankheit ist immer nervös zu werden, wenn Jemand nachdenkt. Vielleicht, weil es ihnen unbekannt ist ...


    "Gut beobachtet: Ich suche tatsächlich etwas: Eine Unterkunft, die gewissen höheren Ansprüchen genüge tut. Und da ich hier fremd bin ..."

  • Maeriel wandte den Blick zum Tor, wo der Wachposten mit jemandem sprach und schlenderte dann zu Granit hinüber.


    "Guten Abend" , sagte sie zu dem Wesen aus Stein.

  • Ancalima bemerkte das scheinbar jemand am Tor zum Einlaß bat, sie hörte die Worte der Wache und eine fremde Stimme. Neugierig sprang sie von der Mauer und ließ flott die Stufen hinunter, ihre Schritte waren leise, fast unhörbar und so bemerkte die Wache ihr kommen auch nicht, als sie hinter ihm Stand fragte sie sanft fast neben seinem Ohr und den Fremden im Blick haltend.


    "Wache, ihr solltet auch immer mit einem Eindringling rechnen der einen anderen Weg in die Burg gefunden haben könnte...." Ein schlmisches Grinsen fuhr über ihr sonst so ernstes Gesicht, wusste sie doch zu gut was ihr plötzliches Auftauchen bei den Menschen bewirkte...
    Dann blickte sie dem Fremden in die Augen, ihr Gesicht nahm wieder die aussagelosen Züg4e an, die den Betrachter in unwissenheit ließen was hinter ihrer Fassade vor sich ging...


    "Gen suilon, Fremder, was führt euch nach Gerund?"


    Sie wirkte nicht unfreundlich...

  • Der Wachposten sah ihn verduzt an. Ob dieser Kerl zum ersten Mal in seinem Leben den Stall seiner Eltern verloren hat?
    "Oh na dann. Vieleicht probiert ihr es mal in der Taverne. Einige Fremde die unser Land besuchen, schaun immer zuerst dort nach, denn.... es soll vorkommen das es dort Zimmer geben soll."
    Wo dachte dieser Kerl würde man sonst Zimmer vergeben? Vieleicht beim Fürsten selber? *tztztz*


    Er zuckte kurz zusammen als Ancalima neben ihm stand. Er sah ihr nach mir gehobener Augenbraue? *Wer ist das nun wieder? Die meinen auch alle die haben was zu sagen. Aber bitte... solange niemand den Fürsten stören will*

  • Granit wandte sich zu Maeriel herüber.


    "Ahh, Guten Abend, Maeriel, so spät noch unterwegs.. ?"


    So etwas wie ein Lächeln bildete sich in seinen Zügen.

  • Sie lächelte zurück und lehnte sich an die Mauer in den Schatten.


    "Ich schlafe nicht oder nur sehr wenig. Wenigstens ist immer jemand hier, wenn ich Zerstreuung brauche. Die letzte Stunden habe ich mit meiner Chronik verbracht und glaubt mir, sie ist nicht so unterhaltsam, wie man meint."


    Ihr Blick huschte zum Tor und zu Ancalima.

  • Das plötzliche Auftauchen der Frau schien die Wache nicht nur überrascht zu haben - da war mehr: Respekt vor einer Vorgesetzten? Die Augen ruhig auf der Frau ruhend suche ich in meinem Wissen, doch ihre ersten Worte sind - wenngleich in ihrer Bedeutung herzuleiten - mir nicht bekannt.


    Ein leichte Verbeugung - gerade genug, um der Höflichkeit genüge zu tun - andeutend richte ich meine Worte an die weibliche Gestalt im Halbschatten des Torbogens.


    "Zum Grusse, werte Dame."


    Wieder vollständig in der Senkrechten, den Koffer an meiner Seite auf dem Boden blicke ich kurz zum aufgehenden Mond empor, der leicht durch eine Lücke in den Wolken sein fahles Licht gen Erde sendet. Dann ruht mein unertgründbarer und emotionsloser Blick wieder auf der Frau, während die Wachen indessen der Ignoranz anheimzufallen drohen.


    "Ich kam erst in den Mittagsstunden auf dieser Insel an - und ..."


    Ich breite meine Arme leicht angewinkelt aus.


    "... suche Jemanden, der mir Auskunft geben kann, wo man hier unterkommen kann - wenn man gehobenere Ansprüche sein Eigen nennt."

  • Eine Wache kam eilend zu Talris. "Sir wieder gute Nachrichten von Osten. Reiter sind so eben eingetroffen die uns erzählten das der Wald dort sicher zu sein scheint. Zumindest gab es keine Zwischenfälle. Jedoch immernoch keine Spur von Angis."


    Talris nickte und sah die Wache lange an.


    ".....Sir? Verzeiht habe ich euch gestört?"


    Wieder kein Wort.


    "...Sir?"


    Ruckartig schüttelte Talris den Kopf. "Verzeiht. Ich war in Gedanken. Was sagtet ihr?"
    Die Wache wiederholte alles. "Sir ist euch nicht gut? Soll ich euch vieleicht etwas bringen?"


    "Nein habt dank, jedoch stellt ihr 2 Wachposten vor die Tür und lasst nicht jeden rein. Ich muss über etwas nachdenken. Bis zum morgen wird es dauern, danach können sie abziehen."


    Die Wache nickte und verabschiedete sich. Dann teilte sie 2 Wachen mit sich dort hinzupostieren und dort bis zum Morgen zu verweilen.

  • "Die Zeit aufschreiben.... ach ja,.. Auch in Steinen kann man die Vergangenheit lesen, wenn sie sie nicht selbst erzählen wollen..." Er grinst. "Bücher haben also viel mit ihnen gemeinsam, auch wenn sie anders beschrieben werden... Warum sucht ihr die Verstreuung, Maeriel, ist es nicht vorteilhafter wenn man sich auf seine Ziele konzentrieren kann.. ?"

  • Sie legte den Kopf zur Seite und sah GRanit nachdenklich an.


    "Meine Ziele... . Ich kann nicht sagen, dass ich im Moment eines habe, das mich sehr in Anspruch nimmt."


    Sie schmunzelte kurz.


    "Nein, so ist das nicht richtig. Ich versuche, meinen Platz hier zu fidnen und durch meine Arbeit kann ich es ein wenig."


    Sie blickte zum Himmel und sah die Sterne.


    "Papier. Stein. Zeugnisse, wenn wir alle schon vergangen sind. Die Vergänglichkeit ist Fluch und Segen zugleich."


    Sie seufzte leicht.

  • Ancalima hörte zuerst die Worte der Wache und nahm ihren leicht arroganten Blick wahr...dann trat sie aus dem Schatten und die anmutige Statur und das Anlitz der Elbin erschienen im sachten Mondlicht,ihr Stirnschmuck glitzerte im silbernen Licht und ihr blondeslockiges Haar umspielte ihre spitzen Ohren, sie wirkte gegenüber der Wache erhaben und würdevoll und fast von oben herab sprach sie zu ihm: "Ihr solltet den Bewohnern sowie auch den Gästen Montralurs ein wenig mehr Achtung erbringen ansonsten werde ich über euer vorgehen mit meinem Bruder,dem Fürsten zu Montralur sprechen. " Sie wandte ihren Blick von ihm ab und ihre Züge wurden etwas freundlicher


    "Wenn ihr gute Gesinnung mit euch führt so tretet ein, ich denke das die Taverne euch gehobene Unterkunft genug bieten kann..."
    Sie machte eine einladende Handbewegung in Richtung Innenhof....

  • Granit fing auch an ein wenig zu schmunzeln.


    "Etwas für die folgenden Generationen zu hinterlassen, mag nicht verkehrt sein, aber habt ihr jemals überlegt, dass Taten den selben Nutzen haben können? Wenn ihr die Zeit die ihr habt nicht mit dem Aufschreiben der Taten anderer, sondern mit euren eigenen Taten füllt, so könnt ihr die euch gegebene Zeit meines Erachtens nach weitaus besser verwenden..."


    Er lächelt.

  • Maeriel fing schallend an zu lachen und s dauerte eine Weile, bis sie sich wieder beruhigt hatte.


    "Ich.......Taten? Ich weiß ungefähr, wo bei eine Dolch das spitze Ende ist und für große magische Rettungen der Welt bin ich auch nicht zu haben. Ergo werde ich weiter in meinem Kämmerlein hocken und versuchen zu lernen, um nicht lediglich als Inschrift in einem Buchdeckel zu enden!"

  • Zwei Mal zuckt meine Augenbraue empor: Die Schwester des Fürsten. Was ist dies für ein sonderbares Land, wo Angehörige der Fürstenfamilie zu nächtlicher Stunde am Hoftor Fremde begrüssen - ungeachtet der Gefahren, die dadurch drohen könnten.


    Das Leben ist viel zu kurz, um es so leichtsinnig aufs Spiel zu setzen. Vor allem, wenn man in der durch das Schicksal begünstigten Lage ist, ein fürwahr angenehmes Leben zu führen. Und doch, steht sie hier vor mir: Die Schwester des Fürsten, des Herrschers über die Insel Montralur.


    Doch ebenso sonderbar ist es, wenn man erfährt, dass es eine Taverne im Burghof selbst geben soll. Von äusseren Feinden ist das Land wohl durch seine Lage als Insel verschont geblieben - wie anders mag man sich sonst solch seltsam Ding erklären.


    Wiederrum eine leichte Verbeugung und der Griff zum Griff des Koffers.


    "Habt Dank für diese Einladung, werte Dame."


    Mit einem weiteren Aspekt dessen, was sie sagte, werde ich mich später auseinander setzen ...

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  • Der Mond folgte seiner Bahn, wenige tummelten sich auf dem Burghof. In den Häusern waren die meißten Lichter erloschen.


    In einem jedoch gingen nun Lichter an,


    Angis hatte eine Kerze entzündet, er ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich, er holte ein Stück Papier hervor und Schrieb. Es war als ob er nie fortgewesen wäre. Dann legte er die Feder bei Seite ging an den Schrank in dem Talris seine Sachen hatte niederlegen lassen. Nahm den Kristal, hängte ihn sich um und steckte das Schwert wieder an seine Seite. Er grinste, "frei" dachte er bei sich.


    Er ging hinüber zu einem Spiegel und schaute hinein, er Trug ein neues Gewand, ebenfalls sah er anders aus als noch vor einiger Zeit, zwar hatte er nicht seine leuchtende Gestalt aber auch nicht mehr jene welche an den Menschen erinnerte.


    "Die Zeiten ändern sich, und auch Montralur ändert sich." sagte er zu sich und ging dann wieder zurück zum Tisch, er nahm eine Flasche, füllte etwas Wein hinein und Setzte sich, er genoss die Ruhe.

    Talschrok Montralurs
    Mitglied des Rats der Talscharok
    Berater des Fürsten Talris in Montralurischen Angelegenheiten

  • Ancalima bemerkte den etwas skeptischen Blick ...
    Der Fremde schien ihr aber folgen zu wollen.


    *Wenn er von schlechter Gesinnung wäre hätte das Land ihn sicher nicht bis hierher vordringen lassen..*


    "Was führt euch hier auf Montralur, wenn ich danach Fragen darf?"

  • Während ich der Frau folge bemerke ich aus den Augenwinkeln weitere Gestalten auf den Hof. Sie mögen seltsam anzuschauen sein - so man nicht schon so viel Seltsames hat erblicken können, dass man über die kuriosen Auswüchse des Lebens auf der Erde nicht mehr überrascht ist.


    "Das Schiff, auf dem ich reiste, lief die Insel an."

  • "Ohh, ich glaube, ihr habt mich falsch verstanden, nicht jeder findet seine Ziele im Krieg oder in der Magie. Viele können schon dadurch eine Bestimmung finden, dass sie Anderen helfen. Sei es in der Hinsicht Kranke zu pflegen, oder Arbeiter zu lenken, es besteht immer eine gute Möglichkeit den Taten Anderer in Chroniken auch eigene Taten hinzuzufügen, wenn man bereit ist, diese zu wagen. Vielleicht findet ihr ja eine Möglichkeit, zusätzlich zu dem Geschichtsschreiben Aufgaben zu finden. Unterschätzt euch nicht, ohne Vertrauen in euch sehe ich wenige Chancen. Aber wenn ihr nicht wollt, kann euch Niemand aus euren Wünschen herauszwingen."


    Wieder lächelt er.

  • Sie grübelte einen Moment:


    "Diese Antwort sagt alle sund nichts aus..." Was habt ihr vor hier auf Montralur zu tun?"


    Sie wusste das die elbischen Fragen oft unverständlich für die Menschen sein konnten deshalb versuchte sie ihre Frage anders zu stellen....