Die Blutige Zeichnung 9

  • Maeriel sah, wie sich das Gesicht des Fürsten veränderte und unteerückte den Impuls, ihre Hand auf seine zu legen.


    "Ich wollte nicht... ", begann sie und brach dann wieder ab und lächelte entschuldigend.


    "Er fehlt hier, das merke ich. Ich kann noch immer nicht verstehen, wie ein Wesen wie er, das jahrhundertelang für das Wohl dieses Landes gearbeitet hat, solch eine Anklage ertragen muss."

  • Talris schmunzelte. "Macht euch keine Sorgen. Es ist in Ordnung. Ich weiss das er Rechenschafft ablegen wird und bestimmt wieder kommen wird.
    Ich denke er hat uns etwas verborgen gehalten das wir nicht wissen dürfen. Zumindest noch nicht."


    Er stand auf und ging an seinen Schreibtisch. Er nahm etwas heraus und kam zurück.
    Er legte ein kleines braunes Buch auf den Tisch und öffnete es. Dann nahm er Federhalter und Tinte und schrieb etwas nieder.

  • Ruhig blieb Maeriel sitzen und beobachtete ihn. Sie nipptw wieder an dem Wein und hob anerkennend eine Braue, als sie feststellte, wie gut er war. In ihrer Zeit in Lavellon hatte sie so manchen Weinkeller leergeräumt und - getrunken.


    Ihre Miene umwölkte sich kurz. Sie begann doch tatsächlich, einen Hauch von Nostalgie für ihr früheres Leben zu empfinden. Wie seltsam.

  • Talris beendete nach einiger Zeit seine Notizen und legte das buch weg.
    "So als nächstes sollten die Wachen eingeteilt werden. Obwohl.... Der Hauptmann wohl schon bescheid weiss. Gut. Dann werde ich noch einmal nach Endoras sehen gehen und mich ein wenig zurück ziehen. vieleicht wollt ihr mit mir ein wenig Kraft sammeln später?" fragte er Maeriel.

  • "Ich schließe mich Euch gerne an" , bestätigte Maeriel und freute sich, dass er sie dazu bat. "Darf ich Euch auch zu den Pferden begleiten?"

  • "Gewiss. Kommt ich zeig euch den Weg." Er führte sie aus seinem Haus, die Treppe hinunter zum Vorplatz. Den überschritten sie und kamen in eine Straße die direkt zu den großen Ställen führte.


    Dort angekommen, öffnete der Stallmeister Talris die Tür und sie betraten den Stall. Talris ging sofort auf eines der Pferde zu. Es war Endoras sein treues Pferd.


    Talris lächelte jedesmal beim Anblick seines Pferdes. Es war nicht nur schön, sonder verstand Talris ohne Worte.


    "Mein guter. Sie ich habe dir Besuch mitgebracht." Das Pferd drehte seinen Kopf in Maeriels Richtung und schnaufte kurz. "Das ist Maeriel, du brauchst keine Angst zu haben, sie ist eine Freundin."Endoras wurde sofort ruhig und sah Maeriel eine Zeit lang an.

  • Auch Agolas, der einen Platz im Stall hatte schaute über das Gatter zu den Eingetretenen, er wieherte leise und hob und senkte seinen Kopf zur Begrüßung. Das schwarze Fell hatte gute Pflege genossen und glänzte.

  • Maerile blieb im Eingang des Stalles kurz stehen und betrachtete Talris, wie er sich mit dem Pferd unterhielt. Sie lächelte, barg aber ihr Gesicht im Schatten, damit er nicht dachte, dass sie über ihn lachte.


    'Er ist wirklich gut zu allem und jedem.'


    Als Talris dem Pferd sagte, sie sei eine Freundin, trat sie aus dem Schatten und ging vorsichtig auf das Tier zu. Sie hatte niemals Angst vor Pferden gehabt, doch sie hatte Respekt vor den kräftigen Tieren.


    "Darf ich ihn streicheln, oder ist er nur Euch zugetan?"


    Sie blickte zu Talris.

  • Bei Ihrer Frage drehte er seinen Kopf in Richtung des Pferdes. Endoras nickte leichte und schnaufte kurz. Talris wandt sich zu Maeriel "Streichelt ihr ruhig. Er lässt es zu." Dann sah er Angolas wie er noch im Stall war und wunderte sich. *Abgolas ist hier? Hier im Stall? Seltsam. Und wo ist deine Herrin?* dachte Talris. Er lächelte ihm freundlich zu während Maeriel Endoras streicheln wollte.

  • Vorsichtig trat Maeriel an das Pferd heran und streckte ihm die Hand entgegen, damit es ihren Geruch besser wahrnehmen konnte. Das Tier schnaubte kurz, dann senkte es den edlen Kopf ein wenig. Maeriel spürte kurz, wie das seidenweiche Maul auf ihrer Handfläche kitzelte und lachte leise.


    Sie tätschelte Endoras den Hals und teilte dem Tier flüsternd mit, dass es sehr hübsch sei und sich ihr bitte niemals auf den Fuß stellen sollte. Sie blickte irgendwann wieder auf zu Talris.


    "Ist etwas nicht in Ordnung?", fragte sie, als sie seinen nachdenklichen Gesichtsausdruck sah.

  • Sie blickte zu dem unruhigen Tier und runzelte die Stirn.


    "Was hat er?"

  • Das Pferd tänzelte aus der Box und ging Richtung Ausgang. Doch dann blieb er stehen, drehte sich in der Stallgasse und tänzelte wieder wiehernd auf Talris und Maeriel zu, als würde er instinktiv wissen, das zu gehen nicht sein Weg war.


    Er blieb vor Talris stehen und stubste ihn mit seinen Nüstern an.

  • Maeriel dachte kurz nach. Bei ihrer Reise von der Küste nach Gerund hatte sie das fremde Pferd schon einmal gesehen - es gehörte Tear'asel. Ihre Sorge wuchs erneut. Sie streichelte Endoras und sah dann wieder zum Fürsten.


    "Sie ist jetzt schon einige Tage fort, aber wenn Ihr mir sagt, dass sie alleine zurechtkommt, dann werde ich etwas beruhigt sein, was ihren Verbleib angeht."

  • "Was möchtest du alter Junge?" Er klopfte ihm vorsichtig an den Hals. "Willst du deine Herrin nicht suchen gehen? Ich kann dir den Weg nicht zeigen ich weiss nicht wo sie ist." Er zog eine Seite der Lippe hoch.


    Als er Maeriels Worte vernahm fragte er sie. "Was schlagt ihr vor? Wollt ihr sie suchen?"

  • Nachdenklich trat Maeriel wieder zu Talris.


    "Sie ist jetzt schon einige Tage fort und auch wenn ich glaube, dass sie vielleicht fort ist, um Ruhe zu finden, so ist sie doch in Gerund schon so eingebunden, dass es seltsam ist, dass sie niemandem Bescheid gesagt hat. Oder hat sie Euch eine Nachricht hinterlassen? Immerhin scheint Ihr recht gut befreundet zu sein."

  • Talris rechte Augenbraue ging hoch. "Seltsam ist es schon. Dieses Pferd mochte diesen Stall bis jetzt nie. Und nun wo ich ihm die Tür öffne will er nicht hinaus. Seltsam." Er dachte kurz nach.
    "Aber wie ich sie und ihr Pferd kenne, geht es ihr gut, sonst hätte Angolas etwas gespürt und uns hingeführt. Macht euch also keine Sorgen. Nein sie hat keine Nachricht hinterlassen, so teilte es mir die Wache mit. Macht euch keine Sorgen ihr Pferd würde nicht so ruhig sein wenn ihr was zu gestoßen wäre." lächelte er Maeriel zu und schloß vorsichtig die Box des Tieres.


    Dann begab er sich zu Endoras und legte seine Stirn auf die Seine. Er schloß kurz die Augen. Nach einer kurzen Zeit nahm er die Stirn von seiner und öffnete die augen.


    Dann drehte er sich zu Maeriel. "Wenn ihr fertig seit können wir nun gehen."