Die Blutige Zeichnung 10

  • "Wie ihr wünscht Aldhayne,so lasst uns schleunigst aufbrechen. Gewiss könnt ihr danach euch die Zeit nehmen nach eurem Gut zu sehen. Nehmt euch jegliche Zeit die ihr braucht............ Le hannon mellon Zairon.... Wir sehen uns wieder auf Gerund. Doch bleibe nicht lange fort, sonst wird die nächste Expedition deinetwillen ausgerunfen um dich zu finden." Sagte er lächelnd.
    Nachdem alle restlichen Expeditionsteilnehmer, die wieder mit nach Gerund reisen wollten fertig gesattelt haben, trennten sich 3 größere Gruppen.


    Talris übernahm die Führung seines Trosses. "Auf Männer und Frauen. Lasst uns nach sehen was sich in Gerund verändert hat. Namarie meine Freunde, aphado nin! (folgt mir)"


    Und so setzte sich der Troß wieder auf den Heimweg. Es dauerte die besagte Zeit von 14 Tagen, bis sie schließlich ohne zwischenfälle die Tore Gerund betraten.


    Hörner und Trompeten waren weit vorher zu hören, noch bevor sie die Stadt erreichten. Als sie den Torbogen betraten und man die meisten in guter Gesundheit sah, freute man sich, die Männer und Frauen heil wieder zusehen. Einige waren immer noch angeschlagen, wohl eher von den strapatzen die sie auf der Reise erlebt haben, denn insgesamt waren sie über 30 Tage unterwegs gewesen.


    Doch nun freute man sich der Rückkehr. Es wurden hier und da kleinere Feste gefeiert, an denen auch Leute teilnahmen die nicht auf der Expedition teilnahmen, einfach aus dem Grund der freude und des Zusammenhalts.


    Talris ging während dessen über den Burghof und freute sich die Menschen glücklich zu wissen. Es war mittag und Talris sah über die Burgmauern hinweg in das Tal und freute sich wieder daheim zu sein.

  • Mit Talris ritt auch Aldhayn ein, der Ritter war zu alter Kraft erstarkt und schien selbstbewußt, als er die Tore Gerunds passierte. Die Freude über die Wiederkehr ihres Fürsten stand den Menschen in den Augen, und auch ihm galten wohlwollende Blicke.
    Wort war von seinem Ritt gegen die Nymbras nach Gerund getragen worden und manche preisten seinen Heldenmut und sprachen ihm die Rettung der Expedetion zu. Andere hingegen hießen ihn Leichtsinnig und Übermütig, ein ruhmheischender Narr, der viele Söhne und Töchter Montralurs in einer sinnlosen Schlacht dem vermeintlichen Sieg geopfert hat.
    Die Wahrheit, so wußte Aldhayn, lag irgendwo in der Mitte.
    Ja erhatte einige der tapfersten jungen Männer Montralurs gegen eine unbesiegbare Übermacht geführt, und doch? Hätte die Expedition einen ungebremsten Überfall durchstanden?


    Er bezweifelte dies ernsthaft, derart in Gedanken vertieft verpasste er den Blick auf die Tänzer, die sich freudig in elbische Künsten übten um dem Fürsten zu gefallen. Bald war er auf dem Hof und stieg vom Pferd ab.
    Eine Wache übernahm es und führte es zum Abreiben in den Stall..
    Aldhayn aber ging sich erfrischen und kurzen Rat halten.
    Nach spärlicher Rast und neuaufgenommenen Vorräten machte er sich auf den Weg zum Gut.


    Einige wenige Tage später und Nächten unterm Sternenzelt sah er bald das inzwischen belebte Domizil und das Wappen vom Bärengrund am Horizont.
    Freudig überwand er die wenigen Kilometer zu seinem Zuhause und ritt in den Hof ein...


    Weiter im Treueschwur

  • Nach dem Aufbruch Aldhayns und des Fürsten wurde Zairon etwas melancholisch und beschloss noch einige Tage beim Tross zu bleiben. Er suchte den Nordmann den er etwas näher kennengelernt hatte und ärgerte sich das er nicht mehr Zeit mit Ihm verbracht hatte.....

  • Si´yhn begleitete den Tross noch zurueck nach Gerund. Als sie in der Stadt ankamen, trat sie an Talris heran.


    Talris, ihr seid wieder sicher in Gerund und ich werde nun in mein Land wieder zurueck kehren. Ich wuerde mich freuen, wenn ihr auch einmal zu uns kommen wuerdet. Es soll schon bald wieder eine kleinere Expedition aufbrechen um Splitter einer Kugel zu suchen. Ich werde euch Hugin schicken, wenn ich etwas naeheres weiß. Aber bis dahin...passt auf euch und die anderen auf.


    Si´yhn verbeugt sich kurz.


    Und bevor ich es vergesse. Hier ist euer Pferd, dass ihr mir geliehen habt. Ich danke euch dafuer.


    Sie drehte sich langsam um und brach zum Hafen auf.

  • Er nahm das Pferd an die Leine und antwortete "Habt vielen dank das ihr mich begleitet habt. Gewiss werde ich alles daran setzen um euch ebenfalls zur Seite zu stehen, wie ich es versprochen habe. Ich werde euch einige Wachen zu eurem Schutze bis zum Hafen zur Seite stellen. Es ist nicht gesagt, dass die Nymbras nun so sehr geschwächt sind, dass sie uns hier in Ruhe lassen."


    Er verbeugte sich und verabschiedete Si´yhn. "Möge der Wille Issars und die Güte Bradars euch auf eurem Weg begleiten."

  • Sie drehte sich noch einmal um.


    Habt dank fuer die Wachen.


    Si´yhn nahm ein Amulett ab und hielt es in die Luft. Danach pfiff sie einmal kurz und eine Kraehe setzte sich auf ihren Arm.


    Dies ist Oreo. Solltet ihr einen Brief an mich schicken wollen, so gibt Oreo das Schreiben mit. Er wird es mir bringen.


    Sie hielt Talris den Arm mit der Kraehe hin.

  • Die Kraehe huepfte auf den Arm von Talris und ging auf siene Schulter hoch. Oreo schien sich wohl zu fuehlen. Als Talris ihre Hand beruehrte, spuerte er, dass sie Kalt war. Si´yhn laechelte ebenfalls und Traenen standen ihr in den Augen.


    Oreo scheint sich wohl bei euch zu fuehlen.

  • Er lächelte traurig über ihren fortgang. Er sah die leicht bläuliche Träne, die sich in ihrem Auge bildete und wusste nicht recht zu antworten. Er blieb stumm.... lediglich als die Kraehe auf seiner Schulter saß, begann Talris zu lächeln.


    "Ich versuche stets den Tieren das Gefühl von geborgenheit zu vermitteln. Viele verstehen das leider nicht. Seit gewiss ich werde euch einen Brief schreiben und sollte dies nicht der fall sein, so solltet ihr besser nicht mehr nach Montralur kommen, denn dann wird etwas schlimmes geschehen sein.


    Was bleibt sind die Erinnerungen. Lasst euch nicht unterkriegen, in eurem Land wird es bald Frieden geben, dessen bin ich mir sicher."

  • Sollte euch etwas passieren wird mir das Oreo schon mitteilen.


    Si´yhn wollte sich grade umdrehen, als ihr etwas einfiehl.


    Ilinta kal sadur minku. Eines Tages werdet auch ihr diese Worte verstehen. Lasst sie euch durchs Herz gehen.


    Sie machte einen Schritt auf Talris zu und umarmte ihn.

  • Normalerweise waere jeder, der sie umarmt haette auf der einen Seite eingefroren und auf der anderen verbrannt. Doch irgendwie bemerkte Talris nichts dergleichen. Es war so, als ob er von einer ganz normalen Elbe umarmt wuerde.


    Si´yhn loeste die Umarmung.


    Das werde ich. Und wie ich bereits sagte...ich wuerde mich auch einmal ueber einen Besuch von euch in Yaktalia freuen. Auch jetzt, wo der Krieg tobt, wird fuer euren Schutz gesorgt sein.


    Danach drehte sie sich endgueltig um und machte sich mit den Wachen von Talris auf zum Hafen.

  • *Namarie...Si´yhn. Unsere Wege werden sich bald wieder Kreuzen, dessen bin ich mir sicher.*


    Er sah ihr noch lange nach wie sie von den Wachen begleitet zum Hafen gebracht wurde.


    Der sonnenuntergang, der nun anbrach und die dunkelheit mit sich brachte, verschleierte die Traurigkeit die Talris im Gesicht stand. Alle die er liebte schienen einen Wandel durchzumachen. Sie schienen ihn nun zu verlassen, aus Gründen die er nicht verstand. vieleicht dachten alle das die Gefahr nun gebannt sei und die Nymbras vernichtet worden sein, doch dies konnte Talris mit großer wahrscheinlichkeit ausschließen.


    *Ada..... ich bin bereit. Bringe mir bei was du mich lehren möchtest.*


    Mit diesen Worten ging er auf den Turm in Gerund und setzte sich bei geschloßener Türe in die Dunkelheit.
    Er begann zu meditieren und die Zeit fing an wie im Fluge zu vergehen.


    ein leichter schein umhüllte ihn und seine Augen waren weiterhin geschlossen für jene die ausserhalb standen, sofern sie durch das veriegelte Tor kamen.

  • Granit schien etwas später als die Gruppe aufgebrochen zu sein, aber sein Tempo blieb konstant und weder Nacht noch Tag machten es für ihn nötig, seine Schritte zu stoppen. So kam es, dass er die Gruppe eines Nachts sogar überholte, aus der Entfernung betrachtete er kurz das Lager, empfand es für sicher und zog dann auf seinem direkten Pfade weiter, der weder auf den Wegen der Menschen, noch denen der Elben führte. Es war auch Nacht, als er in Gerund eintraf, die Wächter nickten ihm nur kurz zu und er begab sich auf den Burghof, wo er sich mit dem Blick in Richtung der Gruppe setzte und... beobachtete.

  • Während dessen im Turm:


    Noch immer hielt Talris die Position für nun mehr fast einen ganzen Tag. Der Abend wurde zur Nacht und die Nacht wurde zum Tag. Keinen Schritt schien er sich zu bewegen. Ob es ihm gut ginge?


    In seinen Gedanken vernahm er die Stimme seines Vaters, die ihm Schrit für Schritt Dinge erklärte, die Talris nicht für wahr geheissen hat. Die Gerüchte um ihn, die sein Bruder ihm erzählte waren also war. Jetzt wo sein Vater ihn bestätigte, musste es die Wahrheit sein, warum sollte sein eigener Vater ihn belügen.


    Mentale Konzentration erwartete er von Talris, seine Atmung war flach und die Energie die von ihm ausging schien mit jeder Stunde ein wenig zu steigen. Im Moment jedoch war sie so stark wie der schwache Schein einer Kerze.


    Talris war schon immer wissbegierig doch was er nun begann zu lernen, schien etwas mit ihm zu bewirken. Nicht nur das sein Geist an Erfahrung gewann, es schien als ob sein Körper dies auch täte......

  • Im Bärengrund widmete sich Aldhayn dem Lernen und Üben.
    Neues Wissen sammelnd erfuhr er manche Neuigkeit über das Land das ihm überantwortet worden war und er schloß zarte Bande der Freundschaft mit den Arsoy. Auch mit seiner Vorarbeiterin verband in bald etwas Gemeinsames.
    Wie Talris es ihm geraten hatte, hatte er sich über alle Unterschiede hinweggesetzt und Anna an seine Seite geholt.
    Er kümmerte sich nicht um das Gerede der Leute, die einerseits begrüßten, daß er nicht so elitär im Verhalten war wie andere Adelige, jedoch andererseits entsetzt darüber schienen, daß er eine Handwerkerin an seine Seite gewählt hatte.
    Wann immer die Ältesten die den Bauernrat bildeten an ihn herantraten und die Bedenken äußerten versicherte er, daß sie "nur" seine Gefährtin sei, und er so es denn Zeit wäre eine Adeliga als seine Gemahlin wählen würde.
    Anna wußte von diesen Aussagen und begrüßte, daß sie dadurch unter ihresgleichen wieder normal behandelt wurde.
    Allerdings fragte sich die junge Frau auch, was geschehen würde, wenn Aldhayn beispielsweise auf Geheiß seines Fürsten eine politische Ehe eingehen würde.
    Wäre sein Herz noch immer an das ihre gebunden?


    Während seiner knapp eine Woche dauernden Botschaftsreise in den Wald der Bärenmenschen fragte sie sich immer wieder diese Fragen. Sie spürte daß das ehemalige Gefühl von Freundschaft und der unverbindliche Beischlaf zu etwas anderem geworden waren. Sie wollte ihren Herren nicht mehr teilen, er sollte ihr gehören...

  • "Hvordan gor de med dig Zairon ?" fragte Aistulf als er im Tross endlich ein bekanntes Gesicht sah.
    "Oh verzeiht, dass ich in meiner Muttersprache spreche. Wie geht es euch und Talris? Ich wieß leider nicht so recht, wo ich jetzt nach der Expedition hin soll. Könnt Ihr mir helfen ?

  • Man sah Zairon an das er sich richtig freute den Kampfgefährten wieder zu sehen. Er reichte Ihm seine Hand zur Begrüßung.


    "Es freut mich Euch unter den Lebenden zu wissen, Aistulf. Dem Fürsten scheint es gut zugehen. Ich wollte mich nur vergewissern das es Euch gut geht.Wenn Ihr wegen Eurem Handelspostenden den Fürsten sprechen wollt, so müsst Ihr weiter nach Gerund mit dem Tross ziehen, in ein bis zwei Tagen sollte der restliche Tross dort eintreffen. Ich werde kurz vorher in die Wildniss ziehen und zu meinem Stamm zurückkehren, um Bericht zu erstatten, danach werden wir uns in Gerund wieder sehen. Wenn Ihr gut kämpfen könnt, danach seht Ihr mir aus und habt es bewiesen, so meldet Euch doch bei der Wache, dort werden immer Leute gesucht."