Der Thronsaal

  • Aldhayn war beschämt, er wußte nicht wie er reagieren sollte, er wollte die Kinder verteidigen, aber irgendetwas hinderte ihn. Er wollte sich selbst verteidigen, aber er fand keine Worte.


    All diese Ereignisse waren zu groß für seinen Horizont, zu übermächtig für seinen Verstand. Was war eigentlich genau geschehen und warum?
    Wer trug die Schuld für das Geschehene?


    "Mein Herr...." begann er schließlich, "Ich weiß ich habe euch Unehre gemacht, es tut mir leid. Ich glaubte fest an die Kinder, im Bärengrund, sie waren alle so edel und aufrichtig, ohne Arg und immer freundlich, ich dachte, ich hoffte.... Vergebt mir!"
    Schließlich befolgte er die Anordnug und berichtete.



    "Den Mädchen geht es den Umständen entsprechend gut. Sie wurden in benachbarte Betten gebracht, weil sie nicht ohne einander sein wollten. Ek-Sah-Nal...."
    Aldhayn geriet ins Stocken, "Er ist wütend auf mich, er verweigert mir das Gespräch, ich weiß nicht ob es ratsam ist, ihn jetzt zu besuchen, wo sein Zorn noch heiß und die Wut noch frisch ist."

  • Da Wolfram von Wolfenklamm Talris niergends finden konnte, versuchte er sein Glück im Thronsaal. Der Anzahl der Wachen zufolgern schien der Herrscher tatsächlich dort zu sein. Wolfram kündigte den Wachen an, er wolle vorgelassen werden zu Talris um wichtige Kunde von den Gefangenen zu bringen. Er wartete geduldig wie die Wache in den Thronsaal verschwand und er vorgelassen werden würde.

  • Wolfram von Wolfenklamm blickt die Wache ungeduldig an, überlegt kurz und spricht dann.


    " Nein lasst gut sein. Ich suche den Herrscher und wenn er im Krankenrevier ist, dann werde ich ihn dort schon finden. Rum sitzen und Finger drehn liegt mir nicht. "


    Wolfram wendet sich um und marschiert Richtung Krankenrevier.

  • Die Tage gingen ins Land bis Aldhayn zurückkehrte.
    Abgekämpft, verwundet und rastlos erschien er in zerfetzten Farben. Blutbesudelt und die Rüstung schwer beschädigt. Gerne hätte er sich in den Bärengrund zurückgezogen und seine Wunden geleckt, doch war er entgegen allen Ansagen der Einzige gewesen, der aus Montralur nach Engonien gezogen war, und somit der Einzige, der Talris Bericht erstatten konnte.




    Hier war es auch, wo ihn zu später Stunde Talris fand, besorgniserregend ruhig und den Blick von einer gewissen Leere erfüllt, als er Jenen erblickte, begann er leise zu sprechen.


    "Ich habe versagt mein Fürst und Herr... sagte er, und hob dabei langsam den Kopf, "Meine Reise nach Engonien war nicht von Erfolg gekrönt.
    Aldhayns Augen wanderten rastlos von Punkt zu Punkt im Thronsaal während er schließlich berichtete, was sich zugetragen hatte.


    "Wie ihr mir auf dem Pakt-Treffen geboten hattet, reiste ich nach Engonien einige Dutzend Mann im Rücken, die auf dem Seeweg anreisen sollten, während ich selbst den Bekannten Weg wählte. Doch schon als ich ankam begannen die Fährnisse, meine Reise endete in einem Nebel, der mich direkt in die Burg der Baronie Salmar brachte, jedoch weder meine Rückkehr erlaubte, noch meinen Männern den Zutritt.
    So fand ich mich zwischen Untoten und einer Gruppe Verteidiger wieder, die mich, mich für einen Feinde haltend auszusperren versuchten. Erst ein Wort eines Verbündeten vermochte mich als Freund zu identifizieren und gewährte mir Einlaß zu den Farben Engoniens, wo ich mich nach Barad Konar erkundigte.


    Ich sollte scheitern damit, denn Barad Konar lag im Koma, seine Garde gespalten und seine Burg auf dem Weg in die Dämonenebene des Sivar.
    So daß es mir unmöglich erschien herauszufinden, ob ihm zu trauen sei oder nicht.
    Irgendwann in den Wirren der Kämpfe wo Freund und Feind kaum auseinanderzuhalten und in den selben Farben aufzutreten schienen schließlich setzte man mich fest. Ich geriet in Gefangenschaft mein Herr...mein Geist, mein Seelenschmerz kennt keinen Namen, es war als wenn der dunkle Meister Engoniens selbst danach suchte mich zu verletzen und sich an meinem Leid zu stärken.
    In einem letzten Akt des Willens, noch immer unverletzt am Körper doch gequält im Geist, dessen Halt nur durch die magischen Bunde zu erklären ist, die seinerzeit jener den sie Vier Winde heißen zwischen Seele und Körper gesponnen hatte, schließlich überwand ich meine Häscher, verletzte Savart Wolfsheim und floh.
    Ich weiß nicht wie ich entkommen bin, denn zuletzt fand ich mich in einem Getümmel zwischen feindlichen Lupus Umbra und meinen eigenen Leuten wieder die mich unwissend daß ich auf der Flucht war mit den Waffen niederschlugen.
    Ein Kleriker, der auf den Namen Cornelius hörte, rettete mein Leben, doch die Wunde, die Schmach des Gewahrsams lastet schwer auf mir, mein Herr.


    Mein Auftrag Malglin zu retten erledigte sich von selbst, als Malglin mit einer Gruppe Gefangener einen Aufstand probte und erfolgreich floh.
    Kryll und Hannes aus Amonlonde schließlich fanden jene Gewänder, die ich brachte, doch keine Spur, weder von Ancalima noch Merasin, ich befürchte das Schlimmste.


    An dieser Stelle schwieg Aldhayn eine Weile, sich anscheinend im Raum nach einem Orientierungspunkt umsehend um sich und seine Gedanken zu ankern, bevor er fortfuhr.


    "Schließlich rang ich um der Freiheit Aller willen mit Wesenheiten, deren Namen wohl erst noch gefunden werden muß. Auch fand ich ein Schriftstück, welches über die Nymbra berichtete und sie fälschlicherweise als unbesiegbar erklärte. Ich stellte dies Richtig und man erwartet nun einen neuen, ausführlicheren Sachbefund von unserer Seite." der Hüter unterbrach sich selbst, schluckte kurz und fuhr dann fort. "Mein Herr, ich stehle eure Zeit mit Nichtigkeiten... All dieses Erzählen von unüberwindbaren Feinden und Burgen die ihren Platz der Welt verlieren ist nicht von Zahl für Euch.
    Ich traf im Endeffekt auf Baron Konar. Es ist wahr er ist von den Toten auferstanden, doch wie er sagt nicht erweckt, sondern von seinem Gott zurück gesandt.
    Er will zu einem späteren Zeitpunkt nach Montralur kommen und sich den Prüfungen des Klerus stellen, um zu beweisen, daß er kein Untoter ist.


    Dies ist wahrscheinlich die einzig positive Nachricht der Reise.


    Ich habe Versagt mein Herr, nur eine meiner drei Aufgaben war von Erfolg gekrönt und ich habe euch weder euren Freund, noch eure Schwester zurück gebracht,wie ich es euch gelobt hatte...


    Vergebt mir!"


    Aldhayn senkte den Kopf und ließ sich auf die Knie vor seinem Herren.

  • Talris kam von seinem Zimmer, begleitet von einigen Wachen, er sah nicht sehr erfreut aus.
    Er blieb vor dem Thron stehen und lauschte Aldhaynes Erzählungen.
    Anschließen antworete er ihm.


    "Sir Aldhayne...... Aldhayne mein Freund... Euer Versagen beschämit mich keineswegs. Selbst ich hatte stets Probleme meine Schwester im Geiste aus den Händen ihrer Feinde zu befreien.


    Doch ich kann euch nicht böse sein, da sie bereits wohl auf gefunden wurde. Sie ist zusammen mit Merasin und Jovian in Daynon. Sie haben es irgendwie geschafft zu fliehen.


    Bitte erhebt euch.."


    Er half ihm wieder auf die Beine.


    "Wisset mein Freund, ihr seit nicht der einzige Hüter, doch ihr seit derjenige, dem ich die meiste Anerkennung zu kommen lasse.
    Eure Arbeit bis jetzt ist makellos, wisset um eure Taten.


    Doch eine schlechte Nachricht habe ich was Cyrion angeht.


    In der Nachricht von Ancalima wird berichtet er habe alle Gedanken an mich verloren. Dies war der Preis, den er bezahlen musste um sie aus der Astralen Ebene zu befreien.


    Etwas bedrückt sah er hinab.
    “Ich fühle mich schuldig….“

  • Aldhayn schien nicht zu verstehen was Talris mit seinem letzten Satz meinte. Nachdenklich musterte er seinen Herren. Ihn schienen Sorgen und Nöte zu quälen, jene die er ihm vor langer Zeit beschrieben hatte.


    "Mon´tra´ar, mein Fürst und Herr," begann er, leicht stockend, "ihr seid ein weiser und gutherziger Mann. Nie habt ihr euch etwas zu schulden kommen lassen, das man verurteilen müsste. Eure Urteilssprüche waren stets von Fairness beseelt, dem Opfer und dem Täter gegenüber.
    Und auch wenn ich viele eurer Entscheidungen nicht teilen kann, und oftmals euren Weg in Frage stellte, sehe ich doch immer und immer wieder, daß ihr immer nur das Beste im Menschen und anderen Wesen sehen möchtet und mit diesem Ziel selten fehlgeleitete Entscheidungen trefft."


    Aldhayn sah seinen zweifelnden Herren liebevoll an, die Liebe eines treuen Untergebenen gegen einen guten Herren. Oh er würde sterben für diesen Fürsten, tausend Tode und noch mehr, wenn er damit nur für einen einzigen Tag dessen Seele vor der Vernichtung bewahren könnte.


    "Talris, mein Fürst und Herr, es gib wenig für das ich euch Tadeln möchte, noch wenigr für das ich es muss. Doch es gibt ein Ding das ich euch vor Jahren bereits riet und wieder in euren Geist rufen muss.
    Ihr habt zu oft den falschen Stimmen gelauscht mein Herr, ihr habt eure Herrschaft in die Hände Fremder gelegt, die mit der Stimme der Freundschaft ihre eigenen Ziele zu den Euren machten.
    Mein Fürst, lauscht nicht den Zungen der Weiber, sie vergiften Euer Herz und sie haben euch nur Trauer gebracht.
    Hört nicht auf den Ratschlag der jungen Männer, denn sie streben stets nach Macht, bewußt oder Unbewußt.
    Mein Fürst, ich bin euer ergebendster Diener, doch ich weiß nicht, wie lange ich an eurer Seite stehen kann.
    Der Krieg gegen die Nymbra wird den Zorn des Bären wecken. Wenn der Tag gekommen ist, werden Derigier, Bärenschützen, Bärenklingen und die Bärengarde die erste Reihen eures Heeres füllen. Die Schlafenden werden erwachen, und das Leid, das zwei Jahre Verheerung im Bärengrund gesät haben, wird seinen blutigen Tribut fordern.
    Ich selbst habe ein heiliges Wort zum Pfand für mein Volk gegeben und werde den Abend dieses Tages wohl nicht erleben.
    Wer wird euch dann dienen? Wer wird euer Land behüten? Balduris, Cyrion, warum können sie nicht mit der gleichen Demut dienen wie ich es tue, ihren Platz halten egal was geschieht?
    Ich sorge mich um Euch, mein Herr! Stets habe ich danach getrachtet euch zu beschützen, und als ihr mich von eurer Seite schicktet das Volk zu schützen, behütete ich es, wie ich euch behüten wollte.
    Doch das Volk hat nun seine Kraft, sein Heer, seine Verbündeten, doch ihr, mein Fürst, ihr wirkt müde, ausgelaugt, die Truppen die ihr euch direkt an die Seite gestellt habt, Berater, Offiziere, Hüter, sind nicht reif und eure Verbündeten stellen Bedingungen für ihre Freundschaft.
    Ich hätte an Eurer Seite bleiben sollen, Mon´tra´ar, ich sehe euch bei lebendigem Leibe sterben, vergehen und das steht euch nicht."


    Ein Impuls zwang Aldhayn dazu, seinen Fürsten für einen Augenblick in den Arm zu nehmen, behütend, wie ein Beschützer, ein Bruder, wie ein Vater.
    Einen Augenblick hielt er seinen Herren so, gab ihm Gelegenheit für einen Moment Schwäche zu zeigen und die Last der Welt einen Herzschlag zu teilen, dann gab er ihn frei, und ging auf die Knie, wie es sich für einen Diener gehörte.


    "Mein Herr, ich habe auch noch ein anderes Anliegen, von dringlicher und privater Natur. Es handelt sichnicht um Diplomatie, oder einen Gefallen, vielleicht einen Teil von ersterem, doch um eine bitte um Rat:


    Während der Reise nach Engonien, geschah etwas zwischen der Fürstentochter Aparcias und Mir. Ein Zufall, die Umstände, vielleicht die Seelenschmerzen des Abrutschens in die Dämonensphäre, brachte sie dazu das Kopfkissen mit mir zu teilen.
    Nun erinnerte ich mich an eine Aussage, die ihre Lehrerin mir gegenüber einst traf. Sie sagte, daß die Fürstentochter den Manne ehelichen müsse, der sie zuerst berührte.
    Mein Fürst, gibt es eine Möglichkeit dies abzuwenden? Ich weiß, das Gesetz ihres Volkes gebietet so, doch die Umstände, das Umfeld. Wir empfinden nichteinmal Liebe füreinander, ich kann und will das Elbch..... Marthiana nicht ehelichen.
    Ich bitte euch, helft mir....uns... in dieser Sache. Es muss doch einen Weg geben, dieses Malheur aus der Welt zu schaffen, denkt ihr nicht?"

  • Talris war gefesselt von Aldhayns Worten.
    Der Hüter den er eins als ersten auserwählte stand nur vor ihm und berauschte Talris Sinne mit seinen bloßen Worten.
    Eine Träne löste sich und lief seine Wange herab.
    Treue........Mut......Entschlossenheit.... Viel wichtiger noch Ehrlichkeit die ihm entgegen gebracht wurde. Talris traute Aldhayne. Ja er traute ihm sogar sein Leben an und würde nie enttäuscht werden von Aldhayne.


    Manchmal waren seine Prüfungen an ihn unschaffbar. Das wusste Talris. Und doch hatte er immer einen Weg gefunden dem Hüter zu Ehren in seiner Tat. Denn nicht die Lösung war wichtig, sondern der Weg war das Ziel..... Und in all diesen Prüfungen hatte Aldhayne stets bestanden.
    Besser als es irgendjemand tun könnte.


    Voller Stolz und sogar voller Demut, ließ er sich in die Arme des Hüters nehmen. Der Trost spenden ihm neuen Mut.


    Nachdem er ihn losgelassen hatte und über sein Problem sprach, entfachte in Talris neuer Mut......... Hoffnung.......Stärke....... Ehre.....
    "Mein Hüter..... Sir Aldhayne.... Freund....Du bist für mich nicht nur ein Hüter....Viel mehr als das ein Freund, einer der wahrsten Freunde..... Was du eben gesagt hast, sagtest du im wahren moment. Deinem Mon`Tra`Ar hast du den Willen zu kämpfen wieder in den Geist gerufen. Verblassen scheint der Schatten der mich fesselte.


    Die Stärke ist erneut entfacht und das Feuer der Gerechtigkeit wird Siegen.


    Du alleine hast mit der Macht der Worte so eben einen Krieg für mich gewonnen und mich gerettet. Mein Dank ist dir zu tiefst gegönnt...."


    Er hob ihn auf und kniete SICH vor seinen Hüter.... Nach einiger Zeit stand er auf und fuhr fort.


    "Das mindeste was ich tun kann, ist dir den Rat deines Herrn zu geben und dies will ich tun.


    Vielleicht gibt es wirklich einen Weg. Ohne das Gesetz ihres Landes zu entehren müsst ihr jemanden finde, der sie liebt und der bereit wäre für sie euch herauszufordern. Wenn er euch im Kampfe besiegt, nicht tötet, nur besiegt, so soll ihm die Gunst ihrer Liebe zu Teil werden. So würdet ihr euren Willen erhalten und ihr Gesetz nicht mit unehre besudeln.


    Ich hoffe ihr versteht was ich meine.


    Findet jemanden der die Gunst für Marthianna empfindet und ihr die Liebe geben kann die ihr ihr nicht geben könnt."

  • vom Speisesaal kommend ...


    -------------


    Ileaya ging durch die Gänge des Palastes in Richtung Thronsaal. Sie hoffte Talris dort anzutreffen. Die belebende Wirkung des klaren Wassers hatte schon nachgelassen und die Müdigkeit kehrte wieder ein. So ganz hatte sie sich noch nicht von Engonien erholt. Es hatte doch seine Nachteile von Feen abzustammen. Sie war erschrocken gewesen so plötzlich unter so vielen gesegneten Leuten oder Priestern gewesen zu sein. Ein Glück war es dass diese wegen der unglücklichen Situation keine Wunder mehr vollbringen konnten, sonst hätte dies noch schlimme Folgen für sie haben können.
    Seit diesem Erlebnis durchfuhr sie jedesmal ein Schrecken wenn sie daran dachte wie oft sie , nachdem alles wieder im Reinen war nur knapp der einen gesegneten Hand , oder der anderen Heilung durch einen Priester entronnen war. Doch das Gefühl dass sie hatte als es einmal doch passiert war ,wollte sie nicht loslassen. Ileaya schüttelte den Kopf um wieder klar zu werden.
    Am Thronsaal angelangt klopfte sie an einen Flügel der großen Tür und betrat den Thronsaal, in der Hoffnung Talris zu begegnen.

  • Ileaya war heilfroh Talris anzutreffen und nickte ihm zu. ''Auch ihr seid mir gegrüßt Mon'Tra'Ar Talris. Ich erhoffte euch zu treffen da ich mit euch etwas zu bereden habe.''
    Ileaya überlegte kurz wie sie anfangen sollte.
    '' Nach langer Reise sind wir endlich wieder hier in Montralur, doch muss ich sagen dass nicht Marthiana mit mir gereist ist, sondern ihre Zofe, die ihr ... wie soll ich sagen... nachgelaufen ist und zum Glück die Reise wohl überstanden hat. Sie stärkt sich während wir miteinander reden gerade im Speisesaal. Cylia ist ihr Name. Doch das ist nicht der eigentliche Grund warum ich mit euch sprechen wollte. Wie ihr vielleicht wisst, sind auch Marthiana und ich nach Engonien gereist. Doch wissen wir noch immer nicht was genau aus Ancalima gewoden ist. Alles, was wir wissen, ist, dass sie fliehen konnte. Doch trübt noch etwas mein Gemüt....''
    Kurz verdunkelte sich ihr Gesicht und Trauer lag in ihren Augen.
    '' Seit Engonien, habe ich das Gefühl , dass sich Marthiana von mir abgewendet hat. Es scheint mir , dass sie mir nicht mehr vertrauen mag. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wie kann ich ihre Beraterin sein, oder sagen wir besser, ihre Freundin, wenn ich das Gefühl habe, den Kontakt zu ihr verloren zu haben.''
    Ileaya schaute Talris verzweifelt an. Sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte.
    ''Ich weiß nicht genau, was geschehen ist.... ich habe nur eine ungute Vorahnung und spüre eine Kälte seit ich dieses verdammte Land verlassen habe.''

  • Aldhayn lauschte den Worten seines Herren und dachte über sie nach. Nicht er war es gewesen, der den Geist seines Herren geweckt hatte. Talris selbst hatte es getan und wenn überhaupt, waren seine Worte nur der Anstoß gewesen.
    Über die Dinge die er zum Thema Marthiana gesagt hatte, dachte Aldhayn noch einen Augenblick nach und beschloß dann, sie in die Tat umzusetzen.
    Vorher aber, wollte er noch woanders hin...


    Höflich verabschiedete er sich, als er zeitgleich zu seinem Gehen die schweren Türen des Thronsaals hörte.


    Er dachte, falls es eine Audienz für einen Fremden war wäre es besser, die Form zu wahren.


    Er verließ den Thronsaal durch die Seitentür in Richtung "Spielzimmer" und von dort aus begab er sich in die Unterkunft der Nymbra-Kinder.

  • Ileaya wandte sich mit fahlem Gesicht der Tür zu. Mit Schrecken sah sie , dass dort jemand stand, eine Dame ,die sie nicht kannte. Sie wusste nicht wie viel diese Person schon von dem, was sie gesagt hatte , mitbekommen hatte. Ileaya wirkte nervös, da ihr dieses Thema, viel zu persönlich erschien , als dass sie jemand anderen, noch zudem jemanden den sie nicht kannte, darin einweihen wollte.
    Sie blickte verschüchtert zu Talris und war sich nicht mehr sicher, ob es richtig von ihr gewesen war, ihn, mit ihren Belangen aufzuhalten.

  • Die Wache aus dem Gang in dem Marthianas Zimmer sich befindet wurde von jemand anderem abgelöst und da Ileaya noch nicht selbst zurück war nahm er den Brief mit in den Thronsaal, wo er sie vermutete. Als er dort ankam und sie, die zweite Dame und den Fürsten sah verbeugte er sich vor dem Fürsten und gab den Brief an Ileaya weiter.


    "Ein Bote war auf der Suche nach Euch und bat mich Euch dies zu überreichen, es scheint dringend zu sein..."


    Dann verbeugte er sich noch einmal und verließ den Saal.

    Für Alisazza Iriel Garilenas, das ewige Eis und das ewige Licht!

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  • Ileaya wollte sich schon bei Talris entschuldigen , ihn mit ihren dummen Belangen zu belästigen, da erschien die Wache in der Tür. Sie blickte ihn an und die Kälte die sie fühlte wurde immer stärker. Die Wache kam nach kurzem Verbeugen auf sie zu und überreichte ihr einen dicken Brief. Sie nickte der Wache dankend zu , als dieser sich auch schon wieder entfernen wollte. Ileaya blickte Talris fragend an und wandte dann ihren Blick nochmals zu der unbekannten Dame , die noch an der Tür stand.
    '' Mon'Tra'Ar ..ich.... entschuldigt mich. Ich denke diese Dame hat ein dringenderes Begehr als ich. Entschuldigt mich nochmals....ich...''
    Ileaya war verwirrt und traurig zugleich. Sie entfernte sich ein paar Schritte von Talris und öffnete mit zitternden Händen den Brief. Sie entfaltete die Pergamentblätter und entdeckte zwei Briefe. Eines war mit der zierlichen Handschrift Marthianas versehen. Der andere war....
    *...Nein das kann nicht ...oder doch... Ist dies des Fürsten Schriftzug ? Marthianas Vater ?...*
    Ileaya wurde bang und bänger. Was war geschehen ? Sie fragte sich dies tausendmal ,während sie lnagsam beide Briefe las. Ihre Mine wurde ausdruckslos. Sie hatte mit allem gerechnet, mit einem Todesfall, damit dass Marthiana sie nicht als würdige Beraterin empfand, einfach alles, aber nicht das was sie nun las. Sie weinte lautlos und die Tränen benetzten das Pergament und ließen die Schrift an manchen Stellen verschwommen werden. Ileaya schaute zu Boden, als sie fertig gelesen hatte.
    *..... Der Fürst hat Marthiana in meine Obhut gegeben. Er hat mir vertraut , obwohl ich noch nichteinmal, aus seinem Lande stamme, geschweige denn jemals etwas getan hätte, um diese Ehre zu rechtfertigen. Er gibt nicht nur Marthiana die schuld , sondern hauptsächlich mir. .... Warum hatte ich auf Engonien diesen Priester nicht vorher als solchen erkannt ? Ein elendiges Schicksal ruht auf allen Feenwesen. ich hatte im selbigen Zimmer genächtigt, doch geschwächt und verletzt in meiner Seele habe ich es nicht bemerkt.... *
    ''Es ist alles meine Schuld.... ich habe versagt.''
    Ileaya weinte und tat einen letzten Blick auf Talris , als sie die altbekannte Kälte, Dunkelheit und der Schmerz empfing. Sie ging zu Boden und die Pergamentblätter flatterten, langsam gleitend zur erde um neben ihr zu liegen.

  • Merenwen trat ein paar Schritte zur Seite um die Wache hinter ihr einzulassen und beobachtete, wie er der Fremden ein Schreiben zukommen ließ.
    Sie wandte sich an Talris.
    "Verzeiht Fürst für die erneute Störung. Ich erfuhr durch Zufall, dass Ihr um den Aufenthaltsort der Lady Ancalima wißt und sie aufsuchen wollt. Ich möchte Euch bitten, Euch begeliten zu dürfen... Ich habe die Hoffnung vieleicht Informationen um das Schicksal Cyrions zu erhalten..." Zu Boden fallende Pergamentblätter lenkten ihre Aufmerksamkeit auf sich. Schnellen Schrittes war sie neben der Fremden, die am Boden lag. Vorsichtig fasste sie die Fremde an den Schultern.
    Irritiert und hilflos richtete sich Merenwens Blick auf Talris.

  • Talris der während des ganzen Gesprächs mit Ileaya gespannt zuhörte, war überrascht, als diese davon rannte, grade als er ihr Antworten wollte.
    "Habt keine Furcht. Ich denke ich kann erfräuliche Gedanken überbringen. Ancalima ist wohlauf. Ich erhielt einen Brief von ihr und war auf dem Weg meine Sachen zu holen und nach Daynon zu reisen, dem Land, wo sie sich grade befindet.


    Was Marthianna angeht, da........."


    Plötzlich lief sie weg. Talris dachte sich, was er falsches gesagt haben könnte und blickte ihr verwundert nach, als ein Bote ihr ein Schreiben überreichte.


    Er schüttelte seine Verwunderung ab und bemerkte Merenwen wie sie schüchtern an der Tür stand. "Tretet ein... Ja für wahr ich denke ich weiss wo Ancalima ist und weiss sicher das sie am Leben ist und mit ihr die Gefährten die sie begleitet haben.


    Mich wundert es nicht das ihr mit wollt um euch zu vergewissern ob euer Lehrmeister wohlauf ist."


    Er dachte kurz nach und sprach weiter. "Nun gut geht und packt das nötigfste ein. Ich denke ich kann für eure Sicherheit garantieren.
    Wir brechen so schnell es geht auf.
    Findet euch bitte vor den Ställen am Marktplatz wieder. Ihr werdet dort eine Kollonne sehen."


    Er Verbeugte sich und sah wie Ileaya zu Boden ging.
    Rasch war er direkt neben Merenwen als sie ihn hilflos ansah.


    Besorgt blickte er drein und untersuchte sie sorgfälltig. Er fühlte ob ihr Puls regelmäßig schlug, oder ob ungleichheiten auftraten.
    Er achtete auf Ihre Atmung und kniete sich alsbald hinter ihren Kopf.
    Er legte seine beiden hände auf ihre Schläfen und versuchte herauszufinden ob ihr Körper verletzt oder vielleicht ihr Geist einen Schaden davon getragen hat.


    Er wollte sicher gehen ob es nur eine Ohnmacht war und wenn, ob sie sich schwer oder nur leicht verletzt hat.


    Seine augen waren geschlossen und Ileaya wurde durch eine Merkwürdige Aura freundlich beruhigt........


    Er wartete ab was geschehen würde......

  • Ileaya zitterte leicht und Schweißperlen liefen ihr Gesicht hinunter. Sie fieberte, doch atmete sie eher flach als aufgeregt. Es war keine normale Ohnmacht die sie durchlebte, viel mehr ein tiefer Schlaf mit endlosen Albträumen.
    Talris spürte, dass ihr Geist geschwächt war und gepeinigt wurde. Er spürte zudem eine Kälte ,doch war sie nicht körperlich, sondern seelisch zu spüren. Er merkte , dass irgendetwas ihren Geist vor kurzem angegriffen hatte, und sie sich noch nicht zur Gänze davon erholen konnte. So hat auch die Nachricht , die sie in den Briefen gelesen hatte , gereicht, die halberlangte Stärke wieder zu zerstreuen.
    Ileaya beruhigte sich , doch die Kälte wich nur langsam aus ihrem Geist. Die Albträume die sie durchlitt, verblassten nicht, und Talris erahnte ihre Schmerzen, die diese auslösten.