Der Thronsaal

  • Merenwen besah sich erfürchtig Talris' Tun. Sie spürte eine Form von Kälte, die sie jedoch schnell abschüttelte.
    "Kann ich etwas tun? Soll ich jemanden herbringen, der nach ihr sehen kann?" Fragend blickte sie Talris an, in der Hoffnung, ihn nicht in seiner Konzentration gestört zu haben. Um überhaupt etwas zu tun und nicht völlig untätig daneben zu stehen sammelte sie die Pergamentblätter ein, und legte sie so übereinander, das die Schrift nicht zu lesen war; wollte sie doch vermeiden, unhöflicherweise fremde Briefe zu lesen.

  • Ohne sich ablenken zu lassen flüsterte er leise "Erschreckt euch nicht wenn ihr etwas seht, dass euch fremd sein wird."
    Mit diesen Worten fuhr er fort und ein leichter Windzug füllte den Raum.
    Mit ihm kam ein helles weisses Licht und fing an Talris zu umschließen. Es begann vom Boden her und wirbelte sacht um Talris bis er völlig umschlossen war.
    Mit einem Ruck, verschwand der Nebel und zum Vorschein kam ein Elf, mit langen weissen Haaren. Die geflochtenen Zöpfe bildeten wundervolle Muster.
    Auch die Aura um Talris änderte sich.
    Vom jungen neugiriegen, zu einem Weisen, ruhigen Elf.


    Ileaya spürte die veränderung durch eine ruhig auf sie wirkende Wärme.


    Talris flüsterte einige Worte der alten Sprache und ein weich mattes Licht sprühte von seinen Händen auf Ileayas Kopf.
    Kurz darauf, schien es als ob das Licht wieder in seine Hände kehrte.


    Er sog die Bösen Träume in seinen Körper und versuchte Wirt für sie zu sein.


    Leise sprach er mit veränderter weiser und ruhiger stimme zu Merenwen: "Fürchtet nicht was ihr seht. Wenn ihr Ileaya helfen wollt, so haltet ihre Hand und zeigt ihr das sie nicht allein ist.


    Doch gebt Obacht! Euch könnten Träume oder Bilder in den Geist steigen, die furchtbarer sind, als das was ihr je gesehen habt.


    Seit ihr bereit das auf euch aufzunehmen?"

  • Merenwen blickte Talris trotz seiner veränderten Gestallt zuversichtlich an.
    "Niemand verdient es, sich derart quälen zu müssen. Ich fürchte mich weder vor Träumen noch vor Bildern, mein Fürst." Weit waren die Geschichten um Talris' Weisheit gedrungen. Und auch wenn Merenwen sich das, was sie gerade sah, nicht in ihren kühnsten Träumen hätte ausmalen können blieb sie ruhig und vertraute Talris Worten. Sie behielt allerdings im Hinterkopf, Talris irgedwann einmal danach zu fragen, was hier mit ihm geschehen war.
    Ohne zu zögern griff sie nach Ileayas Hand und drückte diese, damit sie spürte, dass sie nicht allein war

  • Ileaya beruhigte sich immer mehr. Die Kälte wich einer Wärme die sie nicht kannte, doch war sie dankbar. Sie spürte dass sie nicht alleine war und dies gab ihrem gepeinigten Geist die Kraft, die Schmerzen durchzustehen.Als Talris die Albträume aufsog, sowie als Merenwen Ileayas Hand nahm, gewahrten beide die gleichen Bilder die der Halbfee solche Schmerzen bereiteten.
    Sie sahen einen Spiegel, so groß wie ein Baum, glänzend wie der hellste Sonnenschein. Alle Arten von Feen gingen durch ihn hindurch, in andere Welten, doch dann änderte das Bild. Plötzlich sahen sie Menschen, Elfen und Zwerge die kamen und kriegten. Flammen stiegen auf, der Spiegel barst in tausend Stücke. Feen die gerade durch den Spiegel wollten wurden mit zerstört. Familien , ganze Stämme wurden getrennt....
    Dann eine Insel im Nebel. Auf einem großen Feld eine blutige ,grausame Schlacht. Halbfeen, gut und böse die gegeneinander kämpften. Mittendrin Ileaya die weinend einen jungen Krieger hielt und der in ihren Armen unter grausamen Qualen starb. Sie richtete sich auf um zu sehen, wie ein Menschenpriester der Gegenseite eine Gruppe Krieger die auf ihn zurannten, segnete, woraufhin diese unter Schmerzensschreien und kraftlos zusammensackten, um grausam am Boden liegend, niedergemetzelt zu werden...
    Dann wiederrum auf der Heckseite eines Schiffes stand Ileaya, weinend der Insel die , von der sie sich entfernten nachweinend und einer hochgewachsenen ihr ähnlichen Frau in edlen Gewändern, die an der Klippe steht, zuwinkend...
    Dann eine Burg. Ein Flur in dem Ileaya entlang ging. Ein Engonischer Soldat der an ihr vorübergeht und dann ein anderer Mann.... der ihr zum Gruß auf die Schulter klopfte , als auch er vorbeiging.. ein Priester. Sie griff nach dem nächsten Türrahmen , mit schmerzverzerrtem Gesicht und schleppte sich noch bis zu einem Bett, indem sie zusammenbrach. Im Bett gegenüber lagen Marthiana und Aldhayn, doch dass nahm sie gar nicht mehr wahr....
    Dies waren einige kurze Ausschnitte die beide, klar vor Augen sahen. Ileaya indessen fühlte sich geborgen, vom Schmerz und der Kälte befreit. Die Albträume waren verblasst. Doch nun schlug sie langsam die Augen auf, ihr Gesicht feucht vor Schweiß und Tränen, blickte sie verschwommen und müde in Talris Antlitz.

  • Als Talris spürte das Ileaya wach wurde, senkte er seine Kraft immer mehr....
    Als sie die Augen geöffnet hatte, öffnete auch Talris seine und die Träume die er eben noch gesehen, aber nicht auf anhieb zu deuten wusste, verschwammen langsam.. Er sah in Ileayas Gesicht und tupfte sanft den Schweis von ihrer Stirn.....


    Ein prüfender Blick zu Merenwen deutete, dass alles in Ordnung sei. Ein nicken untermalte diese Deutung um ein weiteres....


    Die strahlend weissen Augen blickten nun sacht hinuter auf Ileaya....Sie prüften ob sie im augenblick zumindest die Angst und Qual überwunden hatte, so dass er sein wahres ich wieder annehmen konnte....

  • Ileaya blickte noch immer müde in Talris Augen. Ihre Angst war verflogen, doch die Träume würde sie nicht vergessen, waren sie doch ein Teil ihrer Vergangenheit. Sie lächelte milde und gewahrte nun auch, dass die Dame, die sie am Eingang zum Thronsaal erblickt hatte, ihre Hand hielt. Ihr wurde klar was passiert war und so richtete sie sich mit etwas Anstrengung auf, um dann wieder Talris traurig anzublicken.


    ''Ich fühle keine Angst und keine Qualen mehr.Ich danke euch vielmals. Ich habe euch mehr zu verdanken, als ihr euch momentan bewusst seid. Ich weiß nicht wie viel ihr gesehen habt, doch dass ihr etwas gesehen, habt ist mir klar. es ist ein teil meiner Vergangenheit und meines Erbes.''


    Mit einem prüfenden Blick betrachtete er Talris. Seine Gestalt erschreckte sie nicht. '' Ich wollte euch auf keinen fall erschrecken. Es wird noch etwas dauern, bis ich mich von dem Vorfall in Engonien erholt habe. Euch zu fragen was mit Marthiana ist, ist nun nicht mehr von Nöten. '' Bei diesen Worten blickte sie auf die Pergamentblätter , die geordnet auf dem Boden lagen. Als sie sich daran erinnerte , was Talris ihr gesagt hatte, bevor sie die Briefe entgegen genommen hatte.'' Wenigstens freut es mich zu hören, dass Ancalima wohlauf ist, ich wollte euch nicht aufhalten.''


    Nun blickte Ileaya zu Merenwen. '' Auch euch habe ich zu danken, auch wenn ihr wahrscheinlich nicht wisst, was mit mir passiert ist.'' Auch sie betrachtete Ileaya prüfend, um zu sehen, wie sie reagiert.

  • Vor ihren Augen geschah es, dass Talris´s warme lächeln und die friedliche Aura noch einen Moment wehrten.
    "Meine Freundin... Sofern euer Leid zu stillen ist, so möchte ich alles tun...... Plötzlich, als Talris sich bewusst war im Moment sei alles gut, kehrte die seltsame Gestalt zurück und der Nebel umschloss ihn wieder. Nach einem Augenschlag war alles vorbei und Talris stand in bekannter Optik vor den beiden Frauen und sprach ohne Unterbrechung weiter..."....um dir zu helfen. Sage mir nur was ich tun kann.
    Ansonsten werde ich als bald fortgehen um Ancalima zurück zu holen.
    Wenn du es wünscht, kann ich alles versuhen um sie zu finden, sofern sie verschollen sein sollte. Doch Sir Aldhayne is wohlauf. Noch eben war er bei mir und bat mich um Rat."


    Er wartete auf eine Antwort. Prüfend blickte er immer wieder in Ileayas Augen.

  • Ileaya sah Talris an, als er wieder sein wahres ich annahm. Sie erschreckte sich wiederrum nicht, denn eine innere Ruhe hatte sie erfasst. Sie lächelte und wahr zutiefst berrührt, als Talris sie eine Freundin nannte. Sie schmunzelte.


    '' Helfen könnt ihr mir nicht, jedenfalls nicht so wie ihr denkt. Dass was mir wiederfahren ist, gehört zum Erbe aller Feenwesen, auch wenn ich nur eine Halbfee bin, trage ich trotzdem diese Bürde mit mir. Das Leid das mir wiederfahren ist, in der Vergangenheit, könnt ihr mir nicht nehmen. Leider. Alles was ich tun kann , ist für mein Volk kommendes Leid abzuwenden, denn genau aus diesem Grund bin ich ausgezogen... Es gibt nur zwei Dinge die ihr für mich tun könntet. Es sind eher zwei Bitten meinerseits. Ich bitte euch darum mir beizustehen, wie ihr es gerade getan habt, denn ich werde für euch hier sein und mit euch gegen die Nymbras kämpfen. Doch bin ich beilängst nicht so stark wie ihr es seid oder andere es sind. Zu meiner zweiten Bitte. Wenn ihr in eurem langen Leben mit all euren Reisen und in den zukünftigen Reisen,... je etwas angetroffen habt oder antreffen werdet,... ich meine Materielles das nicht von großem Tand war oder ist, dass eine starke magische Aura, von unbestimmten Ursprung zu haben schien.... so wäre ich euch mehr als dankbar mir Bescheid zu geben. Ich weiß nicht ob ihr ihn kennt, doch bin ich mir sicher , dass ihr es in meinen Träumen gesehen habt... der Spiegel der zerbrach. Seine Splitter sind heutzutage nicht mehr als solche zu erkennen... doch suche ich nach diesen. Wie auch viele andere außer mir.''


    Ileaya blickte Talris, trotz ihrer momentanen Schwäche und Müdigkeit, ernst an. Sie hatte noch zu keinem den wahren Grund ihrer Reise gesagt. Ileaya wusste nicht wie Talris reagieren würde. Doch da sie nicht mehr auf dem Boden sitzen bleiben wollte, versuchte sie aufzustehen.'' Ich weiß zwar nicht wo Marthiana ist, doch ich ...vertra.... weiß , dass es ihr gut geht.''

  • Merenwen schüttelte kurz den Kopf, um die schrecklichen Bilder voller Schmerz los zu werden, sie sie soeben gesehen hatte.
    Sie sah wie Ileaya die augen öffnete und der Fürst langsam in seine eigentliche Gestallt zurückkehrte.
    Sie antwortetete der Frau auf ihren Dank:" Nein, ich weiß nicht, was Euch wiederfahren ist, und doch brauch Ihr Euch nicht bei mir zu bedanken..."
    An Talris gewandt sprach sie weiter: " Es wird einige Zeit dauern, bis ich das Ausmaß von dem was ich gerade erlebt und gesehen habe voll begreife... Im Moment tue ich das jedenfalls nicht..." Mit leicht verwirrtem Gesichtsausdruck bemühte sie sich, Ileaya zu helfen, aufzustehen.
    "Um Euch nicht länger im Dunkeln darüber zu lassen, mit wem Ihr einige Eurer Geheimnisse teilen musstet möchte ich mich Euch vorstellen. Mein Name ist Merenwen Sinarion, ich bin eine Schülerin Ciryons und noch nicht allzu lange Zeit hier in der Herrschaftsstadt." Sie wandte sich wieder Talris zu.
    "Ich freue mich darüber, dass ihr das Risiko auf Euch nemht und mich mitnehmen wollt..." Sie schmunzelte leicht. "Ich werde, es sei denn Ihr habt noch einen Auftrag an mich, mich nun zurückziehen und meine Habseligkeiten zusammen packen. Ich treffe Euren Reisetrupp dann vor den Ställen."
    Sie wandte sich um, den Tronsaal zu verlassen, es sei denn Talris würde noch einmal das Wort an sie richten.

  • Ileaya nickte Merenwen dankend zu , als diese ihr aufhalf. Nachdem sie ihren Vortrag gegenüber Talris beendet hatte, wandte sie sich Merenwen zu. Milde lächelnd sah sie sie an.
    '' Doch Dank habt ihr allemal verdient. es war nicht meine absicht, dass ihr solch schreckliche Bilder erblickt.''
    Als sich Merenwen vorstellte, nickte Ileaya wiederum. ''Mein name ist, wie ihr vielleicht schon wisst Ileaya. Ich bin die Beraterin der jungen Elfin Marthiana.'' Nachdem auch sie sich vorgestellt hatte, blickte sie wieder zu Talris, noch immer auf Antwort wartend.

  • "Ich biete euch meine Hilfe an, so wie ihr sie mir anbietet. Gegenseitig sind wir stark. So teile ich euch mit wenn ich etwas erfahren sollte und auch euch bitte ich dies zu tun.


    Jede Hilfe ist wichtig, egal wie stark oder schwach sie ist.
    Nur die Tatsache, dass jemand sein Leben für die Rechte Sache geben will, entscheidet oftmals jedes Ereignis.


    Und nun verzeiht. Ich habe noch eine lange Reise vor mir.


    Merenwen? Ich bitte euch mich aufzusuchen an den Ställen...


    Gehabt euch wohl. Wir werden unser Gespräch alsbald nachholen Ileaya..."


    Er wartete noch ab ob sie etwas antworten würde, andernfalls würde er sein Pferd besatteln gehen.

  • Ileaya war von Talris Worten gerrührt. Sie nickte ihm zu und verbeugte sich kurz.
    '' Ich danke euch vielmals. Ich werde eurer Bitte mit größtem Eifer nachkommen. Auch ich muss nun wieder gehen. Cylia wartet bestimmt auf mich. Ich wünsche euch alles Gute auf eurer Reise. Natürlich auch euch Merenwen. Gehabt euch wohl.''
    Ileaya lächelte ,hob kurzerhand die fallengelasssenen Pergamentblätter auf und wendete sich ab zum Gehen. Sie wollte den Mpn'Tra'ar nicht länger aufhalten, besonders weil sie schon ein schlechtes Gewissen bekam, die Zofe so lange alleine zu lassen. wahrscheinlich hatte sie schon ihr Mahl beendet und war wieder zum Zimmer gegangen. Mit nochmaligen Nicken zum Abschied , verließ Ileaya den Thronsaal in die Gänge des Palastes......

  • ~~~Von den Toren kommend~~~


    Nachdem das Zaumzeug von seinem Pferd genommen und das Gepäck verstaut wurde, betrat Talris den Thronsaal. Die Ruhe war immer wieder faszinierend in diesem Raum.


    Er genoß es schier und ließ seine engsten Berater einberufen um ihm die Situation zu schildern.


    Alles war so wie er es sich vorgestellt hatte und keine Besonderen Vorkommnisse waren geschehen. Nun hoffte er bald auf Nachricht der Späher um weiter planen zu können.


    Bis dahin gab er den Befehl Späher in den Süden zu schicken und die Gebirge unter die Lupe zu nehmen. Vor allem sollte Kunde an die Zwerge gelangen.

  • Nach dem die Gespräche einige Zeit fortgeschritten waren und Talris über die Lage aufgeklärt war, beschloss er selber im Norden seine Truppe zu besuchen.


    Er gab Kunde, dass in der Stadt bekannt gegeben sollte, dass eine kleine Eskorte in den Norden aufbrechen sollte.


    Danach machte er sich auf die Reisevorbereitungen vorzutreffen......

  • Meren bewegte sich suchend durch due Gänge und war nun vor dem leeren Thronsaal angelangt. Unschlüssig blieb sie stehen und sah sich um.
    Nachdem sie eine Weile gewartet hatte und scheinbar auch niemand zu wissen schien, wo sich der Fürst im Augenblick aufhalten würde entschied sie sich dafür, einmal Marthianas Zimmer aufzususchen. Die Geschehnisse um die Elbe ließen sie nicht los. So verließ sie den Thronsaal in Richtung von Marthianas Zimmer.

  • ~~~ Von Talris Zimmer kommend ~~~


    Gerüstet setzte er sich auf den Thron und legte seinen Helm neben sich auf einen Tisch.... Er musterte die Männer die nach und nach in den Thronsaal eintrafen.


    Einige Befehlshaber gesellten sich neben ihm um eine taktische Aufbruchsgruppierung zu deligieren......

  • Nachdem alles ausgiebig erläutert und die Taktik besprochen wurde, machten sich die Befehlshaber auf den Weg zum Vorplatz um ihre Pferde in Empfang zu nehmen.....


    Der Kampf hat begonnen und Gespannt schritt Talris nach draussen um nachzuschauen, wer sich vor den Toren versammelt hatte an Waffenfähigen Recken, die dem Land helfen wollten.......



    ~~~ Weiter in den Gassen Montralurs ~~~

  • Wer zur Zeit an den Thronsaal herantritt muss feststellen, dass dieser verschlossen ist. Vor der Flügeltür, die den Thronsaal verschließt, befinden sich zwei Wachen.