Vor den Toren der Herschaftsstadt

  • "Fürst", sagt Kassandra. "Und ehemaliger Landesherrscher. Vielleicht sogar wieder?" Dann lächelt sie. "Was würdest du dir wünschen wenn du einen Fürsten zum Bruder hättest?"


    Die beiden betreten den Herrschaftsbaum und verlassen die kalten novembernebligen Gassen der Stadt.

  • Moreta zwinkert Kassandra nur noch zu und hält sich diskret zurück, mustert aber die Menschen, denen sie begegnen.


    Als sie durch die Gänge geführt werden, schaut sich Moreta immer wieder ziemlich neugierig um.


    Sie hat schon viel gesehen auf ihren Reisen....aber soetwas dann doch noch nicht.


    "Wie groß ist dieser.....baum?"


    flüstert sie Kassi zu und klingt irgendwie ungläubig und merwürdig, beantwortet aber halbwegs selbst die Frage


    "Das Ding ist ja...riiiiiiesig...."


    sie flüstert aber noch immer

  • Etwas überrascht von der kurzen Bitte der beiden Frauen antwortet Er ihnen.


    "...oh verzeiht die Damen,sicher kann ich euch zum Zimmer der Dame Ancalima führen.Doch ich fürchte das Ancalima nicht in der Lage ist mit euch zusprechen,Sie ist schwach und schläft.Der Reichshüter Ciryon hat befohlen das Ancalima sich ausruhen muß,da Er sie bald zurück nach Amonlonde bringen wird.Der hohe Hüter befindet sich im Saal der Offiziere,wenn ihr es wünscht bringe ich euch erst dort hin!"
    Der junge Man deutet den Weg an.

  • "Ja, Danke mit Ciryon zu sprechen ist eine gute Idee" antwortet Kassandra dem jungen Mann.


    "Ziemlich, ja", nimmt sie dann das Gespräch mit Mori wieder auf. "Erinnerst du dich an den kleinen Baum, der in unserem Garten steht, ungefähr in der Mitte? Das ist ein Ableger hiervon. Talris hat ihn uns zur Hochzeit geschenkt..."

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Einige Stunden später sind die beiden Frauen in umgekehrter Richtung unterwegs, und auch nicht mehr zu zweit sondern in Begleitung zweier halbwüchsiger Elben und zweier Träger einer Sänfte, auf der eine weitere Elbe liegt.
    Es hat angefangen zu dämmern und der noch immer dichte Nebel, durch den hier und da die Lichter eines Hauses schimmern, läßt die Straßen der Stadt unwirklich und seltsam verlassen erscheinen.
    Die kleine Gruppe durchquert einen Ring nach dem anderen, nicht eilig doch ohne einmal anzuhalten, und verläßt schließlich die Herrschaftsstadt durch das Tor.

  • So richtig wohle ist es Moreta nicht. Lange ists her, dass sie durch den Nebel reiste und noch länger in Begleitung.
    sie schaut immer wieder Kassandra von der Seite her an, aber sie sagt Nichts, da sie die Argumente der Freundin einleuchtend fand.
    Zwischendurch schaute sie die Jungen forschend an, die vor ihr gingen. Ob diese so etwas schon kannten, aber Eleben erlebten ja eh immer irgendwas Seltsames.

  • Als die Gruppe das Stadttor hinter sich läßt geht der Mond auf und erleuchtet den Nebel von oben. Schon wenige Meter hinter dem Tor ist die Stadt nicht mehr zu sehen hinter der weißen Wand. Auch die Geräusche der dort Lebenden dringen nur gedämpft durch den leuchtenden weißen Dunst.
    "Ich glaube das reicht schon", sagt Kassandra und gibt den Sänftenträgern einen Wink, stehenzubleiben.
    "Nicht daß ihr euch noch verirrt..."
    Die beiden setzen das Gestell ab und bleiben unentschlossen stehen.
    "Geht wieder zurück in die Stadt", weist Kassandra sie an während sie die Elbe aufrichtet.
    "Und ihr, faßt euch an den Händen", weist sie Moreta und die Kinder an. "Ich möchte unterwegs niemanden verlieren..."

  • Kassandra hebt die Elbe auf ihre Arme. Ancalima ist ein gutes Stück kleiner als die Schankmaid und leichter als ein gleich großer Mensch wäre.
    "Ich kann sie ein Stück weit tragen. Mal sehen wie weit..."
    Die beiden Träger nehmen die Sänfte und gehen auf dem Weg zurück zur Stadt. Schon nach wenigen Schritten sind sie in der lichten Watte verschwunden.
    "Am besten hält sich einer von euch an meiner Gugel fest", sagt Kassandra. "Und laßt euch auf keinen Fall los. Wir wollen alle zusammen am gleichen Ort ankommen."
    Einer der Elbenknaben faßt nach dem langen Kapuzenzipfel.
    Und Kassandra beginnt zu summen während sie langsam vorwärts schreitet.
    "Wenn der Nebel fällt und der Wind das Haar bewegt
    Wenn die Dämmerung sich auf die Erde legt", singt sie leise. Um die Gruppe herum ist nur noch weiß.
    "Trägt mein Geist mich weit fort, doch ich bleibe am Ort
    Wo die Ewigkeit ganz ohne Zeit besteht."
    Vor ihnen bewegen sich Schwaden im Nebel.
    "Weiße Schatten zieh'n als Boten alter Zeit
    Meine Seele öffnet ihre Augen weit
    Und ich ahne den Weg den kein Sterblicher geht
    Und wie damals bin ich heute auch bereit..."
    Kassandras Stimme klingt gedämpft und fast so unwirklich wie der Nebel durch den sie immer weiter fortschreiten.

  • Ancalimas Gesicht ist bleich und ihr Körper wirkt kühl als würde nur noch eine kleine Flamme ihren Körper für das nötigste am Leben halten...ihr Abbild als feiner Nebelhauch erkennbar, fernab von all dem Geschehen, sitzt lächelnd am klaren Wasser des Sees im Herzen des singenden Waldes, die Arme um die Knie geschlungen wiegt sie sich im Takt der Melodie die der Wald nur noch leise im taumelnden Schlafe des nahenden Winters erklingen lässt. Doch etwas verändert sich an der Melodie und vertraute Klänge holen sie aus der Tiefe der inneren Leere hervor, wie oft hörte sie diese Melodie an den Feuern der vergangenen Tage...leise beginnt sie einzustimmen und in Kassandras Armen beginnt der leblose Körper die Melodie die sie singt zu summen...die Kinder erkennen die Nähe des mütterlichen Geistes und umfassen Moretas Hand aufgeregt fester, ihre Augen schließen sich und blind folgen sie ebenfalls in die Melodie einstimmend den beiden sich so vertrauten Geistern...Magie fließt aus ihren Herzen und sucht nach einem Punkt sich zu verbinden....

  • Daß Ancalima in ihren Armen plötzlich beginnt das Lied mitzusummen bringt Kassandra fast aus dem Tritt. Alles hätte sie erwartet - nur nicht das.
    Doch nach einem winzigen Zögern setzt sie das Lied fort, hält sich an die Verbindung zu Ancalima und ist sich jetzt sicher daß sie sich nicht verirren werden. Der Nebel schließt sich um sie...

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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