Das Krankenhaus

  • Filly eilte ins Krankenhaus und suchte sofort nach einem Heiler den sie auch schnell fand. Sie schaute den Heiler mit traurigen Augen an und hielt ihm das kleine Tie in ihrem Arm hin.


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    Filly war die ganze Zeit bei dem Iltis geblieben und hatte auf ihn acht gegeben. Nach eineigen stunden kam der Heiler zu ihr und erklärte ihr das das arme Tier ein stark verletztes Bein hatte er es aber heilen konnte. Er erklärte weiter das das Tier nicht mehr alleine in der Freiheit würde zurechtkommen und das es nun an ihr sei sich um das arme Tier zu kümmern. Sie nickte verständnisvoll und nahm das kleine Bündel mit sich. Sie wollte es noch einmal in die Gärten bringen falls es kinder hatte und sie sie riefen.

  • ~ Vom Thronsaal kommen ~



    "Ich möchte zuerst mit Nakira sprechen und anschließend auch mit dem Kind des Hauses Nal...


    Und ihr habt mich nicht beschämt, im Gegenteil. Ich hoffe es wurden beim Angriff keine Kinder dem Frohn wegen getötet. Denn egal ob Nymbra oder nichtnymbra. Ein Kind hat es nicht verdient im Zorn Erwachsener bestraft zu werden, nur weil sich deren Väter einen Zwist liefern. Auch wenn die Väter der Nymbras nur den Tod über uns alle wünschen.... Das ist es was ich den Kindern beibringen wollte.


    Und das ist es was ich erfahren habe. Sie merken nun, dass nicht eine Person am Krieg Schuld ist... und das werde ich ihnen vermiteln."


    Mit diesen Worten stand er auf und ging mit Aldhayne zu Nakira, die immer noch im Bett lag. Langsam öffnete Talris die Tür und trat an das Kind heran.


    "Mein Kind, ich hoffe es geht dir besser.
    Aber ich hoffe du hast nun gemerkt, dass nicht ich derjenige bin, der deine Väter töten lässt, sondern dass eure Väter euch beibringen alles sei schlecht.
    Du hast den Dolch genommen und mir bereits einen Beweis geliefert den ich mir gedacht hatte.
    Und dann warst du im Zwist, wieso du jemandem Wehtun musst den du magst.


    Ich kämpfe nicht weil ich es gut finde, ich kämpfe weil viele deiner Väter mir solche Freunde weggenommen haben, ohne einen Grund. Nur weil man ihnen gesagt hat, sie wären Opferrassen.


    Erhole dich und dann sollst du etwas zu essen bekommen und Kleidung. Und wenn es nicht zu kalt ist, könnt ihr auch draussen spielen. Was haltet ihr davon?
    "


    Ein kleines lächeln huschte Talris über den Mund, er hoffte die Kinder würden verstehen was er ihnen sagen wollte....... Auch wenn sie noch Kinder waren, erkannte er die Intelligenz die in beiden wohnte....


    Dann ging er zu der Mutter des Menschenkindes und verneignte sich kurz. "Verzeiht den Vorfall, ich wäre dazwischen gegangen, wenn euer Kind in Lebensgefahr gewesen wäre. Ich hätte es mit meiner Kraft errettet.


    Doch wir mussten fesstellen ob das böse in den Kindern wohnt, oder ob sie es von ihren Vätern beigebracht bekommen haben. Und dies scheint mir der Fall.
    Bitte verweihlt solange ihr wünscht in der Herschaftsstadt und lasset mich wissen, wenn ihr etwas begehrt.


    Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen."


    Dann wandte er sich Aldhayne zu.


    "Mein Freund.. Dich bindet eine größeres Band zu dem Kind des Hauses Nal. Bitte erzähle mir davon. Ich spüre es."

  • Wolframs Weg zum Krankenrevier war zwar kurz aber dennoch bemerkte er sehr wohl diese Unruhe im Palast. Bedienstete tuschelten in den Gängen und es herrschte eine seltsame Anspannung in der Luft. Wolfram grübbelte nach. Was es wohl mit diesen Kinder auf sich hatte. Ob wirklich echte Nymbras waren oder nur ebenfalls verwirrte Bauernbälger. Wenn dies der gefürchtete Feind war dann hatte man ihn ein üblen Streich gespiellt in dem man ihn hier her schickte.


    Im Krankenrevier angekommen kündigte er ebenfalls dort seine Anwesenheit an und hoffte das der Monarch Zeit und genug Weisheit hatte um die Bedeutung seines Raports zu messen.


    Er verharte im Eingang bis man ihn rief.

  • [COLOR=crimson]"Ek-Sah-Nal war von seinem Vater nach Gun-Less-Tor gesandt worden um dort von einigen Gelehrten über die Taktiken des Bärengrundes unterrichtet zu werden. Zu seinem Unglück wußten diese Gelehrten nicht, daß zu diesen Taktiken auch der wagemutige Angriff auf ihre Stadt gehörte. Sie wollten ihn ausschiffen, aber Tribun Achontes Flotte hatte den Hafen bereits abgeriegelt. So geriet er in Gefangenschaft.
    Einige meiner MÄnner bemerkten schließlich wie er bei seinen Flüchen immer wieder den Namen Kiha-Nals in den Mund nahm und auch einen anderen Namen aus dem Hause Nal. Sie entschieden, daß mich das vielleicht interessieren könnte und steckten ihn in Einzelhaft.
    Bei einem meiner ersten Ver... Gesprächen mit ihm erfuhr ich, daß er Kiha-Nals Sohn war. Meine Intention war zu diesem Zeitpunkt.... Ich wollte ihn als Waffe gegen seinen Vater einsetzen. Aber je länger wie sprachen und je tiefer mein Verständnis der nymbrischen Kultur wurde, desto näher kamen wir uns. Schließlich als ich vom Pakt der Wölfe zurückkehrte, musste ich erfahren, daß er geplant hatte zu fliehen und gerade dabei war, einen Brief an mich zu schreiben. Ich gab ihn an diesem Tag frei, aber er blieb.
    Es mag ungewöhnlich klingen, aber ich sehe in dem Jungen mich selbst vor einigen Jahren, bevor ich meine Heimat verließ.
    Er wollte Künstler werden, so wie ich meine Lehre als Schmied machte und unsere beiden Väter geboten uns in das Kriegshandwerk zu erlernen.
    Ich denke, daß ist es was uns verband. Aber dieses Band ist gerissen.
    Ohne euch angreifen zu wollen, aber denkt ihr nicht daß es Leichtsinnig war, diesen Beiden ein Messer zu bieten? Unsere eigenen Kinder treiben doch selbst schon Unfug genug damit. Und wir Beide wissen um den reiz blinkender Klingen... nur das unsere meist noch kunstvoll verziert sind."

  • Talris wandte sich zuvor an Aldgayne "Unfug wissen und unfug tun, sind 2 verschiedene Seiten.
    Unsere Kinder, mögen vielleicht Unfug treiben, doch was ich wissen wollte war jenes, ob die Kinder der Nymbras so erzogen wurden mit Waffen zu leben und ja.... meine Frage wurde beantwortet.


    Das Kind der Frau erkannte, dass es nichts gutes hies mit dem Messer zu spielen. Das Nymbrakind, hielt es für selbstverständlich damit zu spielen.
    Diese armen Kinder werden in eine Welt des Grauens und des Kampfes geboren. Und ihre Eltern sind nicht minder daran, sie mit ihrem Glauben zu verseuchen.


    Ich hätte mit all meiner Macht dem Kind entgegengewirkt, wenn ich erkannt hätte, dass jemand in Lebensgefahr sei.


    Die Prüfung ist sowohl gelungen, als auch Fehlgeschlagen. Das Kind hat einen Fehler begannen und jemanden angegriffen, als auch den Fehler eingesehen und buße getan. Hätte das ein Nymbrakrieger auch getan?
    "


    Dann sprach es zu dem Kind….. Als er fertig war, sprach Talris weiter. " Nun bitte noch ein Gespräch mit dem Kind des Hauses Nal. Bitte begleitet mich mein Freund……"


    Er verließ das Zimmer und ging hinüber in das andere Zimmer.
    Er trat ans Bett und erkannte die Missgunst des älteren Kindes. Es schien ihn abzuweisen und starrte aus dem Fenster.
    Talris trat bis auf 4 Schritt heran und blickte ebenfalls aus dem Fenster.


    "Die Welt da draussen ist voller Gefahren und voller Menschen, die einen nicht verstehen wollen….
    Sie verachten einen oder starren ihn mit seltsamen Blicken an. Weil er anders ist, weil er fremd ist…..
    Zu beweisen hat er sich jeden Tag und trotzdem wird eine schlechte Tat, weitaus größer bewertet als eine gute.
    So kämpfen wir Tag ein Tag aus mit unserem inneren und versuchen jeden Tag aufs Neue uns zu bewähren…. Und dennoch ist vieles Falsch.


    Du bist nicht der einzige mein Kind, dem es so geht…..


    Doch ich weiss das du Älter und reifer bist, drum sprech ich mit dir wie mit einem Erwachsenen und mit Respekt.


    Was deine Eltern tun, ist nicht geprägt von deiner Tat. Ich will dir auch nichts böses anzeigen. Drum bitte ich dich um eines. Gehe deinen Weg und lasse dir nichts von anderen sagen.


    Frische Kleidung und etwas zu Essen warten auf dich und deine Schwester. Wenn ihr wieder bei Kräften seit, steht es euch frei die Stadt zu verlassen und Heim zu kehren wenn ihr es so wollt.


    Verzeih ich habe noch etwas zu erledigen…..


    Aldhayne? Begleitet ihr mich?….“


    Er drehte sich um und ging langsam raus.


    Eine Wache trat an ihn heran und teilte ihm mit das Wolfram und Demanor auf ihn warteten.
    Der eine vor der Tür, der andere in den Hallen der Offiziere. *Wie eine Schatten dieser Mann*


    Er ging hinaus und begrüßte Wolfram.


    "Welch Zufall, Hauptmann Wolfram, seyd gegrüßt. Bitte begleitet mich in die Hallen der Offiziere zurück. Wir werden uns dort beratschlagen. Die Zeit des handelns ist gekommen…. Was habt ihr mir zu berichten.„


    Langsam Schritten sie in die Hallen der Offiziere..
    Plötzlich wendete Talris seinen Blick nach rechts und sah in der Stadt die Farben der Talscharock wehen…..
    Ahnend was Wolfram ihm sagen wollte lauschte er zuerst ihm, bevor er Fragen stellte…

  • Verwirrt starrte der Junge dem Mon`Tra `Ar der Insel Montralur hinterher.


    In seinem Gesicht zeigte sich Unverständnis und ein Hauch von...Weichheit.


    Als sein Blick hinaus zu den Talscharock wanderte, deren Farben überall in der Stadt zu sehen waren, wurden seine Züge wieder härter.


    "Die Insel ist nicht dazu da, nach eurem Gutdünken geformt zu werden", dachte er innerlich. "Oh, Veregodonas! Gib mir Kraft, diese Prüfung deines Sohnes zu überstehen!"


    Schnell wandte er der Blick wieder ab und zur Tür hin, hinter der der Mon`Tra `Ar verschwunden war.


    Verwirrung zuckte erneut über seine Gesichtszüge.


    Vom Gang her hörte er Stimmen. Dann war er wieder allein.

  • Talris folgend berichtete Wolfram was er in dem Kerkern erlebt hatte.
    " Ich habe euch gesucht, my Lord. In den Kerkern stiess dann auf den Feldmarschall. Er berichtete mir davon zwei Feinde gefangen genommen zu haben. Als er sie mir zeigen wollte traf ich nur zwei verwirte Bauern an. Soll dies ein schlechter Scherz sein. Hat Montralur wirklich Angst vor Bauern aus dem Osten. Sind das eure gefürchteten Feinde? Das sind doch keine Gegner sondern eher ein Witz. Doch der Feldmarschall berichtete mir das der Feind ihn getäuscht hat. So habe ich das naheliegendste angenommen. Es kann sein das diese Nymbras sich eines magischen Tricks bedienen. Einer magischen Täuschung. Da ich an den Wänden nichts gefunden habe,was auf eine Geheimtür oder ähnlichen deutet und diese Opfer nicht bemalt waren, muss ich davon ausgehn das es Magie war. Der Feldmarschall hat gemeint er kümmert sich darum und seitdem herrscht hier hektik in der Feste. Ich spüre es förmlich wie angespannt alle sind. Was könnte ihr mir dazu sagen ?"
    Wolfram von Wolfenklamm blieb Talris auf den Fersen, den er wollte Antworten und zwar umgehend.

  • "Ich dachte ihr wolltet erst zurückkehren wenn ich nach euch Rufe?" so zynisch wie überrascht, sah Ek-Sah den Reichshüter an, der soeben durch die Türe trat.
    Aldhayn zuckte nur mit den Schultern. "Wenn es dir nicht passt, kann ich ja wieder gehen"
    Sprachs und wandte sich noch vor dem Schließen wieder um.
    "Nein," warf der Nymbra ein, "Ist schon in Ordnung..."
    Ek-Sah schien nachdenklich, nach dem "Gespräch" mit dem Mon´tra´ar.
    Er sah zu wie Aldhayn herantrat und sich auf die Bettkante setzte, wie üblich.
    Jener musterte ihn länger und fragte dann, worüber er nachdenke.
    "Dieser Elb, er ist widersprüchlich.... sagte Ek-Sah, Aldhayn warf die Stirn in Falten, während der Nymbra weitererklärte, "Weißt du, er sagte, er wolle mir nichts Böses,, ich frage mich was er meinte: Mir, oder den Nymbra. Ek-Sah sah ihn durchdringend an, "Er spricht von Verständnis, und sich beweisen vor den Augen der Menschen? Ist man "schlechter" nur weil man anders erzogen ist? Ist man weniger wert, weil main ein Nymbra ist? Bei uns wäre es so, aber ihr... ihr Opferrassen, immer hilfsbereit immer tolerant, den Fremden aufgeschlossen. Mit den Drow habt ihr Frieden schließen können, Orks sind eure Verbündete, Untote führen eure Heere, aber einem Nymbra die Hand ausstrecken? Was geschieht wenn ich sein Angebot annehme, wenn ich aus der Stadt gehe? Noch vor dem ersten Dorf wäre ich tot, gelyncht von den Talscharok. Er sagt ich solle meinen Weg gehen und mir nichts von Anderen sagen lassen. Wen meint er damit? Mein Volk, dich? Vielleicht sogar sich selbst? Sagt er zu mir, höre nicht auf mich, hör -zu-? Ist sich dein Herr bewußt, warum dieser Krieg herrscht? Wofür die Nymbra töten? Wenn ich jetzt einfach gehen soll, wofür hat er mich herbringen lassen? Um seinem Volk zu beweisen wie blutrünstig wir sind? Mit welcher Wonne wir selbst jene töten, die uns nahe stehen? Ek-Sah hatte Aldhayns Hand gegriffen und betrachtete sie eingehend.
    "Wievielen Wesen haben diese Hände schon das Leben genommen? Wißt ihr es?
    Aldhayn schüttelte den Kopf, "Die ersten habe ich gezählt, aber mit den Jahren habe ich ihre Zahl vergessen. Nur eines weiß ich, die meisten Leben habe ich den Nymbras genommen.


    "Jede Generation hat ihren Feind, jedes Volk seinen Gegner, das Volk Vergodonas hat die Aufgabe übernommen dafür zu sorgen, daß es immer einen Gegenpol gibt. Höre gut zu, dies ist die letzte Lektion die ich dir über die Nymbra erteile und verstehe...
    Ein Volk ohne Herausforderung hält sich für unbesiegbar, wir sind das Gedächtnis Montralurs, wir erinnern sie immer daran daß alle Wesen Montralurs sterblich sind, auch die Talscharok.
    Unser heiliger Kampf ist eine göttliche Aufgabe, Vergodonas hat sich geopfert, die Sünden aller Götter auf sich geladen und sich zu eigen gemacht, damit die Völker Montralurs leben können, so frei und sorglos wie sie es tun.
    Sein gewählter Preis dafür war ein Opfer von jedem Volk in jedem Monat, damit die Völker sich erinnern, wem sie diese Glückseligkeit verdanken.
    Aber die Völker hielten sich nicht an die Abmachung:
    Sie verweigerten Vergodonas den Tribut, sie wollten keine der Ihren verlieren, und ihre Götter sagten ihnen, daß Vergodonas schwach wäre, nun da die Last aller Sünden auf seinen Schultern ruhe, sie hätten nichts zu verlieren.
    Also begehrten die Wesen Montralurs gegen Vergodonas auf, sie suchten ihn, sie fanden ihn und sie stachen ihn. Und als sie ihn verletzten, da fielen drei Blutstropfen auf den Boden der Insel Montralur, und aus ihnen wurden die drei Ersten, Nal, Kaal, und Zuss.
    Die Menschen stachen auch sie und aus ihrem Blut erwuchsen Thok, Nog und Tas - Takh, Tari, Krass - Kodal, Tara und Del.


    Und wie Vergodonas in seinem Blute lag und all die Kinder sah, die ihm entstiegen, da sprach er zu ihnen:
    "Ihr Götter und Völker Montralurs, ihr Frevler die ihr die Last eurer Sünden auf mich geladen habt.
    12 Kinder sind mir geboren, die Frucht meines Leibes, mein lebendes Blut und sie sollen euch stets daran erinnern welchen Verrat ihr an diesem Tag geübt habt.
    Jedes Volk soll von ihnen gejagt werden, Ein jeder von ihnen und all seine Nachkommen werden euch Jagen und Vernichten, bis ihr euch an euren Schwur erinnert. Einer für jedes Volk Montralurs, mit Ausnahme der Shakarasa, wild und unzähmbar selbst ein wandelnder Appell an eure Unzulänglichkeiten.
    Ihr sollt von nun an nicht mehr Brüder sein, und auch meine Kinder werden euch nicht als Bruderrassen sehen, fortan seid ihr die Opferrassen, und meine Kinder werden nach ihrem Gutdünken von euch nehmen, was mir an Tribut gebührt.
    Bis zu dem Tage an dem ihr euren Schwur einhaltet, rückblickend bis zum ersten Tag eures Frevels.


    Es sind soviele Jahre vergangen seit diesem Tag, die Völker könnten den Schwur nicht mehr einhalten, selbst wenn sie wollten. Deshalb müssen wir weiter von ihnen nehmen, um Vergodonas brütenden Zorn zu beschwichtigen, auf ewig.


    "Und das wird dein Volk über kurz oder lang vernichten.... ich verstehe" Aldhayn grübelte, irgendetwas an dieser Geschichte war ihm noch unklar. Schließlich stellte er eine Frage, die ihm seit dem Beginn des Krieges auf der Selle brannte
    "Aber wie kam Vergodonas in diesen Kristall und warum so plötzlich der erneute Anstieg der Angriffe?


    Ek-Sah schien einen Augenblick darüber nachzudenken, wie weise es war, Aldhayn noch mehr zu erzählen, schließlich beschloß er, es darauf anzulegen.
    "Die Götter Montralurs sahen sich eine Weile an wie die Nymbra sich vermehrten und ihre Völker opferten, schließlich aber sahen sie, daß sie einen Fehler gemacht hatten.
    Weil Vergodonas anders als die anderen Götter, noch nie zuvor Wesen erschaffen hatte, waren die Nymbra voll von seiner göttlichen Energie.
    Von übermächtiger Magie und schier nicht enden wollender Kraft. Wie die Talscharok die Allerersten waren, die Montralur geschenkt wurden, waren wir die Allerletzten, das Ende.
    Aus der selben jungfräulich göttlichen Energie geboren, ohne die vielen Unzulänglichkeiten der "kleinen Opferrassen".
    An Geist und Körper ebenso vollkommen wie die Talscharok, nur ohne deren Erfahrung. Sie ernannten sich selbst zu den Hütern der Insel und jagten uns, einstmals die Einzigen die uns gewachsen waren.
    Als die Götter sahen, daß es doch noch ein Volk gab, das göttlich genug war, um sich mit unserer Macht zu messen, beschlossen sie ihren Fehler zu korrigieren. Sie riefen die Völker Montralurs unter einem der ersten Talscharok zusammen und standen ihnen selbst bei der letzten Schlacht bei.


    Gegen Götter kann man nicht siegen, und so wurden die Nymbra besiegt, alle bis auf die ersten 12 Kinder, jene gingen zu ihrem Vater, der seit dem Frevel unter Gram und Trauer litt. Seine eignen Brüder hatten ihn verraten und nun hatten sie auch noch seine Kinder vernichtet. In einem letzten Akt des Willens befahl er seinen Kindern sich zu verbergen und deckte einen Schleier über ihre Städte, damit sie nicht mehr zu finden seien. Dann stellte er sich seinen Brüdern und wurde in den Kristall gebannt, für 1000 Jahre wartend, bis erneut der Frevel und der Verrat einer Opferrasse zu dessen Zerstörung führen würde, und ihn und sein Volk aus der Vergessenheit zu neuer Macht erwecken würde.
    1000 Jahr widmeten sich meine Vorfahren im Verborgenen der Forschung und der Entwicklung, um wenn der Tag gekommen sei bereit zu sein, endlich wieder den Willen ihres Vaters und Gottes auszuführen.
    Dieser Tag war vor fast drei Jahren, und nun, da sein Brüder sich in alle Länder verstreut haben um neue Gläubige zu finden, weiß Vergodonas, das nur noch Bradar und Issar ihm entgegenstehen.
    Er wird sie zwingen für die Sünden ihrer Kinder all die Sünden auf sich zu nehmen, die seine Kinder auf sich geladen haben und dann, von allen Sünden befreit, werden wir gemeinsam mit den 12 anderen Rassen Montralurs unseren drei Göttern dafür danken, und wie es dereinst geschworen wurde unsere Opfer bringen. Der Tag der großen Vereinigung, wenn das Land selbst seine Wunden heilt


    Ek-Sahs Blick hatte Feuer gefangen, er glaubte inbrünstig an das, was er sagte, war vollkommen davon überzeugt, und der Funke sprang über.
    Eine solche Mythologie konnte nicht der Fantasie eines Kindes entspringen, alle Nymbra mussten so glauben.
    Aldhayn wollt wissen, ob vielleicht eine tiefere Wahrheit in den Worten des Jungen lag. Konnte es sein, konnte es sein, daß sich die Nymbra als Märtyrer verstanden, die sich und ihre Bruderrassen opferten um deren Sünden auf sich zu nehmen?
    Entsprang der Hass dieses Volkes vielleicht vielmehr der Liebe ihres Gottes, als der Mißgunst für das Leben?


    Wenn sich die Nymbra also als Gewissen und Gedächtnis Montralurs sahen, wer war dann der Verführer und Verräter?


    Welche Mächte spielten mit dem Schicksal Montralurs und um welchen Preis ging es?


    Er beschloß zum Fürsten zurückzukehren und ihm von dem Gehörten zu berichten. Wenn er so weise war, wie man vermutete, würde er einen Weg finden, den Wahrheitsgehalt dieses Mythos zu überprüfen.

  • Als Aldhayn das Zimmer verlassen hatte, um wie er sagte, dem Rufe des Talris zu folgen, war der Nymbra wieder allein.


    Diese Rede hatte Kraft gekostet und hatte viel verraten, vieleicht zu viel. War der Hüter wirklich derjenige gewesen, dem man diese Dinge hatte erzählen können?


    Er fühlte sich jetzt matt und ausgelaugt. Tränen stahlen sich in sein Gesicht! Er sah vor seinem geistigen Auge seine Schwester aus dem anderen Raum neben sich. Sein älterer Bruder, der Astronom an einer der Universitäten war, hatte auf einen Besuch hereingeschaut und den Abend mit ihnen verbracht. Vater und Mutter hatten die Gelegenheit genutzt und waren in der Stadt etwas Essen gegangen. Mutter würde bald zu ihrer Kompanie zurückkehren und Vaters Platz einnehmen. Vater würde sich jetzt um ihn und seine kleine Schwester kümmern und die Milchwirtschaft führen, bis Mutter wiederkam.


    Die Tür öffnete sich und....er sah die lachenden Gesichter seiner Eltern, die verliebt Händchen hielten und das Haus betraten..
    Er wollte auf sie zugehen und...war allein!


    Allein in einem Zimmer in einem Krankehaus der Opferrassen. Liebe!?!


    Die Welt begann in immer schnelleren Bahnen um ihn zu kreisen...

  • Eine Gruppe von mehreren Personen betrat das Krankenhaus, keiner offensichtlich verletzt aber doch alle mit recht unglücklichen Gesichtsausdrücken. Es handelte sich dabei um Marthiana und ihr Gefolge, mit welchem sie vor nicht allzu langer Zeit angereist war. Durch mehr oder weniger Zufall waren sie an die Front gelangt wo erbittert gegen die Nymbras gekämpft wurde und obwohl man sich so gut es ging herausgehalten hatte, wobei man ja nur in die Herrschaftsstadt wollte, gab es natürlich wieder einen Zwischenfall in welchem Marthiana auf Brk-Zuss getroffen war...


    Sie schaute sich suchend um und versuchte einen Heiler zu finden um herauszufinden ob ihr noch in irgendeiner Weise zu helfen war, auch wenn ihre Hoffnung schon ziemlich geschwunden war....


    Sie drehte sich unschlüssig zu ihrem Gefolge um und trug einem von ihnen auf herauszufinden wo Aldhayn sich zu diesem Zeitpunkt aufhalte, sodass sie ihm eine Nachricht zukommen lassen könnte. Der Bote machte sich auf den Weg, der Rest der Gruppe blieb im Krankenhaus zurück.

  • Angesichts des ungebetenen Gastes der in den vormals "sterilen" Raum eingedrungen war, verdunkelte sich die Miene des Medicus. Sein Name tat nichts zur Sache, da er seltenst das Krankenhaus verließ und sowieso die meisten Patienten unter seinem Messer blieben.
    Dennoch galt er als begabter Arzt und zur Zeit Einziger, der überhaupt eine Operation durchführen konnte.
    Jenen hochkomplizierten Vorgang den die Feldscherer höhnisch als "Aufschneiden und nachgucken" bezeichneten.


    Er begrüßte Aldhayn mit einem diskret dahingemurmelten: "Mae dû, losto mae..." was grob übersetzt soviel hieß wie "Gute Nacht, Schlaf gut!" und war nicht besonders erstaunt, als Aldhayn dem Zauber stand hielt.


    "Ich bin immun gegen solchen Mumpitz..." antwortete jener und der Medicus nickte nur.


    "Das hatte ich mir schon gedacht." bemerkte er unbeeindruckt und sah zu, wie Aldhayn in sich zusammenbrach. Hinter jenem stand ein Arzthelfer mit einem großen groben hölzernen Narkosehammer.... "Der Zauber war für euer Weib, nicht euch...."

  • Es war schon dunkel geworden, als sie endlich fertig waren. Der Saal, ehemals weiß war voll von roten Spritzern, und in einer gläsernen Schale, von einem Tuch abgedeckt lag das, was einstmals der Erbe von Aparcia hätte werden sollen.
    Der Medicus war müde doch seine Arbeit war getan. Das tote ungeborene Leben war aus dem noch lebendigen Körper entfernt worden, noch bevor es diesem hätte Schaden zufügen können.
    Jetzt übten sich drei Lehrlinge darin, auf magische Weise die zahlreichen Schnitte und Klemmen und mit feinst dosierten Heilzaubern zu schließen und zu heilen.
    Bevor der Meister selbst sich daran begab diese Arbeiten zu überprüfen und endlich und langsam den weit offen liegenden Bauch vom Sonnenzentrum hinab bis zum Nabel schloss.
    Dort angekommen stand er vor einer schwierigen Entscheidung. Sollte er es wagen, jenes unbedeutende Bauchloch mit einer Widerkehr zurückzuholen, wobei vielleicht auch noch ein wulst nach innen drücken würde, der unter Umständen ganz vielleicht dort seine Arbeit negativ beeinflussen würde, oder sollte er eine saubere glatte Bauchoberfläche machen, von der er sicher sein konnte, daß sie keinerlei Schaden am jungen Fleisch im Innern hinterlassen würde?
    Hinzu kam, daß jene Widerkehr seine Kräfte auslaugen würde und er den Abschluss seinen Lehrlingen überlassen müsste.
    Nein dafür hatte er nciht Stunde um Stunde gebangt den Patienten zu verlieren, diese durchaus hübsche Frau konnte auch ohne dieses Schönheitsdetail leben.
    Und zumindest würde sie leben, doch je nach dem wie die nächsten zwei Tage verlaufen würden, hätte er noch eine weitere bittere Nachricht für die Elbe....


    Endlich war alles vorbei, die Sterne leuchteten bereits über der Herrschaftsstadt und auch der letzte feine Strich über ihren Bauch ließ ihn sehen, daß er seinem Namen alle Ehre gemacht hatte.
    Dennoch würde er viele Tage brauchen, bis er wieder vollends bei Kräften war.


    Die Elbe wurde auf ihr Zimmer im Herrschaftsbaum gebracht, welches vorher sorgsam gereinigt und von allem unnützen Kram befreit worden war, und dort war es, wo sie mehr als einen Tag später aufwachen sollte, das Sonnenlicht auf ihrer Nase kitzelnd, als wäre nie etwas gewesen....