Kunsthandwerk - Der Laden von Diadra

  • -->vom Dorfplatz


    Diadra näherte sich schnellen Schrittes ihrem Zuhause. Sie betrat das Haus durch die Tür, die in den Laden hineinführte.


    Schnell schloss sie die Tür und seufzte auf, erleichtert, der Kälte entkommen zu sein. Die Flamme in der kleinen Laterne neben der Tür war fast erloschen. Schnell zündete Diadra eine Kerze an, die ihr auf dem Weg nach innen Licht spendete.


    Fast hätte sie sich gewünscht, sie hätte es gelassen. Noch herrschte im Laden ein ziemliches Chaos. Zwar hatte sie nun einen betrachtlichen Bestand an Kunstwerk, den sie zum Verkauf anbieten konnte, doch musste natürlich auch das Ambiente für einen solchen Laden stimmen. Aber die Regale standen größtenteils noch leer da, und im ganzen Raum stapelten sich Kisten, die nur darauf warteten, ausgepackt zu werden.


    Vielleicht sollte ich weniger reisen und mehr Zeit zu Hause verbringen, murmelte sie.


    Dann schritt sie zum hinteren Teil des Ladens und durch den Vorhang, der ihren Wohnraum vom Laden trennte. Dort entfachte sie eine Öllampe, legte ihren Umhang ab und gähnte herzhaft.


    Der Raum war mit Teppichen ausgelegt. Eine Schlafstätte mit reichlich Fellen und einigen bunten Kissen in der einen Ecke, daneben ein Tisch, auf dem eine kleine Truhe stand. An der gegenüberliegenden Wand ein wuchtiger Holzschrank, der recht alt aussah. An den Wänden hingen Regale, Kerzenleuchter, ein Gemälde und etliche Zeichnungen. Ein Stuhl und ein einfacher Hocker dienten als Sitzgelegenheiten.

  • Diadra zog sich den Hocker zum Tisch und öffnete die kleine Holztruhe.


    Sie zog ein Armband hervor und betrachtete den schlichten Stein in seiner Mitte eine Weile. Dann umschloss sie das Schmuckstück mit einer Faust und drückte es an ihr Herz.


    Sie holte tief Luft, bettete das Armband wieder auf den roten Samt, mit dem die Truhe ausgelegt war, und beschloss, sich schlafen zu legen.

  • -einige Tage später-


    Zufrieden blickte sich Diadra im Laden um. Sie hatte fleissig gearbeitet, Kisten ausgeräumt und ihre Waren in den Regalen untergebracht. Nun konnten die Kunden ungestört umhergehen und sich die Kunstwerke genau betrachten.


    Ich sollte noch einmal durchfegen, und ein paar zusätzliche Bilder aufhängen, murmelte sie zu sich selbst.


    Aber nicht mehr heute.


    Sie lächelte. Jetzt würde sie sich waschen und danach auf den Weg zum Zaunkönig machen, wo heute abend viele Reisende erwartet werden.


    Hoffentlich wird es ein angenehmer Abend, dachte sie sich und ging in ihren Wohnraum. Mit einem ertragbaren Maß an Politik...


    ...sie schmunzelte in Erinnerung an die Diskussion mit dem Procurator...


    ...und recht viel heissem Met!

  • -nach dem Tavernenabend-


    Diadra führte den letzten Pinselstrich auf der Holztafel, die sie als Schild über die Einganstür hängen würde. Sie hob die Tafel hoch, hielt sie eine Armeslänge von sich und nickte zufrieden.


    So wird es gehen,


    murmelte sie.


    Dann blickte sie sich um. Der Laden war soweit fertig eingerichtet. Auf eine offizielle Eröffnung wollte sie verzichten, da auch schon einige Kunden zuvor bei ihr hereingeschaut hatten.


    Sie lächelte. Viele Siedler hatten der Idee eines Kunstladens äußerst positiv zugesprochen. Nach dem der erste Hunger nach dem Krieg gestillt wurde, wollten die Menschen sich auch den Genüssen des Lebens zuwenden.


    Gott sei Dank erschöpft sich das für einige nicht nur im Met und Wein, dachte sie schmunzelnd.


    Dann ging sie nach draußen und befestigte das Schild.

  • Vom Dorfplatz kommend sieht man Deifontes de Bosque in Richtung des neuen Kunstladens laufen. Kurz darauf bleibt er vor dem neu aufgehängten Schild stehen.


    Diadras Kunsthandwerkladen, ja. Jaja.


    Er kratzt sich nachdenklich am Bart, dann sieht man ein Lächeln um seine Lippen, bevor er sich vor sich fast unmerklich nickend wieder auf den Weg in Richtung der Präfektur macht.

  • Zum Beginn der neuen Woche war es immer noch kalt, aber es schneite nicht. Diadra hatte noch ein kleines Schild an die Tür gehängt, der angekündigte, dass ihr Laden nun geöffnet war.


    Immer wieder bleiben Fußgänger stehen und lesen das Schild. Einige betreten den Laden.

  • Tullio schlenderte über den Dorfplatz. Der kleine Lorenier hatte kurze, schwarze Haare und eine gebräunte Haut. Er trug noch seine Gardisten-Uniform, an seinem Gürtel hing ein Kurzschwert. Soeben war seine Wach-Schicht an der Anlegestelle zu Ende gegangen. Als er bei Diadras Laden war, hielt er inne und überlegte kurz. Schließlich trat er ein und sah sich im Laden um...

  • Am nächsten Morgen betritt eine kleine blau-weiß gewandete Frau den Kunstladen. Sie sieht sich etwas um und geht im Laden umher, dann nimmt sie nimmt eine terracottafarbene Vase in die Hand und betrachtet sie genauer.


    "Schön, wirklich schön" murmelt sie.


    Dann schweifen ihre Blicke zu einem kleinen Gemälde in einer Ecke.Es steht etwas versteckt hinter einem Größeren und man kann nur eine blaue Ecke erkennen. Ganz vorsichtig legt sie das große Gemälde zur Seite und wendet sich dem anderen zu. Es zeigt das Meer, die Wellen und hinten am Horizont sind sogar Teile der Friedensinseln zu erkennen. Das Bild schillert in allen möglichen Blautönen, je nachdem wie das Licht einfällt und Zenaida ist sofort ergriffen von dieser Schönheit..so etwas Schönes hatte sie noch nie zuvor gesehen.


    "Diadra..?" ruft sie, immer noch beeindruckt von dieser Kunst.

  • Tullio ist nicht sicher, ob die kleine Frau, die eben den Laden betrat ihn bemerkt hatte, aber es schien nicht so sein. Sie schien in die Kunstgegenstände vertieft...als sie nach Diadra rief, entschied er sich jedoch, auf sich aufmerksam zu machen und sprach sie an


    Ich hatte mich auch schon gewundert...

  • Diadra schreckte hoch, als sie ihren Namen hörte. Sie war so vertieft in die Buchhaltung gewesen, dass sie nicht gehört hatte, dass Kunden im Laden waren. Schnell stand sie vom Tisch auf und huschte in den Laden.


    Zenaida! Was für eine Freude euch wiederzusehen! Schön, dass ihr mich in meinem Laden besuchen kommt. Wie gefällt es Euch?


    Dann wendet sie sich Tullio zu.


    Mein Herr... auch euch heiße ich willkommen. Bitte seht Euch nur um und erfreut Euch an diesen künstlerischen Schätzen. Und lasst es mich wissen, sobald ihr Euch für etwas interessiert.


    Wieder zu Zenaida gewandt sagte sie:


    Ein wunderschönes Bild, nicht wahr? Es wird der Schönheit des Meeres mehr als gerecht...

  • Tullio lächelte Diadra an


    Danke. Vielen Dank. Ich lasse es euch wissen, wenn mir etwas gefällt....außer der Besitzerin des Ladens natürlich...


    Er zwinkerte und und ging zu einem Regal mit kleinen Skulpturen aus Buntsandstein

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Zenaida wandte ihren Blick weg von dem ihrer Meinung nach einmalig schönen kleinen Gemälde und lächelte Diadra an.


    "Es tut mir leid, wenn ich Euch gestört oder von eurer Arbeit abgehalten habe.
    Ich freue mich auch, Euch wieder zusehen, sehr sogar!
    Ausserdem hatte ich Euch ja schließlich versprochen, mich mal in eurem neuen Laden umzusehen..und ich muss sagen, Ihr habt wahrhaftig eine gute Arbeit geleistet! Ich werde wohl öfter mal vorbei gucken, so es mir die Zeit und mein Konvent erlaubt.
    Nun zu meinem Anliegen..
    ich erzählte Euch ja, dass ich gedenke, in ein paar Monden auf die Insel zurück zu kehren und bräuchte noch ein Geschenk für meine Familie.
    Dieses Gemälde hier..."
    *sie guckte es verträumt an*
    "...es ist wunderschön! Würdet Ihr mir seinen Preis nennen?"





    Dann wandte sie sich Tullio zu und verbeugte sich kurz.
    "Oh, seid gegrüßt! Was wundert Euch? Moment.."
    *sie war für einen kurzen Moment in Gedanken versunken*
    "..kann es sein, dass ich Euch hier schon ein paar Mal gesehn habe..?"

  • Tullio drehte sich, vor dem Regal stehend, zu Zenaida um


    Auch ich grüße euch...ihr seid Zenaida, nicht wahr? Könnte durchaus sein, dass ihr mich schon gesehen habt, schließlich diene ich hier in der Garde. Und soooo groß ist die Siedlung auch wieder nicht.
    Tullio Varano mein Name...


    Er verbeugte sich leicht, erst in Richtung Zenaida, dann in Richtung Diadra, schließlich wandte er sich wieder zum Regal, so dass niemand sein Grinsen sehen konnte

  • Zuerst antwortete Diadra Tullio:


    Danke für das Kompliment... allerdings bin ich doch mehr als glücklich, dass ich nirgends zum Verkauf stehe...


    Dann wandte sie sich wieder zu Zenaida:


    Gestört?! Warum denkt ihr denn so etwas? In diesem Laden ist jeder willkommen, der sich für Kunst interessiert oder sich zu meinen Freunden zählen kann. Damit seid ihr gleich doppelt willkommen,


    fügte sie lächelnd hinzu.


    Das Gemälde als Geschenk an eure Familie, eine wunderbare Idee. Der Künstler selbst stammt von der Insel, und hat bei seinem Besuch in der Provinz zahlreiche Bilder gemalt, die er mir verkauft hat.


    Zum Beispiel auch dieses hier...


    Sie geht an ein Regal, greift nach einem etwas kleineren Gemälde. Es zeigt die Hügellandschaft Renascâns, die mit grünen Wäldern überzogen ist und durch die sich der Raken schlängelt. Die Wälder schimmern in mehreren Grüntönen, wie das Blau des Meeres auf dem Bild, das Zenaida in der Hand hält.


    Für das einzigartige Exemplar, das ihr in der Hand haltet, lautet mein Preis ein Silber. Mir kommt zugute, dass der Künsteler noch nicht allzu bekannt ist. Aber die einzigartige Technik und der damit betriebene Aufwand haben ihren Preis...

  • Die Tür des Ladens öffnete sich und herein trat Emerald, bekleidet mit einem blau-schwarz gevierten Wappenrock, seiner Schärpe und einem offenen Umhang darüber. Er sah sich kurz um und nickte den Anwesenden freundlich zu.


    Ich grüße euch! Diadra...Zenaida...oh, Tullio, sieh an. Ich muss zugeben etwas überrascht zu sein.


    Sein Blick schweifte über die Regale


    Sehr schön...ausgesprochen schön. Ich muss sagen, ihr habt ganze Arbeit geleistet.

  • Zenaida hörte das Geräusch der sich öffnenden Tür und spürte einen kalten Windzug. Dann vernahm sie die wohlbekannte Stimme des Procurators..
    erfreut drehte sie sich zu ihm um.


    "Seid gegrüßt, werter Emerald! Schön, euch hier anzutreffen..!"




    Dann lächelte sie Diadra an.


    "In der Tat, Ihr habt recht. Dieses Exemplar ist auch sehr schön anzusehen!" *sie deutete auf das Bild mit den vielen Grüntönen*


    "Ein Silber.." *sie grübelte* "..nein, das halte ich für mehr als angemessen für solch ein Kunstwerk wie dieses andere Bild hier, welches das Meer so wundervoll darstellt wie ich es selten erlebt habe..
    Ich denke, diesen Preis bin ich bereit zu zahlen.
    Ich werde eine Nacht drüber schlafen und die nächsten Tage noch mal hier vorbei gucken..
    Habt Dank für eure Hilfe!"


    *und dann wandte sie sich wieder zum Gehen*

  • Nun, Zenaida, überlegt es euch. Ich werde es für euch bis übermorgen zur Seite legen. Bis dahin habt ihr euch hoffentlich entschlossen.


    Diadra wandte sich Emerlad zu.


    Procurator! Wie schön, dass ihr mich besucht.


    Dann blickt sie sich stolz um.


    Ja, ich erfreue mich auch dieser wundervollen Schätze hier. Und meine Kunden hoffentlich auch,


    fügt sie lachend hinzu.


    Wie ist es Euch ergangen seit unserer letzten Zusammenkunft?


    Während sie spricht, geht sie mit dem Bild hinter die Theke und verstaut es in einem Fach. Dann stellt sie das Bild von den Wäldern Renascâns an dessen Stelle im Regal.

  • Emerald verneigte sich ein wenig in Richtung Zenaida, als sie im Gehen begriffen war, dann wandte er sich Diadra zu


    Nun, ich bedaure es, dass es mir nicht früher gelungen ist, bei euch vorbeizuschauen, aber ihr wisst, mein Schreibtisch hat in gewisser Weise eine fesselnde Wirkung...
    Ihr könnt euch sicher sein, wenn im Frühjahr mehr Schiffe anlegen werden, was ich hoffe, dann wird sich dies auch auf euren Laden auswirken. Und solche Kundschaft ist doch meist recht kauffreudig.


    Wie es mir ergangen ist? Nun, ganz gut soweit, die Dinge entwickeln sich nicht schlecht. Die Pläne für das Badehaus sind übrigens fertiggestellt, die Siedlung wird also wirklich etwas luxuriöser...