Die Wälder von Renascân

  • Xann blieb nicht weit hinter Gerion zurück, auch er hatte seinen PSeer mit festem Griff umfasst, seinen Bick hatte er angestrengt zwischen die Bäume gerichtet. Als er plötzlich unbeabsichtigt auf einen kleinen Ast trat, welcher laut unter seiner Sohle knackte.

  • Gerion zuckt zusammen, hällt inne und lauscht in den Wald. Das Leder seiner Handschuhe knarzt leise, als er die Lanze noch etwas fester umgreift. Jetzt lies er seine Blicke angestrengt in die Richtung der Schneiße ruhen und versuchte Bewegungen wahrzunehmen.

  • Die Stille nach dem Knacken ist fast unnatürlich. Sogar das Rauschen der Bäume scheint leiser geworden zu sein. Weit entfernt hört man eine Amsel ihr einsames Lied singen.
    Wenige Meter von Gerion und Xann entfernt wieselt ein Eichhörnchen einen Baum hoch und schaut die beiden dann auch sicherer Höhe aus schwarzen Knopfaugen an. Als es tief im Wald kracht, klettert es rasch noch einige Meter höher und verschwindet in einer Baumkrone.

  • Xann zeigt hastig in die Richtung aus der er das Krachen vermutet hatte, dann faste er schnell wieder mit beiden Händen den Speer und richtete sich neu aus.

  • Da kam etwas näher. Ganz sicher nichts leichtes und auch nichts langsames. Etwas näherte sich den Weg frei brechend durch den Wald direkt auf sie zu.




    Derweil woanders


    Es wusste nicht mehr, wo es diese Witterung aufgenommen hatte. Schnaubend hatte es die Schnauze in die Höhe gestreckt und wie ein Raubtier den Geruch tief eingesogen. Dann war es erst langsam, dann immer schneller losgeprescht. Knurrend und keuchend brach es sich einen Weg. Ein Ast bohrte sich dabei tief in die Wunde an seiner Seite und doch blieb es nicht stehen. Der Schmerz machte es nur noch rasender.

  • Gerion hatte in Scorien manchmal mit seinem Vater gejagdt und dann nicht nur Eber. Was er dabei gelernt hatte ist, dass ein Jagdziel, das stehen bleibt, immer langsam und träge war und damit eine leichte Beute darstellt. Da hier allerdings noch nicht klar ist, wer der Jäger und wer der Gejagdte ist besinnt sich Gerion auf seine flinken Beine und rannte dem Geräusch entgegen, denn er wollte einfich nicht die Beute sein.


    Die Lanze im Anschlag rennt er zunächst die Schneiße entlang, dann folgt er nur noch seinem Instinkt und seinen SInnen, die ihm sagen sollen, von wo der Schwarzkittel kommen oder wohin er fliehen würde.

  • Xann blickte Gerion zunächst verdutzt hinterher, er hätte den Keiler hier aufgelauert, aber nun gut, was sollte er machen. Einige Herzschläge später als er sich wieder gefasst hatte und die Situation überschlagen hatte, rannte er Gerion hinterher. Seine Hände fasten den Speer nun so fest, das Leder und Holz knarzten.

  • Vor Gerion tauchte eine gedrungene Gestalt auf: Ein Keiler. Selbst für ein Wildschwein war er mächtig. Die Narben auf seinem Kopf erzählten, dass das Tier sich wohl schon einige Jahre behauptet hatte. Gerions Taktik funktionierte scheinbar. Das Tier verlangsamte seinen Lauf scheinbar irritiert und taxierte die beiden Menschen nervös tänzelnd.
    Nicht so sehr die schiere Größe war es, die den beiden Sorgen machen sollte: Aus der Schnauze des Keilers troff dicker, weißer Schaum. Die kleinen Augen waren blutunterlaufen. An seiner rechten Flanke fehlte ein gutes Stück Fleisch. Blut und Dreck waren in der Wunde eingetrocknet. Unter der Kruste lief gelblich-grüne Flüssigkeit hervor.


    Diesen Anblick konnten sie nicht lange genießen. Das Zögern des Tieres hatte nur einige Sekunden gedauert. Ansatzlos jagte es nun auf Gerion zu. Schaumfetzen flogen durch die Luft. Die beiden hatten sehr kurze 20m Zeit zum Reagieren.

  • Gerion hatte keine Zeit um sich über den Zustand des Keilers Gedanken zu machen. Er beschloss nur sofort aus der Reichweite der Hauer zu verschinden, denn ohne Hunde war dieser Keiler nur unter Lebendgefahr zu erlegen.


    "Oh oh !"


    Also schlägt er einen Hacken, wirft die Lanze mit voller wucht in Richtung des Keilers, den nur noch Zehn Schritt entfernt ist. Dann sucht er verzweifelt nach einem Baum oder schätzt ab, ob er es bis zum Tor schaffen könnte.

  • Xann stämmte den Speer gegen seinen linken Fuß und ging selbst leicht in die Knie, vor Überraschung war er zu nichts anderem in der Lage. Mit Wölfen zu jagen war igrndwie einfacher schoss es ihm durch den Kopf, doch selbst da haten sie nie Jagd auf Wildschweine gemacht.
    Mit einem trockenen Schlucken ergab er sich seinem Schicksaal.

  • Zum Tor sind es bestimmt 2 km. Durch dichtes Gestrüpp ist ein Mensch wohl kaum einem rasenden Keiler gewachsen. Also bleibt nur der Baum. In der Tat befindet sich ein dicker, überhängender Ast in Gerions Greifhöhe, wo er sich mit einem Kraftakt hinauf ziehen könnte. Das sollte aber für den Späher kein Problem darstellen.


    Der geworfene Speer streift den Keiler an der verletzten Flanke, so dass die Wunde wieder aufbricht. Eine Flut von Blut und Eiter ergießt sich auf den Waldboden. Eigentlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Tier vor Erschöpfung einfach umfallen müsste. Aber seine Wut scheint ihm eine unglaubliche Kraft zu geben. Als er Gerion entwischen sieht, dreht er ab und hält auf Xann zu.


    Ungebremst spießt sich das Tier den Speer in die Brust, wird aber nicht langsamer. Trotz der Wunde, die eigentlich tödlich sein müsste, versucht der Keiler Xann zu überrennen. Möglicherweise ist es auch nur das schiere Gewicht seines Körpers, das ihn weiter trägt.

  • Gerion keucht auf, als er höhrt wie der Keiler an ihm vorbeibricht und sich direkt auf Xann stürzt. Sofort wendet er seine Richtung und eilt zur Lanze die unverrichteterdinge am Boden liegt, hebt sie auf und macht sich im vollen Tempo daran sie dem Fieh rücklings in den Leib zu rammen.

  • Xann keuchte unter der Wucht des Aufpralls, er musste nur noch den Angriff überleben, dann würde die Wunde die der Eber eben erhalten hatte ihn schon von alleine niederringen. Also entschloss er sich mehr unbewusst dazu den Speer loszulassen und zur Seite zu springen. Als er auf dem Boden aufkam rollte er sich ab und kam auf den Knien wieder hoch.

    Ich hab keine Neurose, es ist nur.. TRITT NICHT AUF DIE FUGE!!!!

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  • Der Keiler brüllte auf und schob seinen Körper knapp an Xann vorbei. Dass die Schulter des Tieres ihn dabei nur streifte, war Glück. Andererseits hätten es die stampfenden Hufe sein können oder sogar die spitzen Hauer, die bedenklich nah am Gesicht des Jägers waren.


    Gerion konnte das Vieh an der Flanke erwischen. Tief bohrte sich der Speer in das Fleisch der Hinterbacken. Mit einem schmerzerfüllten Aufbrüllen riss der Keiler den Schädel herum und hieb ihn Xann gegen den Rücken. Benommen taumelte das Tier dann zurück und knickte kurz mit den Hinterläufen ein. Das bösartige Funkeln der kleinen Augen fixierte Gerion. Xanns Speer stak abgebrochen in der Brust des Keilers. Gerions wurde aus seinen Händen gezogen. Jedoch hatt das Tier den langen Stab abgeschüttelt.


    Heftig ging der Atem, so dass der Brustkorb sich hob und senkte. Helles, rotes Blut pulsierte aus den Wunden. Mit einem Schnauben flog ein Teil des Schaumes von der Schnauze des Keilers und sprühte seinen Angreifern entgegen. Er machte einen taumelnden, unsicheren Schritt nach vorne. Er schien wieder angreifen zu wollen.


    Gerions Speer und auch der abgebrochene Schaft von Xanns lagen in Reichweite auf dem Boden und wäre für beide gut greifbar.

  • Der wuchtige Schlag des Keilers mit seinem Schädel befördert Xann, unter einem Schrei, erneut zu Boden. Sein linker Arm fühlte sich auf einmal taub an, jedoch verschwand die Sorge darüber in einem Schwall aus Schmerz der sich in seinem Rücken ausbreitete. Mit seinem rechten Amr versuchte er sich wegzuziehen und zugleich wieder auf die Beine zu kommen.

  • Gerion machte langsame fast zeitlupenartige Bewegungen aber anstatt sich klein zu machen und dem Tier ein zusätzliches gefühl der Überlegenheit zu geben bleibt er eifach stehen und fährt sich mit der rechten Hand an seinen Köcher und zieht einen Pfeil, mit der linken hebt der den Bogen von seinem Rücken.


    Seine Beine sind angespannt, seine Augen heften auf den Muskeln der Hinterläufe des Keilers, allzeitbereit zur Seite wegzuspringen, wenn der Schwarkittel sich in Bewegung setzt.


    Da die rechte hand den Pfeil einen Augenblick schneller gezogen hatte als die Linke den Bogen wischte sich Gerion das wiederwärtige Zeug aus dem Gesicht dabei nahm er das Zeug recht intensiv was, bedeuten musste, dass er entweder entwas in Mund oder Nase davon bekommen hatte. Nach den Erzählungen von Damorg muss das nun ungefähr so geschmekt haben wie der Orktrank aus Trollblut und Ogerpisse, den Gerion schoneinmal getrunken hatte.

  • Gerion sah das Zucken in der Sehne des Hinterlaufs, als sich der Keiler wieder in Bewegung setzte. Langsam, kraftlos. Nicht mehr die Wut von vorhin, die ihn zu ungeheurer Geschwindigkeit angestachelt hatte. In einem schweren Trab näherte er sich Gerion.


    Xann beachtete er dabei nicht im Geringsten. Sein Ziel war jetzt der aufrecht stehende Gerion, der grade die größere Gefahr darstellte.

  • Jetzt da er langsamer war, war es sinnlos ihm mit einem Sprung auszuweichen, der Eber könnte einfach stehenbleiben und sich ihm genüsslich mit seinen hauern zuwenden. Also stand rennen auf dem Plan und irgendwie erleichterte es Gerion, dass er wusste, dass seine Pfeile auf die kurze Distanz selbst im vollen Sprint noch tödlich genug waren, was er oft schon zeigen und beweisen musste.


    Also rannte Gerion seitlich weg, sodass der Keiler in einer Kurve ihm nachlaufen musste, und ehe er mit einem beherzten Sprung im Dickicht des Waldes landen würde, und ein Schuss unmöglich würde, ziehlte er auf den Kopf, zog die sehne weit zurück, bis seine Arme zitterten. Er kannte das gefühl der Stärke, wie sie nun in seinem Bogen ruhte und ausreichend war um selbst Plattenrüstungen zu durchschlagen. Er wurde langsamer ziehlte auf den Kopf, ließ die Sehn los, welche schmerzhaft an seinem Unterarm entlangfuhr, und brachte den Pfeil wie er es wollte auf den Weg.


    Ohne zu beobachten ob er traf, wandte er den Blick nach vorn und rannte so schnell er konnte durch das Unterholz in der Hoffnung getroffen zu haben.

  • Als Xann wieder auf den Beinen war, musste er schwer keuchen, er versuchte mit aller Gewalt ein zu atmen, seine Lunge brannte.
    Mit der rechten Hand begann er an seinem Gürtel zu nessteln, um dort sein Haumesser aus der Scheide zu ziehen. Gebannt schaute er auf den Eber und Gerion.

  • Xann konnte beobachten, wie Gerion scheinbar ungezielt einen Pfeil auf die Sehne legte und los ließ und sich dann umdrehte um durch das Unterholz Fersengeld zu geben.


    Der Eber machte noch zwei unsichere Schritte und knickte dann in den Vorderläufen ein. Mit einem qualvollen Grunzen sackten auch die Hinterläufe weg. Der Keiler kippte langsam nach links. Um ihn herum bildete sich eine Blutlache. Gerions Pfeil hatte - ob gewollt oder nicht - die Schläfe des Tieres durchschlagen und sich wohl in sein Hirn gebohrt.


    Noch zwei kurze Herzschläge lang sah man das Heben und Senken des Brustkorbs. Dann kippte der riesige Schädel zur Seite auf den Waldboden und die Augen brachen.


    Die neue, kleine Lichtung bot ein Bild wie ein Schlachtfeld. In einem Rund waren alle Pflanzen niedergetrampelt. Das Blut des Keilers hatte sich überall verteilt zusammen mit Eiterbröckchen und dem Schaum. Auch Xanns Kleidung hatte einiges von dem Blut angenommen, als der Keiler ihn gestreift hatte.


    Eine unwirkliche Stille senkte sich herab.