Haftpflichtversicherung

  • Hallo ihr lieben,


    immer öfter finden sich seit neuestem Klauseln in den AGB verschiedener Veranstalter, in denen gereget ist, dass der Teilnehmer eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben muss um an der Veranstaltung teilzunehmen.
    Haltet ihr so etwas für sinnvoll, oder für eine Zumutung?


    Und wie steht ihr als Veranstalter zu einer Haftpflichtversicherung für Eure Veranstaltung (zB. bei Leuengold, die haben ein Versicherungspaket für Larps)?

  • Ich habe eine Haftpflichtversicherung und denke mal das es sinnvoll ist...


    Sinnvoller isses aber wohl wenn der Veranstallter eine abschließt, nicht jeder u18 hat schon eine oder ist über seine Eltern versichert...


    Jeder weiß was alles passieren könnte, viele denken nicht darüber nach und andere halt schon. Ich finde eine Veranstallter-Versicherung ist eine vernünftige Absicherung für den Fall der niemals eintreten soll...

  • Ich weiß zwar nicht wie das bei Leuengold ist, aber die meisten Veranstalterhaftpflichts versichern nur den Veranstalter sowie deren "Erfüllungsgehilfen" ob dies nun NSC´s mit einschließt oder nicht sei mal dahingestellt.
    Fakt ist nur das die SC´s da nicht mit zuzählen da wärs schon gut wenn da jeder seine eigene hat.
    Außerdem fallen die meisten Sachen eh in den Bereich einer Unfallversicherung und die ist unmöglich zu bezahlen für nen Veranstalter.


    Ein Beispiel: Ner Freundin von mir ist auf nem Larp durch einen Schwerthieb die Nase gebrochen worden. Das zahlt dann erst mal die Krankenversicherung von besagter Freundin. Sie sagte mir das es aber durchaus passieren kann (nicht sooo unnormal) das das dumm zusammenwächst und sie dann eine Boxervisage davonträgt. Die Korrektur OP würde die Krankenversicherung nicht mehr tragen, da fremdverschulden, also müsste die Private Haftpflicht von dem Verunrsacher dafür aufkommen (ich geh mal nicht davon aus, daß der arme Student die 5000 Euro aus eigener Tasche bezahlen könnte).
    In keinem Fall wäre irgendeine Versicherung des Veranstalters dafür aufgekommen und falls der Student jetzt keine HV gehabt hätte und das Geld privat nicht hätte bezahlen können müsste besagte Freundin ihr Leben lang mit der Boxervisage rumlaufen (OK was zugegebener Maßen zu ihr passen würde :D ) oder die OP selber bezahlen was sie allerdings auch nicht kann, da arme Studentin.



    Mein Fazit aus 6 Jahren Con organisation, man steht sowieso immer mit einem Bein im Knast und ne vernünftige Absicherung gibts sowieso nicht und obwohl wir vom Verein über 400 Euro pro Jahr an Versicherungen ausgeben fühle ich mich nicht im geringsten dadurch beruhigt.

  • Für alle, die mehr über die Larp-versicherung von Leuengold wissen möchten:


    siehe hier.


    Tobi, was Du da ansprichst ist wahrscheinlich eine Vereinshaftpflichtversicherung, oder? So dumm ist die ja gar nicht, aber sobald ihr Personen auf Euren Veranstaltungen habt, die nicht zum Verein gehören, zahlt die Versicherung nicht mehr für sie, daher kann ich Deine Zweifel da schon verstehen.



    Ich selber finde es schon eigentlich eine Zumutung, dass ich eine Versicherung abschließen MUSS für ein Larp. Sicherlich ist es schon eine gute Sache eine Haftpflicht zu haben, nur ist es doch jedem selber überlassen eine solche Versicherung abzuschließen. ?(

  • Nein ich meinte schon eine Veranstalterhaftpficht und zwar unsere, bei der sind wie gesagt nur die "Erfüllungsgehilfen" des Veranstalters mitversichert. (Wir haben auch eine Vereinshaftpficht, aber das nur seit neuestem wegen der Turnhalle)


    Andererseits habe ich mir gerade die von dir verlinkte Seite durchgelesen und keinen Hinweis entdeckt, das tatsächlich alle Teilnemer dort dann auch mitversichert sind.
    Bei dem dort gestellten Beispiel hätte unsere Versicherung auch gegriffen (weil Beleuchtung Orga Sache ist).


    Auf der Seite habe ich auch keine direkte Police gesehen, also nicht den Text, der für beide Parteien bindend ist so das ichs da hätte rausfinden können. Vielleicht hat je jemand sich schon da versichert und kann helfen ???


    Der Branko ist bei Leuengold mit dem Taurelilorinan verischert soweit ich weiß und der hat trotzdem geschrieben, das er eine Privathaftpflicht voraussetzt.

  • UUUUps sorry Korrektur, hab mir die Seite gerade nochmal durchgelesen um keinen Fehler zu machen und dort stehen ausdrücklich der Veranstalter und seine "Erfüllungsgehilfen" drin erwähnt.
    Weil der Veranstalter auch nur für deren Mist verantwortlich ist.


    Will heißen der normale SC ist auch bei Leuengold nicht haftpflichtversichert und die Freundin aus obigem Beispiel müsste ihr Leben mit einer Boxernase fristen.
    Mit dem Hintergrund finde ich einen Zwang für eine Haftpflicht ganz sinvoll um Spieler vor Spielern zu schützen auch wenn sie mich als Veranstalter dafür nicht haftbar machen könnten.



    PS: O-Text von der Seite "Die AGBs alleine decken die Risiken des Veranstalters mitnichten ab, denn der haftet nach wie für durch ihn oder seine Erfüllungsgehilfen gesetzte Risiken und einfache Fahrlässigkeit. Beispiele: Der Platz ist nicht ausreichend ausgeleuchtet ..."

  • habe mich jahrelang mit dem Thema beschäftigt und solange die Orga kirchlich war, ging das über ne Versicherung, wo jeder namenltich genannt war.


    Also waren NSC und SC haftpflicgt versichert.


    Grundsätzlich ist ne Haftpflichtversicherung mit die wichtigste, die Mann oder Frau haben kann.


    Wernn sich der Veranstalter absichert, ist das ganz gut, als Spieler sollte man auf jeden Fall eine haben.


    Und was dann noch fahrlässig ist oder nicht, das steht auch noch im Raume.


    Wir haben damals immer ne Versicherung über das Jugendhaus Düsseldorf abgeschlossen, kostete 6 DM pro Nase.


    Von dieser Leuengold versicherung habe ich gehört, auch mal Unterlagen da gehabt, wir haben uns damals gegen den Abschluß einer Versicherung bei diesem Unternehmen ausgesprochen.


    wer die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, kann auch klug scheissen


    Amerika - der Weg von der Barberei zur Dekadenz ohne den Umweg über die Kultur


    Immer wieder lesenswert: Artikel 231 des VV von `19

  • Zitat

    Original von Georg
    Sinnvoller isses aber wohl wenn der Veranstallter eine abschließt, nicht jeder u18 hat schon eine oder ist über seine Eltern versichert...


    Eigentlich ist es Standard, dass Kinder unter 18 über die Eltern haftpflichversichert sind, sofern die Eltern eine Haftpflichtversicherung haben.
    Bei mir sind die Kinder jedenfalls mit drin.


    Für alle, die sich schon von den Eltern losgesagt haben, kann ich den Abschluss einer HV nur wärmstens empfehlen. Für etwa 4-6€ im Monat sollte man schon was bekommen.

  • Ich persönlich lasse mich nicht gerne von Veranstaltern zu so etwas zwingen.
    Da ich schon länger eine HV habe, würde ich zwar nicht in dieses Raster fallen, aber es ärgert mich schon ein bißchen.


    Wie Scrum, kann ich aber trotzdem nur jedem eine HV empfehlen. Immerhin ist man dann ja auch Privat noch besser abgedeckt und für das Larp empfiehlt es sich auf jeden Fall.


    ich glaube meine HV kostet tatsächlich sowas um die 5-6 € im Monat.
    Sollte also vielleicht auch für Studenten erschwinglich sein.

  • jemanden zu zwingen eine Versicherung abzuschließen ist natürlich blöd, aber durch deinen Beitrag Jean bin ich echt in s Grübeln gekommen ob ich das nicht auf unseren Cons auch zur Vorraussetzung machen soll.
    (zumindest auf den sehr kampflastigen)


    Jedes Kind und jeder Student bis 26 Jahren ist über seine Eltern versichert (so die eine haben) und bei den meisten anderen ist die HV die erste Sache die sie sich zulegen, du magst da eine der großen Ausnamen sein.


    Ich meine du kennst besagte Freundin aus dem obigen Beispiel ja auch mit der gerbochenen Nase.
    Letzten Frühling ist dem Micha auf nem Grenzbrück Con das Trommelfell geplatzt nachdem er nen Kopftreffen kassiert hat.
    Bei beiden Beispielen hatten die Leute Glück, das der Verursacher ne HV hatte, aber bei sowas auf Glück zu hoffen ist recht leichtsinnig.

  • Zitat

    Original von Thalion
    Ich persönlich lasse mich nicht gerne von Veranstaltern zu so etwas zwingen.


    Jupp, dass geht mir genau so! Ich finde es untragbar, wenn ich durch die AGB gezwungen werde eine Versicherung abzuschließen, nur um an einer Veranstaltung teilzunehmen. Mir gefällt dieser "DU musst"-Unterton eben nicht, zumal dann am Ende eh niemand drauf achtet, ob du wirklich eine hast oder nicht.

  • Ich finde es in der Tat auch kaum durchführbar zu prüfen, ob einer eine HV hat oder nicht.


    Das geht dann unter Umständen so weit, dass man mit der kopierten Police der Eltern auftaucht, nebst Geburtsurkunde, damit man auch definitiv nachweisen kann, dass man versichert ist.


    Wenn man das konsequent handhaben will, dann dürfen beim Check-In demnächst die Hälfte der Spieler wieder fahren, weil die keinen Nachweis haben. So kann man sich als Orga schnell einen zweifelhaften Ruf verschaffen - auch wenn es eigentlich zur eigenen Sicherheit dient.


    Schwierig.

  • Da achten die subjektiv nicht drauf... Aber es steht in den AGBs das du eine haben musst... Und die AGBs akzeptierst du mit deiner Unterschrift bei der Anmeldung... Insofern stimmst du ihnen zu das du eine hast und solltest du doch keine haben ist er Veranstallter raus und du haftbar...


    Meine Haftpflicht kostet wenn ich mich jetzt nicht irre knapp 100Eu und darin bin ich und mein Schatz bis zu einer Schadenshöhe von 6 MioEu versichert.


    Also ne Haftplicht sollte jeder haben... Viel zu schnell iss mal was passiert...

  • Man könnte ein allgemeines Schreiben aufsetzen, in denen man die Leute nochmals auf die Gefahren einer Larp-Veranstaltung und deren Deckungen durch die Vereinshaftpflicht/Veranstalterhaftpflicht hinweist.
    So könnte man ihnen vor Augen halten, dass nicht alle Schäden, die entstehen durch die og. Versicherungen abgedeckt werden und sie gebeten werden im Interesse ihres Hobbies eine Haftpflicht abzuschließen.


    Dieses Schreiben müsste dann eben mit im Flyer enthalten sein.


    Wäre auf jeden Fall eine Alternative zu diesem "AGB-DU MUSST" Kram.


    Außerdem könnte man in der Anmeldung ein Kästchen für eine Haftpflichtversicherung einbringen und dann beim Check in die Leute auf die Risiken, falls sie keine haben, hinweisen.

  • Georg:
    Es kommt immer drauf an wo die AGBs und wo die Unterschrift steht!
    Wenn auf der Anmeldung steht "Ich habe die AGB gelesen und akzeptiere sie mit meiner Unterschrift", diese aber nicht auf dem gleichen Blatt Papier sind, dann haftet dennoch der Veranstalter, da die AGB für den jeweiligen Teilnehmer ungültig sind.
    Die Unterschrift der AGB MUSS auf dem gleichen Blatt Papier wie die AGB selber zu finden sein!

  • Auch ich schließe mich Tara mal an.
    Zweifelsohne ist eine HV etwas höchst sinnvolles.
    Wenn etwas derartiges in den AGB steht...verstoße ich dann gegen die AGB, wenn ich keine habe? Und welche Folgen hat das?


    Die Tatsache, dass AGB und Unterschrift auf dem selben Blatt stehen müssen, war mir - und ist vielen Orgas - offenbar unbekannt. Interessanter Aspekt!

  • Don: hast du dich noch nie gewundert, warum wir Amonlonder auf den Cons die Leute nochmal unterschreiben lassen auf einem Blatt, wo auf der Rückseite die AGBs stehen? Genau aus diesem Grund (so war es zumindest auf der kompletten Racheschwurkampagne!).

  • Hm...


    War schon bei Orgas die die AGBs vor Ort ausliegen hatten und wo man dann in einer Liste unter den AGBs nochmal unterschreiben musste... Das wäre dann gültig, oder?


    Die AGBs auf der Rückseite der ANmeldung müsste auch möglich sein, aber dann brings nix die Anmeldung auch online zu ermöglichen (als Word.Doc zum ausdrucken) weil die Rückseite dann ja fehlt... *grübel*


    Wirklich interessanter Punkt...


    @Don:
    Tja... wenn du mit der Falschaussage gegen die AGBs verstoßen hast dann hat das in dem Falle eines Unfalles vermutlich keine Konsequenzen im Bezug auf deine Haftungplicht... Du bist Haftbar... Aber du must den Schaden aus eigener Tasche zahlen...

  • Georg:
    Solange die AGB und die Unterschrift AUF DEM SELBEN BLATT sind ist die Unterschrift gültig.
    Ungültig ist sie, wenn die AGB angetackert, angeklebt oder beigelegt sind!

  • ch finde es absolut unerläßlich eine haftpflichtversicherung zu haben. das beziehe ich nicht nur auf den besuch von mehr oder weniger gefährlichen cons, sondern das meine ich grundsätzlich!!!! auf con allerdings finde ich es ziemlich unverantwortlich keine zu haben und deshalb finde ich es absolut ok als veranstalter dieses zu fordern bzw. den leuten klar zu machen, daß sie andernfalls persönlich haftbar sind.


    warum diese harte meinung? weil die haftpflichversicherung nicht einen selbst schützt, sondern andere! wer keine unfallversicherung hat, muss selbst damit klar kommen, aber wer keine haftpflicht hat, der schadet anderen und nicht sich selbst!


    könnte es sein, daß es sich bei euren einwänden gar nicht um die versicherung an sich dreht, sondern darum, daß es hier nach "zwang" riecht? ich denke, daß niemand in unserem umfeld nach einigem nachdenken noch mit gutem gewissen sagen kann: "haftpflichtversicherung? brauch ICH nicht!"


    zum thema nachprüfbarkeit: halte ich auch für total unrealistisch. so ne bürokratie will ich mir nicht auch noch in der freizeit antun... allerdings halte ich es für realistisch, daß leute, die alt genug sind um alleine ein wochenende wegzufahren auch alt genug sind sich über die konsequenzen ihres handelns klar zu sein. was machen denn die meisten auf con? mal etwas vereinfacht ausgedrückt: mit dingen nach leuten hauen oder aber mit diversen flüssigkeiten oder pyrokram hantieren oder ähnlich harmlose dinge. bei mir kommt noch meine unglaubliche begabung für stolperfallen, zerbrechliche dinge und slapstik jeder art dazu. also wer sich da keine gedanken macht, gehört auch nicht auf con.


    sorry, falls sich jetzt wieder mal jemand angegriffen fühlt (was ich trotzdem nicht hoffe), aber das ist meine meinung.