Die Akademie zu Renascân

  • An der Baustelle herrschte reger Betrieb. Die immense Grube, über die sich viele Bürger Renascâns wunderten, war inzwischen fertig ausgehoben. Nun begann man mit dem eigentlichen Bau.
    Immer wieder sah man Bellaria an der Baustelle, wie sie die Fortschritte begutachtete, mit den Arbeitern sprach und mit dem Bauleiter - die Baupläne in den Händen - diskutierte.

  • Es wurde schon viele Wochen an der Akademie in Renascân gebaut, doch die Arbeiten gingen sehr langsam voran. Da dieses Bauwerk das erste aus Stein werden sollte, der allerdings erst mühsam beschafft werden musste, war nicht zu erwarten, dass es schnell fertig werden würde.
    Aber schon jetzt, obwohl nicht mal ein Skelett die Endgestalt der Akademie andeutete, umwehte ein Schleier des Mysteriösen, des Geheimnisvollen den Ort...


    Und irgendwie scheint der Baumeister etwas zu fühlen, dass seine Akademie nun nicht mehr das Einzige derartige Projekt Magoniens ist...
    "Portok, treuer Zimmermann, mir wurde vor Monaten berichtet, dass auch in Maranakar eine Akademie entstehen sollte... weißt du etwas Genaueres über jenes Vorhaben?"


    Sicherlich muss Portok diese Frage noch verneinen, woher sollte er auch wissen, dass es gerade an diesem Tage gewesen ist, an dem, umhüllt von dem Nebel der See, mehr als ein Dutzend großer Schiffe in der hrayländischen Hauptstadt angekommen sind, um mit dem Bauvorhaben an der dortigen Akademie zu beginnen!

  • -> vom Präfekturgebäude kommend


    "... nichts weiteres von Bedeutung. War natürlich sehr tragisch, aber... ah, wir sind da. Hier wird sie entstehen, unsere Akademie."
    Die beiden Männer stehen vor einer Baustelle. Viele Bauarbeiter schaffen dort, tragen Lasten hin und her und platzieren behauene Steine, und der Procurator ist in der Tat überrascht, dass die Arbeiten derart fortgeschritten sind, in den letzten paar Wochen seit seinem letzten Besuch an dieser Stelle.
    "Ich muss sagen, ich bin selbst ein wenig überrascht, dass wir schon so weit sind. Wie ihr seht, haben wir uns auf bestimmte Teile des Bauwerkes konzentriert, mit der Option, die Akademie bei Bedarf aufzustocken. Da am Anfang nicht so viele Lehrstühle vorhanden sein werden liegt die Priorität darin, zumindest einige Teile des Gebäudes fertigzustellen, um den Betrieb aufnehmen zu können".


    Der andere Mann, der Besucher aus Wolfenhag, hört interessiert zu und nickt zustimmend. Beide betrachten eine Weile stumm die Bauarbeiten.

  • Ein kräftiger Mann mit einem Holzbrett unter dem Arm kommt zu den beiden Beobachtern.


    "Seid gegrüsst, Herr Procurator. Der Herr" - er nickt dem anderen zu - "Mein Name ist Portok, ich bin der Chefzimmermann hier... kann ich irgendwie behilflich sein?"

  • "Vielleicht..." - der alte Mann schaut fragend in Richtung von de Bosque, so als er um Erlaubnis bitten würde, mit dem Arbeiter sprechen zu dürfen, und als dieser zustimmend nickt fährt er fort - "... könnt ihr uns ein wenig zum Stand der Bauarbeiten sagen?"

  • "Nun, selbstverständlich!" - Portok scheint in seinem Element zu sein.
    "Der Bauplatz für die Akademie ist sehr sehr großzügig bemessen, man könnte hier beinahe eine Festung hinsetzen..." - er grinst - "und wir haben den Boden auch schon entsprechend vorbereiten und bearbeitet, so dass man im Prinzip jederzeit etwas derartiges hinbauen könnte, aber das steht natürlich in keinem Verhältnis. Wir sollen nur ein paar Grundteile des Komplexes fertigestellen, der Rest wird gar nicht est in Angriff genommen. Offensichtlich ist einfach keine Notwendigkeit gegeben derart groß aufzutragen. Wie die Herrschaften sehen ist dieser Bereich dort hinten fast schon fertig, und auch dieser Teil ist wohl demnächst einsatzbereit. Wenn ich das richtig verstanden habe sind einige der Räume nach Zuständigkeiten gegliedert. Entsprechend sind sie auch recht unabhängig voneinander konzipiert. Das Material haben wir aus einem Steinbruch in der Nähe gewinnen müssen, und das hat natürlich gedauert, bis die ganze Produktion im Gang war. Aber ich denke es lohnt sich auf jeden Fall. Man sollte vielleicht auch darüber nachdenken, das eine oder andere sonstige Gebäude aus Stein zu errichten. Oh, und sehen die Herren den Eingang? Man beachte die wunderschön gearbeiteten Steinmetzarbeiten, die hat ein Kollege und guter Freund von mir..."


    Portok redet unablässig, und der Procurator fürchtet fast schon, dass sein Gast sich beinahe belästigt fühlen würde, von derartig vielen mehr oder weniger wichtigen Informationen, aber dieser scheint die ganze Zeit aufmerksam zu lauschen.

  • Letztendlich muss sich Portok aber wieder seiner Arbeit zuwenden und entschuldigt sich bei den Besuchern, bevor er verschwindet.


    "Ihr habt fleißige Leute hier, ihr könnt euch glücklich schätzen, Herr Procurator" - Der alte Mann schaut de Bosque kurz durchdringend an, dann wechselt er das Thema.
    "Nun, ich denke ich habe genug gesehen. Lasst uns doch wieder zurückgehen, jetzt kommt das Vergnügen. Ihr könnt mir sicherlich einen Ort empfehlen, an dem ich einige Tage bleiben kann, bevor ich wieder zurückreisen muss?!"
    "Selbstredend. Ihr könnt bei uns in der Präfektur unterkommen, wir haben dort paar Räume für besondere Gäste zur Verfügung."
    "Habt vielen Dank"


    Beide laufen Richtung Präfekturgebäude, dann ergreift
    Garboron von der Buchenplan wieder das Wort.

    "Aber sagt, werter Freund, könnt ihr mir noch etwas zu den Lehrstühlen sagen?"
    "Die Lehrstühle? Nun, wie wir damals mit den Vertretern eurer Grafschaft unterzeichnet haben, werden wir zwei Lehrstühle für eure beiden Magier einrichten, die ihr uns schickt. Desweiteren haben wir selbst eine sehr fähige Magierin in unseren eigenen Reihen, für die ebenfalls ein Lehrstuhl eingerichtet werden wird. Über die Details des Lehrstuhls bin ich noch nicht informiert, aber ich schätze sie wird etwas in Bezug auf Bardenmagie machen. Immerhin ist sie Bardenmeisterin. Wie genau ihr Lehrplan aussehen wird ist natürlich noch festzulegen. Soweit ich weiß gehen ihre Fähigkeiten aber über die der Bardenmagie hinaus, so hat sie beispielsweise einer ihrer Schülerinnen irgendeinen mächtigen Feuerzauber beigebracht."


    "Interessant. Sehr interessant."
    Der Greis hört Deifontes sehr genau zu. Er wartet förmlich darauf, dass der Procurator weiterspricht. Dann fällt diesem wieder Meanors Brief ein, den er in Emeralds Zimmer vergessen hat und in diesem Zusammenhang einige Gespräche, die er mit ihm geführt hat.
    "Ah, ja, und dann haben wir möglicherweise noch eine Gastproffesur. Ein, hm, ich glaube er sagte er sei Priester, nun, ein befreundeter Priester der, ähm, Elemente? Nunja, dieser würde gerne eine Veranstaltung zu dem Thema Ethik der Magie, oder magische Ethik, oder etwas in der Art halten. Ich denke auch wenn er Priester ist dürfte ein derartiger Vortrag sicher auch an einer Magierakademie gehalten werden?!"


    Er zuckt mit den Schultern.
    "Sicherlich." Der Alte aus Wolfenhag lächelt nur.


    "Es ist vorgesehen, dass die einzelnen Bereiche, also Lehrstühle, der Akademie bis auf weiteres unabhängig voneinander handeln können. Es wird zunächst auf einen einzelnen Akademieleiter verzichtet. Die Lehrstühle sind dann sozusagen über den Präfekten und uns Procuratoren als Zwischenmänner direkt dem Rat der Tempestarii Rechenschaft schuldig. In der Praxis sind dann also wir die Vorgesetzten, wenn man das Wort so benutzen darf. Schüler werden die freie Möglichkeit haben, sich je nachdem unabhängig von den anderen an irgendeinem der Lehrstühle ausbilden zu lassen."


    Die beiden unterhalten sich noch eine Weile über die Akademie und dies und das. Im Präfekturgebäude schließlich entschuldigt sich der Gast und zieht sich in den ihm zugewiesenen Raum zum Ausruhen zurück.



    -> Weiter im Präfekturgebäude

  • ---weiter vom Dorfplatz---



    Bellarias Gesicht erhellte sich, als sie die Baustelle sah. Die Arbeiter hatten große Fortschritte gemacht. Vielleicht war sie sogar ein wenig stolz. Irgendwie war diese Akademie auch ein Stück weit ihr geistiges Kind. Sie konnte die Eröffnung kaum abwarten...
    Die Arbeiter schienen jedoch alle sehr beschäftigt und den Bauleiter sah sie gerade nicht. Also beschloss sie, nachher noch einmal vorbei zu kommen. Ein Blick gen Himmel ließ sie ihren Weg Richtung Küste einschlagen. Sie war schon lange nicht mehr am Meer gewesen. Talinor schlief sowieso noch und es war ein wunderschöner kühler Tag - genau richtig, um sich an die Küste in die frische Luft zu setzen.



    ---weiter an der Küste von Renascân---

  • Die Bauarbeiten der Akademie liefen nun schon ein halbes Jahr lang. Es war jedoch kein Wunder, dass es sich zog. Das Gebäude war immerhin aus Stein. Vor Wintereinbruch müsste jedoch das Gebäude an sich fertig gestellt sein. Die Arbeiter waren fleißig und sie kamen gut voran.


    Bellaria schaute sich die Fortschritte genau an und war sehr zufrieden. Sie sprach den Arbeitern und dem Bauleitern ein großes Lob aus. Alles, was sie besprochen hatten, war umgesetzt worden. Und ja, irgendwie war sie stolz auf diese Akademie... ihre Akademie...


    Sie verabschiete sich von den Männern mit dem Versprechen, bald wieder vorbeizuschauen.


    Nachdenklich trat sie den Heimweg an. So langsam müssten Bücher und andere Lehrmaterialien bestellt und bei den Tischlern das Mobiliar in Auftrag gegeben werden. Darüber wollte sie auch mit Emerald reden.




    ---weiter in Bellarias Haus---

  • ------------> vom Präfekturgebäude kommend
    Pius kam aus richtung Präfekturgebäude und lief ein wenig herum, um sich mehr mit der Gegend vertraut zu machen und um im wichtige Gebäude und Örtlichkeiten ausfindig zu machen. Auf einmal hielt der inne, als er eine doch recht große Baustelle sah, auf der Fleißig gearbeitet wird.
    Er sah einen Mann der seinem Aussehen nach und seinem Ton her wohl der Bauleiter ist und ging auf Ihn zu.

    Entschuldigt, was entsteht denn hier für ein Gebäude?
    Der Mann dreht sich zu Pius um, man sah noch sein rotes Gesicht, da er gerade einen Bauarbeiter, der etwas gefaulentzt hat, wieder Motiviert hatte weiterzuarbeiten.
    HÄÄH?....oh entschuldigt, Pater. Meine Männer...aber eure Frage....hier entsteht die magische Akademie zu Renascân.
    Keine Ursache, aber habt dank für die Antwort. Ich freue mich drauf die fertige Akademie zu sehen. Bis jetzt habt ihr ja gute Arbeit geleistet. Das Mauerwerk ist sehr gut gemauert.
    Vielen dank. Tja. Ohne mich wäre das aber wohl nicht möglich.


    Der mann klopft sich selber auf die Schulter und grinst.Da bin ich mir sicher. Nun dann einen Schönen tag noch und frohes schaffen.Pius schländert noch ein wenig an der Baustelle herum...

  • Am ersten Arbeitstag nach dem Friedenfest kamen 3 Männer auf die Baustelle, die eigentlich gar nicht mehr nach Baustelle aussah, da die Bauarbeiter gerade anfingen den Dachstuhl zu errichten.


    Die Bauarbeiter kannten die 3 Männer und grüßten sie: es war Sieghard, der Tischler, mit seinen beiden Söhnen.


    Sie gingen zielstrebig in das Gebäude hinein und maßen jedes einzelne Zimmer genau aus, was etwa 3 Stunden in Anspruch nahm.
    Danach besprachen sie sich noch kurz, wie sie die ihnen gestellten Aufgaben am besten erledigen könnten.
    Vorübergehende Bauarbeiter schnappen Wörter und Satzfetzen wie "Bänke", "Schrank", "Tische hier", "und die ganzen Regale für die Bibliothek" usw auf.


    Anscheinend hatte jemand bei der Tischlerei die Einrichtung in Auftrag gegeben. Nunja... die Akademie würde auch bald fertig gestellt sein - sofern nichts dazwischen kam - und bevor unterrichtet werden konnte, musste natürlich auch die Einrichtung her.

  • Auch auf der Baustelle war die allgemeine Stimmung der Bevölkerung Renascâns zu spüren. Die Arbeiten gingen langsamer voran. Die Bauarbeiter waren der Meinung "Wieso sollen wir eine Akademie bauen, wenn die Siedlung eh bald Schutt und Asche ist?" und der Bauleiter schien ähnlich "motiviert" zu sein.


    Noch immer war das Akademiegebäude FAST fertig und so wie es momentan aussah, würde sich an diesem Zustand nur langsam etwas ändern.


    Die Tischler waren noch ein, zwei Mal auf der Baustelle gewesen, um erneut maßzunehmen. Seitdem hatte man jedoch auch von ihnen nichts mehr gesehen.
    Ob sie die Arbeit eingestellt hatten? Oder war momentan einfach viel in der Werkstatt zu tun?
    Wie auch immer - es interessierte keinen.

  • Vor einigen Tagen erreichte eine Anordnung des Praefekten die Baustelle der Akademie. Saemtliche Arbeiter sollten ihre Arbeit einstellen und stattdessen am Graben mithelfen. An der Akademie wurde bis auf weiteres in ihrem fast-fertigen Zustand nicht mehr weitergebaut. Eine drastische Situation erforderte entsprechende Massnahmen.

  • Seit kurzer Zeit - um genau zu sein, seit die Verteidigungsanlage fertig gestellt war - waren die Bauarbeiten an der Akademie wieder aufgenommen worden und inzwischen fast beendet.
    Auch die Herstellung der Inneneinrichtung war in einem fortgeschrittenen Zustand. Lange konnte es also nicht mehr dauern, bis die Akademie eröffnet werden würde. Darüber gab es allerdings nur Gerüchte.



    Bellaria hatte man in den letzten Wochen nur 2 Mal kurz auf der Baustelle gesehen. Sie hatte einige wenige Worte mit dem Bauleiter gewechselt, den Fortschritt begutachtet und war dann wieder in ihr Haus verschwunden.

  • Inzwischen waren die Bauarbeiten fertig gestellt worden und man hatte begonnen, an der Inneneinrichtung zu arbeiten.


    Die Gerüchte über eine baldige Eröffnung wurden immer lauter und man munkelte darüber, wer wohl die Akademie leiten würde.