Das Gebäude der Späher

  • Das Mädchen erhob sich nach wie vor schweigend wieder um den Kessel zu holen, mit dem sie die Becher aufgoss. Erst den von Lamask, aus dem beinahe sofort der Geruch von Kamille aufstieg. Dann ihren eigenen, der den selben Geruch vertrömte. Als letztes folgte Finlays, dessen Becherinhalt eindeutig nach Zimt roch. Wenn Finlay so etwas wie Zimt kannte.


    Dann setzte sie sich wieder und begann sich Löffel um Löffel Honig in ihren Tee zu schaufeln. Zwischendurch hielt sie kurz inne um umzurühren und legte dann noch zwei Löffel nach.

  • Finlay betrachtet den Tee und schaut sich dann wieder in der Stube um. Sein Blick wandert ab und an zur Treppe.


    Warte ich jetzt, bis sie kommt, oder ist sie oben?! Da kann man echt bessres mit der Zeit anfangen...


    Mit Blick zum Mädchen, beginnt er, nachdem er etwas lauter ausatmet.
    "Ich hab noch garnich gefragt... wie heißt du denn?"

  • "Ich mag Kamille."


    Lamasks Augen hafteten nach wie vor auf Finlay. Dies änderte sich auch nicht, als er einen Finger in seinen dampfend-heißen Kamillentee hielt und ihn grotesk lange kreisend dort drin behielt.


    "Heiß." war dabei sein einziger Kommentar.

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • "Diana."

    meinte das Mädchen. Dabei zuckten ihre Mundwinkel ein wenig nach oben. Sie setzte ihren Becher an und nahm einen Schluck des Gebräus. Angeekelt verzog sie das Gesicht.


    "Bäh. Viel zu süß."

  • Narvi hörte Stimmen im Treppenaufgang und versuchte sich unter der Decke zu verkriechen und nicht hinzuhören. Als ihr auffiel, dass es sich um eine außergewöhnliche Unterhaltung handelte, konnte sie ihre Gedanken nicht wieder zur Seite schieben. Die Neugier überwog und sie schlüpfte leise und mit dem Schalk im Nacken von der Pritsche, wählte ihre Schritte besonnen wie im Wald, wenn es darum ging das Wild nicht zu verschrecken. Wenn sie es nicht gerade schoss, beobachtete sie gerne die Tiere des Waldes in aller Ruhe. So pirschte sie nun zu ihrer Kleidung, die sie wenig achtsam auf einem Haufen in der Ecke abgelegt hatte und streifte sich in Balance die Hose und die Tunika über. Sie spürte, dass die Luft ihr am heutigen Mittag keine Kühle bringen werde und verzichtete auf weitere Schichten Stoff, auch um sich nicht in der Bewegung einzuschränken. Das konnte sie nicht leiden. Immer wieder fragte sie sich wie Mira und Camille beispielsweise sich in ihren Röcken bei einer Delegation sicher und wohl fühlen konnten. Man wurde nur behindert von diesen Lagen an Stoff und war ausgeliefert. Sie hatte nicht vor das Haus zu verlassen und schob sich lediglich eines ihrer geknüpften dünnen Seile hinter den Hosenbund und griff nach dem Feuereisen und Feuerstab. Mittlerweile hatte sie erkannt, dass es sich bei den Stimmen im Gang um Lamask, Diana und...anscheinend Finlay handelte. "Er steht wirklich punktum auf der Schwelle und verlangt Einlass." Sie schmunzelte und schüttelte ungläubig den Kopf. "So muss es sich anfühlen einen Hund haben". Sie setzte ihre Füße auf die stabilen, lautlosen Bodenbretter und begab sich in eine Ecke, die über dem Gruppenraum ist. Ein Hölzchen in der Ecke, das leicht versetzt an der Wand festsaß und im Boden verschwand, zog sie 3mal am Holz entlang, was 3 leise, schwarrende Geräusche hervor rief. Sie lauschte mit dem Ohr am Boden nach Antwort.

  • Lamasks Augenbrauen zuckten für einen kurzen Moment nach oben, dann wurde sein Grinsen noch etwas breiter


    "Ja, Finlay, jetzt weißt du, wie Diana heißt. Und du weißt, wie ich heiße. Und wir wissen, wie du heißt, Finlay. Und wir wissen, dass du keinen Pfefferminztee magst, Finlay. Und dass du mit Narvi reden möchtest, Finlay. Aber gerade, Finlay, gerade redest du ja mit uns. Und ich bin ja nicht Narvi. Und Diana ist auch nicht Narvi. Nicht wahr, Finlay?"


    Er führte seinen Becher zum Mund, nahm einen Schluck Tee, dann stellte er ihn ganz langsam und sanft auf den Tisch zurück, so dass kaum ein Geräusch zu vernehmen war.


    "NARVI!!!!!! FINLAY IST DA!!!!"


    brüllte er auf einmal los, in einer Lautstärke, die man noch mehrere Straßen weiter hätte hören können.

  • Narvi lachte stumm auf und drückte sich die Hand vor den Mund. "... unser Vorzeige-Irrer!" Sie verdrehte amüsiert die Augen und ließ ihre Stirn gegen den Boden knallen. "Das hält ja keiner aus!" Stumm lachte sie eine Weile vor sich hin bevor sie sich weiterhin lautlos erhob und in den Gang schritt. Dort blieb sie erstmal stehen und lauschte dem weiteren Geschehen.

  • Ungläubig betrachtet Finlay Diana und ihre Reaktion auf den Tee.


    ... was zum...? was soll das... wo bin ich.... und wer sind diese...


    Durch Lamasks Ausführungen aus seinen Gedanken gerissen, lauscht Finlay den kurzen Worten und horcht ein wenig auf, als Lamask anfängt, zu schreien.
    Verwunderung und ein kurzer Anflug von Wut spiegeln sich für einen kurzen Moment in Finlays Gesicht wider....


    Das darf doch nich?!...


    ... bevor es lauter als geplant aus ihm herausbricht.


    "Bei Irindar!Das darf doch nich wahr sein! Sagt bloß, dass die auch im Haus ist und ihr Beiden davon wusstet!?"


    Seine Augen streifen den Tee, die Hand streckt sich aus und er nimmt ein paar große Züge aus dem Becher, sodass keine nachfolgenden Worte über seine Lippen kommen. Beim Trinken richtet er den Blick wieder auf Lamask.

  • Etwas pikiert rümpfte Diana die Nase.


    "Ich habe doch gesagt, dass man bei einem Späher nie so genau weiß, wann er da ist."


    Sie schaute Finlay an als sei er es, der ganz offensichtlich nicht alle Steine auf der Schleuder hatte und schüttelte den Kopf. Finlays Tee schmeckte genau nach dem, nach was es gerochen hatte: grasige Kräuter mit einem Hauch von Zimt.

  • Lamask zuckte gekünstelt mit den Schultern


    "Ich hab's doch gesagt. Melisse gemischt mit Kamille. Gut für die Nerven. Ich hab's doch gesagt, Finlay."


    Er schaute kurz zu Diana


    "Hab' ich's nicht gesagt? Ich hab's ja gesagt."

  • Narvi schüttelte den Kopf und schob den Feuerstein und -stab in ihren Schuh. Sie atmete durch, machte zwei lange Schritte zur Tür zum Schlafsaal zurück und öffnete hörbar die Tür und schloss sie wieder. Hörbar schritt sie den Gang entlang, machte langsame, eher schlurfende Schritte und zerzauste sich etwas die Haare. Als sie um die Ecke bog und die Treppe runter ging ließ sie ein Gähnen hören und streckte sich. Ein Grinsen konnte sie sich außerhalb der Sichtweite der Anderen nicht verkneifen. Sobald sie in den Gruppenraum trat, blinzelte sie verstohlen mit leicht zusammen gekniffenen Augen, verstrubbelten Haaren und rieb sich die Augen. Sie blickte etwas verlangsamt in die Runde und ließ sich Zeit das Gesehene in Worte zu fassen.


    Morgeeen...welch ungewöhnliche Runde. Gibt es einen Anlass? Sie machte eine künstlerische Pause. Außer meiner Wenigkeit natürlich Sie grinste frech in die Runde und begann ihre Haare mit den Händen zurecht zu legen, was schnell vonstatten ging bei ihrem kurzen Schopf.

  • Das ist doch zum Mäusemelken.... wann hört das endlich auf?!


    Finlay wirkt abwesend und scheint ganz in seinen Gedanken versunken zu sein, als er verzweifelt auf Lamask und den Tisch blickt. Seine Augen scheinen dabei eine Bewegung zu verfolgen, die nur für ihn sichtbar scheint und für eine kurze Sekunde fängt er ein wenig an zu grinsen. Vor seinem inneren Auge spielt sich immer wieder das gleiche Szenario ab.


    Seine Hand bewegt sich blitzschnell Richtung Lamask und greift dessen Obergewand an der Vorderseite. Ein weiterer, kräftiger Ruck an der Gewandung zerrt Lamask auf die Tischkante zu. Krachend bremmst seine Nase den Fall auf der Tischplatte ab. Dabei wiederholt sich der Vorgang wieder und wieder.... und wieder.


    Erst die Schritte, welche die Treppe runterkommen und der Ruf, der ausgestoßen wird, reißt ihn aus seinen Gedanken.
    Er dreht sich um und erblickt Narvi.


    "Narvi! Bei den Göttern.... ENDLICH!...."

  • Bitte.... einfach nur nicht hierbleiben! Wehe dir du musst hier noch was futtern!


    "Also... können wir hier weg... raus oder hoch? oder haste noch was zu erledigen?"


    Finlays Blick spiegelt deutlich den Wunsch wieder, nicht noch länger unten in der Stube zu bleiben.

  • Lamasks Kopf drehte sich in Zeitlupe zu Narvi


    "Guten Morgen, Narvi. Du könntest auch noch einen Tee haben. Dein Freund Finlay natürlich auch."


    Sein Kopf drehte sich wieder zu Finlay zurück, ebenso langsam


    "Narvis Freunde sind auch unsere Freunde, Finlay."

  • Diana steckte sich zwei getrocknete Pflaumen in den Mund, kaute. Als Finlay mit Narvi sprach, zeigte sie mit dem Kopf kurz zu Finlay und machte eine drehende Bewegung mit dem Zeigefinger neben ihrem Ohr als wolle sie sagen "Der hat eine Vollmeise.". Dabei fixierte sie Narvi und verdrehte leicht die Augen.

  • Narvis Blick wanderte langsam- wie von einer mit Zahnrädern betriebenen Statur- zu Finlay und sie entgegnete leise und betont in guter Imitation von Lamask.


    Jawohl, Finlay....wir sind alle deine Freunde, Finlay...Freunde sind gut für die Nerven, Finlay...


    Da sie ihn nicht allzu sehr strapazieren wollte, beendete sie das Horrorspiel an der Stelle wieder, grinste Diana an und zog kurz kritisch den Mund zu einem Punkt zusammen und wog den Kopf abwägend zu beiden Seiten. Sie überlegte zu Finlays Anfrage und lächelte zaghaft.


    Na, wohin wir gehen hängt jetzt stark davon ab welche Gerüchte du streuen willst...Ich schlage mal draußen vor...?! Sie zwinkerte und angelte sich hinter der Tür eines Schränkchens einen Apfel hervor, den sie an ihrer Tunika abrieb und wie zufällig ihre Bauchseite entlang ihrer Silhouette damit entlang strich.