Das Gebäude der Späher

  • Gerionkam hereinspaziert und warf einen Blick auf den Dienstplan. Als er seinen Namen hinter einer Expedition ins Hinterland fand, zusammen mit Damorg und einer gewissen Hadra lächelte er zufrieden.


    Daraf schwang er sich in den Aufenthaltsraum und setzte sich an den Tisch.


    "Tach"

  • Diana hatte einen Großteil des Tisches als Abstellfläche für Kochutensilien belegt. In einer Schüssel lag einiges an klein geschnittenem Wurzelgemüse und ein paar Töften. Grade stopfte sie Gemüse in die ausgenommenen Hasen. Bei genauerem Hinsehen konnte man auch Maronen und Nüsse erkennen. Sie grinste Gerion an. Im Licht der Kerzen sah man ihre Sommersprossen kaum.


    "Oh, da bist du ja schon."


    Die Küche war erfüllt vom Geruch nach frischen Kräutern. Im Herd prasselte ein Feuer. Daneben auf einem Stuhl saß Lamask, der nur kurz von seiner Schnitzerei aufgesehen und ihm zugenickt hatte, als Gerion den Raum betrat.

  • Gerion musste grinsen als er Lamask sah und an Isabell dachte, die von ihm erzählte. Dann Antwortete er Diana.


    "Jup ! Der Gast is im Zaunkönig untergebracht und ich genieß jetzt den Feierabend."


    Gerion schaute sich die Kochvorbereitungen genauer an.


    "Das riecht ja jetzt schon gut."

  • Kurz hielt Diana in ihrem Tun inne. Gast? Möglicherweise.. die Frau im Tempel? Vielleicht seine Schwester. Sie hatte die Hasen fertig gestopft und platzierte sie nun in einem Bräter um sie in den Ofen zu schieben. Angestrengt balancierte sie den gusseisernen Topf während sie das Türchen öffnete.


    Seit einiger Zeit herrschte Stille in dem Raum. Lamask widmete sich seiner Schnitzarbeit, Diana war vollends mit dem Zubereiten des Essens beschäftigt. Jetzt legte sie den Topflappen ab, zog sich einen Stuhl heran und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. Sie zauberte ein spitzbübisches Lächeln auf ihr Gesicht.


    "Gast?"

  • "Ja ein Mädchen aus einem der Länder, die ich mal im Zuge einer Außenmission besucht hab."


    Gerion streckte sich und musste ein Gähne unterdrücken, schließlich war auch für ihn der Tag recht lang.


    "In ihrem Land haben Orks und ein irrer Orden ihr Unwesen getrieben. Ich glaube sie ist auf der Suche nach einer neuen Heimat."


    Als sich Diana auf den Tisch beugte kam Gerion in den Sinn, dass er Sommersprossen durchaus niedlich fand.

  • Fremde Länder. Diana hielt den Atem an. "Fremde Länder", das hörte sich weit, weit entfernt an. Wieso hatte sie diesen Weg auf sich genommen? Sollte da etwa..? Forschend sah sie Gerion an und suchte eine Antwort auf diese Frage in den Augen ihres Mentors.
    In diesem Moment fing der Wasserkessel an zu pfeifen. Diana nutzte den Augenblick um aufzustehen. Mit gewohnten Bewegungen bereitete sie den Tee zu.


    "Will sie dann hier bleiben?"


    fragte sie ganz beiläufig und streckte sich nach dem obersten Regal, wo die Zuckerdose stand. Sie berührte sie gerade so mit den Fingerspitzen und schob sie so näher an den Rand.

  • "Das weiß sie noch nicht, ich glaueb sie ist erstmal froh ein paar bekannte Gesichter wieder zu sehen und einen Ort gefunden zu haben an dem sie sich ausruhen kann. In ihrem Land sind wirklich sehr merkwürdige Dinge im Gange gewesen."


    Gerion musste grinsen, als er sah wie sich Diana nach der Dose streckte, sich aber von der Höhe und enfernung nicht davon abringen lies, sie dennoch nach und nach in ihre Reichweite zu bringen.


    Eine gute Eigenschaft die man als Späher sehr gut gebrauchen konnte.

  • Mit einem angestrengten Ächzen erwischte sie schließlich die Dose mit den Kristallen und sie rutschte ihr in die Hand. Dann drehte sie sich zu Gerion um, zwinkerte ihm grinsend zu und sagte


    "Und da hast du sie.. getröstet, ja?"


    Lamask sah kurz auf, musterte Diana, musterte Gerion und wandte sich dann wieder mit recht ausdruckslosem Gesicht seiner Arbeit zu. Diana hingegen wandte sich schnell wieder ab und fischte drei Becher aus dem Regal. Ihr klopfte das Herz bis zum Hals.

  • "Ich glaube nicht, dass das die richte beschreibung dafür ist. Eigentlich haben wir sie im Wald aus einem Orkritual befreit, dann haben sich ein Magier den ich schon öfter getroffen hab und Niro um sie gekümmert."


    Gerion zog die Schnallen seiner Gamaschen etwas auf und lockerte die Stiefel.

  • "Aha." sagte Diana und beschloss, vorerst nicht weiter zu fragen. Sie hatte ja auch überhaupt kein Recht dazu.
    Sie stellte die Teekanne auf ein Stövchen auf den Tisch und die Becher dazu, ohne irgendjemanden einen davon wirklich vor die Nase zu stellen.


    Sie stützte die Ellenbogen auf die Tischplatte und das Kinn in die Hände. Die kleine Flamme des Stövchens spiegelte sich in ihren Augen. So langsam begann der Duft nach Braten durch den Raum zu ziehen.

  • Gerion wartete eine Weile, da anscheinend aller Anwesenden Neugierde befriedigt worden war, lehnte er sich zurück und genoss die Ruhe. Er lies sich die letzte Zeit durch den Kopf gehen und ihm war klar, dass sich einiges ändern würde, die Frage war nur, ob es Gerion gefallen wird.


    Und während Gerion so in Gedanken verloren war, müsste der Brate langsam am Punkt seiner Vollendung angekommen sein.

  • Nach einem schweigend getrunkenen Becher Tee erhob sich Diana und zog den Ofen auf. Die Hasen waren fertig und rochen verführerisch. Zugegebenermaßen hatten zwei von ihnen einige schwarze Stellen bekommen, aber um die konnte man herum essen, wenn man denn wollte. Diana stellte drei Bretter auf den Tisch und platzierte die Hasen dort. Für jeden ein kompletter. Da würde wohl noch etwas fürs Frühstück übrig bleiben. In eine Schüssel in die Mitte schüttete sie das Gemüse und stellte es ebenso auf den Tisch.


    Erwartungsvoll sah sie Gerion und Lamask an.

  • "Sieht ziemlich lecker aus ! Dann werd ichs mir mal schmecken lassen."


    Gerion mochte Hase und Gemüse war nie schlecht, wenn beides zusammenkam, dann konnte das Mahl nur ein Schmaus für ihn werden. Dass ein paar dunklere Stellen dran waren, störte Gerion erichtlich wenig, was er auch zeigte, indem diese Stellen ebenso in seinem und verschwanden wie die anderen.

  • Der Abend verlief in ruhiger Beschaulichkeit. Bis ein Bote eintraf und Gerion zu einer Expedition zu einem Vorposten einteilte, die am frühen Morgen starten sollte. Also begab er sich für ins Bett und brach am nächsten Morgen mit Damorg und einer unbekannten Magierin auf.


    --->Xant 5

  • Gerion kehrte nach einiger Zeit zurück. Er selbst wirkte angestrengt, müde und bedürftig nach Ruhe und Frieden. Als er die Unterkunft betrat, stapfte er unverzüglich in den Schlafraum, legte dort seine Ausrüstung, sowie seine doch stark "benutze" Kleidung ab.


    Dabei baute er zwei verschidene Haufen. Einen bestehend aus der Kleidung die einfach nur gewaschen werden musste, einen mit der die wohl geflickt werden sollte und einem Haufen, den er wohl als noch tragfähig befand, wobei diese hauptsächlich aus seinem Kleiderbündel stammten, den er am Bogen befesigt hatte.


    Als er so in seinem "Geburtstagsgewand" rumstand, schnappte er sich eine Hose vom dritten haufen und legte sie an, darüber kam lediglich ein einfaches Hemd.

  • Einige Augenblicke so verharrend stand er da, er genoss die die Stille um ihn herum, aber noch mehr indiesem Moment die Unbeschwertheit. Er musste sich nicht mehr darum kümmern ob seine Vorräte noch reichten, wo er übernachten würde und ob das Wetter hielt, jetzt war er weider Daheim, hatte andere Aufgaben zu bewältigen.


    Die Ausbildung der jungen Späherin, machte ihm Spass und irgendwie konnte er dabei noch mehr, seinen Vorstellungen entsprechend, als Späher agieren.


    Dann kam in ihm die Frage auf, ob nach all der Zeit in der er nun dienstbedingt aus Renascan fort war, Isabell noch in der Stadt war. Ein Schwung Traurigkeit überkam ihm, bei der Vermutung sie müsse schon wieder weg sein.

  • Alles in allem, raffte er sich auf, zog sich Gürtel und Mantel an, und verließ den Schlafraum. Draußen schaute er in den Aufenthaltsraum ob einer seiner Kameraden für einen klienen Plaus zu haben wäre, da er gerade weniger Lust verspürte doch noch ins Badehaus zu gehen.

  • Da augenscheinlich, wohl niemand da war, ergab sich Gerion seinem nassen Schicksal und beschloss dann doch ins Badehaus zu gehen. Also ging er wieder in den Schlafsaal, schnappte sich einige Dinge und machte sich auf den Weg ins Badehaus.


    --> Badehaus

  • Isabell war weiter durch die Stadt gelaufen, bis sie schließlich vor dem Haus stand, das ihr bekannt war. Vielleicht hatte die Glück und Gerion war anwesend. Sie blieb vor der Tür stehen und hob die Hand für ein Klopfen - zögerte jedoch. Was, wenn Gerion nicht hier war und sie wieder auf den unheimlichen Lamask traf?
    Einen Augeblick später ignorierte sie wieder einmal ihre Sorgen und klopfte. Langsam machte sie die Tür auf und steckte vorsichtig ihren Kopf ins Innere


    "Hallo?"