Zimmer von Marthiana

  • Und so erhob sich der Krieger, zog den Hut ins Gesicht und ging über den knarrenden Boden auf die Türe zu nach dessen Klinke er direkt griff "Ich werde mich nun auf machen, meine Wege werden ab hier doch eine andere Richtung einschlagen, verzeiht mir", nickte er nur knapp und verschwand aus der Tür, ließ die Anderen in Ungewissheit, doch konnte ihm das egal sein. Er würde zurück in sein Heimatland kehren, Schwerter hin oder her, er würde den Kaiser stürzen und für das Wohl des Volkes sorgen. Iie...

  • Ileaya hatte aufmerksam Marthiana zugehört und musste sich nochmals im Griff halten um nicht wieder in Lachen auszubrechen. Sie sah nur aus den Augenwinkeln wie sich Yamato erhob und zur Türe strebte. Sein plötzliches Aufbrechen ohne irgendeine Erklärung bestürzte sie zutiefst. Sie wendete sich ihm völlig zu und war sehr verwirrt über sein Verhalten. Als er dann die Türe öffnete und sich ohne Umzublicken heraustrat streckte Ileaya als Geste der Zurückhaltung ihm die Hand entgegen.


    '' So wartet doch. Warum werdet ihr eine andere Richtung einschlagen ? ...'' Diese Worte rief sie ihm hinterher , obwohl ihr bewusst war dass sie wahrscheinlich ungehört blieben. Sie ließ die Hand sinken und dass fröhliche Gesicht dass sie bis vorhin hatte war nun von Verwirrung und sogar von leichter Trauer gekennzeichnet ?


    Ileaya starrte noch immer die Tür an , als würde sie erwarten dass diese Tat ein schlechter Scherz gewesen war. '' Ich hatte doch vorgehabt ihm noch die Gärten zu zeigen , und mein Heimatland .....'' sagte sie leise in einem kaum vernehmbaren Ton.


    Ileaya drehte sich nun doch zu Marthiana um und blickte sie fragend , ja wenn nicht sogar hilfesuchend an. '' Warum entgleiten mir die Dinge nur in der letzten Zeit ? Warum muss ich nach einer kurzen Rast immer wieder bestraft werden ? Ist es mein Schicksal jeden Atemhauch den ich tue in Bereitschaft zu sein und mich nicht einmal den Freuden des Lebens hinzugeben ? Ich verstehe das nicht .... Ich will in mein Heimatland . Vielleicht finde ich dort wenigstens eine Zeit der Ruhe und Sorgenlosigkeit . Vielleicht ist mir dann auch einmal der Spaß am Leben vergönnt . Wie sehr ich doch die Insel und mein Volk vermisse !''

  • Marthiana bemerkte wie Ileayas Laune plötzlich umzuschwingen schien, als Yamato das Zimmer verließ. Sie war ebenfalls verblüfft vom plötzlichen Entschluss dieses Menschen, doch in diesem Moment war ihr ihre Freundin wichtiger und so wandt sie sich ihr zu.


    "Ileaya... du wirkst auf einmal sotraurig, was ist los mit dir?"


    Mit besorgtem Blick schaute sie sie an und wartete auf eine Antwort.

  • Ileaya fasste sich konnte aber den traurigen Ausdruck nicht zur Gänze aus ihren Augen verbannen. Sie blickte nocheinmal zu Tür , senkte den Kopf, rieb sich mit Daumen und Zeigefinger die die Nasenwurzel und schloss für einen Moment die Augen . ... Es wird wahrlich Zeit diese Gefilde auf ein Neues zu verlassen um die Heimat anzusteuern ! ......


    Ileaya seufzte kurz , öffnete die Augen und drehte sich lächelnd zu Marthiana um. Ihr Gesicht wies nichts mehr von der Verwirrung auf , doch ein verräterisches Blitzen in ihren Augen war noch zu sehen. Sie sah ihre Freundin sanft an und genau in dieser Sanftheit und Ruhe sprach sie auch die nächsten Worte.


    '' Es wird Zeit, Marthiana, dass wir die Reise antreten ......und dass ich nach Hause komme. ''

  • Marthiana lächelte sanft.


    "Natürlich sollten wir das. Du willst genauso nach Hause wie ich. Ich stelle dich vor die Wahl: in Aparcia wird, wie es in dem Brief stand, den Celeste mir auf Gerund übergab, eine große Feierlichkeit geben, in welcher ich offiziell zur Thronfolgerin gemacht werde. Da unser Weg nicht direkt durch deine Heimat führt und ich nun so schnell wie möglich nach Hause muss um diese Zeremonie hinter mich zu bringen, schlage ich vor, dass du nicht mit nach Aparcia kommst oder später nachreist. Ich sehe dir an, dass du nach Hause musst, doch es eilt mich. Natürlich kannst du auch auf normalem Wege mit nach Aparcia kommen und nach dieser Zeremonie werden wir auf dem Rückweg nach Montralur den Umweg über Hathaja nehmen und dort noch verweilen. Ich für meinen Teil wäre natürlich glücklich wenn du mit mir kämst und als meine beste Freundin der Zeremonie beiwohnst, denn an diesem Tag werde ich ganz offiziell ein Representant meines Landes werden und auch in Montralur werde ich zukünftig mein eigenes Wappen führen. Du, als meine beste Freundin und ehemals Lehrerin wirst auf dieser Zeremonie geehrt werden und ein Geschenk des Landes erhalten. Somit bitte ich dich, komm erst mit nach Aparcia und wohne diesem Zeremoniell bei... es würde gewiss jemand fehlen wenn du nicht dort wärst... du hast einen großen Teil zu dem beigetragen was ich heute bin, denn wenn ich den Titel der Thronerbin trage kann ich kein Kind mehr sein, ich werde eine Frau sein müssen und Aparcia repräsentieren, ohne deine Hilfe wäre mir dies niemals möglich..."


    Sie sah ihrer Freundin lächelnd in die Augen. Sie wünschte sich nichts mehr als ihre Freundin im Moment der Zeremonie an ihrer Seite zu haben, sie wünschte sich nicht alleine in ihre Heimat zurückkehren zu müssen, doch am allermeisten wollte sie dass Ileaya glücklich war und sie sie niemals verlieren würde. Wenn sie ihr Heimatland nun brauchte, konnte Marthiana nichts daran ändern und musste sich darauf gefasst machen Ileayas und die Ihrigen Wege auseinandergehen zu sehen...

  • Ileaya fasste sich schnell , damit kein Lächeln ihre Verlegenheit oder ihre Amüsanz , im Angesicht dieser überaus schmeichelnden und hochgegriffenden Worte, verriet. Sie blickte natürlich gespielt ernst zum Fenster hinaus und überlegte . ... Eigentlich sollte ich nicht nur so spielen sondern auch in Wirklichkeit ernst sein . Sie hat eigentlich recht . In meinem land herrschte zu lange dieser überaus komische Waffenstillsatnd. Ich muss mich sputen , doch die zeit meiner Freundin beizustehen soll mir gewährt sein ! .....


    Ileaya drehte sich wieder zu Marthiana um und konnte einfach nicht mehr . Sie ging auf sie zu und umarmte sie. ' Natürlich werde ich mir die Zeit nehmen meine beste Freundin zu begleiten , besonders bei einem so wichtigen ereignis ! Wie könnte ich es wagen oder mir gar selbst erlauben dich in einem solchen Moment im Stich zu lassen . Unsere wege haben sich für meinen Geschmack schon zu oft getrennt und so soll mir trotz der Eile diese Zeitspanne gewährt sein ! Um der Götter Willen ! Natürlich will ich mit dir mitkommen ! Was dachtest du denn , wie könnte ich nach diesen Worten nein sagen ? Das wäre ein frevel an meinem guten Gewissen ! ''


    Ileaya drückte ihre Freundin nochmals und ließ dann von ihr ab . Sie lachte herzhaft und alsbald war auch noch der letzte traurige Funke in ihren Augen verschwunden.

  • Marthiana war unheimlich erleichtert, als ihre Freundin sie in den Arm nahm. Im ersten Augenblick wusste sie ihrer Freude keinen Ausdruck zu verleihen und drückte sie einfach feste an sich.


    *Danke Ileaya... Du wirst es nicht bereuen und gebührend in Aparcia empfangen werden...*


    Nun ließ sie von ihrer Freundin ab und sah ihr wieder in die Augen.


    "Hab Dank Ileaya, du kannst dir wohl kaum vorstelen was mir das bedeutet... nun... sollen wir uns langsam um die letzten Angelegenheiten vor der Abreise kümmern? Ich denke ich werde mich zuerst um die Amme für Mahra kümmern, Fürst Talris hat mir eine äußerst zuverlässige namens... ich denke sie hieß Lauraiel oder so ähnlich... er hat sie mir zugesagt und so will ich mich kurz mit ihr unterhalten und mich vergewissern, dass Mahra gut aufgehoben ist. Dann sollte noch einer von uns zu Lifey gehen und sie fragen ob sie nun auch mit uns kommen will und dass wir bald abreisen werden. Könntest du das vielleicht übernehmen? Dann können wir ziemlich direkt abreisen, für Fürst Talris habe ich bereits einen Brief aufgesetzt, den ich ihm zukommen lassen werde, sodass wir schnellstmöglich los können. Bist du damit einverstanden?"

  • ileaya konnte Marthiana ansehen wie sehr sie ihr damit Freude bereitet hatte , und sie konnte verstehen was Marthiana empfand. Sie konnte sich noch an ihre ganzen Weihen erinnern. Zu dem Ranghöchsten Offizier der leibgarde , dem Titel der offiziellen Hüterin ... Ileaya geriet ins Schwärmen und sah Marethiana wieder an .


    Sie nickte. '' Ich werde mich sogleich aufmachen um Lifey zu suchen . ich denke sie wird in ihrem Zimmer sein . Sicher bin ich mir da aber nicht. Ich werde mich sofort aufmachen damit wir keine Zeit verlieren. Filly ? ich stelle dich vor die Wahl . Wenn du mitkommen willst dann bleib bei Marthiana und wir sehen uns dann später wenn nicht dann schließ dich der Amme an. ''


    Ileaya blickte kurz lächelnd zu Filly und sah dann wieder zu Marthiana wartend ob sie noch etwas fragen oder sagen würde.

  • "Also zu mir meinte Filly zuvor sie wolle mit Mahra hier bleiben... falls sich das noch ändert, können wir sie natürlich gerne mitnehmen. Ich werde mich jetzt jedenfalls auf den Weg zu dieser Amme machen und ihr ihre Aufgaben erklären... wobei sie vielleicht sogar besser bescheid weiss wie man mit Kindern umgeht als ich..." , sie schmunzelte, "...nun ja, ich werde sie suchen gehen, wir treffen uns hier wieder..."


    Mit diesen Worten ging Marthiana aus dem Zimmer und schloss die Tür leise hinter sich.


    ~~~~~~~~~~~


    Sie fand das Zimmer der Amme Lauraiel relativ schnell, es lag nicht besonders weit von dem Ihrigen entfernt. Sie klopfte leise und trat ein. In dem Zimmer traf sie auf eine Menschenfrau, robust gebaut und mit blondem Haar, trotzdem für sich eine Schönheit wie Marthiana fand. Lediglich eine Narbe an ihrer rechten Wange trübte dieses Bild und die Lachfalten an ihren Augen wirkten freundlich und machten ihr Gesicht doch älter und erfahrener. Sie wurde lächelnd von ihr begrüßt und die beiden setzten sich an einen kleinen Tisch in der Ecke des Zimmers und redeten über die kleine Mahra, gefolgt von neugierigen Fragen Marthianas, die sich ihres guten Eindruckes dieser Amme noch versichern wollte...


    "Nun... wenn ich fragen darf... was war Eure Tätigkeit bevor Ihr Amme am Hofe des Mon `Tra `Ar wurdet? Wo kommt Ihr her? Und Euer Name... er klingt als wäre er elbischer Herkunft, doch Ihr seid ein Mensch..."


    Das erste Mal im Gespräch zwischen den beiden gefror das Lächeln der Amme und sie schmunzelte.


    "Ich muss Euch leider enttäuschen, doch kann ich Euch darüber keine Auskunft geben. Ich bin erst seit Kurzem hier beschäftigt. Man sagte mir, dass ich verletzt war, nahe des Todes, doch Soldaten des Fürsten brachten mich hierher, nachdem sie mich gefunden hatten in einem von Nymbras überfallenen Lager nahe der Herrschaftsstadt. Anscheinend gehörte ich zu ihnen und wurde vorher verletzt, doch da keiner überlebte und ich mich an nichts erinnern kann vor meinem Erwachen hier im Palast... ich kann Euch wie gesagt leider keine Auskunft geben, über keine Eurer drei Fragen, das tut mir leid. Doch ich kann Euch versichern, dass ich meine Aufgabe darin sehe auf die Kinder, die in meine Obhut gegeben werden so gut es mir möglich ist aufzupassen."


    "Das tut mir leid.. Entschuldigt, dass ich Euch so ausgefragt habe. Natürlich werde ich Euch meine Tochter anvertrauen."


    Marthiana erhob sich und ging in Richtung Tür.


    "Wir werden und wiedersehen, sobald ich aus meiner Heimat zurückkehre. Natürlich werdet Ihr fürstlich entlohnt werden, das verspreche ich Euch. Gehabt Euch wohl!"


    Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer der Amme und ging zurück in ihr Zimmer....

  • Filly hatte Marthiana aufmerksam gelauscht und als diese lachen musste wusste sie genau warum. Sie schämte sich ein wenig und wurde rot. Dann sprach sie zu Marthiana:


    " Ich hab das mit dem Dicki auch nicht so gemeint. Ich werde versuchen mich zurückzuhalten aber ich werde nicht zulassen das er dich für meine Fehler bestraft. Wenn ich ihn nochmal sehe werde ich die Sache klarstellen und ich werde dann auch ganz brav sein. Ich werde ihn dann eben Sir Ritter nennen denn seinen Namen kann ich mir nicht merken. Geht das?"


    Sie schaute Marthiana mit großen Augen an und wartete auf eine Antwort.


    Sie wachte auf und merkte das sie geschlafen hatte und anscheinend unter dem Bett lag. Sie hatte sich die lange Zeit in der Marthiana weg war Gedanken darüber gemacht.

  • Von Lifey's Zimmer kommend


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Noch immer grübelnd kam Ileaya vor Marthianas Zimmer an. sie klopfte der Höflichkeit Wegen an und ging trotzdem ohne zu zögern hinein. Sie fand Filly unter dem Bett liegend vor , obwohl sie das nur vermutete , da sie nur einen Zipfel ihres Rockes hervorsehen sah. Marthiana war schon mit den Reisevorbereitungen beschäftigt. Ileaya blickte auf und sah ihre beiden Freundinen schief lächelnd und etwas verlegen an.


    '' Ich habe Lifey in ihrem Zimmer aufgesucht doch ist sie nicht dort. Ich denke mir , dass sie noch nicht von der Insel Sagala zurückgekehrt ist. Weißt du Marthiana ob sie wirklich mitkomen wollte ? denn wenn sie das unbedingt wollte müssen wir natürlich auf sie warten , doch weißt du selber das wir die Reise nicht mehr aufschieben können. Ich weiß zumal nicht wie lange wir nach Aparcia brauchen und zu spät zu seiner eigenen Krönung zu kommen, oder wie man es bei deinem Volk nennt, ist nicht gerade der Sinn der Sache. ''


    Ileaya deutete ein schulterzucken an und sah zum bett hinab , ob sich Filly doch bequemen würde darunter hervor zu kommen. ....Kobolde... Ts.. verstehen wer ich sie wohl nie ...wenn sie schlafen wollte hätte sie sich auf das Bett legen sollen.... Nun amüsiert lächelnd und kopfschüttelnd sah sie zu dem Rockzipfel hinab der hervorlugte.

  • Marthiana war gerade lachend mit der unter dem Bett liegenden Filly am reden, als Ileaya eintrat.


    "Hmm.. vielleicht ist es am besten, wenn du ihn Bärenritter nennst. Kannst du dir das merken? Ich denke er hat nichts gegen diesen Namen, bei Sir Ritter bin ich mir da nicht so sicher, er reagiert wie du es ja schon mitbekommen hast oft etwas übertrieben.."


    Sie wendete den Kopf zu Ileaya um auch ihr zu antworten.


    "Nun, Lifey erwähnte es, könnte man sagen. Doch du hast Recht, wahrscheinlich ist es besser wenn wir uns einfach auf den Weg machen, doch ich werde ihr eine Notiz zukommen lassen, damit sie nicht beleidigt ist. Es wird aber sicherlich nicht das letzte Mal sein, dass wir diese Richtung einschlagen, wenn sie möchte kann sie das nächste Mal auch noch mitkommen..."


    Sie hatte die Sachen schon fertig eingepackt in mehrere Ledesäcke, auch etwas Vorrat und Getränke. Ein Lederbeutel mit dem Geld der kleinen Reisegruppe baumelte an ihrem Gürtel. Schnell holte sie aus einem noch offenen Sack Pergament und Feder und begann eine kurze Notiz für Lifey aufzusetzen. Als sie geendet hatte steckte sie die Feder wieder in den Sack, schloss ihn und sah mit dem Brief an Lifey und dem etwas längeren an den Man `Tra Àr Talris in der Hand ihre zwei Freunde an.


    "Nun, ich würde sagen, lasst uns gehen. Ich werde die Briefe ihren Empfängern zukommen lassen und mich noch von Mahra verabschieden, ihr könnt schon einmal zu den Pferdeställen gehen wenn ihr möchtet. Die Wachen wird euch sicherlich helfen die Gepäckstücke nach unten zu bringen. Filly, wenn du möchtest kannst du Mahra und ihrer Amme Lauraiel Gesellschaft leisten, das Zimmer ist nur sechs Türen weiter auf der linken Seite des Ganges. Ich werde gleich nachkommen... "


    Und mit diesen Worten verließ sie ihr Zimmer und machte sich auf den Weg zu Lifeys Zimmer.

    Für Alisazza Iriel Garilenas, das ewige Eis und das ewige Licht!

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  • Ileaya nickte Marthiana zu und musste unwillkürlich auch an die kleine Mahra denken. Sie würde sie vermissen , obwohl sie sie nur so kurz kannte , war sie ihr doch ans Herz gewachsen. Ileaya lächelte noch , doch ihren Augen konnte man die Traurigkeit ansehen und ihr Blick schweifte aus dem Fenster.


    ... Ja ich werde die Kleine vermissen . Schade das sie nicht mitkommt. Gerne hätte ich ihr so vieles gezeigt , abgesehen von Marthiana die wahrscheinlich garnicht mehr aus dem Erzähldrang herausgekommen wäre , wenn sie ihr Heimatland erreicht hätten. Marthiana ... ich hoffe dass du nicht zu traurig sein wirst. Es ist keine Trennung auf Lebenszeit , doch fürwahr wird es eine sehr lange sein. Und Filly ? Gerade erst gefunden und schon werd ich sie wieder verlassen. Wie sehr ich mir doch wünsche das sie mitkommen würde. Doch wenn sie noch zusätzlich auf Mahra aufpasst bin ich beruhigt. Und was ist mit Yamato ? Er geht seines Weges und ich den meinen. Vielleicht ist es auch besser so ....


    Ileaya versuchte sich nichts von ihren Gedanken anmerken zu lassen, doch verrieten ihre Augen zum Teil was sie gerade fühlte. Sie schüttelte kurz den Kopf und sah zu den bereits fertig gepackten Sachen. Ihre waren auch darunter. Schmunzelnd betrachtete sie die Gepäcksachen.


    '' Ob ich irgendetwas wiederfinden werde ? Ich hätte sie selber packen können . Das wird ja lustig auf der Reise , hoffentlich haben Orthas und die anderen schon gepackt . Natürlich haben sie das ...


    Ileaya musste über diesen letzten Gedanken lächeln. Sie wendete sich der Tür zu und machte sie auf. '' Orthas , kommt her . Wir brechen auf. Ihr müsst mir bei dem Gepäck helfen.'' Ohne zu zögern trat Orthas um die Ecke gefolgt von Koron. Ileaya wusste das sie die ganze Zeit dort standen. Sie hatte ihnen auch befohlen in der Nähe des Zimmers zu verbleiben. Koron trat ins Zimmer und nahm so viel Gepäck wie er tragen konnte, was immerhin schon über die Hälfte war. Mit seiner stämmigen Figur und den muskelbepackten Armen konnte er dies auch mit Leichtigkeit. Er wendete sich dann sofort zum gehen.


    Bevor Ileaya überhaupt etwas sagen konnte richtete Orthas das Wort an sie. '' Er bringt das Gepäck zu den Pferdeställen. Ich dachte mir schon das wir bald aufbrechen müssen. Wir sind bereit zur Abreise.Unser Gepäck ist schon dort. Partas , Arion und Xartas warten unten auf uns. Ich hoffe ich habe nicht zu voreilig gehandelt.'' Ileaya konnte sich ein erneutes Grinsen nicht verkneifen. '' Nein ihr habt nicht voreilig gehandelt sondern mitgedacht. Doch wäre es mir das nächste Mal lieber wenn ihr mich vorher informieren würdet. Nehmt bitte das restliche Gepäck wennn das geht , ansonsten soviel wie ihr zu tragen vermögt den rest werde ich dann nehmen. Ich werde euch gleich folgen. Ich muss mich nur von einer Freundin verabschieden.''


    Orthas nickte knapp und nahm soviel er tragen konnte. Nur noch ein Rucksack blieb übrig. Dann wendete auch er sich zum gehen. Indessen ging Ileaya zum Bett und setzte sich darauf. Amüsierend zog sie die kleine Filly unter dem Bett hervor.Ileaya blickte freundlich , doch auch traurig Filly an. Sie hob sie ohne Wiederspruch zu gewähren auf die Füße und drückte die Koboldin an sich. Tränen flossen ihre Wangen hinunter. Wie sehr wünschte sie sich doch noch ein wenig mehr Zeit mit ihr zu verbringen, wo sie sich doch gerade erst wiedergefunden hatten.


    '' Ohh Filly ich war noch nie gut darin Abschied zu nehmen. Ich hoffe du verzeihst mir das ich nun schon wieder auf Reisen gehe. Doch leider kann ich nicht anders.Ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Die Zeit die wir nun miteinander hatten war zu kurz gewesen um es wirklich ein richtiges Wiedersehen zu nennen. Wenn ich zurückkomme werden wir das nachholen ganz bestimmt. Tu mir nur einen Gefallen ja ? Natürlich neben den Gefallen dass du artig bist und es mit deinen Scherzen nicht übertreibst. Würdest du anstatt meiner ein Auge auf die kleine Mahra werfen ? Wärst du so lieb ? Versuch ihr die Zeit bis Marthiana, die ja nun ihre Mutter ist, und meine Wenigkeit zurückkehren so angenehm und lustig zu gestalten wie es in deiner Macht steht, sodass die Kleine die Zeit wie im Flug vorbeizieht. Ich möchte nicht dass sie traurig ist weil sie von ihrer neuen Mutter getrennt ist. Es ist für die Kleine noch zu schmerzvoll, die Tage im Bärengrund,die Tage an denen ihre Mutter gestorben ist. Sie soll solange wie möglich nie wieder einen geliebten Menschen , oder hierbei Elfe missen. Ich muss gehen . Sei die nächste Zeit für dich mit Glück und Freude geschmückt sein. Genieße das Leben derweil in der Herrschaftsstadt. Auf dann meine liebe Freundin. Auf ein baldiges und schönes Wiedersehen. ''


    Ileaya ließ von Filly ab und stand unverhindert auf. Sie blickte ihre Freundin nochmals mit wässrigen Augen lächelnd an und verließ das Zimmer ohne Umschweife. Sie wollte sich nicht nochmals umdrehen weil sie wusste, dass sie dann nicht umhin gekonnt hätte Filly darum zu bitten mitzukommen. Und ihr war es so wichtig das sie wenigstens eine bekannte und geliebte Person in der Nähe des Mädchens wusste.


    Weiter in denPferdeställen .....

  • Nach dem Ileaya und Marthiana sie verlassen hatten, machte sich Filly auf den Weg zu Mahra. Sie wollte spielen und viel Spaß haben und sie wollte diese Amme kennnenlernen. Sie stand vom Bett auf und hüpfte aus dem Zimmer.

  • von den Toren der herrschaftsstadt kommend......


    --------------------------------


    Ileaya und Cylia erreichten den Palast und durchquerten die Flure bis sie zum Zimmer Marthianas kamen. Ileaya fiel ein dass sie sich eigentlich bei Talris über das Vergangene in Montralur erkundigen wolte. Sie waren zu lange schon fort gewesen. Zudem wollte sie auch nur bekannt geben dass sie wieder hier waren, oder jedenfalls zur Hälfte wieder hier waren. Marthiana konnte sie nun ja nicht mehr ankündigen da diese sich wieder auf eigene Faust aufgemacht hatte und ihr sagte sie solle hier auf sie warten. *.. Wie immer also...Ich frage mich langsam ob sie mich nicht nur aus dem Amt ihrer Lehrerin sondern auch aus der Stelle der Beschützerin und besten Freundin enthoben hat ?...*


    Ileaya ließ ihre Sachen in einer Ecke liegen ohne das Nötigste auszupacken , setzte sich seufzend auf das Bett ohne den Staub auf ihrer Kleidung vorher abzuklopfen. Sie war verwirrt. Verwirrt von der momentanen Situation, von ihr selbst, ihrer Herkunft und am Meisten verwirrte sie Marthiana. Bevor sie nach Engonien reisten hatte sie vorgehabt ihrer Freundin nicht nur ihren heiligen Familiennamen anzuvertrauen ,sondern auch ihrern richtigen Namen, denn auch ihr Volk die Andianel, ein Volk der Halbfeen hatten den Brauch des wahren Namens übernommen. Nun war sie sich nicht mehr sicher ob dies noch das war was sie zu tun vorhatte , und ob sie dies noch in die Tat umsetzen sollte.


    Sie bemerkte Cylia kaum. Dass sie von Marthiana wieder die Bürde um neuen Schutz für jemand anderes ihr aufgebürdet hatte , überraschte sie nicht im Mindesten. Es war wie immer schon. das was sie eigentlich zu tun vorhatte und auch erfüllen sollte ,wurde durch Marthianas Eigensinn wieder umgewandelt. Nun sollte sie auf eine Zofe aufpassen , die genauso eigenwillig und leichtsinnig war wie Marthiana einst und immernoch. Mit einer Handbewegung deutete sie ihr an auf einem Stuhl Platz zu nehmen. Danach legte sie das Gesicht in ihre Hände. Sie war zu müde jetzt auf der Stelle auch nur Talris Nachricht überbringen zu lassen dass sie angekommen sein. Sie würde sich später darum kümmern.


    An Cylia gewandt...
    '' Ihr seid also Cylia aus dem Lande Aparcias, Bedienstete im Palast zu Miralas und des Fürstentochters Marthianas Zofe. Wohl an, ich bin Ileaya des Landes Háthájás einzige Botschafterin , ausgereist um eure Fürstentochter zufällig zu begegnen und mich dem Schicksal zu fügen, dass mir die letzten Wochen mehr Streiche spielte als ich es je zuvor erlebt hätte. Falls ihr mehr wissen wollt fragt mich später außer es ist zu dringend um es aufzuschieben. Ich bin zur gegebener Zeit nicht ... wie soll man sagen , ... in der Stimmung ein gar langes Gespräch zu führen. ''


    Ileaya strich sich mit einer Hand unauffällig über ihre Kehle. Niemals würde sie es vergessen und auch nicht den gesegneten Ritter der ihr das Leben rettete, obwohl sie eigentlich vorgehabt hatte seines zu retten. Ein dunkler Schatten fuhr über ihr Gesicht. Die gar böse Fee die sie in Engonien angetroffen hatte machte ihr zu schaffen, dachte sie doch an die gute Fee die sie nur kurz zuvor in Lyra angetroffen hatte. Es war alles sehr verwirrend. Sie würde einen Brief aufsetzen der an ihren Fürsten addressiert sein würde, indem sie mehr über die Familie erfahren wollte. In dieser Sache konnte nur er und die anderen Gelehrten am Hofe ihr zu Hülfe schreiten.


    *.. Und wie ich Hilfe benötige...Allmählich sollte ich mich auf ein Ziel festlegen. Mein angestammtes Ziel kann ich hier in Montralur verfolgen, zudem muss ich noch die Schuld Talris gegenüber aufheben ,da er es zu Anfang war der Marthiana geholfen hatte. Außerdem benötige ich erst ein paar Tage zum Nachdenken und Ruhen , bevor ich auch ein anderes Versprechen einlösen sollte. Ich werde Talris helfen diese elendige Brut hier in Montralur zu bekämpfen. Ein Gleichgewicht muss geschaffen werden. Das Land ist zu sehr ins Schwanken geraten. Die Grenzen des Bösen und Guten sind verwischt, die Waage der Balance neigt sich zu sehr auf die Seite die niemals die Oberhand bekommen dürfe. Ich war zu lange auf Reisen gewesen um anderen Freunden zu helfen die mehr die Freunde Marthianas waren als dass es meine waren.Ich werde hier bleiben fürs Erste und Talris meine Hilfe anbieten.''


    Ileaya schwelgte so dahin und sah aus dem Fenster . Sie wartete teils auf Cylias Antwort und andernteils auf eine Antwort die sie versuchte sich selbst zu geben, auf die Frage ob Marthiana noch immer ihre Freundin war.

  • Dankbar nahm Cylia das Angebot an und setze sich auf den Stuhl. Sie war müde und verwirrt über die plötzliche Abreise Marthiana's, aber dennoch glücklich ihre Herrin gefunden zu haben. Sie schaute zum Fenster hinaus und dachte über das Vergangene nach. Ein leichtes Zucken durchfuhr sie, als die Freundin ihrer Herrin sie ansprach. Wandte sich zu ihr und deutete ihr als diese geendet hatte mit einem Nicken, das sie sie verstanden hatte. Sie schwieg und senkte den Blick, da sie nicht wusste was sie hätte antworten sollen. Nach kurzem Nachdenken hob sie den Blick wieder, gerade als sich die Mine ihres Gegenüber kurz verfinsterte.
    Etwas schien sie zu betrüben, zudem sah Ileaya aus als wäre sie in Gedanken versunken, dennoch sprach Cylia Ileaya an:
    "Es freud mich euch kennen zu lernen, Ileaya. Ich bedaure wen euch diese Frage unangemessen erscheint, aber Ihr seht betrübt aus. Darf man erfahren, was eurer Gemüt belastet?"


    Wieder erfüllte Schweigen den Raum. Cylia hatte ihren Blick dem Fenster zu gewandt und war wieder in Gedanken.

    The Time
    A thing you can't hold,
    but it holds you;
    caught in a river
    going fast
    going slow;
    never standing still. by JCS

  • Ileaya war in Gedanken versunken doch sie hatte darauf gewartet dass Cylia wenigstens aus einer Höflichkeitsfloskel eben antwortete. Ileaya blickte ihr Gegenüber an und musterte die Zofe erstmal , die wie sie nun aus dem Fenster blickte. Sie konnte es ihr noch nichteinmal verdenken ihrer Herrin nachgelaufen zu sein. Marthiana hatte es an sich , dass man sie einfach mochte, war man nicht ein Drow oder Ähnliches.
    Ileaya stand auf und ging zum Fenster um einen Blick hinaus in die Gärten zu werfen. Sie hatte diesen friedlichen Anblick vermisst.


    ''Wisst ihr Cylia. Als Bedienstete müsst ihr doch wissen, dass egal wie freudvoll der Tag ist einem doch immer etwas belastet. So geht es mir, doch die zeiten sind nicht freudvoll, so sehr ich mir das auch wünschte. Ihr habt sehr viel Glück erfahren dass ihr unbeschadet nach Athalien gefunden habt und dort zufällig eurer Herrin begegnet seid. Doch versteht mich nicht falsch. Viele würden dies als Glück bezeichnen , doch ich nenne es Leichtsinn. Doch nun seid ihr hier auf einer Insel die selbst die Zeiten des Friedens vermisst und trotz alledem seid ihr , obwohl der Situation vollkommen bewusst glücklich , weil ihr euer Ziel erreicht habt. Doch seid euch gewiss, dass die Zukunft die das Schicksal euch beschert nun nicht mehr so rosig aussehen wird. Ich weiß um des Krieges in Aparcia, doch denkt nicht weil ihr hier in Montralur seid, dass ihr dem Bösen entkommen seid. Hier gibt es andere böse gestalten von dunkler Natur. Ich will euch keine Angst machen, doch sollt ihr wissen dass euch eure herrin hier nicht so beschützen kann, wie es der Hofstaat von Miralas konnte. ''


    Ileaya schaute Cylia eindringlich an. Ihr war es wichtig dass die Zofe die momentane Lage nicht mißverstand. Mit einem angedeuteten Lächeln fuhr sie fort.
    '' Doch lasst euch euer Gewissen nun nicht trüben. Ihr seid hier wohlbehalten und eure Herrin wird in Bälde ,so hoffe ich, zurückkehren. ''


    Ileaya seufzte und ihr Blick wanderte wieder hinaus in die Gärten und in den Himmel. '' Selbst wenn ihr wüsstet was mich zu betrüben scheint und welche gedanken mich des Nachts und des Tags anheim fallen, so könntet ihr mir doch nicht helfen. ''

  • Cylia wandte sich Ileaya zu als sie die Stille brach. Ihr eindringlicher Blick lies sie ihren ein wenig betroffen senken. Der nächste Satz Ileaya's aber ließ ein Lächeln über ihr Gesicht streifen. Sie erhob sich und ging auch zum Fenster hinüber um zusehen was darunter lag. Nachdem Ileaya geendet hatte, schwieg sie eine Weile bevor sie das Wort ergriff:
    " Ein schöner Garten, friedlich und unbetroffen von den Problemen außerhalb seiner Mauern. Frei von Sorgen, über das was der nächste Tag bringen mag."


    Sie hielt kurz inne um den Anblick des Gartens zu genießen und einen tiefen Atemzug zu tun, bevor sie weiter sprach:"Nun ein wenig von den Problemen hier in Montralur hab ich auf meiner Reise gehört. Könnt ihr mir mehr darüber erzählen?"

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