Zimmer von Marthiana

  • Ileaya hörte drinnen die Stimmen, die sie eindeutig als die des Fürsten und Aldhayns identifizierte. Dann war wiederum Ruhe eingekehrt und sie wartete gespannt, wie lange es dauern würde, bis man auch sie einließe, doch respektierte Ileaya den Wunsch Aldhayns und war sehr neugierig zu hören, wie er nun Marthiana behandelte.
    Sie konnte es sich lebhaft vorstellen, doch war sie die Theorien leid und wollte sich anders ablenken, um die Zeit zu vertreiben. Da der fremde Mann ihnen gegenüber noch immer nichts tat, wollte sie ihn ignorieren, bis er es Wert erschien angesprochen zu werden. So wendete sie sich an Cylia.
    "Sagt habt ihr vor mit nach Engonien zu kommen? Ich muss doch zugeben, dass ich diesem Land sehr abgeneigt bin, doch haben wir einem Brautpaare die Aufwartung zu machen und die Braut ist eine Freundin der Fürstentochter. Ich würde es, auch wenn ihr mich so nicht kennt, doch sehr wünschen, dass ihr nicht mitkommt. Wenn etwas passiert, seid ihr wenigstens in Sicherheit und ich möchte euch dereinst in solcher Sicherheit wähnen, wegen dem Geschehenen."
    Das letzte Wort betonte sie etwas anders, sodass es auffiel, doch nur von den Wissenden verstanden wurde.

  • Cylia wandte den Kopf zu Ileaya und lächelte sie an: "Eigentlich wollte ich mit, ja. Aber ich kann euren Sorge verstehen und so werde ich wohl hier bleiben. Ich hab noch eine Frage... Wenn wir zu Marthiana hineingehen, wie soll ich den Fürsten anreden, wenn ich mich ihm vorstelle?"
    In ihrem Blick konnte man ein kleinwenig ihre Unsicherheit erkennen, sie hatte bisher sich nie einem anderen Fürsten vorstellen müssen und sie kannte den genauen Titel des Fürsten zu Montralur nicht.

    The Time
    A thing you can't hold,
    but it holds you;
    caught in a river
    going fast
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  • Martin genoss einen Apfel und verharrte noch der Dinge, die da kommen sollten. Als der Hüter rein ging und seine Gegenwart durch die beiden Zofen ersetzt wurde, missfiel es im zuerst recht gar nicht. Er lauschte den Dialog und nahm merkte sich das wesentlich. Der Apfel war aufgebraucht und seine gute Stimmung ebenfalls als die letzte Zofe ihren Satz beendet hatte. Martin zog sich seinen Helm auf, schüttelte ihn ein paar Mal bis er richtig saß, nahm eine formale Haltung an und entsorgte den Apfel durch einen guten Wurf.


    „Wertes Fräulein, man stellt sich nicht dem Fürsten vor, sondern wird dem Fürsten vorgestellt. Wie weit ist den diese Insel abseits von mittelländischen Höfen das man die Ettiquette nicht mal im Herrschaftspalast kennt. Blos d’r eve et, wat en Jedrisse. Da issed besser ich besoufe misch ad wieda. Besser isch je’ine Schenk, dä hät men singe Ruh. “


    Martin griff sich an den Eisenhut.


    „Gehabt euch wohl, die Fräuleins“


    Martin machte sich auf, den besten Weg in die nahegelegnste Schänke zu erkunden. Met musste her und zwar schnell.

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  • Ileaya nickte Cylia lächelnd zu, als diese die erwartete Antwort lieferte und wollte schon auf ihre Frage antworten, als sich dan doch der fremde zu Worte meldete. Mit hochgezogener Augenbraue und ärgerlichen Gesichtsausdruck, sah sie dem davonfliegenden Apfelrest nach, doch behielt sie den Soldaten, der in ihren Augen eher einem Auszubildenden glich, in den Augenwinkeln.


    Mit Misgunst, Ärger und Scham hörte sie dem fremden Mann zu. Sie schüttelte den Kopf und sah wie er nach seiner tollen Vorstellung abmarschierte. Noch immmer sehr locker an die wand gelehnt rief sie ihm ein paar Worte nach.


    "Jedrisse ward eure Worte. Kommt nochmals her, zeigt Mut und sagt diese Worte in mein Gesicht. Dann zeige ich euch dass ihr lieber in der schenke geblieben wäret. Auch bei euch vermag ich keinerlei Ettiquette zu erkennen. So gehabt euch wohl in eurem Besäufnis, auf das der Rausch euch Vernunft und Höflichkeit zubringe!"


    Sehr verärgert aber doch amüsiert über ihre eigenen Worte gönnte sie dem Flüchtenden keinen Blick und wandte sich an Cylia.
    "Macht euch nichts draus. Manche denken sie wüssten sehr viel und wären adequat in jeglicher Hinsicht, doch überzeugen sie einem im nächsten Satz eines Besseren. Soll er sich besaufen, er zeigt somit nur wie dumm, unhöflich, undiszipliniert und frei von jedweiger Ettiquette er ist. Manche lernen nie aus, bis sie einen kräftigen schlag ins Gesicht bekommen. Ich glaube das fehlt unserem Herren hier. Ein wenig Disziplin, dann wäre ihm auch eingefallen, sich erst vorzustellen. Dann hätte er auch erfahren wer wir sind. wahrscheinlich dachte er, dass nicht nur du eine Zofe bist. Ich eine Zofe. Welch lächerlicher Gedanke, findest du nicht Cylia?" Ileaya grinste über die letzten Worte hinweg und blickte zu Cylia.

  • Martin wand sich kurz um und blickte Ileaya ausdruckslos an.


    „Schön fürs Fräulein wenn sie meine Sprache versteht. Das rechne ich eurer Bildung an.
    Ebenso ich mag an euch nichts höflich lieb Reizendes erkennen. Ihr tragt weder eine entsprechendes Gewand, welches eure Beine angemessen bedeckt, noch scheint es euch unbekannt zu sein, das ein Fräulein nie versucht mit lauter Stimme auf sich aufmerksam zu machen. Trotz unsittlicher Kleidung habe ich euch durch aus wahrgenommen. Schlagt ihr einen gut gemeinten Rat aus, so wird sich eure Weisheit wohl kaum mehren und ihr tätet besser dran auf dieser Insel zu bleiben. In anderen Ländern hättet ihr den Kerker als neue Heimat gefunden. Aber ich hörte bereits von Weibsbildern, die mit Brotkrummen aus den Wald gelockt wurden und man ihrer Wildheit am Hofe freien lauf lässt zur Belustigung des Adels. Verzeiht wenn ich euch für eine Zofe hielt. Nein dies ist sicherlich nicht so, junges Fräuleinchen. So ich euch richtig verstanden habe, wollt ihr euch messen. Aber gerne doch, wenn’s dem jungen Fräulein so beliebt. Sofern ihr eine Klinge heben mögt, dann morgen zur 5 Stunde im Garten. Dort scheint man ja hier zu fechten. Um euch was bei zubringen nehme ich mir gern die Zeit. Solltet ihr ein Besäufnis suchen dann empfehle ich euch einen Mann eures Schlages. Ebenso bedanke ich mich, das ihr so höflich ward um euch zu erkundigen warum ich eine Schänke aufsuche. Sicherlich ward ihr nicht der Grund. Solltet ihr noch einmal meinen so in den Gängen des Palastes blöken zu wollen, so tut dies besser nicht wenn eure Herrin, der Fürst und ein Reichshüter eine wichtige Unterredung neben an haben. Geht besser dafür auf eine Wiese, in eine Schenke oder in eine Bibliothek und lest dort einmal nach unter Sitte und Anstand. Sofern ihr lesen könnt.“


    Martin verbeugte sich, griff danach in seine Tasche und warf Ileaya einen Apfel zu.


    „Hier noch etwas süßes für eurer Mundwerk.“


    Danach dreht er sich um und ging die Treppe herab.

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  • "Der Mutter geht es den Umständen entsprechend gut." Er sah in Aldhayne den Missmut, doch trat er an ihn heran und schloss ihn in die Arme, verweilte anschließend einen Moment und löste sich langsam von ihm.


    Er blickte ihm tief in die Augen und sprach mit fast flüsternder Stimme "Lass dich nicht von deinen Gefühlen leiten. Wie du schon sagtest, ist es das was die Nymbras wollen.


    Die Zeit des Trauerns wird kommen, die Zeit an der wir all unsere Brüder, Schwestern und Kinder betrauern. Und bei Bradar schwöre ich dir, dass diese Tat nicht ungestraft bleibt!........"


    Er wandte sich zu Marthianna und lächelte schweren Herzens betrübt......


    Dann wandte er sich wieder Aldhayne zu "Auch wenn du es mir nicht glauben magst, weiss ich genau wie du dich im Moment fühlst, wenn du gerne mit mir alleine reden möchtest, sage mir bitte bescheid. Mehr denn je habe ich ein Ohr für dich.


    Ich will in deinen Augen nicht derjenige sein, der dich bemitleidet. Ich will dir meine Kraft zur Verfügung stellen, damit Marthianna und du euch wieder fangen könnt."


    Freundschaftlich versuchte er in seinem Gesicht eine Regung zu erkennen.

  • Als Ileaya doch noch eine Antwort erhielt, ohne jedoch eine erwartet zu haben, drehte sie sich herum und war nicht minder überrascht, dass der ihr Fremde, nun doch eigentlich weit genug entfernt, ihre Worte, die sie zur Zofe sprach, vernommen hatte. Eher belustigt und verwirrt hörte sie dem Fremden zu und wusste erst nicht was sie von all seinem Geschwall denken sollte.
    Besonders als er zu ihrem Gewand und zu einem etwas komischen Beispiel von Frauen im Wald und dann bei Hofe sprach. Amüsiert lächelnd und versuchend dem Gedankengang des Mannes zu folgen, hörte sie weiterhin zu und es belustigte sie immer mehr desto mehr er sprach. Als er dann an die Stelle kam, dass es eine Unsitte wäre, auf diesem Flur zu rufen war sie fast geneigt loszulachen, hätte sie nicht vergessen wo sie war. War er es doch der nun hier herum blökte.


    Ileaya kicherte als er sie ein Fräulein nannte, statt sie einfach nach ihrem Namen zu fragen und musste einhalten, als er sie zum Lesen ermahnte, damit sie etwas von Sitten verstand. Dasselbe wollte sie ihm vorgeschlagen haben, doch hatte sie wirklich daran gezweifelt, ob er lesen kann, deshalb hatte sie dies unterlassen. Als er ihr einen Apfel zuwarf holte sie ihren Dolch hervor und stach in auf um ihn zu fangen. Sie beachtete den Mann nicht mehr, da sie sonst wirklich in Versuchung geraten würde über ihn zu lachen und wandte sich an Cylia.


    "Wollt ihr ein Stück. Dem Mann hat es wohl den Magen umgedreht, deshalb hat er wohl keinen Hunger mehr."


    Den Apfel von der Klinge ziehend und dann ein Stück davon abschneidet, um dieses dann zu essen wandte sie sich nun zum leeren Gang hin und war wirklich interessiert ob der Mann noch immer dort stand. Doch war er nun doch gegangen. Schulternzuckend drehte sie sich wieder um.


    "Eine solche Unverschämtheit ist mir selten passiert. warum denken Soldaten immer wieder, wenn man ihnen sagt, dass sie ihr Mundwerk irgendwann bereuen werden, dass man sie herausfordert? Ich habe mich nur mit Worten so unverschämt wie die seinen gewehrt. Wenn er das nicht überwinden kann ist dies sein Pech. Was meinst du. Wird Marthiana soweit genesen sein, dass wir schon morgen abreisen können? Soll ich warten und wirklich gegen ihn antreten. Mir ist nicht nach einem Streitkampfe. Ich kämpfe nur wenn es sein muss und nicht weil jemand meint seine nicht vorhandene Ehre zu verteidigen. Wenn er wirklich Ehre besitzt so entschulödige ich mich bei ihm, doch so wie er sich verhält ist dies unwahrscheinlich.... Ähm Cylia? Was ist so schlimm daran als Frau eine Hose zu tragen? Ist dies unter den Männern der Menschen ein Vorrecht? Wenn dies in seinem Land so ist, dann sollte ich es wirklich niemals besuchen. Hoffentlich können wir bald zu Marthiana. Mehr von solchen Männern wie ihn kann ich jetzt nicht ertragen."


    Nachdenklich und nun wieder besorgt blickte sie kauend zur Tür des Zimmers und blickte dann auf ihre Lederhose. Kopfschüttelnd lehnte sie sich wieder an die Wand.

  • Aldhayn war nicht sicher, was er von der Umarmung halten sollte. Doch wie er sich seinerzeit bei Talris einfach das Recht herausgenommen hatte dies zu tun , so war es nun dessen gutes Recht als Herr dies zu tun. Als jener zu fluestern begann, waren seine Worte wie Messer in seinen Ohren. Er konnte mit vielem umgehen, nur echtes Mitgefuehl zehrte an seiner Substanz.


    Sein Blick fuhr hinueber zu dem Bett, vom Fussende hinauf bis zu ihren noch immer strahlenden doch bitterlich betruebten Augen. Als jene seinen Blick trafen, und Talris geendet hatte, sprach er, ohne ihn dabei anzusehen:


    "Ich moechte gernea uf euer Angebot zurueckkommen, Herr. Aber jetzt moechte ich mir bei Euch und dem Medicus Zeit ausbitten, mit meinem Weib alleine zu sein. Es scheint als habe sie mir etwas zu sagen."


    Dies sprechend legte er Talris eine Hand auf die Schulter, und mit dem Ende seiner Worte, suchten seine Augen den Blick seines Herren, damit er sehen koenne, wie wichtig ihm diese Unterredung sein wuerde.
    Leise fuegte er ein einzelnes Wort an.


    "Bitte!"

  • Als der Fremde ihr antwortete, sah sie Ileaya mit hoch gezogenen Augenbrauen und Verständnislosigkeit an. Dann sah sie den Fremden an, wieder zu Ileaya und wieder zu dem Fremden, ehe sie ihm antwortete:"Erstens hab ich euch nicht gefragt, sondern Ileaya. Zweitens wollt ihr mir etwas von Ettiquette erzählen, ja? Wie wäre es denn wenn ihr euch vorstellt und den Helm abnehmt, ehe ihr mit jemandem redet. Zudem bin ich am Hofe aufgewachsen und weiß sehr wohl wie man sich verhält! Und dies ist ein anderes Land und ich kenne die Sitten und Bräuche hier nicht. Über sein Verhalten schüttelte sie den Kopf und musste grinsen, als er sich von den 'Fräuleins' verabschiedete, dabei wandte sie sich zu Ileaya, sodass es der Mann nicht sehen konnte.
    Auf Ileaya's Kommertar konnte sie ein Lachen nur schwer unterdrücken.
    Als der Soldat sich dann nochmals umdrehte und darauf eine Antwort gab, traute sie ihren Ohren nicht. 'Was erlaubt der sich? Der hat wirklich kein Benehmen, Leute nach ihrem Aussehen zu beurteilen, anstatt sich nach unseren Namen und unserer Herkunft zu erkundigen.' Sie schüttelte wieder den Kopf und sah Ileaya an. Auch sie so schien es ihr schien nicht viel von dem Mann zu halten.
    " Ja gerne, gegen ein Stück Apfel hab ich nichts einzuwenden. ...... Hosen bei Frauen sind wirklich selten, meistens tragen sie Röcke oder Kleider."

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  • Talris nickte nur all zu zustimmend.
    Mehr denn je erkannte er ohne Weitere Worte wie wichtig es Aldhayne war.


    "Wenn ihr mich braucht, lasst nach mir schicken. Ich werde entweder im Thornsaal oder in meinem Zimmer sein.......


    Nehmt euch alle Zeit dieser Welt....."


    Langsam ging er in Richtung Tür und drehte sich ein letztes Mal zu Marthianna. Er nickte ihr Verständnisvoll zu und ging aus der Tür in den Flur....


    Draussen nahm er die Gelegenheit war einen Tiefen seufzer zu vollbringen..... dann erblickte er Ileaya mit jemand anderem. Freundlich begrüßte er sie, jedoch immer noch sehr betrübt....


    "Sei mir gegrüßt Ileaya....."

  • Der Medicus akzeptierte widerwillig das signal seines Fuersten, doch bevor er den Raum verliess bemerkte er noch:


    "Das ihr mir das Maedchen nicht aufregt!" er ging an die Tuer und folgte dem Mon'tra'ar, schliesslich meinte er noch "Wenn sie sich aufregt, werde ich wirklich sauer. Benehmt euch Kinder!!!"


    Dann strich er sich nocheinmal durch das Haar und schloss die Tuer hinter sich.... er hatte wirklich seine Bedenken, aber wenn Talris die Beiden alleine sehen wollte, wuerde er sich nicht widersetzen

  • Nachdem Marthiana lange genug den anderen still zugehört hatte versuchte sie nun ein kleines Lächeln aus sich heraus zu zwingen, aber es sah wohl doch etwas schief aus und so verfiel sie wieder in ihren alten Gesichtsausdruck.


    "Nun... wie sagt man immer so schön... den Umständen entsprechend, das trifft es recht genau. Aber ich bin erst einmal froh wenn ich meinen Körper wieder anständig bewegen kann, im Moment liege ich ja einfach nur so da und kann kaum einen Finger regen, aber umso mehr freut es mich dass du dir die Zeit genommen hast herzukommen... nun ja.. ich meine es erfreut mich dich endlich auch einmal wieder zu sehen, gerade nach dem was passiert ist und..."


    Sie sprach nun etwas verwirrt und die Röte stieg ihr ins Gesicht, doch sie fasste sich wieder und schaute ihn etwas aufgeheiterter an.


    "Aber erzähl, es ist nun genug darüber geredet worden was mir passiert ist, wie geht es dir?"

  • Ileaya stimmte Cylias Worten nickend zu und kaute an einem weiteren Stück Apfel als sie ihre Erklärung zu den Hosen hörte. Sie konnte sich ein Kichern nicht verkneifen und verschluckte sich dabei.


    "Röcke, Kleider. Das ist nichts zum Kämpfen. Deshalb tragen auch nur unsere Priesterinnen Kleider und die hohen Adligen, die den ganzen Tag bei Hofe sind. Selbst bei der täglichen Arbeit ist ein Kleid ziemlich unnütz. Aber was solls. Ich lasse mich nicht einem Bauernmädel gleichsetzen. Kleider, nichts für mich."


    Etwas nachdenklich und zudem angewiedert schnitt sie den Apfel entzwei und gab Cylia die noch nicht angeschnittene Hälfte. Nach kurzem Überlegen auch die andere. Sie hatte keinen Hunger mehr. Die Unterredung mit dem fremden Soldaten war ihr auf den Magen geschlagen, hatte sie nicht vorgehabt nun auch noch ein solches Problem aus der Welt schaffen zu müssen.
    Sie blickte etwas schmerzhaft auf ihre rechte Hand die den schwarzen Verband trug und zupfte daran. Doch lies sie es sofort bleiben, als der altbekannte Schmerz kam. Diese verletzung und ihr Kodex würden ihr das waffenkreuzen zur morgigen Stunde verbieten. Gerade als Talris durch die Tür schritt, gefolgt vom Medicus tat sie es ihm gleich und seufzte tief.


    Nun Talris erblickend stand sie gerade und verbarg die rechte Hand. Sie hörte das Trübnis aus seiner Stimme heraus und der kleine Moment, indem sie abgelenkt worden war und die Trauer vergessen hatte, war vorbei. Besorgt blickte sie dem Fürsten entgegen.


    "Mon'Tra'Ar, gegrüßt seid ihr mir. Ich freue mich euch wieder zu sehen, auch wenn die Umstände nicht die besten sind. Dies ist Cylia, die Kammerzofe der Fürstentochter Marthiana. Sie hat mir von dem Vorfall Marthianas berichtet. Sagt mir bitte... wie geht es ihr? Ich mache mir Sorgen und Vorwürfe, dass ich nicht zugegen war als es passierte. Vielleicht hätte ich es verhindern können. Entschuldigt mein Versagen. Wahrlich hat Aldhayn Grund genug mir nun noch mehr Vorwürfe zu machen."

  • Aldhayn war nicht sonderlich begeistert von den Nachrichten, dennoch nahm er sich einen Augenbick um ihrer Frage zu Antworten.


    "Meine Maenner bereiten einen Vorstoss im Sueden vor. Wir werden bald auf die Jagd nach Kiha-Nal gehen. Ich bin mir sicher er ist dort. Die Kinder wurden entfuehrt und Kalama und Salan sind verletzt worden. Ich sollte wuetend sein, weil du dich nicht an meine Anordnung gehalten hast,aber das kann ich nicht."


    Aldhayn senkte seinen Blick, "Ich hoffe nur, du hast schliesslich begriffen weshalb ich nicht wollte das du soweit weg reist. Auch wenn ich den Preis dieser Lehre niemals gezahlt haette, wenn man mich gefragt haette.... aber mich fragt niemand.... Ihr riskiert einfach euer Leben und hofft das ihr irgendwie damit durchkommt.... Ich habe mir Sorgen gemacht, du dummes Ding....."


    Der Reichshueter liess den Kopf gegen die Wand und rollte ihn langsam ein wneig hin und her, dabei die Wohnstaette Marthianas betrachtend.


    "Du haettest sterben koennen..."

  • Marthiana seufzte und sah ihn mit großen Augen an.


    "Wir waren auf dem Weg in die Herrschaftsstadt um mit Talris zu reden, es waren viele unangenehme Zufälle, Dinge die nicht hätten passieren dürfen, aber es ist nun einmal so... und nein, wie schon gesagt, sie wollten nciht an mich selbst, ihr Ziel war von vorneherein nicht ich und da gerade in solchen Situationen immer gute Heiler zugegen sind... ich denke nicht dass etwas schlimmeres hätte passieren können als das, was bereits geschehen ist. Aber es bringt nichts sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wir sollten an andere Dinge denken, weisst du ich denke an dich und mache mir auch meine Sorgen und Gedanken und... was denkst du denn warum ich das alles mache, ich renne ja nciht blind in die Gefahr nur um der Gefahrensituation wegen. Ein anderer Hintergedanke war dich vielleicht in der Herrschaftsstadt anzutreffen..."


    Mit seltsamem und etwas verhetztem Blick sah sie ihm nun in die Augen.

    "Ich verstehe selbst nicht recht was hier passiert, aber wir werden das alles schon meistern..."


    Hätte sie sich schon so weit bewegen können hätte sie sich jetzt aufgerichtet und ichn in den Arm genommen, anstattdessen versuchte sie leicht seine Hand zu drücken...

  • Aldhayn sah sieh erbost an, "Es gibt keinen Weg zur Herrschaftsstadt am Rabuuntal vorbei, verdammte Axt was hattet ihr dort zu suchen? Mit welchem Schiff seidihr angekommen und in welchem verdammten Hafen??"


    Aldhayn hielt ihre Hand fest und sah ihr in die Augen,


    "Ihr wart in der Etappe, das ist nicheinmal zehn Meilen hinter der Front. Wessen Idee war das?"

  • Cylia nahm dei beiden Apfelhälften entgegen und wollte gerade hineinbeißen als die Tür auf ging und zwei Männer aus dem Zimmer traten. Sie erhob sich, legte den Apfel auf den Stuhl und machte einen Knicks und senkte ihr Haupt, als Ileaya sie dem Fürsten vorstellte:"Seid mir gegrüßt, Mon'Tra'Ar. Es ist mir eine Ehre euch kennen zu lernen."

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  • Marthiana sah Aldhayn recht kleinlaut wirkend an und fing an in leisem Ton zu sprechen.

    "Nun, Grenouille war für die Reiseroute zuständig, er ist auch der Geldverwalter und hat alles bezahlt, auch das schiff und so weiter..."


    Nun hoffte sie dass Aldhayn nicht völlig durchdrehen bzw. Grenouille den Hals abreissen würde und drückte seine Hand noch einmal so fest es ihr eben möglich war durch ihre zeitweise Lähmung.

  • "Grenoulli dieser Froschschenkelfressende Lackaffe aus dem Rat deines Fuerstenhauses? Dieser Spackspaten hat Montralur noch nie von Innen gesehen und du laesst ihn die Reise planen??"


    Mit der freien Hand griff er sich an die Stirn. "Das glaube ich einfach nicht...."


    Man konnte Aldhayn foermlich ansehen, das er nach Worten rang.
    Er wuerde wahrscheinlich so schnell keine finden...