Zimmer von Ciryon, dem Hüter

  • Merenwen saß wie schon die letzten Tage auf einem Stuhl am Fenster, hatte das Buch auf den Knien, welches Ciryon ihr hinterlassen hatte und sah gedankenverloren aus dem Fenster. Sie hatte keine Nachricht von Ciryon erhalten, seit er zu Selenia aufgebrochen war. Ob etwas ihn davon abhielt, eine Nachricht zu schicken?
    Die Herrschaftsstadt erfreute sich zur Zeit vieler Besucher, die Nachrichten brachten doch war unter ihnen niemand, der etwas von Ciryon zu berichten wußte; zumindest soweit Merenwen Einblicke in die Geschehnisse erhielt...
    Resignierend klappte sie das Buch zu, legte es auf den Tisch und verließ Ciryons Zimmer, um sich ein wenig die Beine zu vertreten.

  • Ciryon stieg die Stufen zum Zimmer hinauf,öffnete die Tür und trat ein.Viele Monate waren vergangen seid er aufgebrochen war und dennoch sah das Zimmer so aus als sei er gestern erst gegangen.Die Diener hatten in seiner Abwesenheit für Ordnung gesorgt,auf dem Tisch lag noch das Buch das er Merenwen zum studieren gegeben hatte als er Ancalima suchen wollte.Selbst Ansilas sein treuer Falke hatte seinen angestammten Platz eingenommen.Ciryon verstaute seine Sachen und schürrte ein Feuer an,dann füllte er einen Becher mit Wasser das bereit stand und blickte Nachdenklich aus dem Fenster in die Ferne.

  • Ciryon hatte die Tage seid ihrer Rückkehr in seinem Zimmer alleine verbracht und Karten und Berichte studiert.Auf dem Tisch waren alte Karten ausgebreitet und ein Teller mit Obst das er nicht angerührt hatte.Als es leise an der Tür klopfte erhob sich der Hüter,richtete seine Gewandung und bat die vertraute Stimme hinein.


    "Tretet ein,die Tür ist offen Merenwen!"


    Ciryon Hüter Montralur`s

  • Meren öffnete leise die Tür, trat ein, wobei sie immernoch das linke Bein leicht nachzog und schloß sie wieder.
    "Ich danke Euch, dass Ihr Zeit für mich findet, Brannon. Ich weiß um die Tatsache, wie knapp diese im Augenblick bemessen ist." Sie blieb einen Augenblick unschlüssig stehen und trat dann an den Tisch heran, an dem Ciryon saß. Seltsam distanziert verschränkte Meren die Arme hinter dem Rücken und begann ihren Bericht.
    "Meine Reise an den Grenzposten war... aufschlußreich!" Ihre Stimme zitterte leicht. "Ich konnte neben einigen Erfahrungen mit dem Schwert einige Beobachtungen machen, die vieleicht von Interesse sind... auch wenn ich nicht in der ersten Schlachtreihe stand..." In Erwartung einer Rüge wartete sie ab, wie er reagieren mochte.

  • Mit gekonntem Blick sah Ciryon das seine Schülerrin anscheinend eine Beinverletzung hatte.Er rückte einen Stuhl zurecht und wieß ihn ihr zu.


    "Setz dich ersteinmal und erkläre mir das mit deinem Bein...." er zeigte auf ihr linkes Bein.
    "....und von was für eine Reise an einen Grenzposten redest Du? Was hast Du dort alleine zusuchen und was hast du gesehen!"


    Ciryon reicht Merenwen einen Becher Wasser und Obst.

  • Meren bedankte sich und ließ sich in den Stuhl fallen. Dabei bedacht, das Bein nicht zu weit anzuwinkeln.
    "Diese Verletzung beruhte eher auf einer Unachtsamkeit denn auf einen Schlag. Ein Heiler hat sich bereits darum gekümmert und gemeint ich würde es überleben." Ein kurzes Schmunzeln huschte über ihr Gesicht.
    "Ancalima bat mich in den Katakomben, mich Talris' Eskorte anzuschließen und ihn in den Norden zu bgeleiten. Ich muss gestehen, nicht ihr Wunsch allein war mein Antrieb, auch mein Wille, Gelerntes anzuwenden ließ mich ihrer Bitte Folge leisten." Sie betrachtetet das ihr angebotene Wasser und die Früchte, bevor sie zögerlich den Becher griff. Ihre Hand zitterte merklich.
    "Viele waren Talris Aufruf gefolgt und so wunderte es mich nicht, durchaus bekannte Gesichter in der Taverne widerzusehen, in der man Lifey, mich und einige andere postierte, während die Gruppe um Talris weiter in das Grenzgebiet vorrückte." Sie nahm einen Schluck Wasser.
    "Ich hatte nicht so bald damit gerechnet, derart in ein Kampfgeschehen verwickelt zu werden wie es sich in den darauf folgenden Stunden ereignen sollte..." Ciryon merkte, dass das Erlebte ihr mehr zusetzte als sie durch Worte preis gab. "Mehrere Angriffe von Seiten der Nymbra brandeten gegen die Taverne... sowie eine Gruppe Chaoskrieger.. und ich weiß sehr wohl, dass ich mein Hiersein nicht meinem eigenen Geschick verdanke, sondern Bruder Bernhardt und Merasin..." Sie nahm einen weiteren Schluck Wasser.
    "Habt Ihr unlängst Kunde von Hevoc oder Selenia erhalten, Brannon? Nichts läge mir fernen, als unschöne und falsche Gerüchte in die Welt zu streuen..." Sie erinnerte sich an ihre Begegnung mit Selenia und das tiefe Mitleid, welches sie für die Halbdrow empfunden hatte. "Und doch habe ich Fragen, die ich nicht mehr klären konnte, ehe man uns befahl in die Herrschaftsstadt zurück zu kehren..."

  • "Talris wollte ins Grenzgebiet.....ohne mich,warum nur? Lifey war auch dort mit Dir zusammen.....nunja.Du sagtes das die Taverne in der ihr ward von Nymbra und Chaoskriegern angegriffen wurdet und das Bruder Bernhardt und auch Merasin euch beschützten?"


    Ciryon setzte sich nun ebenfalls und nahm einen Schluck Wasser.


    "Was für Gerüchte über Hevoc oder Selenia hast du zuberichten denn ich habe nichts der gleichen erfahren seid ich sie in den Katakomben traf.Was ist geschehen Du bist ja völlig ausser Dir!"


    Ciryon nahm ihre Hand und ein leichtes wärmendes Gefühle ging von ihm aus.

  • Meren war dankbar um die Geste der Freundschaft, die ihre Lehrmeister ihr zeigte.
    "Ich vermag mir kein Urteil über Talris' Absichten zu bilden... Ihr solltet ihn fragen nach seinen Beweggründen und ich bin sicher, er wird Euch eine Antwort geben, die Euch zufrieden stellt..." Meren bemerkte nun selbst ihr Zittern, das sich durch ihren ganzen Körper zog.
    "Verzeiht meine Schwäche, Brannon, doch haben die Bilder und die erste Begegnung meinerseits mit dem Kampfgeschehen Spuren hinterlassen, mit denen ich noch ein wenig zu kämpfen habe...
    Nun, was die Gruppe um Selenia und Hevoc anbelangt... Ich meine, mich erinnern zu können, sie in blau-schwarzen Farben angetroffen zu haben, wenn ich ihnen begenete... Als ich sie jedoch im Grenzgebiet wieder sah, trugen sie schwarz-grüne Waffenröcke... Viel beunruhigender war jedoch für mich eine Beobachtung, die ich während eines Nymbraangriffes machen konnte. Wir hatten einen der Nymbrakrieger einkreisen können und Merasin schnitt ihm die Kehle durch." Sie schluckte und der Gedanke, wie das Blut des Nymbra aus seiner Kehle quoll ließ sie ihre ganze Kraft aufwenden um die aufkommende Übelkeit zu unterdrücken.
    "Anstatt ihn verendet zu lassen, wie es diese Kreatur verdient hätte trat nun Selenia hinzu und fing ihn auf, so hatte es den Anschein. Ihr Gefolgsmann... ich glaube Nils mit Namen schien sie dabei vor uns zu schützen, obwohl wir alle in dieser Runde viel zu verdutzt waren um überhaupt zu reagieren... Selenia murmelte ein paar für mich unverständliche Worte und der Nymbra löste sich vor unseren Augen in Luft auf..." Sie nahm noch einen Schluck Wasser und schien langsam etwas ruhiger zu werden.
    "Zu dem konnte ich ein kurzes Gespräch mit einem Herrn Demanor führen... er berichtete von einem Schackarasa-Angriff auf seine Späher... und von fürchterlich grausam gequälten Wasa duch jene Echsenwesen... Doch auch erbefand sich auf der Rückreise in die Herrschaftsstadt mit seinen Truppen, von denen nicht mehr viele übrig waren, wenn ich ihn richtig verstand und so wird es sinnvoller sein, seinen Bericht von ihm selbst denn von mir zu hören..."

  • Ciryon runzelte die Stirn bei den ausführungen von Merenwen,er stand auf und ging durch den Raum.


    "Ich glaube das es die Farben ihre Heimat sind....grün/schwarz...sososo!"
    Still war es im Raum und nur einige Vögel waren zuhören


    "Ein Nymbra soll ein Gefolgsmann von Selenia sein meinst du........das kann ich mir nicht vorstellen und hoffe das Du das noch nicht Talris berichtet hast da Selenia sehr schätzt genauso wie ich es tue.Und sollte Demanor in die Herrschaftsstadt kommen werde ich mich mit ihm unterhalten.Aber was ist dann mit Selenia und dem Nymbra weiter Geschehen....weiß du nochmehr?"

  • "Ich klage niemanden an, Brannon. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Selenia mit den Nymbra paktiert... Ihr Tun hat Fragen aufgeworfen, nicht bloß bei mir. Auch andere haben sie dabei beobachtet... Es viel das Wort *Seelenfänger*...Es hat mich beunruhigt, wie so vieles, was ich nicht verstehe, und ich bin froh, dass ich mit Euch darüber sprechen konnte..." Sie wirkte erleichtert. "Ich meinte, was ich schon in Selenias Gegenwart sagte. Ich versuche, jeden nach dem zu beurteilen, was er tut und nicht was er ist... Und dennoch... Nein, mit Talris habe ich noch nicht sprechen können. Doch Bruder Bernhardt konnte einige meiner Fragen beantworten..."

  • Meren legte den Kpf schief und betrachtete Ciryon für einen kurzen Moment.
    "Was läßt Euch vermute, dass wir über Euch sprachen?" Sie blickte ihn ernst an und berichtete ihm von ihrer Unterhaltung mit Bruder Bernhardt (siehe PN). An der Art, wie sie berichtete, merkte Ciryon, dass ihr das Gespräch nicht unbedingt unangenehm gewesen war.


    Als Meren geendet hatte blickte sie Ciryon fest in die Augen."Ihr wißt nun, dass sich bestimmte Dinge nicht länger meiner Kenntnis entziehen. Wollt ihr mir Eure Sichtweise näher bringen?"

  • Meren nickte, als Ciryon geendet hatte.
    "Ich verstehe... Brannon, verratet mir wie es nun weiter gehen wird. Werdet Ihr und Lady Ancalima länger hier bleiben? Was habt Ihr des weiteren vorgesehen für mich?" Sie streckte das verletzte Bein vorsichtig unter den Tisch aus. Geistestabwesend bedankte sie sich für das Nachschenken und nippte vorsichtig an ihrem Becher. Ihr Blick viel auf die Karten und Papiere auf Ciryons Tisch... Es schien, als würde ihr wieder etwas einfallen...
    "Doch ich halte Euch warscheinlich von der Arbeit ab, Brannon..." Sie machte Anstalten sich zu erheben.

  • Ciryon brauchte nicht lange für seine Antwort.


    "Der Krieg zieht bald herrauf und ich habe eine Aufgabe.Wir werden bleiben denn was läst dich vermuten das wir wieder weg wollten.Nein es gib aus meiner Sicht nicht den Grund Montralur zuverlassen.Was dich angeht kann ich Dir weiterhin anbieten meine Schülerrin zubleiben und wenn du eine tiefgreifende Aufgabe haben möchtes dann sollten wir Talris bitten Dir diese zugeben!"


    Als sich Merenwen aufmachen wollte hob Ciryon die Hand.


    "Nein bitte.....Du kannst ruhig bleiben.Dies sind Karten wo die Truppen Montralur`s stehen.Ich habe mir ein Bild gemacht da ich mit Sir Aldhayn über den Norden gesprochen habe.Aber sag mir wie kommst Du mit deinem Schwertkampf-Training vorran.Konntest du von Ancalima auch etwas lernen als Du mit ihr geübt hast? Wenn Du möchtest können wir zusammen tränieren wenn es deinem Bein besser geht!"

  • Meren neigte den Kopf und blickte ihren Meister für einen Moment ernst an, bevor sie sich wieder setzte. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, womit sie den Unmut ihres Meisters auf sich gezogen haben könnte.
    Sie nickte jedoch zustimmend.
    "Ich wäre stolz, von Talris eine Aufgabe zu bekommen, Brannon. Was das Schwerttraining anbelangt... Ancalima war zweifelsohne bisher dijenige, die mich am meisten gefordert hat. Ich bewundere ihre Eleganz und Schnelligkeit im Kampf. Die Männer, mit denen ich bisher trainieren konnte, hatten vornehmlich das Interesse mir ihre eigene Kampfstärke und -kunst zu demonstrieren, denn mir etwas beizubringen geschweige denn mich zu korrigieren." Sie musste schmunzeln.
    "Doch nicht alle verfolgten dieses Ziel. Ich würde ich aber natürlich vorziehen, mit Euch das Schwerttraining fortzuführen, Brannon, wenn es Eure Zeit erlaubt. Und was mein Bein angeht..." Sie strat energisch auf.
    "Ein Nymbra auf dem Schlachfeld wird mich nicht fragen, ob ich mich kurz ausruhen möchte, weil ich mir einen Muskel gezerrt habe..." Sie warf einen interessierten Blick auf die Karten.
    "Sir Aldayn... Er ist der Hüter, den wir ebenfalls in den Katakomben trafen, habe ich recht?" Meren zog die Stirn ein wenig kraus.

  • Ciryon lächelte sanft als sich Merenwen setzte.


    "Ja Hüter Aldhayn war in den Katakomben und dort hatte ich ein ausführliches Gespräch über unseren Feind.Daher die Karten hier!"


    Ciryon rollte die Karten zusammen um sich mehr um Merenwen kümmern konnte.


    "Ich habe mich viel zulange nicht um Dich gekümmert und das tut mir Leid.Es freut mich umso mehr das Du dich mit Ancalima gut verstehst und auch ihren Rat annimmst im Kampfe.
    Die Gemeinschaft hat großes Vertrauen in Dich und darum hat Talris dich ja schließlich mit aufgenommen,denn Du bist der Glaube......vergiß dies nicht!"
    Ciryon legte seine Hand auf ihren Arm.


    "Wenn wir dein Schwerträning wieder aufnehmen könnte ich dir aber auch mit einer anderen Waffe entgegentreten wenn du möchtest.
    Ich sah in den Katakomben das du Fortschritte gemacht hast und es erfüllt mich mit Stolz!"

  • Meren senkte den Blick als er ihr Ihre Verantwortung für die Gemeinschaft ins Gedächtnis zurückrief.
    "Ich bemühe mich nach Kräften, bei allem was ich tue und sage mir dessen bewußt zu sein..."
    Als Ciryon auf eine andere Waffe zu sprechen kam war Merens Neugier geweckt.
    "Was für eine andere Waffe meint Ihr, Brannon?"