Die Prägestube (ehem. Münzstube)

  • Ein kleines Haus in der Nähe der Präfektur.
    Hier werden Münzen gegossen und andere kleine Arbeiten erledigt, die mit Gießen und der kunstvollen Gestaltung von Metall zu tun haben...eben alles, wofür der Schmied zu grob ist.
    Hier verrichtet Garnbold sein Werk, ein hagerer bärtiger Mann, der in seiner Haupttätigkeit auch einige Felder im Tale bestellt.

  • Während sich alle in der Ferne herum treiben, beschließt Ashaba sich des Münzskandals anzunehmen. Das würde ihr wenigstens die Tage vertreiben, während die Taverne verlassen ist. Dass sie den Fall eigentlich mit Matsumoto aufklären soll, ignoriert sie spontan, da der ja sowieso nicht da ist.


    Gelangweilt schlendert Ashaba zur Münzprägerei. Vor der Tür verharrt sie kurz, rückt die Kleidung zurecht und reißt dann ohne anzuklopfen die Tür auf.
    Mit zwei großen Schritten ist sie in der Stube und schaut sich mit herrischem Gesichtsausdruck um. Ihre Rechte hat sie in den Gürtel gehängt, die Linke ruht auf dem Knauf des Scimitars. Als sie den verschreckten Münzpräger sieht, legt sie den Kopf leicht schief.


    Du hast ein ernsthaftes Problem, mein Lieber.


    sagt sie überaus freundlich. Sie wirft eine der fehlerhaft geprägten Münzen vor den Mann auf den Tisch.


    .. es sei denn du kannst mir das hier erklären.

  • Garnbold schreckt auf, als er gerade an einem Tisch sitzt und einige Formen bearbeitet...er nickte der Gardistin zum Gruße zu, deren Freundlichkeit deutlich gespielt zu sein schien. Er griff sich die Münze...wurde blass und bekam einen Hustenanfall. Nachdem er sich wieder gefangen hatte, wandte er sich Ashaba zu.


    Was soll das denn sein? Wer hat denn eine solche Stümperei zu verantworten? Das wäre mir ja sogar als Spielgeld zu schäbig!

  • ----> vom Präfekturgebäude kommend



    Matsumoto klopfte höflich an die Türe und wartete bis er zum eintreten aufegefordert wurde. Nachdem er ein barsches "Herein" gehört hatte, betreta er die Tür, und war überrascht Ashaba dort tzu sehen.


    Konichi wa Ashaba-san. Ich bin erfreut euch zu sehen. Wie ich sehe seid ihr hier schon auf der Suche.


    Er drehte sich zu Gambold um.


    Konichi wa Gambold-san. Mein Name ist Kujimo Matsumoto, ich bin im Auftrag von Procuator Emerald die Lorenzo unterwegs und soll das Problem mit diesen Münzen zusammen mit Ashaba-san aufklären, wie sie euch sicher shcon berichtet hat. Was könnt ihr uns dazu sagen?

    Matsumoto zeigte Gambold die Münze und blickte ihn höflich und freundlich an und wartete geduldig ab.

  • Unwillig verzieht Ashaba die Mundwinkel, als Matsumoto so diplomatisch agiert.
    Wortlos hebt sie eine Hand zum Gruß. Dann geht sie auf Garnbolds Tisch zu, stützt sich schwer mit den Armen darauf und lächelt freundlich.


    Garnbold, niemand anders als du prägt hier die Münzen. Woher sollten sie also kommen wenn nicht aus deinen Händen?


    Sie nimmt die Münze, die sie vorher hingeworfen hat auf und hält sie dem Präger unter die Nase.


    Hast du wirklich geglaubt, das würde niemandem auffallen?


    Ihre Stimme klingt tadelnd wie bei einem Kind.


    Nein, nein, Garnbold. Die Münzen haben Löcher, so dünn ist das Silber. Weißt du eigentlich was du dem Ansehen Magoniens im Ausland damit antust? Der Procurator di Lorenzo ist sehr erbost über diese Angelegenheit. Glaub mir das. Peinlich berührt möchte man fast sagen.


    Mit einem zuckersüßen Lächeln richtet sie sich wieder auf und legt den Kopf leicht schief.


    Möchtest du das denn wirklich?

  • Garnbold wurde immer blasser und im ersten Moment brachte er nichts als ein Stammeln hervor


    Ich...aber...der Procurator...diese Münzen...


    Er wankte zurück zu einem Stuhl und ließ sich darauf fallen


    Ihr könnt doch nicht annehmen, dass ich dafür verantwortlich bin? Ich bin der Präfektur treu ergeben! Niemals würde ich solch einen Schund anfertigen! Noch dazu wäre ich töricht, das zu tun!
    Sicherlich, niemand sonst außer mir prägt hier Münzen...allerdings treffen auch immer wieder Lieferungen von der Heimatinsel ein...sei es direkt an die Präfektur, seien es Münzen, die Neuankömmlinge oder die Schiffsbesatzungen mitbringen! Ich bin unschuldig, das müsst ihr mir glauben!
    Ich habe nichts getan! Ich bin ein einfacher, ehrlicher Mann!!! So glaubt mir doch!

  • Sagt mir, garnbold-san, gibt es in Magoneinen eine Gilde der Münzpräger? Und welche Persönlichkeitt dieser Gilde würde so wenig Loyalität zeigen, und seinen Herrn auf diesee Art und weises Schädigen? ist euich da jemand bekannt?



    Matsumoto blickte Garnbold erwartungsvoll an.

  • Eine Gilde? Werter Herr, ihr beliebt zu scherzen...so groß ist Renascân nicht. Ich bin der einzige hier, der die Gerätschaften und die Befugnis hat, solche Tätigkeiten durchzuführen. Natürlich immer im Auftrag der Präfektur!!! Und ich habe immer sorgfältig und korrekt gearbeitet!


    Die Präfektur bezahlt mich angemessen, und ich habe es nicht nötig, Silber zu unterschlagen...ganz abgesehen davon, dass ich damit die Ehre meines Berufsstandes besudeln würde.


    Ihr könnt gerne alles hier durchsuchen, ihr werdet kein Gramm Silber finden, welches ich nicht ehrlich verdient habe!

  • Garnbold-san wer ist euch bekannt, der der Kolonie Renascan auf diese Art und Weise schaden wollte? Ist euch da jemasnd bekannt? Und welcher magonsiche Münzpräger wäre ruchlos genug mit einer solchen Person zusammenzuarbeiten?

    "Oooh! Ein Elflein!" - Kruchzhai von den Bruf-Shatog


    "Die Hex´ muss brenne!"

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  • Garnbold atmete tief ein, dann schnaubte er etwas verächtlich


    Es gibt genügend Leute hier, die Renascân ihre neue Heimat nennen und die trotzdem nicht damit zufrieden sind, wie die Dinge hier laufen.
    Habt ihr denn die Unruhen vor kurzem nicht gesehen? Unruhen...ein Aufstand war es, wenn ihr mich fragt.


    Wer weiß, was passiert wäre, wenn die Obrigkeit nicht derart durchgegriffen hätte.


    Aber im Grunde könnte jeder etwas damit zu tun haben...jeder, der immer noch in alten Feindschaften denkt, und nicht in Gemeinsamkeit.


    Von magonischen Prägern ist mir nichts spezielles bekannt...es gibt solche und solche...wie in der Garde sicherlich auch...aber auch dort würde man schnell herausfinden, wer solch einen Schund herstellt...und ihn dafür zur Rechenschaft ziehen.

  • Nun Garnbold-san, ich danke euch für eure Hilfe. Ich werde mir wohöl etwas die Füsse vetreten gehen und über eure Informationen sinieren.


    Matsumoto sah nicht sehr zufreiden aus.


    Eventuell wird Ashaba-san noch einige Fragen haben. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag.


    Matsumoto drehte sich zu Ashaba um, setzte ien Grinsen auf, und deutete ein leichtes Nicken an. Er sagte zu ihr:


    Ahaba-san, ihr deid an der Reihe.


    Matsumoto verlies die Münzstube durch die Tür und wartete draußen. Vielleicht würde Ashaba mehr Erfolg haben.

  • Die junge Frau setzt ein fröhliches Grinsen auf und nickt Matsumoto ebenfalls zu. Als wäre sie hier zu Hause weist sie auf einen Stuhl.


    Setz dich doch, Garnbold.


    sagt sie freundlich.


    Vielleicht sollten wir einmal ganz deutlich reden.


    Sie zieht sich ebenfalls einen Stuhl heran und setzt sich rücklings darauf. Dann kreuzt sie die Arme auf die Lehne und legt den Kopf darauf.


    Die Sache mit der Münzprägerei hat den Procurator in Verlegenheit gebracht. Wir müssen da den Schuldigen finden um das wieder gerade zu rücken. Das verstehst du sicherlich. Dabei können wir niemanden gebrauchen, der selbst der Garde Unrechtschaffenheit vorwirft. Das macht uns nur Arbeit, die nicht sein muss. Ich will also kein Wort mehr davon hören, dass die Garde korrupt sei, ja? Behalt das für dich sonst muss ich das melden. Ich rate dir kooperativ zu sein. Und das auch in deinem Sinne. Ich kenne da jemanden, der dich vielleicht dafür schon als Spion der Claudianer anklagen würde. Jaja, sowas soll es geben.


    Sie macht eine gekünstelte Pause und schaut Garnbold ruhig an.


    Also, wie viele Münzen verlassen monatlich etwa deine Stube?

  • Draussen vor der Tür setzte sich Matsumoto auf den Boden und zündete sich ein Rauchkraut an.
    Dieser Garnbold war doch sehr unkooperativ gewesen und scheinbar wie so mancher Mittelländer nicht durch Höflichkeit zu beeindriucken. Vieklleicht würde Ashaba mit ihren Methoden mehr Erfolg haben.
    Matsumoto war sich sehr sicher, dass sie mehr Erfolg haben wird.

  • Garnbold wurde zunächst blass, dann stieg eine zornige Röte in sein Gesicht. Allerdings war er klug genug, seine Auskünfte so ruhig wie möglich zu erteilen, obwohl man merkte, dass er gerne eine andere Ausdrucksweise gewählt hätte


    Ich habe niemandem Korruption vorgeworfen...auch nicht der Garde. Und warum sollte ich ein Claudianer sein? Abgsehen davon, dass ich aus Hrayland stamme...
    Woraus sollte ich als Claudianer dann Münzen prägen, aus scorischem Eichenholz? Und ich denke nicht, dass Claudio sich in einer Silberbinge verschanzt hat...


    Warum sollte ich den Procurator in Verlegenheit bringen? Die Obrigkeit gibt mir Aufträge und bezahlt mich dafür...ich bin dafür dankbar und auch sonst loyal...und bisher schien man mir ebenfalls vertraut zu haben...wäre es anders, hätte ich nicht diese Aufgabe bekommen.
    Ich mag nicht wohlhabend sein, das heißt aber noch lange nicht, dass ich dumm bin...auch wenn ihr mich vielleicht dafür haltet.


    Aber ich bin nicht dumm genug, um mir selbst etwas vom Silber der Präfektur abzuzweigen oder schadhafte Münzen zu prägen! Ob ihr es glaubt oder nicht...


    Wieviele Münzen ich präge? Das kommt ganz auf die Auftragsmenge der Präfektur an...meine letzte Menge waren 200 Silberlinge...letzten Monat. Davor waren es auch schon mehr....aber auch schon weniger...je nachdem...

  • Mit einem unglaublich gelangweilten Gesichtsausdruck hört sich Ashaba die Ausführungen des Prägers an.


    Hast du etwa einen Überblick, wie viele Münzen von der Insel nach Renascan kommen? Und wie viele Prägestuben es gibt? Kann man an den Münzen erkennen, wo sie geprägt wurden? Für einen Fachmann dürfte es doch vielleicht möglich sein Rückschlüsse zu ziehen, oder?


    Ihr Tonfall ist eindeutig freundlicher geworden. Jetzt klingt sie eher ehrlich interessiert. Sie greift nach der Münze und schaut sie sich kritisch an.

  • Matsumoto löschte sorgsam sein Rauchkraut. Jetzt war wohl der richtige zeitpunkt, die Ahnen zu bitten, ihm eine Eingebung zukommen zu lassen.
    Er kniete sich auf den Boden, schloss die Augen und meditierte einige Minuten lang.
    Zufrieden öffnete er die Augen und stand auf. Er sollte sich vielleicht zu Leandro begeben.


    Nochmals klopfte er an die Tür der Münzstube, öffnete sie und trat über die Schwelle.


    Ashaba-san, ich werde mich zu Leandro-san in die Wachstube begeben. mir ist gerade eine Idee gekommen. Garnbold-san, ich wünsche euch noch einen schönen Tag und bedanke mich für eure Kooperation. Saionara.


    Mit diesen Worten verleis matsumoto die Münzstube und begab sich zum Wachgebäude.


    ----> Weiter im Wachgebäude.

  • Garnbold zog beide Augenbrauen hoch und legte so die Stirn in Falten


    Nun, werte Dame, ich weiß nicht, ob ihr schon einmal auf der Heimatinsel gewesen seid, aber Überblick ist ein Wort, das nicht unbedingt auf magonische Verhältnisse zutrifft. Ich jedenfalls habe keine Kenntnis darüber, wieviel Münzen hierher gelangen...wie denn auch?


    Jedes Schiff bringt Leute, in deren Taschen sich Münzen befinden...und werden sie hier ausgegeben...für Met...Bier...Brot...oder für was auch immer...sind sie hier im Umlauf. Das kann niemand wissen und niemand kontrollieren.
    In der Anfangszeit von Renascân wurden meines Wissens die Münzen der Präfektur importiert...und das in größeren Mengen. Da wusste man ja auch noch nicht, wann das nächste Schiff ankommt...naja, das weiß man heute auch noch nicht, aber damals war es eher eine Frage des "ob".
    Tja, und dann habe ich hier meine Aufgabe erhalten...aber ich denke, dass die Präfektur auch immer noch Geldmittel aus Magonien erhält, und nicht nur Silber. Sonst käme ich mit der Arbeit kaum noch nach.


    Die Prägestuben auf der Heimatinsel...hm...jede Menge, nehme ich an. Münzen mit Provinz-Motiven waren früher ja der Regelfall...wie es jetzt gehandhabt wird, darüber habe ich keine Ahnung.
    Rückschlüsse zu ziehen ist darum auch recht schwierig...kaum einer weiß, was wann wo in einer anderen Provinz geprägt wurde...ein geschultes Auge erkennt lediglich, ob die Münze in Ordnung ist oder nicht. Und diese...Dinger...hier sind es nicht.

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Also kannst du nicht feststellen, wo diese Münzen geprägt wurden, hm?


    Der nachdenkliche Gesichtsausdruck macht deutlich, dass dies wohl eher eine rethorische Frage war.


    Der Form halber müssen wir natürlich die Prägerei durchsuchen. Aber da wir deinen Worten nach nichts finden werden, wird das wohl kein Problem darstellen.
    Die Münzen scheinen zahlreich aufzutauchen. Von vier Münzen ist etwa eine falsch.


    Gemächlich steht die junge Frau auf und rückt den Scimitar zurecht. Dann schiebt sie den Stuhl wieder an den Tisch und nickt Garnbold freundlich zu. Er scheint sie überzeugt zu haben, dass er nichts damit zu tun hat.


    Ich würde Euch bitten mich zum Wachhaus zu begleiten, damit ich sicher gehen kann, dass hier alles unberührt bleibt bis zur Untersuchung. Ich gehe davon aus, dass Ihr mit den Wachen zurück kehren könnt um persönlich Acht zu geben, dass alles seine Richtigkeit hat bei der Durchsuchung.

  • Ganz genau...das kann ich nicht feststellen. Ich kann euch nur sagen, dass derjenige, der diesen Mist hergestellt hat, keinen Wert darauf gelegt hat, sein Tun zu verschleiern.


    Ein Falschmünzer, der etwas auf sich hält, würde dem Silber andere, billige Metalle beimischen, damit die Münze in Dicke und Gewicht möglichst nah an eine echte heranreicht...aber solch ein Ding, das ist ist entweder gewollt oder Dummheit, wie sie eigentlich nicht sein kann.


    Warum wollt ihr mich mitnehmen? Ich habe nichts getan...Untersucht, was ihr untersuchen wollt...oder ruft Leute herbei, die das tun...warum soll ich mich hier behandeln lassen wie...


    Als Garnbold sieht, wie Ashaba ihre Waffe zurechtrückt, schluckt er deutlich hörbar und scheint seine Meinung schlagartig geändert zu haben


    ...aber natürlich kann ich euch auch begleiten, wenn ihr darauf besteht.

  • Irritiert schaut Ashaba auf, als sie die plötzliche Meinungsänderung Garnbolds vernimmt und sieht seinen Blick auf ihrem Scimitar. Schnell nimmt sie die Hand von dem Knauf und hängt den Daumen in den Gürtel.


    Nur eine Formsache, wenn Ihr versteht. Ihr könntet ja etwaige Beweise verschwinden lassen während ich zur Wachstube laufe. Ihr könnt dann sofort danach wieder mit zurück zu Eurem Haus. Man will Euch keinesfalls fest halten.


    Fast freundlich lächelt sie ihn an. Sie öffnet die Tür und schließt sie nach Garnbold wieder.


    Ohne Hast schlendert sie mit dem Münzpräger Richtung Wachstube über den Dorfplatz.



    -------------------> Weiter Auf dem Dorfplatz