Die Hafenstadt Glessar

  • Ein Schiff läuft in den Hafen ein, es trägt eine rot-weiße Flagge am Mast, die als sein Herkunftsland Kaotien ausmacht, neben dieser Flagge weht eine weitere, die tiefrot ist und einen silbernen Adler trägt. Die Karacke manövriert elegant in den Hafen und die Matrosen beginnen, das Schiff zu vertäuen.

  • Dunja hat das Einlaufen des fremden Schiffes von der >Dorntal< aus beobachtet und als ihr Blick auf die kaotische Flagge fällt, befürchtet sie für einen Augenblick, dass Baron Touk bereits in Kenntniss von Marie Babettes Verschwinden, alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um sein Mündel wieder in Sicherheit zu bringen. Sie schlendert zur anderen Seite des Decks hinüber und schaut den Matrosen beim Festmachen zu...

  • Mit interessiertem Blick mustert Dunja die Herrschaften an Deck der >Nebelfalke< und versucht sich zu erinnern, ob sie eins der Gesichter auf dem Maiball oder in Dalag Nor bereits einmal gesehen haben könnte. Für einen Moment fragt sie sich, ob es besser wäre unauffällig zu verschwinden oder zu bleiben und abzuwarten. Doch ist sie sich sicher, dass die Fähigkeiten des Barons, reichten sie aus um Marie hier aufzuspüren, ihr auch an jeden beliebigen anderen Ort würden folgen können. Also bleibt sie an der Reling stehen, ihre Aufmerksamkeit weiterhin auf die >Nebelfalke< gerichtet...

  • Bekannt ist ihr indes keines der Gesichter. Als sie die Herrschaften genauer mustert, lässt es den Schluß nahe, dass es sich hierbei um einen Ritter nebst Begleitung handelt - eine Dame in eleganten Kleidern ist ebenfalls an Deck neben dem Ritter zu sehen. Dieser trägt einen tiefroten Wappenrock mit einem silberenen Adler auf der Brust.

  • Bei näherer Betrachtung der Dame neben dem Ritter muß Dunja unwillkürlich lächeln, während die Erinnerung an ihren Aufenthalt in Kaotien wieder lebhaft vor ihrem inneren Auge erscheint. All die herrlichen Kleider und die verschwenderische Pracht auf Herrn Sebastiénes Landsitz. Wie verloren hatte sie sich zu Beginn dort gefühlt und wie fehl am Platz... ein kleiner grauer Spatz unter bunten, schillernden Paradiesvögeln. Bis sie Marie Babette näher kennengelernt und mit dieser so viel Spaß gehabt hatte. Immer noch liegt ein fröhliches Lächeln auf ihren Zügen, während die Mannschaft der Karacke diese endgültig festgemacht hat...

  • Neugierig geworden beschließt Dunja noch einen Moment zu warten und dann zur >Nebelfalke< hinüber zu gehen, um herauszufinden, welcher kaotische Ritter den Weg nach Montralur gefunden hat und vor allem warum. Sie wartet noch einen Moment, bis sie sowohl die Dame als auch deren Begleiter weit genug fort glaubt und verläßt dann die >Dorntal<...

  • Entspannt schlendert Dunja zu der Karacke hinüber und bleibt dann stehen, um das Schiff in Ruhe zu betrachten. Schließlich spricht sie einen der Seeleute höflich an,


    "Einen guten Tag wünsche ich! Verzeiht, wenn ich neugierig erscheine, aber die Flagge unter der Ihr segelt, scheint mir die Kaotische zu sein, liege ich da richtig?"


    Ihr Blick wandert nach oben, dann fragt sie weiter,


    "Allerdings gestehe ich, dass mir der Adler auf rotem Grund unbekannt ist, wem gehört dieses Wappen? Einem kaotischen Adligen, nehme ich an?"


    Sie lächelt halb interessiert, halb entschuldigend...

  • Der Matrose sah erst DUnja erstaunt an, da sie ihn angesprochen hatte. Dann meinte er:
    "Da habt Ihr recht. Es handelt sich wirklich um die kaozische Flagge. Der silberne Adler auf rotem Grund ist das Wappen von Herrn Bedevere Noyau du Guet-Clermont, ein Reichsritter aus Kaotien. Wir sind unterwegs nach Trawonien, um eine Gesandtin des Hofes wieder nach Aquilda zu bringen"

  • "Oh, welch hochedlen Passagiere... wie kommt es, dass Ihr so weit ab der Mittellande hier an der Küste Montralurs weilt?"


    Dunja ist sichtlich erleichtert, dass weder Ritter noch Dame eine Verbindung zu Baron Tuok zu haben scheinen...

  • Diese Antwort läßt Dunja erneut etwas unruhig werden, doch überspielt sie es mit einem freundlichen Lächeln,


    "So habt Dank für Euren Langmut meiner Neugierde gegenüber!"


    Sie verneigt sich leicht vor dem Seemann, scheint einen Augenblick unschlüssig und macht sich dann auf den Weg in die selbe Richtung, in die auch der Ritter und die Dame verschwunden sind...

  • Nach langen Wochen Reisens durch die Wildnis und nur wenigen Malen Rast in kleinen Dörfern & Weilern erreichen die beiden Schwestern endlich die Hafenstadt Glessar. Chiara haben die Strapazen der Reise nur wenig ausgemacht, einzig ihre Sorge um Rachel hat sie gerade auf dem letzten Stück des Weges manche Nacht nicht schlafen lassen. Nun ist sie froh, dass sie die Stadt erreicht haben, wo sie hofft, dass ihre Schwester sich ausgiebigst ausruhen und wieder erholen kann.

  • Schwer auf ihren Stab gestütz folgt Rachel ihrer Schwester. Diese Stadt versprach ein Gasthaus und zivilisierte Leute. Ihre grimmige Miene hellte sich etwas auf. Dann sah sie kurz ihre Schwester an und ging weiter ihres Weges auf der suche nach einem Gasthaus oder ähnlichem.

  • Vor einer Taverne, oder war es ein Gasthaus, bleibt die Kriegerin stehen, mustert die Fassade eingehend und seufzt dann leise, bevor sie die Tür in die Schankstube öffnet und für ihre Schwester auf hält. Beide treten ein, in der Hoffnung dort eine Weile ausruhen zu können.


    weiter im "Wilden Seebären"

  • So ganz schlüssig darüber, wie sie mit den beiden am besten in ein Gespräch kommt, ist sich Dunja noch nicht. Also beschließt sie, sie noch eine Weile zu beobachten...

  • Vor allem die Dame scheint an dem Obst interessiert zu sein, schließlich wählt sie einige Stücke, die der Händler wohl aufs Schiff bringen soll. Der Ritter bezahlt diesen und die beiden Herrschaften wenden sich zum Gehen ab, weiter in Richtung Stadt.