Auf hoher See

  • Die erste Nacht, die die Reisenden auf dem Silberdrachen verbringen ist sternenklar. Die Ruderwache hält pflichtbewußt den Kurs und sich selber mit regelmäßigen Kontrollgängen wach.
    In der Kabine der Schwestern brennt kein Licht mehr. Ruhige Atemzüge sind zu hören und immer wieder das Knarren des Schiffsrumpfes.
    Eine gebeugte Gestalt in roter Robe in einem steinernen Kerker. Wasser tropft von den Wänden...
    Elend sieht er aus, irgendwie unvollständig, obwohl er körperlich nicht verletzt scheint. Er hebt ein müdes Gesicht... Malglins Züge!
    "Sklave meines Meisters..." Eine blonde Frau mit spitzen Ohren und einem wunderschönen, bösartigen Gesicht... Lachen...
    Der Raum bösartig, die Luft wiederwärtig, das Wasser verdorben, der Klang ihrer Stimme!
    Panik kommt auf, Angst um den Geliebten, Angst um mich selber...!
    Irgendwo außer Sicht eine Gestalt, schwarz und rot, die all das genießt...

    Keuchend fährt Kassandra hoch. Die Finsternis ist erfüllt vom Knarren der Balken und Liris Atemzügen.

  • Licht...
    "Bardenzauber, Lichterzauber..." Hier versagt ihre Stimme.
    Panik kommt wieder hoch. Es ist zu dunkel und wenn sie nicht sofort etwas tut wird es noch viel länger dunkel bleiben und das ist unerträglich.
    Kassandra befreit sich mit heftigen Tritten von den Schlaffellen und stolpert zur Tür. Dann den Gang hinauf und an Deck.
    Oben geht sie zur Reeling und atmet die klare Seeluft. Besser.
    "Verfluchte Alpträume... fehlt nur noch der mit den Monstern und den Messern...", versucht sie das Erlebte herunterzuspielen.

  • Es ist irgendwann am Tag, irgendwo auf den Weiten der zum glück nicht allzu rauhen See...


    Jyla hat sich nach unten in einen Lagerraum verkrochen und versucht ihre Übelkeit zu verdrängen. Gedankenverloren streichelt sie Skodas samtweiche Nase. Sie war glücklich gewesen, als Argentum ihr erlaubt hatte, den Schimmel nachts unauffällig an Bord zu bringen.
    Sie sieht ihren Hengst liebevoll an:


    "Dir gefällt die ganze Seereiserei auch nicht, was? Aber ich bin so froh, dass du dabei bist. Dich kann man so gut gebrauchen, wenn es mal schnell gehen soll... und trittsicher wie eine Gämse bist du auch... "


    Skoda schnaubt und schüttelt ärgerlich den Kopf, als er eine rollende Schiffsbewegung ausgleichen muss.
    Jyla kichert leise:


    "Nur seetauglich bist du nicht... armes Pferd!"


    Dann überspült sie wieder eine Welle der Übelkeit und sie kauert sich neben Skodas Trog zusammen....


    'Irgendwann sind wir ja hoffentlich da...'


    denkt sie und schläft ein....

  • Wieder lief ein Schiff aus dem dem amonlondischen Hafen aus, welches nun Kurs auf Engonien nahm.


    Kryll richtete ihr Bett. Wie lange war es her, dass sie auf einem Schiff nicht in einer HÄngematte nächstigen musste? Lange......


    Die Crew hatte die Segel gesetzt und nun kehrte langsam eine gewisse Ruhe ein.

  • Meanor steht in der Kombüse und flucht laut.
    Es ist immer wieder das selbe mit diesen Schiffen.
    Bei dem ganzen geschwanke kann doch kein anständiger Elf kochen.


    Mismutig wirft er das Fleich in die Pfanne und beginnt es anzubraten.
    Als bald kommt ein angenehmer Geruch aus der Kombüse.


    Schon länger hat er nicht mehr für so viele Leute kochen können.
    Er schmunzelt leicht bei dem Gedanken, wie es damals war, als er doch zum ersten mal Sunset getroffen hat und plötzlich 12 Leute um seinen Kochtopf standen die alle etwas abwollten und er nur Für Ophelia und sich angefangen hatte zu kochen


    Er wurde durch ein erneutes schwanken aus seinen erinnerungen gerissen.
    Wieder fluchte er laut als er mit einer schnellen reaktion gerade noch den Topf fassen konnte, so dass der Inhalt sich nicht auf dem Boden verteilt

  • Kryll steckte den Kopf durch die Kajütentür auf den Gang. Mitelwerile trug sie weder Rüstung noch Rock, nur ein langes, tiefschwarzes Gewand, welches ihr bis zu den Knöcheln reichte.
    Auch das leise klimpern welches sie begleitete, wenn sie sich bewegte, war verstummt. Fein säuberlich lag das Kettenhemd unter dem Bett, genauso wie ihre Waffen und ihre wenige habe, die sie mitgenommen hatte.


    Kurze zeit später, sie hatte sich den Turban wieder neu gewickelt tauchte sie in der Kombüsentur auf und lehnte sich mit verschränkten Armen an den Rahmen.

  • Meanor sah einen Schatten aus den Augenwinkeln. Er drehte sich in Richtung der Tür.
    Ach du bist es.
    Das Essen ist gleich so weit. Du kannst den anderen schon einmal bescheid geben.


    Dann wante er sich wieder dem Essen zu. Diesmal ohne zu fluchen.

  • Oh nun, Beruf würde ich es nicht nennen. Aber vielleicht Berufung.
    Er lächelte leicht ohne von den Töpfen aufzusehen.

    Vielleicht werd ich mich ja bald zur Ruhe setzen und mich nur noch der Ausbildung und dem Kochen widmen. Wer weiß.
    Aber so wie ich mich kenne werde ich es nicht schaffen und weiterhin ab und an eingreifen in die Belange der Umgebung.
    Schließlich ist es selten, dass man fähige Leute um sich hat, sobald es zu Problemen kommt.

    Er seufzte leicht und würzte das Essen noch einmal nach.

  • Hmm, gute Frage.
    Er schaut über die Töpfe und rechnet kurz nach.

    Also laut meiner Erfahrung dürften schon einige von satt werden.
    Zur Not kann ich ja noch etwas mehr kochen.


    Es soll ja nach gerüchten leute geben, die auf See nichts Essen wollen.
    Der Elf grinste hähmisch bei dieser Bemerkung und schüttete noch etwas mehr von einem gelben Pulver in das Essen.
    Ich hoffe du magst scharf.

  • "Wenn es zum Essen passt ja."


    Sie verließ den Platz an der Tür und humpelte zum nächsten Schrank um dann den Tisch zu decken.


    "Einige sind wie viele?"
    Sie deckte erstmal für drei, Kassandra, sich und Meanor.

  • Meanor blickte kurz zum Tisch.
    Es sollte für so viele reichen. Er musste grinsen. Und ich dachte sie weiß wie viele an Board sind aber sie verhält sich eh etwas merkwürdig.


    Kannst du Kassandra holen?
    Ich werd so lang dafür sorgen, dass das Essen nicht anbrennt.