Die Gesinnung

  • Hallo Leute,


    Ich habe leider immer noch ein wenig Probleme, die Gesinnung meines Charakters zu bestimmen. Und ich kenne einige Leute, welche die Gesinnungs-Sache für absolut blöd halten.


    Dennoch habe ich jetzt mal nach einer ordentlichen Erklärung gesucht, damit ich endlich mal kapiere, was wofür steht.


    Das hier habe ich gefunden. Die Erklärung stammt aus dem D&D.



    Neben seiner Rasse und der Klasse ist die Gesinnung ein weiterer wichtiger Bestandteil eines Charakters. Diese bestimmt das Verhalten der Figur während vieler Situationen. Unterteilt wird die Gesinnung in gut, neutral und böse.
    Gute Spieler helfen wo es geht, sind wohltätig und freundlich. Verständlicherweise kommen die absoluten Gesinnungen nicht miteinander aus. Böse Charaktere sind nur auf ihr alleiniges Wohl bestimmt und haben Freude daran, andere zu quälen und zu töten, wenn sie ihnen im Weg stehen.
    Neben diesem Teil der Gesinnung gibt es noch einen weiteren Aspekt. So unterscheidet man außerdem noch rechtschaffende, neutrale und chaotische Lebewesen.
    Rechtschaffend sind diejenigen, welche ihr Wort stets halten, auch wenn sie böse sind. Einmal ein Versprechen abgegeben, wird es nur in größten Ausnahmen gebrochen. Chaotische Kreaturen können sich hingegen keinem Machtsystem unterordnen und sind ihr eigener Herr. Sie können von der einen Sekunde auf die andere ihre Meinung radikal ändern, wenn es ihren Zielen entspricht.
    Der Neutrale ist ein recht unentschlossener Gefährte, denn er steht für das Gleichgewicht und die Anpassung. Wenn es die Umstände erfordern, wird er sich jeder Situation bestmöglich fügen.



    Jetzt würde mich nur noch interessieren, ob die Anwesenden diese obige Erklärung als richtig empfinden, oder es ganz anderes erklären.


    Ich bin für Ergänzungen, Änderungen oder Diskussionen offen.


    Bisher spiele ich ja: Neutral, Gut
    Aber nach obiger Def. wäre ich: Rechtschaffend, Gut


    Natürlich ist mir bewußt, das es im Dsys 2nd keine Gesinnung gibt und nach dem DNZ das ganze nur als Licht, Neutral oder Dunkel gibt.

  • Zitat

    Original von Thomas von Sturm
    Also ich persönlich finde, dass man als Paladin eigentlich rechtschaffend gut sein sollte.


    Die Erklärung von D&D ist eine der Besten. Kann ich nichts gegen sagen.


    Wer sagt, das ich ein Paladin bin?! :D

  • Die Erklärung ist auf jeden Fall brauchbar.


    Ich persönlich brauche die Gesinnung im Spiel gar nicht. Sie kann aus meiner Sicht nur ein Anhaltspunkt für mein Charakterkonzept sein, nachdem ich meinen Charakter ausgestalte. Da kann mir eine Gesinnung hilfreich sein, wenn mir nicht genau klar ist, was ich mit dem Charakter des Guten/Bösen vebinde.


    Doch finde ich es im Spiel eigentlich unnögtig eine Gesinnung abzufragen. Das geht dann sowieso ins OT und ehrlich gesagt, was hat der Fragende von der Antwort? Nicht viel, außer wenn er vermutet, dass ein guter Charakter eigentlich böse ist und sich verstellt. Doch warum soll man diese Geheimnisse nicht im Spiel belassen und auf andere Weise herausbekommen, was nun Sache ist? Zauber, die die Gesinnung aufdecken halte ich für Spielvermeidung und daher für überflüssig.


    Abgesehen davon wissen doch viele Spieler gar nicht, was sich genau hinter einer Gesinnung verbirgt bzw. wie man sie konsequent umsetzt. Dann würde ich das Thema Gesinnung lieber ganz ausblenden. Weiß doch eh jeder, dass der Paladin gut und der Ork böse ist. Jedenfalls, wenn man vom Stereotyp ausgeht.


    Ach ja, ich wäre dann absolut neutral (Neutral-neutral).

  • Die D&D Gesinnungen sind schon gut durchdacht, damit lassen sich die meisten Aspekte abdecken. Allerdings finde ich das die Handlungsweise eines Chars die Gesinnung bestimmen sollte und nicht die Gesinnung die Handlungsweise. Gesinnungen können sich auch ändern durch bestimmte Erfahrungen, welcher Bösewicht hat nicht eine tragische Geschichte, durch die er erst böse geworden ist? Gesinnung ist in vielen Fällen auch eine Frage des Standpunktes. Der Inquisitor wird sich selbst als rechtschaffend Gut ansehen und die unschuldig verbrannte Kräuterfrau als chaotisch Böse abstempeln, die Kräuterfrau dagegen sieht sich als chaotisch Gut und empfindet den Inquisitor als rechtschaffend Böse.


    Ich schätze mich situationsabhängig zwischen chaotisch und rechtschaffend Neutral ein.

  • Wobei die Gesinnung und das verhalten doch unterschiedlich sein können.
    Wenn man mit den Lichties abhängt wird man sein verhalten eher in richtung "gut" aufwerten wenn man das noch nicht ist und wenn man mit dunklen Leuten rumhängt wird man auch etwas dunkler sich geben.


    Ich mein man ist ja nicht blödund wird vor den Augen der Paladine sein wahres ich offenbahren.


    Also von daher find ich das alles zu kompliziert um es mit einem aspekt abzudecken. Das einzige, das man wirklich nach der Gesinnung spielen sollte ist rechtschaffen gut und chaotisch böse.
    Da sind die extreme eifach so deutlich.



    Aber ist jedem selber überlassen

  • Zitat

    Original von Thomas von Sturm
    Also ich persönlich finde, dass man als Paladin eigentlich rechtschaffend gut sein sollte.


    Die Erklärung von D&D ist eine der Besten. Kann ich nichts gegen sagen.


    Quark meiner Meinung nach!
    Ein Paladin ist ein Streiter seines Gottes.... wo bitte steht daß der Gott gute Gesinnung haben muß... und was heißt überhaupt gut?


    Ich kenne genug "gute", die so "gut" sind, daß sie schon wieder böse sind....

    Besitz stirbt, Sippen sterben.
    Du selbst stirbst wie sie.
    Eins weis ich das ewig lebt,
    des Toten Tatenruhm

  • Also...um mich zu outen...ich habe das mit der Gesinnung noch nie so ganz kapiert (weil ich nie D&D gespielt habe), sondern habe Emerald stets im Rahmen seines Konzeptes gespielt. Wie man das nun titulieren will...pffft....eigentlich egal, oder?

  • 1. Danke für eure Meinungen. Die sind sehr interessant. Wenn noch welche kommen sollten freue ich mich auch darüber.


    2. Habe in einem anderen Forum einen guten Link bekommen, wo man das ganze nach D&D gut erklärt bekommt.


    http://www.rivin.de/contenido-…ont_content.php?idcat=227


    3. Meistens braucht man die Gesinnung ja auch nicht, doch es gibt gewisse Sachen, die auf dem letzten Con auf dem ich war, passiert sind, weshalb ich die Informationen brauche.

  • Gut und Böse ist relativ...


    Da geb ich Sardos mal recht! :-)


    Ich sag dazu nur Chaos-Spacemariens! *grins*


    Aber:


    Wie definiert man einen egoistischen Drecksack der alles nur zu seinem Nutzen tut?
    So lange er den Guten dabei hilft wäre er dann gut... Und wenn er den Bösen hilft, dann ist er böse... Aber eigentlich ist er weder noch, er tut alles nur für sich... Also wirklich neutral wäre das dann auch nicht...


    Die definition der Gesinnung ist also eigentlich kaum in einem Wort zu beschreiben.


    Viel eher sollte der Char einen kleinen Geschichtlichen Hintergrund in seinem Bogen haben der in etwa erahnen läßt was die Beweggründe des Chars sind und das würde seine Gesinnung definieren, oder?

  • Hmja, aber braucht man dazu solch seltsame Konstrukte?


    Also wenn man mich fragt, dann würde für mich bestenfalls ein Kontinuum von böse - über neutral - uneingeschränkt gut Sinn machen (auf dem man sich irgendwo einordnet...vermutlich immer irgendwo dazwischen)


    ...denn eine Gesinnung "rechtschaffen böse" verursacht bei mir etwas Stirnrunzeln.

  • Die Gesinnungs-Konstruktion aus den Attributen "chaotisch-neutral-rechtschaffen" und "gut-neutral-böse" stammen ja eigentlich aus D&D.


    Ich finde die Definitionen aus den erschienenen D&D-Regelbüchern auch noch am treffendsten auf den zweck des Rollenspiels zugeschnitten.


    Aber machen wir uns doch nichts vor: Sie waren dazu gedacht, um ein bestimmtes Spielverhalrtten für gewisse Charakterfiguren festzulegen.


    Aber ob das auch umgekehrt funktioniert, na ich weiss nicht.


    Allerdings leistet dieses System im Vorfeld einer Con schon mal gute Dienste, um einen Charakter ungefähr einzuordnen, ohne sich den kompletten Background durchzulesen.

  • IMHO ist dieses Gesinnungssystem fürn Arsch. Überlegt euch ne Motivation und ne Ethik für euren Charakter. Und dann handelt danach bzw. bereut einen Bruch dieser Motivation. Der Mensch an sich ist viel vielschichtiger als eine solche Definition überhaupt darstellen kann! Deswegen überdenkt einfach mal eure normalen Handlungen und deren Ursachen. Wenn ihr jetzt diese Ursachen ändert, was kommt dan heraus? DAS ist Live-Rollenspiel.

  • Ich find das auch eher verwirrend mit der Gesinnung, aber niemand würde danach fragen hätte nicht so ein Schlaumeier den Spruch:"Gesinnung erkennen" kreiert. Was ich damit sagen will, solange es keiner direkt hinterfragt kommt man ja auch nicht in Erklärungsnöte. Sicherlich wird jeder eine Grundausrichtung haben (Schwarz, weiß oder grau) an die er sich auch möglichst hällt, aber gerade der Rest (chaotisch, neutral, rechtschaffend) ist IMO oftmals situationsabhängig.

  • Du musst einfach sagen du hast einen Ausgangspunkt.
    Nennen wir diese einfach mal gut, neutral und böse.


    Das ist mehr oder weniger das Grundkonstrukt das die Basis ausmacht.



    Man darf alles nicht so eng sehen wie dies im D&D gemacht wird.
    Nur weil man ab und an mal wirklich in andere Gesinnungen abrutscht, so ist man doch nicht automatisch in der Gesinnung gewechselt.



    Nehmen wir mal einen der neutralen Charaktere die hauptsächlicn an sich denken.
    Da kommt einer mit einem Fluch und er hilft diesem ohne bezahlung, was in erster Linie wirder zu gut gehören würde. Wenn man aber weiter denkt hat er ihm nur geholfen, weil dieser Fluch im Weg ist, das Ziel des Charakters zu erreichen.
    Somit war die Entfernung des Fluches nach außen eine gute Handlung für den Charakter selber aber eine egoistische Handlung um das zu erreichenw as er will.



    Was ich hiermit sagen will ist, die Übergänge sind fließend und alles ist vie komplizierter als es den ersten Anschein nach ist.


    Wenn also jemand Gesinnung spüren und so was macht sag ihm genau wie du dich momentan fühlst und nicht den Ausgangspunkt deiner Gesinnung.
    Ich sag auch der Spruch is Pappnasig und würde dem mit wirren Farbangaben antworten.



    Wie heißt es so schön? Wenn man Punkte vermeiden kann oder starre Regeln dann vermeidet sie :)

  • Zusammenfassend kann man also sagen, das der Überwiegende Teil eurer Meinungen eher Ablehnend zu dieser Gesinnugsgeschichte steht.


    Das ist okay für mich.


    Ich persönlich finde diese Einstufungen nicht schlecht. Verstehe aber eure Argumente und stimme diesen in Teilen auch zu.


    Meanor : Solche Versteifungen der Regeln zu vermeiden, wo es geht. Darin stimme ich mit dir überein.


    Dennoch halte ich diese grobe Einschätzung eines Charakters für sinnvoll. Im DNZ wird das ja "nur" in Licht, Neutral und Finster gestaffelt und soll ja auch lediglich eine Tendenz des Charakters wiederspiegeln.
    Also, wie steht er zu gewissen Situationen. Als Beispiel: Jemand braucht Hilfe. Dann würde ein Charakter mit Tendenz zur Lichten Seite auch eher Hilfe geben, als ein Char mit Tendenz zur Finsteren Seite. Ein Neutraler würde es sich noch überlegen.


    Ich sehe das ganze jetzt auch nicht als "Pflicht", wenn ich das einmal festgelegt habe, mich daran zu halten. Für mich ist eher der umgedrehte Weg wichtig. Ich lege meinen Charakter fest und was er für eine Motivation hat und danach sage ich dann, es ist die Gesinnung XY. Das heißt aber auch, das diese sich mit der Zeit ändern kann.


    Fazit für mich: Das soll nur der SL ermöglichen, den Charakter grob einzuschätzen und für gewisse Situationen eine Entscheidung treffen zu können.

  • Zitat

    Original von Thalion
    Fazit für mich: Das soll nur der SL ermöglichen, den Charakter grob einzuschätzen und für gewisse Situationen eine Entscheidung treffen zu können.


    Dieses Fazit kann ich auch für mich gut annehmen, vor allem, weil es im Spiel keine Störung vornimmt.

  • Ich denk auch, dass eine Angabe der Gesinnung für die SL als Tendenz für den Charakter sinvoll ist.
    Aber die Handlungsweise eines Individiums ist zu komplex um es mit einem einzigen Wort abzudecken.


    Gesinnung spüren stimme ich aber zu ist einfach nicht möglich die Haupttendenz zu spüren, sondern nur die derzeitige Stimmung.


    Die meißten Menschen würde ich eh als neutral einstufen. Licht bzw. Dunkel gehört ja schon im Grunde zu den Extremen.
    Jeder ist Schwankungen unterworfen.

  • Meanor : Ich denke deine Aussage trifft eher auf reale Charaktere als auf
    Larpcharaktere zu. Die haben doch eher ein Charakterkonzept, und das sollte
    eigentlich nicht so komplex sein. Wie will man sonst die eigene Rolle noch
    konsequent darstellen, wenn man keine Orientierung mehr hat?
    Das kling für mich eher danach, sich selbst (bzw Teile davon) zu spielen, nicht
    eine Rolle...


    Ich halte ein "Gesinnung" für eine sehr sinnvolle Handlungsorientierung, wonach soll man den sonst entscheiden, wie sich der Charakter verhält?