[Burg Drachenstein]

  • "Dann seid willkommen, Merenwen Sinarion."


    Die beiden Wachen weichen zur Seite und geben einen Posten auf der Mauer einem Zeichen.
    Das schwere Gitter hebt sich und gibt den Eingang zur Vorburg frei, damit Merenwen und die Gardehunde passieren können.


    Die Burg erweiterte nach gut 20 Meter auf einer ansteigenden Rampe zu einem größeren Platz.


    Rechts erweitert sich die Vorburg mit Stallgebäuden, Brunnen und einigen Lagerhäusern.
    Links führt eine weitere Rampe in einen tiefergelegenden Burgteil, wo etliche Zelte stehen.
    Die Rampe zur Hauptburg und die Rampe zum Zeltlager sind durch einen Bergrücken getrennt, wo ebenfalls etliche Zelte stehen.


    Überall stehen Bewaffnete, man hört Hammerlärm und gut 30 Bewaffnete machen unter der Aufsicht eines Offiziers Kampfübungen mit dem Schwert.


    Auf die Bergspitze voran thront in einer dreistufigen Befestungsanlage ein mächtiger Bergfried. Der einzige Zugang zur Hauptburg ist eine schmale Zugbrücke, die über einen Graben führt.

  • Meren bedankte sich mit eienm höflichen Nicken bei der Wache und führte ihr Pferd hinein in die Vorburg.
    Sie war sichtlich beeindruckt von der Weite der Burg. Sie hatte sie sich nach Bruder Bernhardts Erzählungen... kleiner vorgestellt.
    Ein wenig eingeschüchtert ließ sie ihren Blick schweifen auf der Suche nach jemandem, der ihr nun schon wieder weiter helfen musste.

  • Die Gardehunde steigen von ihren Pferden ab. Sie binden ihre Pferde auf dem Vorplatz an. Dann versorgen sie mit Wasser aus der nahen Tränke, kontrollieren die Hufe und reiben ihre Pferde ab.


    Ihr Auftrag ist erfüllt, sie haben das Paket sicher zur Burg geliefert.


    Ein Veteran, der in der Nähe seine Waffen poliert, schaut zu ihr auf und erhebt sich schließlich. Er trägt ein eingeöltes Kettenhemd und trägt einen amonlondischen Wappenrock.


    "Darf ich fragen, ob ich euch helfen kann, Mylady?"

  • Meren besah sich den Mann, der sie grade angesprochen hatte, bevor sie ihm antwortete.
    "Sicher dürft Ihr. Ich bin hier um den Burgtvogt aufzusuchen, doch teilte man mir im Lager der Gardehunde mit, dass er nicht zugegen ist. Ich hatte die Hoffnung, hier ein Quartier zu finden, bis ich mit ihm sprechen kann..." Ein wenig verlegen trat sie von einem Bein aus andere.

  • "Hm, Bruder Bernhardt wollt ihr sprechen? Da befürchtete ich, dass ihr einen verkehrten Zeitpunkt gewählt habt. Er ist vor Tagen mit einer Gruppe Soldaten auf Kriegzug ausgeritten."
    Er nickt und muss husten. Er wendet sich von ihr ab und spuckt braunen Aussatz auf den Boden.
    "Verzeiht, ein altes Leiden. Sie sind nach Osten, als Späher Botschaft brachten, das Nymbra Truppen gesichtet waren.
    Wenn ihr eine Botschaft für den Burgvogt habt, dann solltet ihr euch an Hauptmann Werger wenden. Der hat in Abwesenheit von Bruder Bernhard das Kommando hier.

  • "Schwierig zu sagen. Wenn er erst einmal Blut geleckt hat, kann er tagelang hinter den Nymbra her sein.
    Wie ihr sicher wisst, rechnen wir jeden Tag mit den Kriegshandlungen. Und bei Gott, es wäre mir recht, das Rumsitzen und Exerzieren ödet mich an. Ich bin hier, um Schlachten zu schlagen und nicht auf einer Burg zu verfaulen, das tue ich sowieso schon seit längeren."

    Er hustet wieder und spuckt.
    "Nun denn, wenn ihr die Botschaft seid. Bindet euer Pferd an und geht über die Zugbrücke in die Hauptburg.
    Lasst euch zu Hauptmann Werger bringen. Er wird schon wissen, was er mit euch anzustellen hat."

  • "hm..." Meren machte ein nachdenkliches Gesicht.
    "Seid Euch gewiss, ich weiß wie nah der Krieg ist... Habt Dank für Eure Hilfe, guter Mann. " Sie nahm Elohir beim Zügel und tat, wie ihr geheißen. Doch bevor sie endgültig aus seinem Blickfeld verschwand wandte sie sich nocheinmal zu ihm.
    "Seid vorsichtig, was ihr Euch herbeiwünscht... es könnte sich erfüllen..."

  • Der Soldat lacht.
    "Wird auch Zeit, dass Gevatter Tod endlich seine Ernte heimholt. Zu lange warte ich schon. Innerlich zu verfaulen macht auch keinen Spaß. Aber ich habe vor, noch ein wenig auf seine Schippe zu balancieren und noch einige Köpfe abzuschlagen, die mich begleiten."


    Merenwen geht über die Zugbrücke in die Hauptburg. Unter der Zugbrücke befindet sich ein 6 m tiefer Graben mit angespitzten Pfählen. Der Graben ist etwa 4 m breit und trennt Hauptburg und Vorburg. Der Eingang zur Hauptburg besitzt ebenfalls ein Gitter und die schmale Zugbrücke von knapp 4x 2,50 weißt daraufhin, dass jeder Meter zur Hauptburg mit hohem Blutzoll erkämpft werden muss.


    Oberhalb des geöffneten Gattertors befinden sich einige Scharten, die verschiedene unheilvolle Interpretationen zulassen.


    Die erste Befestigung der Hauptburg zwischen der ersten und zweiten Zinnenmauer mit Wehrgang wird durch kleinere ausgelagerte Türme unterbrochen, wo Balistageschütze postiert sind.
    Zwischen der Mauer, die etwa 3 Meter hoch sind, existieren immer wieder Schießscharten, um mögliche Gegner zwischen erster und zweiter Festungsmauer zu bekämpfen.


    Die zweite Burgmauer ist etwa einen Meter höher und kann durch eine 2 Meter Treppe erstiegen werden.
    Der dritte Verteidigungwall ist ähnlich dem zweiten ebenfalls über eine 2 m breite Treppe ersteigbar und liegt ebenfalls noch mal einem guten Meter höher in den Berg gebaut.
    Sowohl zweite wie auch dritte Mauer besitzt ein Gitter, was man herunterlassen kann.


    Auf jeder Mauer stehen Wachen und vor dem dritten Gittertor steht ein einzelner Soldat, der sie von oben bis unten mustert.
    "Wohin wollt ihr?"

  • "In welcher Angelegenheit?" und so setzt sich der Spiel fort.....


    Nachdem sich Merenwen sich endlich verständlich gemacht hat, teilt man ihr einen Soldaten zu, welche Sie in das Zimmer von Hauptmann Werger führt.


    Ein einfaches schmuckloses Zimmer mit Bett, drei Stühlen, zwei Schränken, einer Truhe und einen Tisch.


    Ihr gegenüber sitzt ein 40er Jähriger Mann, der eine Narbe über das linke Auge hat.


    Er schaut kurz auf, als Merenwen ins Zimmer geführt wird und mustert Sie kurz.


    Nun, junge Lady, was kann ich für euch tun?"

  • Wie oft Meren in den letzten Stunden ihr Anliegen vorgetragen hatte konnte sie schon nicht mehr sagen; doch spulte sie brav auch dieses Mal alles wieder ab, wollte sie doch nicht unhöflich erscheinen.
    "Mein Name ist Merenwen Sinarion; ich bin die Schülerin des Hüters Ciryon zu Montralur und zur Berichterstattung der Geschehnisse rund um die Drachenstein für Montralur hier.
    Ich hatte den Wunsch, den Burgtvogt zu sprechen schon bei den Gardehunden vorgetragen, an denen ich zuerst vorbei kam und auf diesem Wege erfahren, dass Bruder Bernhardt sich im Moment im Gefecht befindet. Wolfram von Wolfenklam hat mir die Möglichkeit eröffnet, Quartier auf der Drachenstein zu beziehen und auf ihn zu warten
    ."
    Erwartungsvoll sah Meren den Mann vor ihr an, von dem sie hoffte endlich nicht mehr weitergeschickt zu werden.

  • "Hm, ja. Ihr habt Papiere bei euch, die eure Worte bestätigen können?" Hauptmann Werger schaut auf und fährt dann fort. "Ich befürchte, wir haben es ein wenig eng hier, seitdem die montralurische Verstärkung eingetroffen ist. Ich kann euch ein kleines Zimmer in einen der Türme zuweisen oder ihr nehmt ein Zelt in der Vorburg.

  • Meren reichte dem mann ein Papier mit dem Siegel Montralurs mit folgendem Inhalt:


    Das Schreiben:


    Hiermit wird kundgetan das Ciryon Hüter Montralur`s, die Halbelbe Merrenwem Sinarion als seinen Lehrling in seine Obhut genommen hat. Ihr soll in Abwesenheit des Hüter`s Nahrung und Unterkunft gegeben werden, desweiteren sei ihr zu jedweder Stunde der Zugang zu den Räumen des Hüter`s gestattet.
    gez.Ciryon Hüter Montralur's


    "Dieses Papier wird Euch vorerst genügen müssen, da es das einzige ist, was ich Euch bieten kann. Um amtlichen Formalien nachzugehen war nicht genügend Zeit, wir befinden uns im Krieg, wie ihr wisst. Doch wenn der Burgtvogt erst zurück ist, wird er Euch meine Worte ebenfalls bestätigen können." Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
    "Mir ist es gleich... Bringt mich dort unter, wo ich Euch am wenigsten im Wege bin... Doch wenn ich eine Wahl habe, würde ich das Zimmer in den befestigten Mauern des Turms vorziehen. Es ist einfacher zu erreichen für die Falken..."

  • Er schaut kurz auf das Papier und überfliegt es.

    "Schön, schön. Dann werde ich euch das Zimmer im so genannten Hexenturm zuweisen lassen. Das ist sowieso das einzige Zimmer, was noch frei ist. Ihr habt dort eine kleine Truhe, ein Schrank, Tisch und Schreibfeder, Bett, das muss vorerst reichen.


    Ich werde euch meinen Schreiber Jonathan zuweisen, der soll sich um eure Belange kümmern, solange Bruder Bernhard weg ist.


    Wenn ihr Wünsche habt, dann sprecht mit ihm. Zurzeit befindet sich so gut wie kein Verwaltungspersonal auf der Burg. Einen Diener oder eine Magd kann ich leider nicht abstellen.


    Ich vermute, ihr habt Feld- und Kampferfahrung?"

  • Meren lächelte.
    "Das genügt völlig... ich möchte keine unnötige Unruhe in die Burg bringen. Ich bin durchaus in der Lage für mich selbst Sorge zu tragen, wen man mir zeigt wo ich alles finde. Ich danke Euch für Eure Freundlichkeit." Als das Gespräch auf ihre Kampferfahrung kam zeigte sich ein leichtes Rosa um Merens Nase.
    "Nun ja... was heißt Feld- und Kampferfahrung? Ich würde mir nicht anmaßen, einem Eurer Soldaten ebenbürtig zu sein. Ich möchte behaupten, dass ich in der Lage bin mich zu verteidigen, und meinem Gegner den ein- oder anderen Schlag versetzen zu können. Doch habe ich bisher noch in keiner Schlacht gestanden. Ich stehe noch nicht lange in den Diensten Montralurs und etwa zum gleichen Zeitpunkt begann mein Unterricht an der Waffe." Ein wenig verlegen ging ihr Blick auf ihre Stiefel, ehe sie wieder aufsah.
    "Doch möchte ich nicht noch länger Eure Zeit in Anspruch nehmen, ich werde mich zurückziehen."
    Sie stand auf, verbeugte sich leicht und verließ das Zimmer.
    Der Schreiber empfing sie ein wenig hektisch und geleitete sie in das Turmzimmer, welches man für ihren Aufenthalt vorgesehen hatte.
    Meren blickte sich in dem kleinen Raum um. Er war so, wie der Hauptmann es beschrieben hatte, nicht mehr und nicht weniger.
    Seufzend ließ Meren ihr Gepäck auf den Boden gleiten. Sie öffnete das kleine Fenster und sah hinaus über das Land.

  • Merenwem Sinarion sollte noch öfters die Gelegenheit haben aus dem Fenster zu blicken.
    Sie verbrachte nun ganze 2 Wochen schon auf der Feste. Jeden Tag aufs Neue konnte sie dem Drill und den Übungen der Söldner beiwohnen. Jeden Tag aufs Neue den Krieg immer näher rücken sehn. Immer öfter den sicheren Palast Montralurs vermiesen.


    Es war schon sehr spät in der Nacht als die Tore geöffnet wurden und ein kleiner Tross von Berittenen in der Burg Einzug hielt. Zwei dunkele Gestalten stiegen von ihren Pferden ab und gingen Richtung Bergfried.

  • Meren hatte noch lange an ihrem Tisch gesessen, war diverse Karten über die geographische Lage rund um die Feste durchgegangen und hatte dabei an einem der letzen Gläser Wein genippt, das ihr noch aus ihrem gepäck geblieben war.
    Ein kleiner Falke, den sie vor einiger Zeit mit einer Botschaft zu Sünje geschickt hatte saß plötzlich auf dem Sims und sah sie aus schwarzen durchdringenden Augen an. Sie stand auf, trat ans Fenster und strich ihm vorsichtig über den kleinen Kopf, ehe sie ihm den Arm anbot, über den sie vorher einen Handschuh gezogen hatte.
    MitInteresse beobachtete sie die Bewegungen, die unten im Burghof vor sich gingen.
    Fackeln wurden über den Platz getragen und es verbreitete sich eine Unruhe, die für die Späte der stunde sehr ungewöhnlich war.
    Argwöhnisch betrachtete sie die Szene.

  • Die beiden Gestalten machten sich an in den Bergfried zu verschwinden, als sie von einer Gruppe Söldnern abgefangen wurde. Merenwen deuchte es als ob sie die Gestalt des Söldnderhautpmanns erkennen würde. Dieser hielt kurz inne, verbeugte sich leicht und wies die Besucher in die Burg. Nur für einen kurzen Moment glitt der Mantel eines Besuchers zur Seite und die Farben Montralurs entblößten sich im Fackelschein. Die Gruppe verschwand in den Bergfried.

  • Meren zog eine Augenbraue hoch.
    Hatte sie richtig gesehen? Jemand mit den farben Montralurs kam um diese Zeit hier auf der Drachenstein an? Ein Bote vieleicht? Aber warum war er nicht bei den Truppen im Heerlager geblieben?
    Die Neugier siegte über die Zurückhaltung.
    Eilig zog sich Meren die Stiefel an, streifte sich den Mantel über und eilte die Stufen hinunter auf der Suche nach dem Hauptmann oder dem Boten, den sie vom Fenster aus gesehen hatte.