Gasthaus "Zum Singenden Wald" Teil 2

  • "Nun, am liebsten wäre mir, Ihr wäret mir dabei behilflich, sie festzunehmen und damit meine Pflicht zu tun!" Er sah Dunja streng an und blickte dann hoffend zu dem Nordmann.

  • Dunja fängt sich langsam wieder und weist auf das Pergament,


    "Das muß ein schrecklicher Irrtum sein, Herr von Hohenlohe! Ihre kaiserliche Magnifizenz kann doch nicht wirklich glauben...!"


    Sie bricht ab und schaut dann zu Boden, immer noch völlig ungläubig den Kopf schüttelnd. Schließlich blickt sie zu dem Nordländer auf und in ihren Augen liegt eine tiefe Verzweiflung,


    "Ich schwöre, daß es nicht wahr ist!"


    Fast flüstert sie...

  • Der Ritter sah belustigt aus.
    "Ich möchte Euch nun wirklich nicht zu nahe treten - aber zum einen habe ich von seinem Land oder so einer Stadt noch nie gehört - und ich kenne Euch nicht. Zum anderen habe ich hier nicht das recht, jemanden zu verhaften - Ihr genauso wenig... Ich denke, Ihr müsst zu den lokalen Autoritäten gehen..."

  • Er sah für einen Moment verblüfft aus, fing sich jedoch rasch wieder und wandte sich direkt an Dunja. "Euch ist sowohl Stil, als auch Unterschrift der Kaiserin bekannt. Und ich habe gesehen, daß Ihr es wiedererkannt habt!"
    Er schaute sie auffordernd an. "Sagt, dem Sir, daß Oblivion ein Nachbarland Thyngarys ist und daß den Vertretern der Kaiserin Folge zu leisten ist!" Sein Blick wurde hinterhältig. "Ihr wollt doch nicht, daß ich dem Sir von Eurer Zet in Etztamuhl erzähle oder?"

  • "Guter Mann, das hie rist kein Gerichtsverfahren, noch gibt es irgendwelche Gründe, mit Anklagen an die Dame heranzutreten!" rügte ihn der Ritter. Dann wandte er sich an Dunja:
    "Wir sollten nun gehen!"
    Schließlich meinte er zu dem Mann:
    "Ich will Euch nicht an der Erfüllung Eurer Pflicht hindern, daher empfehle ich Euch, zum Herrschaftsbaum zu gehen und die offiziellen Stellen aufzusuchen. Dort könnt Ihr dann alles weitere einleiten!"

  • "Nun, Ihr hindert mich an der Erfüllung meiner Pflicht, Sir!" Sehr bekümmert sah er den Nordmann an. Dann schien er jedoch nachzugeben und er fügte hinzu. "Bitte gebt mir dann das Pergament zurück, Sir! Allerdings möchte ich Euch darauf hinweisen, daß Ihr dieser Frau damit Vorschub leistet und sie die Gelegenheit zur Flucht nutzen könnte!"

  • Auf des Ritters Aufforderung hin flüstert Dunja nur,


    "Ja, bitte!"


    Die Hand, welche sie auf den Arm des Vinländers legt ist eiskalt und zittert leicht...

    Wer nicht stirbt, bevor er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt. (Jacob Böhme)

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  • "Ich mache gar nichts!" antwortete der Ritter nun ungewöhnlich kalt.
    "Maßt Euch nicht an, mein Gerechtigkeitsgefühl anzuweifeln! Wenn Ihr die Dame über eine wohl große Entfernung gefunden habt, dann dürfte wohl auch eine Stunde Vorsprung, wenn sie denn fliehen würde, nicht die Welt sein! Da ich mir aber sicher bin, dass diese ganze Sache nur ein Mißverständnis ist, wird sie wohl nicht flüchten!"
    Und er gab Herrn von Hohenlohe das Dokument zurück.
    "Bitte sehr, Herr Eldrik, ich hoffe wirklich, dass Ihr Eure Aufgabe erfüllen könnt, doch helfen kann ich Euch dabei nicht."
    Und mit Dunja zusammen betrat er den Schankraum...

  • Danara sah Xavie ernst und immer noch etwas blass an, "Verzeiht werther Herr Xavie, doch würde ich mich nun gern zurück ziehen." Sie steht auf nimmt ihren Becher und ihre Karaffe dann sieht sie ihn an, "Diese Gasthaus kann ich euch nur empfehlen, wenn ihr noch ein Zimmer für die Nacht braucht." Dann wendet sie sich ab und geht aus der Schankstube. Dort auf dem Flur rennt sie beinahe den Fremden um, sie sieht den Ritter und Dunja an, nickt ihnen gedanklich abwesend zu, das dort etwas nicht stimmen könnte auf diese Idee kommt sie erst nicht und geht hinauf in ihr Zimmer. Dort angekommen stellt sie die Karaffe und ihren Becher neben ihren Bett ab. Sie dreht sich rum um ans Fenster zugehen da bemerkt sie es. Diese Leichte unordnung als hätte jemand etwas gesucht. Erschrocken sieht sie sich genau um soweit fehlte nicht. Dann viel ihr Blick auf den Schrank, "Oh bitte nicht" sagt sie laut zu sich selber und geht an diesen. Die Türe ist nur angelehnt und ihr Reisebeutel liegt offen und durchwühlt in dem Schrank, mit zitterigen Hände schnappt sie sich den Beutel, sie durchsucht ihn ganz genau nur das Kettchen das ihr Kasus eins schenkte ist fort, fassungslos geht sie erstmal auf die Knie und drückt ihren Butel ganz fest an die Brust. Tränen sammeln sich in ihren Augen.

  • Als der Nordmann ihm das Pergamrnt zurück gab, verstaute er es wieder ordentlich in seiner Tasche. Wortlos sah er den Beiden nach und gab seinem Unmut erst Laut, nachdem er sicher war, daß sie ihn nicht mehr würden hören können. Dann stahl sich ein kaltes Lächeln auf seine Züge. Sie war lange nicht mehr so gut wie früher und wenn dieser Plan auch nicht so funktioniert hatte, wie er eigentlich sollte, so bliebe vielleicht wirklich die Möglichkeit, sich an die hiesige Obrigkeit zu wenden. Er würde dem Nordmann schon beweisen, daß seine kleine Freundin eine Diebin war und am Ende auch, daß der Vorwurf des Betruges der Wahrheit entsprach. Kurz überlegt er, dann dreht er sich zur Treppe um und folgt Danara nach oben, wo er an ihre Tür klopft.

  • Langsam trat er ein, schloss die Tür hinter sich und verneigte sich dann vor Danara. Rasch hatte er die Tränen in ihren Augen erkannt und spricht dann. "Verzeiht, holde Dame, aber ich kam gerade zufällig vorbei und hörte Euch weinen. Da wollte fragen, ob ich Euch vielleicht behilflich sein kann?" Er zückte ein blütenweißes Taschentuch und reichte es ihr.

  • Danara nahm dankbar das Taschentuch und wischte sich ihre Tränen fort, "Ich danke euch sehr, doch denke ich nicht, dass ihr mir helfen könnt. Dies scheint einfach nicht mein Tag zu sein und zu guter letzt, wo ich dachte, es könnte nicht mehr schlimmer kommen, sehe ich, dass man mich bestohlen hat!" Wieder wischt sie die neuen Tränen fort.

  • "Bestohlen?! Oh, je!" Seine Stimme klang zutiefst bekümmert. "Wie schrecklich!" Einen Moment dachte er nach, dann jedoch gab er, scheinbar in Gedanken, bedauernd zu bedenken. "Aber ihr Ritter glaubt mir ja nicht und nun müßt Ihr, holde Dame darunter leiden!" Er seufzte schwer und sah Danara dann traurig an. "Ich sah die kleine Freundin des Nordländers hier herunterkommen... und auch, wenn er wohl so vernarrt in sie scheint, daß er sie in Schutz nimmt, ich weiß, daß sie eine Diebin ist, holde Dame!"

  • Danara sieht verwirrt an, "Freundin des Nordmannes." Auch wenn sie sich das nicht vorstellen konnte versetzte es ihr doch einen kleinen Stich. "Ihr meint Dunja, aber was für einen Grund sollte sie habe mich zubestehlen?" Fragt sie ihn.

  • Er bemerkte Danaras Reaktion und antwortet ihr bestürzt. "Ihr meint, Ihr wußtet nicht, daß Dunja und der Ritter...?" Er errötete und hielt sich dann die Hand vor den Mund. "Verzeiht, holde Dame, es erschien mir so offensichtlich, daß ich dachte..." Er brach ab und wich ihrem Blick aus. "Und Euch ist nie etwas aufgefallen? Keine heimlichen Blicke..." Wieder brach er ab und wechselte dann abrupt das Thema. "Nun, ich glaube nicht, daß sie Zeit hatte das Diebesgut zu verstecken, das heißt, wahrscheinlich dürfte sie es noch bei sich tragen!"

  • Sie lehnte diesen Gedanken ab, das war nicht so, nicht Holt und Dunja. Aber sie war adelig, sagte ihre innere Stimme zu ihr. Sie schüttelte leicht den Kopf, "Das kann ich mir nicht vorstellen, weder das eine noch das andere und das werde ich euch beweisen. Dunja ist eine ehrbare Lady. Komm mit!" Dabei verließ sie ihr Zimmer und ging die Treppe hinunter.