Im Stall des Gasthauses "Zum Singenden Wald"

  • Als er sah, daß sie dabei war ein Pferd zu satteln, trat er ihr gerade in dem Moment in den Weg, als sie mit dem Sattel beladen zur Box gehen wollte. Er musterte sie kurz und fragte dann süffisant. "Ihr wollt uns doch nicht schon so bald verlassen, werte Dame?!" Seine Stimme war kalt und für einen Moment konnte man merken, daß er ihr die Ohrfeige immer noch nach trug.

  • Erschrocken über das plötzliche Auftauchen des Boten, läßt Dunja fast den Sattel fallen, doch geistesgegenwärtig kann sie ihn halten und weicht ein Stück vor dem Mann zurück,


    "Was zur Hölle wollt Ihr von mir?"


    Sie funkelt ihn zornig an...

  • "Was ich will...?!" Er lächelte kalt. "Nicht mehr und nicht weniger als dich!" Er trat einen Schritt auf sie zu. "Ach... und natürlich Genugtuung für den Schlag, den du mir versetzt hast!" Er sah sie böse an und zog langsam seinen Dolch.

  • "Ach ja...?"


    Erstaunlicherweise verspürt Dunja weniger Angst als viel mehr Zorn über das Verhalten des Mannes und so tritt sie noch einen kleinen Schritt zurück und wirft ihm dann mit aller Kraft den Sattel zu, um danach ihren eigenen Dolch zu ziehen...

  • Gekonnt wich er dem Sattel aus und ein Lächeln huscht über seine Züge, als er sieht, daß auch Dunja einen Dolch gezogen hat. "Du möchtest mich unterhalten, wie hübsch...!" Rasch war er auf sie zugetreten und hatte ihr blitzschnell einen Stich in den Arm versetzt, um dann sofort wieder ein Stück zurück zu weichen.

  • Tatsächlich von dem plötzlichen Angriff überrascht, schreit Dunja kurz auf, dann jedoch nimmt ihr Zorn rasch wieder Überhand. Sie erkennt schnell, daß sie dem Mann wenig entgegenzusetzen hat, ist allerdings auch nicht bereit sich kampflos zu ergeben. Mühsam den Stich am Arm ignorierend wartet sie mißtrauisch auf seinen nächsten Zug...

  • Zum Glück ist es Dunja gelungen dem Stich auszuweichen und so geht die Klinge ihres Gegners ins Leere. Immer noch greift sie jedoch selber nicht an, sondern wartet weiter ab...

  • Als der junge Ritter den Schrei vernimmt, runzelt er kurz die Stirn und betritt dann rasch das Stallgebäude. Rasch erfasst er die Situation vor sich und erkennt Dunja und die Gestalt des Boten, welche sich mit gezogenen Dolchen gegenüber stehen. Noch bevor er bei ihnen ist, erhebt er kurz seine Stimme, "Das reicht! Ich glaube nicht, daß es nötig ist sich hier im Stall zu duellieren, Herr von Hohenlohe!" Dann wartet er einen Moment, um beiden die Möglichkeit zu geben ihre Waffen zu senken...

  • Bereits als er die Stimme des Ritters erkannte, verzog er sein Gesicht zu einer unheilvollen Grimasse. Dann, so schnell, daß Herr di Certando es nicht sehen würde, fügte er sich selbst eine nicht unbeträchtliche Wunde zu, um im nächsten Moment einige Schritte zurück zu weichen und sich an den Ritter zu wenden. "Sir... gut daß Ihr kommt! Vielleicht können wir sie zu zweit überwältigen!" Er warf ihm einen hilfesuchenden Blick zu.

  • Kurz nach dem jungen Ritter öffnet sich erneut die Türe zum Innernen des Stalles. Der Geweihte steht mit seinem Langschwert in der Hand in der Türe und beobachtet das Geschehen.


    "Bei den Zwölfen, ich hatte euch gewarnt, Herr von Hohenlohe. Ich sah euch als einen Mann an, der auf der Seite des Gesetzes steht, doch was muss ich hier sehen? Ihr übt Selbstjustiz aus! Und das kann ich im Namen der Götter nicht zulassen."


    Er macht einen weiteren Schritt auf die Kontrahenten zu.


    "Legt beide eure Waffen nieder, niemand soll mehr hier verletzt werden, denn dieses unnötige Blutvergießen muss aufhören!"


    Wulf von Sturmfels geht mit seinem Schwert in der Hand genau zwischen die beiden Kontrahenten, sein Blick schweift kurz über die Verletzung am Arm der Frau. Dann geht sein Blick, welcher eisig geworden ist zurück zu den Boten.


    "Ihr werdet euch erklären müssen gegenüber der hiesigen Gerichtsbarkeit. Seit ihr ein Kopfgeldjäger, der sich nicht um die Gesetze anderer Länder kümmert, solange er seinen Auftrag erfüllt? Langsam, aber sicher öffent mir der Herr Praios die Augen über eure Machenschaften. Ihr wolltet mich benutzen, damit ich diese Frau für euch dingfest machen, nicht wahr?"

  • Für einen Moment ist Dunja versucht, erneut ihr Heil in der Flucht zu suchen, doch da sowohl der Bote, als auch die beiden Ritter zwischen ihr und der Stalltür stehen, macht sie sich wenig Hoffnung unbeschadet davon zu kommen. So senkt sie also ihren Dolch und läßt ihn schließlich zu Boden fallen. Ihr Blick ruht ernst und doch auch ein Stück weit hoffend auf der Gestalt des Geweihten...

  • "Sehr gut, meine Liebe, rennt nicht immer davon, denn wenn ihr nichts unrechtes getan habt, so soll Praios euch nicht verurteilen."


    Mit einem würdevollen Blick tritt er weiter auf den Boten zu.


    "Und ihr müsst euch verantworten für die Taten, die hier geschehen sind. Ich hoffe, ihr wisst, dass derjenige, der Sühne tut und sein Fehlverhalten vor dem Anlitz Praios zugibt, eine mildere Strafe erhält als derjenige, der sich immernoch hinter schönen Worter versteckt!"

  • "Was?" Er starrte den Ritter voller Unglauben an. "Ich soll was sein?" Er schüttelte erbost den Kopf. "Hat sie Euch jetzt auch schon den Kopf verdreht, Euer Gnaden?!" Er wies mit der Hand anklagend auf Dunja und dann auf die Stute in der Box daneben. "Ich erwischte sie hier, wie sie versuchte, dieses Pferd zu stehlen! Und als ich sie darüber zur Rede stellen wollte, zog sie ihren Dolch und griff mich an!" Er zeigte auf die Wunde, welche recht heftig blutete. "Ich kann von Glück sagen, daß ich sie in Schach halten konnte! Und ich danke den Göttern, die Euch schickten, mir zu Hilfe zu kommen!" Er wischte sich über die Stirn und sah den Ritter dann erstaunlich entrüstet an. "Ich bin weder ein Kopfgeldjäger, noch habe ich Euch in irgendeiner Form benutzt oder benutzen wollen! Und ich übe auch keine Selbstjustiz! Ich versuche einzig und allein der Gerechtigkeit zu dienen und diese Frau endlich der Gerichtsbarkeit zu übergeben!"

  • "Wohl an, dann soll dies nun geschehen. Ihr werdet mit mir kommen, genauso wie diese junge Frau. Niemanden soll vorher ein Leid geschehen, doch sollte sich jemand eure Wunden anschauen."


    Wulf blickt zum Ritter und spricht in einem Befehlston, der keine Widerrede zulässt.

    "Ihr werdet die junge Frau in die Schenke bringen, kümmert euch um ihre Wunden."


    Dann dreht er sich wieder dem Herrn von Hohenlohe zu.


    "Auch ihr werdet wieder in die Gaststube gebracht, von mir höchstpersönlich. Gebt mir all eure Waffen, das wird für alle das beste sein. Wir werden eine kleine Befragung durchführen und die Herrin Rondra und Praios sollen unsere Zeugen und Richter sein. Wenn ihr die Wahrheit sprecht, sollt ihr keine Angst haben, doch wenn ihr die Unwahrheit sprecht und mit gespaltener Zunge, soll man euch diese herausschneiden."


    Wulf wartet darauf, dass man seinen Befehlen gehorcht.

  • Den Worten des Geweihten gehorchend, steckt der junge Ritter sein Schwert weg und tritt dann zu Dunja. Er hebt ihren Dolch auf, verzieht kurz sein Gesicht, als sein Blick darauf fällt und steckt ihn dann ein. Schließlich bietet er der Dame seinen Arm an und geleitet sie nach Weisung des Herrn von Sturmfels in den Schankraum zurück...

  • Als der Geweihte zu ihr spricht, senkt Dunja kurz den Blick und als Herr di Certando ihr seinen Arm bietet, um sie ins Gasthaus zurück zu geleiten, lächelt sie ihm dankbar zu und folgt ihm anstandslos...

  • "Ihr glaubt ihr tatsächlich... nicht wahr?!" Er verzog bedauernd das Gesicht und fügte dann hinzu. "Ich trage nur diesen Dolch bei mir... bin ich doch nur kaiserlicher Bote und kein Krieger oder gar Ritter!" Er seufzt bedeutungsschwer. "Laßt ihn mich wieder einstecken, Euer Gnaden... was sollte ich wohl auch damit anrichten, dient er mir ja nur für die Verteidigung im Notfall und keineswegs für den Angriff!" Mit diesen Worten verstaute er den Dolch wieder an seinem Gürtel und sah den Geweihten dann noch einmal bedauernd an. "So weit ist es mit der Grechtigkeit schon gekommen... daß die Diebe hofiert werden und der ehrliche Mann übel verleumdet...!" Er schüttelte resigniert den Kopf und setzte sich schließlich Richtung Schankraum in Bewegung.

  • "Niemand verleumdet euch oder will euch gar was Böses, wenn ihr die Wahrheit sprecht, werter Herr von Hohenlohe. Doch bestehe ich darauf, dass ihr mir eure Waffe überreicht, so wie auch der Ritter die Waffe der Frau genommen hat, so sollt ihr beide unbewaffnet in die Taverne gehen."