Taverne "Zum Alten Krieger"

  • Der Wirt hatte der Skruta den Krug erneut gefüllt und sich gefragt, wie oft sie wohl noch an die Theke kommen würde, um ihn sich füllen zu lassen.


    Als sie gegangen war, wandte er sich der Elbe zu und erwiderte ihr Lächeln.


    "Was kann ich fuer euch tun?"

  • Auf Turaks Frage hin, blickte Wanagi zunächst schweigend auf die Tischplatte. Erneut schien sie nach zu denken und erst, als Wiyakawe mit dem Met zurück kam, hob sie den Kopf. Den Bewegungen der Gefährtin weiterhin stumm mit den Augen folgend, gab sie sich schließlich einen Ruck und begann zu sprechen. Dabei war sie wieder sehr darauf konzentriert ihre Worte ruhig und mit Bedacht zu benutzen und jegliche Gefühle daraus zu verbannen.


    Ho


    Die Skruta nickte leicht. Sie machte eine kleine Pause, in der sie den Pakk nun von Neuem ansah.


    Du sprachst davon, zwei .... Seelen in Dir zu tragen.


    Nochmals unterbrach sie sich und fasste Turak´Anar nun fester ins Auge. Und obwohl Wanagi weiterhin noch immer betont ruhig sprach, gelang es der Kriegerin nicht gänzlich ihr Unbehagen zu verbergen, dass sie offenbar bei dieser Vorstellung empfand.


    Wie kann das sein?

  • Turak nahm den Krug von Wiyakawe zu sich und füllte seinen Becher. Dann wandte er seiine Aufmerksamkeit wieder Wanagi zu, obwohl er wusste, dass sich auch die andere Skruta weiterhin am Gespräch beteiligen würde.


    "Ja, und nein. Es stimmt, dass ich zwei Seelen habe und es ist auch falsch. Aber ich weiß nicht, wie es sein kann. Ich hatte zwei Seelen in mir. Die, mit der ich geboren wurde und eine andere, die mir durch einen schlechten Geist übergeben wurde. Doch vor etwa 6 Monden, geschah etwas, dass dazu führte, dass beide Seelen sich vereinten und eine neue bildeten. Dies ist die meine Seele und erst seit diesem Tag trage ich meinen jetzigen Namen."

    "Was sind eigentlich Indianer?"
    Mitglied im Bund zum Schutz der Mittelelbe

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  • Es war unschwer zu erkennen, das es Wanagi von mal zu mal schwerer fiel sich zu beherrschen. Während sie Turaks Worten lauschte, mischten sich die unterschiedlichsten Gefühle in ihren Augen. Neben dem bei ihr offenbar stets leicht zu weckendem Misstrauen, konnte der Pakk plötzlich auch eine Art abergläubiger Scheu erkennen, mit der ihn die Skruta anstarrte. Doch war da auch wieder diese unbändige Wut, die schon nach kurzer Zeit alles andere verdrängte und nun als einziges in ihren Augen brannte.


    Mühsam zwang die Kriegerin sich zur Ruhe und lenkte ihre Gedanken auf die Tatsachen, das Turak ihr gerade offen und ohne Zögern Antwort gegeben hatte.

    Nagi sica he?


    Wanagis Augen suchten Wiyakawe


    Ein schlechter Geist?


    Mit sehr viel Kraft gelang es der Skruta ihre Frage an Turak´Anar weiterhin ruhig klingen zu lassen.

    Mitglied im Bund zum Schutz der Mittelelbe

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  • Wiyakawe hatte Wanagis Blick nur kurz und völlig ausdruckslos erwidert. Sie hatte Turak aufmerksam zugehört und fühlte sich in ihrer Annahme bestätigt, dass dieses Wesen da vor ihr einiges mit Geistern zu tun hatte, was ihrer Meinung nach in den Aufgabenbereich eines Schamanen gehörte. Sie konnte damit nichts anfangen und wenn ihr bei der Erzählung Turaks auch etwas mulmig wurde, so schien sie rein äusserlich nicht sehr beunruhigt. Wer wusste schon genau, was Schamanen so alles trieben.


    Wanagi, in ihrem Rücken sitzend, hingegen, schien ein weitaus grösseres Problem damit zu haben. Wiyakawe wusste, dass es in Wanagis Vergangenheit einen Punkt geben musste, über den sie nichts wusste und über den Wanagi niemals mit ihr gesprochen hatte. Seit sie vor einiger Zeit auf die Gefährtin gestossen war, hatte sie sich bemüht, etwas zu erfahren. Aber Wanagi schwieg eisern und hatte es damit der Skruta bislang fast unmöglich gemacht, ihr Verhalten zu verstehen.


    Wiyakawe war durchaus interessiert daran, noch mehr über den Pakk zu erfahren und vielleicht mochte ihr das auch im Verständnis für Wanagi weiterhelfen. Dennoch sah sie sich im Moment als Schild zwischen der Skruta und dem Pakk und machte das durch ihre Haltung auch klar. Sie blickte zu Turak und wartete gespannt auf seine Antwort.

  • Phoenix war es egal dass sie ignoriert wurde, hatte sie das mit der Skruta nicht auch getan? Sie nickte dem Wirt zu und stellte die Tasse auf den Tresen. "Vielleicht noch etwas Schokolade?" Sie lächelte nur.

  • Turak versuchte, das Gewirr aus Eindrücken und Gefühlen zu entwirren, welches Wanagi scheinbar heimsuchte, doch konnte er noch immer nicht erkennen was mit der Skruta los war. Sein Blick wanderte zu Wiyakawe, um ihre Reaktion auch erkennen zu können, doch zeigte diese keine Regung. So wendete sich Turak wieder an Wanagi, nahm einen Schluck Met und schaute die Kriegerin dann an.


    Eiine Weile schwieg Turak und schaute seine Gegnüber nur still an. Er überlegte nun genau, wie er antworten sollte. Nicht nur, dass er die Skruta nicht kannte und nicht einschätzen konnte. Es war auch, dass er nicht wusste, was beide von Geistern und jenen, die sich mit Geistern beschäftigen halten.


    "Ja, ein schlechter Geist. Er hauste in einem Pakk, der damals in meiner Heimat seiin Unwesen trieb. Unsere Schamanen redeten von einem besessenen Pakk. Als ich diesen Pakk tötete, ging der besessene Geist auf mich über. Lange hatte ich ihn unter Kontrolle. Doch dann, vor 6 Monden, trat ein Ereignis ein, welches meine eigene Seele schwächte und ich konnte ihn nicht mehr kontrollieren. Fast starb ich, doch die Natur hatte meinen Tod nicht für diesen Tage bestimmt. Meine Seele kämpfte gegen den Geist und beide verschmolzen miteinander. An diesem tag starb mein altes ich und ich selbst, Turak, wurde geboren."

  • Wanagis Augen wurden zu schmalen Schlitzen und sie streckte sich merklich. Aufmerksam hörte sie Turak´Anar zu. Die Kriegerin schien unter der Oberfläche zu kochen und nicht mehr lange und mit ihrer mühsam erkämpfter Beherrschung war es vorbei. Doch dann, ganz plötzlich, veränderte sich ihre Haltung und von einem auf den nächsten Moment wurde Wanagi ruhig. Noch immer loderte Wut in ihren Augen, doch schien sich diese nun nicht mehr unbedingt auf ihren Gegenüber zu konzentrieren und mit einem völlig neuem Blick musterte sie den Pakk.


    Wanagi sdo ca’


    Die Skruta nickte und meinte mit seltsamen Nachdruck weiter.


    Wanagi versteht


    Die Kriegerin sah vor sich auf das Holz der Tischplatte. Sie war nicht wirklich entspannt, das war weiterhin klar zu spüren, doch schien sie den Pakk selbst nicht mehr als unmittelbare Bedrohung zu empfinden.
    Wanagi langte über den Tisch und zog ihren Becher zu sich heran, der noch bei ihrem alten Platz stand. Sie nahm einen tiefen Schluck und schaute dann wieder mit ausdrucksloser Miene zu Turak und wechselte das Thema.


    Waste.... genug davon ... was will der Krieger nun tun ?

  • Turak bemerkte die Veränderung in Wanagi´s Ausdruck, ging aber erstmal nicht darauf ein. Wanagi war für ihn nur unberechenbarer geworden.


    "Ich weiß es nicht. Ich sehe es nicht als Nachteil, dass es so geschah. Es hat mir neue Möglichkeiten gebracht. Ich werde wohl weiter machen wiie bisher."


    Der Pakk nahm einen weiteren Schluck aus seinem Becher. Bevor er diesen jedoch abstellte, schaute er Wanagi noch einmal genau an.


    "Ich habe dir Sachen von mir erzählt, die kaum jemand weiß. Was ist mit dir. Ich kenne dich kaum. Erzähl mir von dir."


    Mit selbem, ruhigen Blick schaute er Wanagi weiter an.

  • Wanagi schnaufte kurz durch die Nase, als sie Turaks Aufforderung hörte und ihre Lippen verzogen sich für wenige Momente zu einen schmalen Grinsen, ehe ihr Gesicht wieder jeglichen Ausdruck verlor.


    Wanagi Kiza


    Meinte sie dann knapp und wieder mit einer Spur ihrer alten Knurrigkeit.


    Wanagi ist ein Kämpfer.


    Sie zuckte mit den Schultern, als würden diese wenigen Worte schon völlig als Antwort ausreichen.


    Mehr ist nicht zu sagen. Wenn Du wissen willst, ob sie verdient hat sich Krieger zu nennen, musst Du andere fragen. Wanagi prahlt nicht. Aber sie ist noch hier und Andere fielen unter ihrer Axt.

  • Wiyakawe wurde von Wanagis plötzlichem Stimmungsumschwung überrascht. So sehr, dass sie sich halb zu ihr umdrehte und sie für einen Moment erstaunt anschaute. Dann wandte sie sich wieder ab und versuchte, sich Turaks Antwort ins Gedächtnis zu rufen und genau einzuprägen. Sie wollte zu einem späteren Zeitpunkt darüber nachdenken, warum die Gefährtin so reagierte. Eine düstere, jedoch noch völlig unbestimmte Ahnung stieg in ihr auf.


    Als Turak nun seinerseits Wanagi aufforderte, etwas von sich zu erzählen, hatte Wiyakawe kurz den Kopf geschüttelt und Turak mit einem fast bedauernden Blick angesehen. Und als Wanagi auf seine Frage antwortete, verdrehte sie die Augen. Wie oft hatte sie dies oder ähnliches schon gehört in der letzten Zeit? Sie schaute Turak an, gespannt darauf, ob er weiterfragen würde. Halb hoffte sie es. Erwartungsvoll und innerlich nun auch leicht angespannt, nahm sie einen Schluck Met zu sich.

  • Turak bemerkte Wiyakawe´s Reaktion, ging aber nicht darauf ein. Er hörte Wanagi zu, hörte, was diese über sich sagte. Auch wenn das nicht viel war, zeigte es etwas über die Skruta. Sie redete nicht viel. Und da ihr scheinbar nicht viel daran lag, mehr von sich zu erzählen, lies Turak weitere Fragen über die Skruta selbst bleiben.


    "Ich bin sicher, dass mir die anderen nicht mehr viel darüber sagen können, ob du es verdiient hast, dich Kriegerin zu nennen."


    Turak fragte sich in diesem Moment selbst, warum die Skruta ihre Stimmung so schnell wechselte und vor allem, was sie zu diesem scheinbaren Misstrauen ihm gegenüber bewegte. Turak war sich nicht sicher, wie weit er bei der Skruta gehen konnte, aber er war sich sicher, dass er es bald herausfinden würde.


    "Bin ich der erste Pakk, den du triffst?"

  • Wanagi war dem Blick Wiyakawes, als diese sich überrascht zu ihr her gedreht hatte, ausgewichen und hatte zur Seite gesehen. Nun wandt sie sich wieder dem Pakk zu, um auf seine Frage zu Antworten. Ruhig nickte die Skruta mit dem Kopf und meint schlicht:


    Ho

  • Als Turak das Thema so einfach fallen lies, konnte man so etwas wie Enttäuschung in Wiyakawes Blick erkennen. Sie sah ihm allerdings an, dass er vor einem ähnlichen Rätsel stand wie sie selbst. Unmut darüber, dass er sich scheinbar nicht traute weiterzufragen, machte sich bei ihr breit und sie machte sich Luft indem sie ihrem Met erneut zusprach. Einen undefinierbaren Laut von sich gebend, setzte sie den leeren Becher schwer vor sich auf den Tisch.


    So verharrte sie, düster vor sich hinstarrend und hörte dem weiteren Gespräch nur noch halbherzig zu.

  • Turak hatte eine solch knappe Antwort erwartet und es passte zu seiner Vermutung, dass die Kriegerin nicht viel sprach. Er wollte aber mehr herausfinden und da ihre Anspannung scheinbar nachgelassen hatte, aber immer noch da war, versuchte er es nun direkt.


    "Ich habe das Gefühl du misstraust mir. Warum ist das so und woher kommt die Anspannung in dir?"

  • Die Augen der Skruta wurden wieder eng und sie setzte sich aufrechter hin.


    Wanagi traut keinem Fremden.


    Grollte sie als Antwort und blickte dabei Turak an, als hätte er etwas sehr Dummes gefragt


    Und ein Krieger ist immer wachsam, das solltest Du wissen, sunkawica.

  • Turak konnte nicht erkennen, ob dies der wirkliche Grund war, oder sie es nur als Vorwand nahm, dass sie vorsichtig gegenüber Fremden war. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass da mehr war. Bestärkt wurden seine Gedanken dadurch, dass die Skruta so in ihrer Art wechselte und nicht durchgehend angespannt, misstrauisch und abweisend war.


    "Was bedeutet dieses Wort, sunkawica?"

  • Turak lachte kurz auf, als er die Bedeutung des Wortes erfuhr.


    "Hundmann, ein gutes Wort. Aber es trifft nicht auf mich zu. Es müsste so etwas sein wie . . .


    Turak dachte einen Moment lang nach und murmelte ein paar Worte mehr zu sich als zu Wanagi. Dabei schaute er seinen Becher an.


    . . . Mahtola . . . Mahtowin . . . Mahto . . . wica . . . Mahtowica . . .


    Dann schaute er wieder zu Wanagi hoch


    . . . Mahtowica, Bärenmann. Mein Seelentier ist nicht der Hund, sondern der Bär.

  • Keshra schüttelte plötzlich leicht ihren Kopf und murmelte ein paar unverständliche Worte...
    Sie schaute verwundert auf den leeren Platz neben sich und schaute sich in der Taverne um...


    Schließlich sah sie Turak und ging an den Tisch...