In den Wäldern um Nymshalla

  • Dalar-Quem stieg ohne ein Wort durch das Loch, das einmal das Stadttor gewesen war und beeilte sich mit Aradel Schritt zu halten.
    Warte! So warte doch! Sie ließ ihre Stimme in seinem Kopf nachhallen, in der Hoffnung, dass sie ihn erreichen würden.
    Sie hatte, seid sie bei ihm war noch nie soviel Wut und Hass bei ihm gespürt. Sie fühlte sich hilflos und wußte einfach nicht, wie sie ihn beruhigen sollte. In ihrer Verzweiflung bekam sie ein Stück seiner Robe zu fassen.

  • Der Fetzen, der mal die Robe von Aradel war, rutschte von seinen schultern. Das Stück Stoff was Dalar-Quem nun in händen hielt (es war nicht viel größer als 50x50cm) brannte an den Rändern nach und verzehrte dabei den Stofffetzen. Aradel hingegen wirkte weniger wie ein Nymbra... eher wie ein ausgewachsener dämon... auch wenn es immer noch aradel war und kein dämon. sein schwarzer köper schien angeschwollen und breit. er schien größer zu sein als sonst schon und seine Haut sonderte eine ungewohnte Hitze ab, die einer Schmiede gleich kam. Anscheinend ignorierte er Dalar-Quem ... oder er hatte sie einfach nicht gehört in seiner Rage und stapfte weiter. ein kleines dünnes gestrüpp, das seine Beine streifte verkohlte an den blättern, die ihn berührten. Am himmel braute sich ein unwetter zusammen. Dunkle wolken zogen über Dalar-Quems und Aradels kopf hinweg. Dalar-Quems gespühr sagte ihr, dass es bald gewittern würde. und zwar gewaltig

  • Angesichts ihrer Unfähigkeit, etwas zu tun, geriet Dalar-Quem nun ihrerseits langsam in Rage.
    Sie ballte die Faust um den Stofffetzen und schloss die Augen.
    VERDAMMT JETZT HALT AN.

  • Doch aradel hielt nicht an.. schlimmer noch, er wurde immer schneller. Sein vorher stampfender Gang wurde immer mehr zu einem schnellen marsch und bald zu einem Wahnsinnigen Rennen mit fast übernymbrischer geschwindigkeit, die jedem schattenläufer im ausdauertraining alle ehre gemacht hätte... Zudem schlug aradel nun eine andere Route ein. er hielt nicht mehr auf Dalar-Quems und seine Behausung zu sondern hielt sich in richtung eines Nahegelegenen Steinbruchs, wo eine Hohe Klippe zu finden war. Er schien genau zu wissen, wo er hinwollte. Die Richtung war eindeutig und so konnte Dalar-Quem ihm immer noch Folgen, da die verbrannten Spuren ihr seinen Weg verrieten, nachdem er aus ihrem Blickfeld entschwunden war. einige Minuten nach Aradel erreichte Dalar-Quem die Klippe. Mittlerweile hatte ein beständiger Regen eingesetzt. Kein Starker regen, aber genug um in wenigen Minuten durchnässt zu sein. Aradel schien das nicht zu stören. Er stand am Rande der Klippe und seine heiße Haut verdampfte jeden wassertropfen, der auf seinen Körper fiel. Er schien fast wie aus stein, da er regungslos am Rande der klippe stand. doch als Dalar-Quem sich bis auf 10 schritte genähert hatte konnte sie sehen, wie sich seine schultern beim atmen auf und abbewegten. Außerdem drehte sich aradel nun rum. Dalar-Quem konnte aradels Gesicht sehen. Eine Grimasse aus Hass und Trauer. Die Augen Rotglühend. Es war schon kein glimmen wie von Kohle mehr, sondern ein Brennen wie von Feuer. Auch aus seinen Nasenlöchern und aus seinem Mund war dieses Brennen zu sehen. Statt tränen lief ihm ein stetiges rinnsal aus blut aus den augen und die wangen hinunter. Eine schmale spur, der tränenspur im gesicht gleichzusetzen. Heiß tropft das blut von seinem Kinn und auf den boden, wo es zischend abkühlt. An seinem Hals Pulsiert rot und schwarz die Narbe die Ihm Mon'Tra'Ar Talris im Kampf zugefügt hatte und an der er beinahe gestorben wäre. Seine Hand wirkt nun wie eine Dämonische Klaue mit langen Krallen. Seine Stimme wirkt etwas Tiefer und verzerrt
    Sie sind Tod! Sie sind BEIDE Tod. Wieso habe ich überlebt und sie sind Tod?! Warum?!!
    Das letzte Wort schrie er fast heraus. Blitze zuckten über den nun fast ganz schwarzen himmel.
    Die Krieger und Kriegsherren sterben, doch das Monster, das seine Eltern und beinahe auch seinen Bruder getötet hätte überlebt. ich hätte damals schon den Tod suchen müssen. Ich habe damals schon Nymbra ermordet und heute hätte ich es beinahe wieder getan! Ich bin nicht fähig dir beizubringen keine gefahr für die Stadt zu sein, da ich selbst noch nicht gelernt habe meine gefühle perfekt zu beherrschen. Ich ... Ich bin nur ein mordendes Monster!

  • Dalar-Quem hatte alle Mühe trotz der 'Eindrücke', die Aradel hinterließ ihm zu folgen.
    Als sie ihn an der Klippe stehen sah beschlich sie kalte Angst. Der Regen begann ihre Haare und KLeidung zu durchweichen und sie schob sich die Haarstränen aus den Augen, als sie ihm Gras etwas liegen sah. Langsam ging sie darauf zu und hob Aradels Dolch auf.
    Selbst seine Worte brannten in ihren Ohren und in ihrem Kopf. Trotz des Regens schien eine unglaubliche Hitze von ihm auszugehen.
    Sie machte ein paar zaghafte Schritte in seine Richtung den Dolch an ihrer Seite.
    "Wir alle haben unseren Platz und für Krieger ist es die größte Schande im Bett zu sterben. Ich weiß nicht, um wen du trauerst. Doch glaubst du, sie würden es gutheißen, wenn du das hier tust? Du lebst um Vergodonas zu dienen, wie wir alle. Und wenn es an ihm ist, zu entscheiden, dass ein Krieger seinen Dienst erfüllt hat und durch seinen Platz an Vergodonas Seite belohnt wird, sollten wir nicht daran zweifeln." Sie stand nun direkt vor ihm und sah ihn aus leuchtend grünen Augen an und fasste ihn vorsichtig am Arm.

  • Die Berührung von Aradels Arm war heiß alsob man seine Hand auf eine kochendheiße Herdplatte gepresst hätte... oder sogar noch heißer.
    Als Dalar-Quem die Hand schmerzlich zurückzog bemerkte aradel nur Siehst du was ich meine? Ich bin nur existent um schmerzen zuzufügen! Wenn Vergodonas mich lieben würde, hätte er mich längst zu sich gerufen, doch er beläst mich hier auf dieser grausamen Welt voller Opferrassen. Er will, dass ich für meine Taten Büße indem ich länger lebe als alle die ich gekannt, die ich gemocht und verehrt habe. Dalar-Quem... Die Nymbrische Armee hat vielleicht ihre beiden wichtigsten Anführer verloren, doch ich... ich habe zwei Freunde verloren.
    Danach kauerte sich Aradel am Rande der Klippe zusammen und fing still an vor sich hinzuweinen. Doch sein Körper kühlte sich ab und wurde auch sonst langsam wieder normal, bis nur noch das Häufchen Elend namens Aradel vor ihr Nackt auf dem Felsen hockte und Tränen vergoss... kein Blut. Die wut löste sich in Trauer und Verzweiflung auf. Geh! Forderte Aradels Stimme im Geiste sie auf Lass mich in meiner Trauer allein

  • Sie löste die Schnalle ihres Umhangs und legte ihn Aradel um die Schultern.
    ie nahm sein Gesicht in beide Hände und brachte ihn dazu sie anzusehen. ZUm ersten Mal fiehl ihr bewußt auf, dass er etwa ihr Alter haben musste, vieleicht sogar jünger war, als sie selbst.
    "Dann ist es an Dir, dass niemand diese Beiden vergißt, dass alle Nymbra mit Ehrfurcht an diese Heerführer zurück denken und du die Erinnerung an ihre Freunschaft hochhälst, sie wie einen Schild gegen die Opferrassen einsetzt und sie spüren läßt, was es bedeutet sich gegen Nymbra behaupten zu wollen." Sie stand auf. Der Regen hatte ihre KLeidung nun vollkommen aufgeweicht und der Stoff klebte ihr am Körper.
    Sie steckte seinen Dolch neben ihn in den Boden ehe sie sich zum gehen wand.
    "Du hast viel für mich getan und ich bin dir sehr dankbar dafür."
    Vieleicht vergißt du, dass es auch andere Nymbra gibt, denen Du nicht völlig gleichgültig bist. Sie schob ein paar Zweige auseinander und war bald darauf verschwunden.


    Aradels Haus

  • Aradel durchquert den Wald der sein Haus umgibt und hatte schon nach drei stunden die Strecke durch den Nebel zur Hauptstadt der Nymbra gefunden. Die Tore von Nymshalla waren zu dieser stunde noch verriegelt und verschlossen, und so musste Aradel noch wenige Stunden warten bevor er in die Stadt gelassen würde, wenn er nicht gewaltsam eindringen wollte... etwas missmutig ließ er sich auf einem Stein außerhalb der Tore nieder und wartete auf den Tagesanbruch, damit die Tore geöffnet wurden und er eingelassen werden konnte.


    Sobald der Tag sich ankündigte und der Wachposten die Tore öffnete drückte Aradel sich durch den Spalt in die Stadt und eilte weiter in Richtung des Tempels. Er musste den obersten Priester aufsuchen.

  • Dalar kämpfte sich durch den Wald so schnell es ihr eben möglich war. Sie versuchte, wie sie es bei Aradel schon so oft gesehen hatte sich den Weg durch eine kleine Flamme zu beleuchten. Doch ihre innere Unruhe ließ das Flämmchen entweder zu hoch oder zu flach brennen.
    Dalar stolperte weiter und war heilfroh, als es endlich heller wurde und sie den Boden unter ihren Füßen sehen konnte.
    Völlig außer Atem kam sie nach Stunden am Stadttor an. Der tägliche Betrieb schien langsam in die Stadt einzug zu halten.
    Dalar versuchte sich möglcihst unauffällig an den Wachen vorbei zu schieben.

  • Nach Monaten, in denen niemand diese Wege mehr betreten hatte schob sich eine Gestallt im Halbdunklen den Pfad hinauf zu Aradels Haus.
    Pfad konnte man es eigentlich nicht mehr nennen; hatten Pflanzen und Buschwerk doch in den warmen und regenreichen Sommermonaten nicht versäumt zurückzuerobern, was einst ihres gewesen war.
    Doch nicht das Sirren einer Machete oder das Hacken eines Schwerts auf das Strauchwerk begleitete den Weg der Gestallt.
    Ein schwaches Leuchten, ein Knistern und der Geruch von verbranntem Holz waren Zeugen, dass einer der Bewohner des Hauses heimgekehrt war...
    Abgekämpf, ein wenig abgerissen und zerzaust stand Dalar vor der immernoch gut verschlossenen Eingangstür.
    Fast liebevoll legte sie die Hand an die Tür, lächelte und murmelte ein paar Worte. Mit einem leisen Quitschen öffnete sich die Tür nach innen. Sie trat ein.

  • Aradel ließ die (noch immer bewustlose) Gefangene nicht aus den Augen und hielt den Metallring fest
    Das habe ich. Ich will es mir zwar nicht gern eingestehen, aber ich brauche deine ... Fähigkeiten


    Nazral zog eine Augenbraue hoch


    Aradel fuhr fort
    Ja... ich brauche einen der Besten, der Besten, der Besten


    Nun wurde es Nazral zu viel. Konnte sein bruder einmal Klartext reden
    wofür?
    Nazrals stimme war leicht gereizt, er blieb jedoch ruhig


    Du musst für mich in die Herrschaftsstadt eindringen und dort eine Nachricht hinterlassen. Es ist eine gefährliche Aufgabe, weil sich einige Magier in der Herrschaftsstadt befinden, die deine Identität aufdecken könnten, wenn sie dich entdecken. Deswegen vertraue ich auf dein Können und nicht auf das eines Informanten oder Spions des Informationsdienstes. Du sollst in den Schatten versteckt bis ins Herz der Stadt vordringen und dort eine Nachricht hinterlegen, die ich dir noch geben werde. Du wirst mir zuvor helfen, diese Menschenfrau in die Nähe der Stadt zu verfrachten.


    Nazral verstand zwar noch immer nicht ganz, wofür das Ganze sein sollte, doch war SEINE aufgabe nun klar und das genügte ihm.... vorerst.
    So machten sich die beiden Brüder vorerst die Gefangene tragend, später die Gefangene hinter sich her führend auf den Weg in Richtung der Herrschaftsstadt. Nazral erwies sich (wie Aradel es schon geplant hatte) als äußerst guter Späher und sie mussten nur eine kleine Patroulie abschlachten, die ihnen zu nahe auf die Pelle rückte. Die Leichen würde niemand mehr finden. Und wenn doch, wurde eine Identifizierung wohl unmöglich, da sie nicht mehr als aus verkohlten Knochen bestanden.
    Rasten taten die beiden Nymbra nur selten. Und wenn, hielt einer von Ihnen ständig wache, wärend der Andere sich den benötigten Schlaf nahm, den er brauchte. Nazral hatte sich dazu entschieden, Die Menschenfrau stets stehend an einen Baum zu fesseln, um sie nicht nur an der Flucht zu hindern, sondern um sie zusätzlich zu quälen. Aradel hingegen fesselte sie nicht an einen baum, sondern hielt einfach ständig die Kette in den Händen und ließ die Gefangene nicht aus den Augen


    So erreichten die beiden Nymbra und ihre Gefangene unerkannt und schnell nach wenigen Monaten die Herrschaftsstadt, wo sie sich in den Wäldern drumherum schnell ein provisorisches, kleines, unauffälliges Lager weitab von allen Patroullien und Wanderern aufschlugen, indem sie eine kleinere Räuber und Schmugglerbande schlicht und ergreifend abschlachteten, die dort in einer Hütte lebten. Die Leichen wurden ein gutes Stück Abseits im Wald aufgeschichtet. Dies half, wilde Tiere von der Hütte fern zu halten, genauso wie den Verwesungsgeruch.

  • Dunkelheit....
    Schmerz....
    Müdigkeit....


    Hoffnungslosigkeit... nein, soweit wars noch nicht...
    irgendwann hat dies ein Ende. Es hat schließlich auch angefangen... Alles was anfängt, endet auch wieder... so oder so...


    Es darf nur nicht mehr lange so weitergehen.
    Ich verliere den Verstand....
    Ich weiß wer ich bin...
    Ich weiß wer ich war...
    Ich weiß was ich irgendwann sein werde...
    Ich muss meinen Verstand wach halten, aber es ist so schwer...
    13,... 26,... 39,... 52,...65,... 78,... 91,... 104,...117,... 130,...143,...


    Was für ein Tag ist heute? Ich weiß es nicht mehr....
    Ist es dunkel?
    Ist es Hell?
    Der Sack riecht so muffig, oder riecht er gut?


    Das muss bald ein Ende haben, es muss muss muss...
    Ich werde verrückt...
    Bin ich bereits verrückt?
    Hab ich wirklich schmerzen? Eigentlich fühlt sich alles Taub an... auch mein Geist... mein Herz... es schlägt aber lebt nicht....


    Ich muss durchhalten, es hat bald ein Ende, so oder so!