Das Haus der Merquatorez-Schwestern

  • Hmmm.


    Prüfend blickte Felizitas auf das scheinbare Chaos der dreckigen Baustelle.


    Und das hier soll ein hübsches Haus geben? In neuster lorenischer Architektur, so wie uns versprochen wurde? fragte sie sich. Da bin ich ja mal gespannt...



    Felizitas ging etwas näher an die Baustelle heran und beobachtete gespannt die arbeitenden Männer. Sie schwitzten in der Sommerhitze Renascâns. Felizitas starrte sie an und schwankte dabei zwischen Ekel und Faszination...
    Eigentlich waren sie ja doch ganz schnuckelig...


    Als einer der Arbeiter sie anguckte, lief sie rot an, kicherte verrückt und drehte ihren Kopf schüchtern weg.

  • Felizitas beobachtete die schufftenden, schwitzenden, schnuckeligen Männer noch eine ganze Weile und malte sich dabei aus, wie das Haus wohl später aussehen würde...


    Dann trat sie den Rückweg zum Zaunkönig an und kam dabei am Dorfplatz vorbei, wo gerade eine Menschenmenge vor der Schneiderei versammelt war.

  • Es hatte sich viel getan in den letzten Wochen. Das Häuschen nahm immer mehr Gestalt an. Noch vor Wintereinbruch würden die beiden Merquatorez-Schwestern wohl einziehen können.

  • ----> DORFPLATZ


    Wulfgar blieb vor dem Haus stehen, und lautchte kurz, ob jemand zu Hause sei.


    Er blickte nochmals zweifelnd an sich herunter. Wohl nicht die perfekte Kleidung um potentielle Geschftspartner zu beeindrucken.
    Aber es war einfach keine Zeit zum Waschen gewesen - Bäume fällen und Wald roden, Gräben ziehen, einen Aussenposten aufbauen, Elfenmagierinnen aus Gewölben schleppen, dunkle Hohepriester bekämpfen und sich mit Orks und Söldner rumzuschlagen ging auch manchmal an die Sauberkeit der Kleidung.


    Er ohrfeigte sich innerlich selbts dafür, keinen zweiten Satz Kleidung mitgenommen zu haben.


    Dann klopfte er mit kräftigen Schlägen lautstark an und wartete auf eine Reaktion.

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  • Hm.... keiner zu Hause?
    Wulfgar klopfte nochmals energischer und lauter an die Tür.


    Hallo? Ist jemand da? Kundschaft und klingende Münze warten! rief er laut.

  • Im Haus, welches auch gleichzeitig die Zentrale des magonischen Landboten zu Renascân war, war es vollkommen still. Allerdings hörte man langsam Stimmen näherkommen und lauter werden. Die Frequenz und das Kichern kamen Wulfgar sehr bekannt vor. Das konnten nur die beiden Schwestern sein.

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • nachdem sich dennoch nichts tat, und Wulfgar konsequent und höflich weiterklopfte, wurde es Nacht. Wulfgar hielt mit soldatischer Disziplinj und der fanatischen Inbrunst, die ihm sein Glauben bescherte, noch eineinhalb weitere Tage vor dem haus aus.


    Dann beschloss er, dass es wohl keinen Wert hatte. Der Plan mit dem Landboten wurde von ihm aus zum Scheitern erklärt.


    Er zuckte zu den Schultern, und begab sich ohne weitere Umwege wieder in die


    --->WÄLDER VON RENASCAN

  • An der Außenseite der Haustüre war mit einem kleinen Nagel ein Papier angebracht. Wie es dahin gekommen war? Man weiß es nicht...in großen, geschwungenen Buchstaben ist zu lesen (so man des Lesens mächtig ist)


    "QUEIENFELS IST ÜBERALL!!!
    LORENISCHE MÖRDERTRUPPEN - RAUS AUS TEMPTURIEN!!!"

  • "Felipftaff!!! Felipfitaff!! Wir haben Befuch!! Ef hat geklopft! Wer mag daf wohl fein?"


    tönte es lautstark von drinnen. Dann riss jemand die Tür auf. Zum Vorschein kam eine Frau. Und was für ein Weib! Ihr Gesicht hatte sie scheinbar einmal komplett in verschiedene Farbtöpfe getaucht. Das grün über den Augen ging malerisch in ein sattes pink über. Hinter großen Brillengläsern glotzten zwei wunder.. nun ja, seltene Kuhaugen hervor. Der Rouge war eine Spur zu heftig aufgetragen, der Lippenstift eine Spur über die Ränder der Lippen verteilt. Sie trug ein grünes Kleid, fast passend zum Lidschatten, das über und über mit moosgrünen und weißen Rüschen bedeckt war. Wie ein verschimmeltes Sahnebaiser.


    Auch wenn man es nicht glauben mochte, beim Anblick des stattlichen Mannes vor ihrer Tür wurden die Augen noch größer und mit einem charmanten Lächeln, das ihr ausladendes Pferdegebiss entblößte, begrüßte sie ihn.


    "Ah fiiieeeh mal einer an. Willkommen willkommen in unferem befeidenen Hauf. Waf kann if denn für Euch tun..."


    mit einem bezaubernden Augenaufschlag setzte sie noch ein verführerisches "... föhner Maaaaaann" hinzu.

  • Entgeistert starrt Niro für geschlagene 3 Sekunden das Gesicht an, welches an der Tür erschien. Gesicht? Hatte er wirklich Gesicht gedacht? Das war eindeutig das falsche Wort dafür. Vor ihm stand doch hoffentlich eine Bedienste, oder? Sein Gehirn funktionierte nicht richtig. Weshalb war er noch hier? Dann hatte er seine Gesichtszüge weitgehend wieder unter Kontrolle und versuchte ein Lächeln. Dann fiel ihm ein, dass es wahrscheinlich keine gute Idee war, die Frau auch noch zu ermutigen. Er versuchte eine geschäftige Miene aufzusetzen, was auch mißlang. Dann hatte er einen Einfall und riß sich schnell seine Mütze von Kopf, so dass seine spärlichen Haare darunter sichtbar wurden, die wegen des Nieselregens am Kopf klebten. Hoffentlich konnte das die Dienstmagd etwas abschrecken.


    "Ich würde gerne mit den Merquatores-Schwestern sprechen. Die Akademieleiterin hat mich hierher geschickt", sagte er.


    Dann fiel ihm plötzlich siedend heiß ein, was das Monst... die Frau zur Begrüßung gesagt hatte: Willkommen in unferem befeidenen Hauf.

  • "Och ihr Armef! Ihr feid ja total durchnäfft! Wie eine Kapfe. Kommt doch erft mal rein."


    Da hatte sie ihn bereits bei den Schultern gepackt um ihn vor sich her in die gute Stube zu schieben. Dabei kicherte sie noch immer.


    ".. eine Kapfe.. hihi.... eine Kapfe!"


    ... das nahtlos in ein wenig damenhaftes, aber sehr aufgeregtes Brüllen überging.


    "Felipfitaaaaaaaaaaaaaaaaaf! Wo bleibt fie denn nur? Wenn fie wüffte daff wir Befuch haben."


    Zielgerichtet tipschte sie Niro mit dem Zeigefinger auf die Nase.


    "Und WAF für Befuch!"


    Hochaufreizend schob sie ihre Brille auf die Nasenspitze und blinzelte Niro über die Gläser hinweg an.


    "Einen Moment. Ich fepf heifef Waffer auf. Für die naffe Kapfe."


    Mit diesen Worten drehte sie sich um, machte noch mal kurz ein Geräusch, das mit viel Phantasie und der zugehörigen Geste ein nachgemachtes Katzenfauchen hätte sein können und ging mit übertrieben wiegenden Hüften in Richtung Feuer um einen Teekessel über die Flammen zu hängen. Nicht ohne dabei demonstrativ das nicht gerade zierliche, in Schimmelfarben und ebensolchen Rüschen gekleidete Hinterteil in seine Richtung zu recken.

  • Hilfe! Ich bin gefangen!, dachte Niro mit Panik.


    Was meinte sie nur mit Kapfe? Naffe Kapfe? Nasse Katze - er, Niro - oh nein!!! Was konnte er tun? Fliehen, während sie umgedreht war?


    Als sie ihn ins Haus hineingeschoben hatte, war da ein verräterisches Klicken und metallisches Rasseln gewesen, als sie die Haustür wieder ins Schloss gedrückt hatte. Hatte sie etwa einen Schlüssel herumgedreht und abgeschlossen? Dann war er verloren! Da half nichts. Er musste dies hier überstehen. Außerdem war er jung - und brauchte das Geld... Allerdings zu diesem Preis? Er musste Ihr zeigen, wo der Hammer hängt mit ein paar fordernden Worten.


    "Bi... bi... Bitte nennt mich nicht Niro... äh... nennt mich nicht nasse Katze. M... Mein Name ist Niro, Niro Mythenreich", stammelte er.


    "Bellarie... Bellaria hat mich gesch... Nein, eigentlich hat sie nur gesagt, dass sie... ähem... ich meine Sie, werte Dame, nicht Bellaria, vielleicht Verwendung für mich hätten... Nicht den ganzen Tag... Nur immer für ein paar Stunden... Ähem..."


    Was hatte er da eben gesagt?! War er denn wahnsinnig? Wie hörte sich denn das aus der Perspektive dieses Rüschenmonsters an? Warum konnte er sich nicht erinnern, ob es ein Schreiberjob oder ein magischer Job war - deshalb hatte er sich so allgemein ausgedrückt - was ihn nur noch tiefer in das Fettnäpfchen tunkte.

  • Waf denn????? Äh... was denn??????
    flötete es lautstark aus dem oberen Stockwerk. Dann hörte man jemanden seinen Weg Richtung Tür stapfen...


    Ich hab doch grade Schöööööööööönheitsschlaf gehalten.... wie kannst du mich denn da nur stöööören? Du weißt doch, du kennst mich doch, ich muss doch hüüüüüüübsch sein, falls mir ein schnuckeliger Maaaaaaaann über den Weg...



    Mit diesen Worten stand eine junge, stattlich gebaute Dame mit Brille und schrillen geflochtenen und wild über den Kopf festgesteckten blonden Zöpfen, die mit Rüschen und Schleifchen verziert waren im Zimmer, die aussah, als wäre sie gleich in mehrere Farbtöpfe gefallen. Es schien so, als hätte sie versucht, die Farben, die am wenigsten zueinander passten, in ihrem Gesicht zu vereinen.
    Auch die Kleidung war ... ungewöhnlich. Das Kleid, das sie trug, war ein mindestens 3 Nummern zu kleines und nicht gerade vorteilhaftes Dirndl.
    Sie stand Cecilie also weder in Anmut noch in Schönheit nach!


    Als sie den Mann sah, weiteten sich die Augen der Frau und ein breites Grinsen machte sich darauf breit, das nicht unbedingt Gutes verheißen würde... Der Blick erinnerte doch stark einen Jäger, der gerade einen Hirsch zum Erlegen entdeckt hatte...


    Dann sagte er auch noch so ... anregende, animalische Dinge...


    Wildes Gekicher folgte, die Frau errötete (falls man dies überhaupt unter der vielen Farbe noch sehen könnte) und versuchte sich - erfolglos - hinter der anderen Dame zu verstecken.

  • Niro wurde kreidebleich.


    Immer wenn man dachte, es könne nicht mehr schlimmer kommen, bewiesen einem die Götter, das sie noch viel mehr Phantasie hatten, Sterbliche zu quälen. Niro wollte verschwinden - warum konnte er sich nicht einfach in ein kleines Rauchwölkchen auflösen? Taten das nicht manche Gaukler auf dem Jahrmarkt auch? Aber das war nur Trick. Er konnte sich nicht erinnern, jemals gelesen zu haben, dass es einen Unsichtbarkeitszauber gab. War nie ein Großmagier irgendwann einmal in eine ähnlich brenzlige Situation geraten - und hatte hinterher alles daran gesetzt um für weitere Fälle einen eleganteren Rettungsweg durch Unsichtbarkeit zu erfinden? Offenbar nicht. Dafür konnte es nur eine Erklärung geben: Sie hatten alle nicht überlebt...


    Was gab es noch für Möglichkeiten zu entfliehen? Ein Feuerball III auf ihn selbst geschleudert brächte die gewünschte Erlösung. Aber - zum Teufel mit seinem Pazifismus - er hatte nie einen einzigen Kampfzauber erlernt. Er notierte sich mental, dass er dies unbedingt nachholen sollte - wenn er dies hier überstand!


    Sollte er vielleicht irgendeinen Gott lästern und übel beleidigen, so dass dieser ihn erschlug? Nein, das würde nicht klappen, denn die Götter wollten ihn ja leiden sehen. Wütend über diese Erkenntnis, nahm er den Kampf wieder auf:


    "Ich meinte natürlich eine Arbeit als Schriftgelehrter oder Magier - denn das sind meine Professionen...", lachte er hysterisch und drehte sich halb in Fluchtposition.


    Da kam ihm der rettende Einfall. Es würde zwar schwer werden, dies innerhalb des Hauses zu bewerkstelligen, aber es war möglicherweise seine einzige Chance. Alles hing davon ab, dass er genügend Platz hatte, um es durchzuführen. Er hatte sie irgendwo in seiner Tasche! Hastig griff er nach seiner fellbesetzten Tasche und wollte sie aufreißen. Wegen seiner hektischen Bewegung verhedderte sich dabei sein Magierstab, den er links trug und mit der Handbewegung mitführte, an dem Taschengurt rechts und riss die Tasche von seiner Schulter in einem flachen Bogen auf "Felipftaff" und ihre Schwester zu. Panisch sprang Niro der Tasche hinterher und stolperte dabei über seinen Magierstab, der noch im Fallen begriffen war...

  • "Irmtruuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuud!!!"


    krähte nun wieder Cecilie durchs Haus.


    "Wo ift die denn?"


    suchend sah sie sich um


    "Ef ift fooooooo fwer heutpfutage gutef Perfonal pfu bekommen. Jaja. IRMTRUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUD!!!!" Jepft komm halt her!!"


    Mit energisch in die Seiten gestützten Fäusten lugte sie um die Ecke, ob da die Magd des Hauses denn endlich käme. Inständig hoffte sie dabei, dass dieser unglaublich attraktive Mann, der sich augenscheinlich für sie interessierte - wie aufregend!!! - nicht erkannte, dass es im Hause Merquatorez keine Irmtrud und schon gar keine Hausmagd gab.


    "Kähä.. "


    Sie bedachte Niro mit einem entschuldigenden Lächeln, als dann Felizitas in den Raum schwebte.


    "Ah! Fwefterlein! Da bift du ja. Wir hatten dich fon vermifft. Daf, meine Liebe, daf ift Miro Müfteriöf."


    Wieder war das von einem gezierten Kichern umspielt. Dann wandte sie sich Niro breit grinsend zu, schielte aber zu ihrer Schwester.


    "Fag mal, Fwefter, haft du Irmgard frei gegeben? Irmgard, du weift fon, unfer fauteuref Haufmädchen."


    Dann fiel Niro auf sie zu. Beherzt sprang sie auf ihn zu um ihn aufzufangen, schien es sich aber doch irgendwie anders zu überlegen, so dass er neben ihr nieder fallen musste. Sie erstarrt zur Salzsäule.

  • Niro flog in Zeitlupe auf die Schwester zu, deren Namen er noch nicht herausbekommen hatte. Er musste wieder an die Götter denken. Wenn man denkt, es kann nicht mehr schlimmer werden... Er hätte nicht geglaubt, dass sich dies so schnell noch einmal steigern konnte. Und daran Schuld war nur der verflixte Stab! Da trat die Schwester auch noch in Zeitlupe auf ihn zu. Wenn sie so weiter ging, würde sie ihn auffangen - direkt an Ihren Busen gepresst und von Ihr umarmt - eine fürchterliche Vorstellung. Seine Panik steigerte sich noch einmal um ein paar Faktoren.


    Sein gesamtes Leben zog an ihm vorbei:
    Seine Kindheit im Dörfchen Samara. Seine Vorahnungen, die schließlich den Brand einer Scheune verhindert hatten. Das Ausbrechen seiner wilde Magie - als er in tiefer Verzweiflung einen tödlich verletzten Freund heilen konnte. Dann hatten sich die Behörden für ihn interessiert und ihn auf die Akademie der Steinernen Flamme in Magolon geschickt. Dort lernte er Lesen und Schreiben - welch wunderbare Kunst! Nachdem er seine Magie kontrollieren gelernt hatte, lernte er dort auch Magie. Schließlich wurde er, wie alle Lehrlinge, in die Welt geschickt, um sich zu bewähren.


    Auf seinen Reisen entdeckte Niro seine Liebe zum geschriebenen Wort und Rätsellösen. Wie ein Chronist hielt er seine Wanderungen fest. Er traf andere Reisende und erfuhr, dass mangelndes Vertrauen und mangelnde Kooperation zum Tod vieler Reisenden geführt hatte. Da er als Lehrling noch nicht einmal alle Lehrlingszauber beherrschte, verlegte er sich darauf stattdessen die Geschehnisse aufzuzeichnen und anderen Reisende zu erzählen, was diese noch nicht wussten. Dann befragte er diese wiederum über deren Erkenntnisse. So versuchte der die Informationsdefizite bei allen zu schließen und die einzelnen Puzzlesteinchen zusammen zu setzen.


    Nach einigen Reisen erfuhr Niro, dass in seinem Heimatland Bürgerkrieg ausgebrochen war. Da ihn dort nichts hielt, wanderte er weiter umher, erlebte tolle Abenteuer und traf schließlich auf eine Gruppe Magonier, die ihm von ihrer Heimat vorschwärmten. So reifte in Niro der Entschluß, diese in deren Heimatland zu begleiten und vielleicht selbst Magonier zu werden.


    In diesem Moment trat die Frau, deren Namen er nicht kannte, einen Schritt zur Seite. Dahinter stand Ihre Schwester - aber er würde sie verfehlen. Die Wirklichkeit lief plötzlich in normaler Geschwindigkeit weiter. Er stürzte und knallte auf den Boden. Die Tasche war unweit von ihm entfernt gelandet. Ihm wurde kurzzeitig schwarz vor Augen...

  • Felizitas schaute ihre Schwester verständnislos an...


    Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiirmtruuuuuuuuuuuud?



    Nach einem bösen Blick von Seiten Cecilies konnte sie sich jedoch plötzlich wieder an die angebliche Magd ... nunja, erinnern ... und wollte die Geschichte gerade weiter spinnen, als ihr ein Mann vor die Füße fiel. Was für ein Tag!
    Felizitas wurde noch röter und freute sich und flötete munter:



    Kchikchi... Ceciiiiiiiiiiiiiilie! Er liiiiiiiiiiiiiiegt mir zu Füüüüüüüüüüüüßen! Ein MAAAAAAAAAAAAAN liiiiiiegt MIIIIIIIIIIIIR zu Füüüüüüüüüüüüüßen!
    Dabei hab ich doch heut gar kein Gebuuuuuuuuuuurtstag - oder hab ich etwa meinen Gebuuuuuuuuuuuurtstag vergessen? Aber ich hab doch soooooooonst niiiiiiiiiie im Wiiiiiiiiinter Gebuuuuuuuuuurtstag! Ceciiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiilieeeeeee!!!



    Und wieder dieses unheilvolle, wilde Gekicher...

  • Der Aufschlag brachte Niro wieder zu Verstand. Vielleicht lag es auch einfach an der geringeren Konzentration von Duftstoffen hier am Boden.
    Vielleicht hatte auch der Schlag seine natürlichen Angst-Instinkte ausfallen lassen.
    ... oder seine Panik war auf einem so hohem Level, wie bei einem Rad, so dass sie wieder einmal rum bei Null angekommen war.


    Auf alle Fälle konnte er wieder klar denken. Das waren doch nur zwei arme bemitleidenswerte Frauen, die nicht wussten wie sie sich kleiden sollten und wie sie mit Parfüm und Rouge umgehen mussten - nämlich sparsam. Und die händeringend einen Mann suchten - upps... das hätte sein Gehirn jetzt nicht denken sollen. Sein Paniklevel stieg bereits wieder langsam. Das Gekicher von Ceciiiiiiiiiiiiiilie war schon sehr unheimlich... Und die Rüschenkleidung erst - ein weiterer Schauer durchlief Niro.


    Vorsichtig und unter Schmerzen stand er wieder auf, hob seine Tasche und seinen Magierstab wieder auf und klopfte seine Kleidung ab. Dabei vermied er es eine der Schwestern anzublicken - sie waren gruseliger als diese armen, gequälten Geister mit dem Hackebeil im Kopf oder den auslaufenden Augen, die er auf einer seiner Reisen gesehen hatte. Oder dieser riesige Golem des Untoten Fleisches auf Mythodea... Nein, da tat er den Schwestern Unrecht: Der Golem war gruseliger. Allerdings konnte man vor dem leicht weglaufen. Bei den Schwestern war Niro da nicht so sicher... Er versuchte das Kreischen - erinnerte das nicht irgendwie an Banshees? - auszublenden und sagte:


    "Werte Damen, ich bin offenbar durch einen Irrtum hierher geraten. Ich bin sicher nicht derjenige, den sie suchen. Ich bin schon...", was sollte er nur sagen, damit sie ihn in Ruhe ließen?, "... verliebt. Es tut mir leid."