Das Haus der Merquatorez-Schwestern

  • Doch alle Taschentücher und alle Worte des Trostes der Welt konnte die Trauer nicht von ihnen nehmen. Die beiden Schwestern lagen sich nach wie vor in den Armen, sich gegenseitig stützend, schwankend, schluchzend, schniefend... An Beruhigung war nicht zu denken.

  • "Oh jeh mine,..."


    "Kommt und setzt euch doch erstmal hin. Ich denke die Damen haben bestimmt nichts gegen eine Tasse Tee oder?"


    Ohne auf eine Antwort zu warten führt Teela die Schwestern auf das Sofa und man zeigte ihr dann schluchzend den Weg zur Küche, in die sie gleich mal verschwinden wird.


    Mit einem Ohr lauschend bereitet sie den Tee zu und hofft, dass die Damen sich beruhigen können um die Fragen der Garde zu beantworten.

  • In wilder Agonie des seelischen Schmerzes sabberte Cecilie ihren Kummer auf die Schulter ihrer Schwester, hielt sich bebend das Herz und warf in dramatischer Geste die fliederfarben behandschuhten Hände in die Luft.


    "Fo ein freu... SCHNIEF... fo fo fo ein freundlifer Mann.."


    schniefte sie jammernd.


    In einer Dose, die freundlicherweise mit "Tee" beschriftet war, fand Teela was sie suchte. In der Mischung waren getrocknete bunte Blüten enthalten und er duftete nach Sommerwiese. Das war wohl keine günstige Teemischung.

  • Als sie den Tee sieht scheint sie nicht sehr begeistert zu sein.
    "Wo bekomm ich nur nen Beruhigungstee her, oder etwas was nicht nach Sommer duftet?"


    Nach kurzem Überlegen verlässt sie die Küche und entschuldigt sich,dass der Tee noch nicht fertig sei, da sie ihre Teemischung vergessen hatte.


    Damit machte sie sich auf den Weg und geht etwas Tee einkaufen.
    "Die Idee Tee in meine Arbeitstasche zu tun ist gar nicht mal so schlecht. So habe ich dann, falls wieder so etwas vorkommt, immer den passenden Tee dabei"


    Nach ca. 15 Minuten klopft sie wieder an die Tür und geht gleich in die Küche, sobald ihr diese geöffnet wurde, und bereitet den Tee zu. Sie hofft inständig, dass die Damen sich nicht beruhigt haben, denn sie möchte keine Information verpassen.


    Nach weiteren 5 Minuten kommt sie mit einigen Tassen, einer dampfenden Kanne Tee und einigem Gebäck wieder aus der Küche.


    "So die Damen, Gardisten hier für jeden ein leckeres Teegebäck und eine Tasse Tee."

  • Da dies anscheinend doch mehr Zeit in Anspruch nimmt, bis die Schwestern sich beruihgt haben und Teela langsam die Ideen ausgehen, wie man diese Beruhigen kann.


    Beschliest sie es ein andern Mal bei den Schwestern nachzufragen, ob diese irgendwelche informationen haben.


    Sie verabschiedet sich von den Schwestern und Gardisten und macht sich auf dem Weg zum Speicher, in welchem die Leiche gefunden wurde.


    [SIZE=7]Spielt das auch in dem Schwestern Thread oder woanders?[/SIZE]

  • <-- Wohnheim der Akademie


    Niro kam mit Isabell um die Ecke gebogen. Er hatte seinen rechten Arm verschränkt und stürzte ihn mit der linken. Isabell hatte sich in diese "Gentleman-Führung" seiner Armbeuge eingeharkt.


    Das Haus auf der nördlichen Gassenseite hatte rosafarbene Fenstervorhänge mit großen dunkelgrünen Punkten.
    Ein leichter Schauer bzw. Zittern durchlief Niro, während er verstohlen das nördliche Gebäude musterte, was Isabell durch den seinen Arm spürte.


    Niro blieb genau vor einem Fenster des nördlichen Hauses stehen und wandte sich der Akademie im Süden zu.


    In der Academia könne man die profunden und die arcanen Künste erlernen, erklärte Niro mit lauter Stimme.


    "Wir Magonier sind sehr stolz auf die Academia. Vielleicht möchtest Du Dich auch dort einschreiben, Isabell? Auch Du wirst es lieben!", sagte Niro wiederl mit unnatürlich lauter Stimme, als ob er eine Tempelglocke übertönen müsste.

  • Trotz das Isabell so müde war empfand sie die kleine Stadtführung als nicht unangenehm. Im Gegenteil. Zum ersten Mal nach langer langer Zeit sah sie wieder Bewusst den Sonnenuntergang.
    Dann führte Niro sie weiter. Plötzlich spürte sie, das Niro leicht Zitterte. Nicht lange, nur für einen kurzen Augenblick. Sie sah ihn fragend an, doch seine Aufmerksamkeit galt einem Haus, das für sie nicht sonderlich auffällig schien. Sie wusste nicht, ob sie ihn darauf ansprechen sollte, doch ihre Gedanken wurden unterbrochen, als Niro ihr die Akademie zeigte. Das Angebot, sich hier einzuschreiben überging sie erst einmal


    "Profunde und arcane Künste?"


    Sie konnte mit den Begriffen nichts anfangen. Sie unterdrückte ein Gähnen und sah Niro fragend an.

  • Ceciiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiliääääää! Hast du das auch gehört? Diese süüüüüüüüße, ach so vertraute Stiiiiiiiiiiimme? Oder halluziniere ich schon? Vor Seeeeeehnsucht! Der Herr Mysteriöööööööööös!


    Das Flöten war durchaus auf der Straße zu hören - dank der Frequenz - und kurz darauf teilten sich die farbenfrohen Vorhänge eben jenen Fensters, vor dem Niro stand und ein bunter Kopf tauchte auf. Aber das konnte ja niemand sehen, denn ein stattlicher Männerrücken stand direkt vor dem Fenster. Ein Freudenschrei erklang und ein dringender Ruf der Schwester folgte.


    Ceciliäääääääääääääää!!!! Wir haben Besuuuuuuuuuuch!

  • "Waf?! Pfeig her!"


    Schon langt Cecilie aus dem Fenster und bekommt mit leuchtenden Augen Niros Barett zu fassen.


    "Oooooooh! Herr Müfertiöf!"


    flötet sie herzallerliebst im Einklang mit ihrer Schwester.

  • In diesem Moment biegt Dolores um die Ecke. Niros prekäre Situation begreift sie mit einem Blick. Man soll ja nicht sagen, dass man sie umsonst bezahle. Wild entschlossen rafft sie ihre Röcke und rauscht mit Gewitterwolken im Gesicht auf Niro zu.


    "NIRO!!"


    faucht sie und holt übergangslos aus um ihm eine ordentliche Backpfeife zu verpassen. Dann fasst sie ihn am Arm und zerrt ihn von Isabell und den aus dem Fenster angelnden Händen weg.


    "Das kann ja wohl nicht wahr sein!"


    keift sie bühnenreif.


    "Was glaubst du eigentlich, was du hier tust?!"


    fragt sie.


    "Und wer ist die Schnepfe da? "


    sagt sie und deutet mit einer abfälligen Geste auf Isabell.


    "Du führst dich auf wie ein Gockel! Wie kannst du nur?!"

  • Die Tür öffnet sich und das gleiche bunte Gesicht samt Körper - sehr viel Körper - erscheint im Türrahmen.


    NIIIIIIIIIROOOOOO!!! Geliiiiiiiiiiiiiiiiiiebter! Endlich kommt du uns besuchen! Aber wer sind die Schnepfe da?


    Mit einem strahlenden Lächeln und ausgebreiteten Armen schreitet die Frau auf Niro zu, die rot verschmierten Lippen sind leicht gespitzt.

  • Niro war perplex. Er hatte doch nur gewollt, dass die fürchterlichen Schwestern ihn mit einer anderen Frau an seiner Seite sehen würden. Deshalb hatte er extra einen so lauten Vortrag gehalten. Und diese Rechnung aufgegangen, dem gedämpften Kreischen hinter den Fensterscheiben nach zu urteilen.


    Warum musste ausgerechnet jetzt Dolores vorbei kommen?


    Ehe er sich's versah hatte er sich eine von Dolores gefangen.


    "Aber ich wollte doch nur...", fing er an.


    Dann wurde ihm bewusst, was Dolores da eben gesagt hatte.


    "ISABELL IST KEINE SCHNE... DU ENTSCHULDIGST DICH GEFÄLLIGST! Sie ist eine gute..."


    In diesem Moment hörte er das schrille Flöten von Felizitas hinter sich und roch die betäubende Wolke von Parfüm, welche aus dem Haus auf die Gasse wehte. Das Parfüm, welche bei ihm normalerweise eine Panik-Reaktion auslöste. Er wollte fliehen, aber Dolores hielt ihn fest. Außerdem stand Isabell in der Fluchtrichtung.

  • <-- Wohnheim der Akademie


    Lene war dem Zuhälter dicht auf den Fersen. Sie wollte schon um die Ecke an der Akademie biegen, da hörte sie die laute Stimme von Niro. Er erzählte gerade etwas vom LIEBEN! Der Lustmolch! Als sie um die Ecke linste, sah sie die beiden Merquatorez-Huren am Fenster winken.


    PAAH! Von wegen Herausgeberinnen des Magonischen Landboten! Verfallen waren sie dem Zuhälter, wie man ganz deutlich am Gebaren sehen konnte. Und sie bezeichneten ihn als ihren LIEBSTEN!


    In diesem Moment kam eine weitere Frau vom Marktplatz in die Gasse gerannt. Wie hieß sie denn gleich? Irgendetwas mit Schmerz oder so, sagte mal jemand. Hatte Lene nicht Gerüchte gehört, dass Niro sie als Freudenmädchen mit Probezeit für eine stattliche Summe engagiert hatte? Der Captain Tauron van Daik hatte auch seine Hände im schmutzigen Spiel gehabt.


    Lene hatte sich ein wenig geärgert, dass ein anderes Waschweib mit dieser Information geglänzt hatte, und nicht sie selbst. Aber sie hatte auch bemerkt, dass einige der jüngeren Waschweiber gemurmelt hatten, dass dieser Niro für sie diese Summe alles mit ihnen hätte tun dürfen - wenn sie nur gefragt worden wären. Junge Gänse!!!


    Inzwischen war Dolores herbeigeeilt und hatte ihrem Herrn eine BACKPFEIFE gegeben und das neue Mädchen als SCHNEPFE bezeichnet!


    Eifersucht unter Huren! Sie hatte wohl Angst, dass die Neue ihr das Wasser bzw. die Kunden abgrub? Aber Ihren Herrn einfach so zu SCHLAGEN? Das war mutig! Oder war es ein Aufstand? Jetzt kam auch noch die Merquatorez aus dem Haus und keifte auch!


    Lene schickte ein Dankesgebet an die Fünfe, dass diese ihre Schritte so geleitet hatten, dass sie nun Zeuge dieses höchst SKANDALÖSEN Ereignisses werden konnte.

  • Isabell stand da wie angewurzelt. Sie begriff nicht was hier so eben geschah, es ging auch alles so schnell. Gerade eben war sie noch in ruhiger Umgebung neben Niro gestanden und jetzt waren da diese beiden Frauen.....
    Eigentlich hatte sie sich nach Ruhe und einem Bett gesehnt, und nun dieser Tumult. Es war zu viel für sie. Die aufgebrachten Stimmen hallten in ihrem Kopf und die Parfumwolke machte das nicht gerade besser. Ein stechender Schmerz durchzuckte ihren Kopf. Sie schloss die Augen und drückte sich eine Hand gegen die Stirn, aber das half nicht viel.

  • Hinter Felizitas erscheint auch Cecilie, die sich ebenso bewegt: Arme nach vorne gestreckt, die Lippen leicht gespitzt. Das erinnert auf eine seltsame Art und Weise an Untote, die sich aber faszinierend schnell bewegen und nicht nach Verwesung, aber ziemlich erdrückend nach Veilchen duften.
    Mit ihren Lippen macht Cecilie ein eindeutiges Knutschgeräusch.

  • "Ich könnte sie noch ganz anders nennen, mein Lieber!"


    keift Dolores mit in die Seiten gestemmten Fäusten.


    "Jetzt reiß dich endlich los von den Hühner und komm heim."


    Sie hängt sich an Niros Arm und zieht daran um ihn davon zu überzeugen, mit ihr zu kommen.

  • Das Knutschgeräusch, die gespitzten Lippen und dass jetzt auch noch Cecilie aus dem Haus kam weckten ungeahnte Kräfte in Niro. Da sah er, dass Isabell zusammenzuckte und die Augen schloß - eine beginnende Ohnmacht? Kein Wunder bei den Schwestern!


    "WÄÄÄÄÄÄGGGGG HIIIIIIIIIIEEEEERRR!", schrie er, zerrte Dolores mit sich, die an seinem Arm hing und in die selbe Richtung zog. Im Vorüberstürmen packte er Isabell mit dem anderen Arm und zog beide Frauen Richtung Osten aus der Gasse, die in den Dorfplatz mündete.

  • Isabell wusste nicht wie ihr geschah. Noch immer hatte sie die Augen geschlossen, denn es wurde immer schlimmer. Dieser stechende Schmerz war so intensiv, das sie nicht einmal reagierte als irgendjemand die packte. Es war ihr egal wer es war, hauptsache sie würde von hier weg kommen. Irgendwo hin wo es leiser war.

  • "Nooooooiiiiiiin!! Bleib hier Liebfter!"


    greinte Cecilie in höchsten Tönen und stürzte Niro hinterher. Dabei trat sie auf den Saum ihres Kleides, der mit einem gemeinen Geräusch zerriss und stürzte vornüber. Wild fuchtelnd lag sie am Boden und haschte nach dem Objekt ihrer Begierde.