Aradels Haus

  • Dalar funklte ihren Angreifer aus bösen Augen an, der ihr nun direkt ins Gesicht sah.
    Schehmenhaft erkannte sie die Umrisse einer Haube, eines Helms... einer Maske. Die erkenntnis stand ihr auf der Stirn geschrieben.
    Nazral. Ihre Wut und Hitze schien in sich zusammen zu fallen. Ihr Atem eben noch beschleunigt vom Handgemenge und Adrenalin beruhigte sich.
    "Genug gespielt für heute, Nazral. Lass' los."

  • Nazrals augen verdünnten sich zu Schlitzen und funkelte Dalar-Quem böse an
    Ich spiele nicht
    trotzdem ließ er Dalar-Quem los
    ich spiele NIE
    Dann bückte er sich um seinen dolch aufzuheben. Der eine Arm hängt dabei jedoch leblos und schlaff am körper herunter. und die Lederrüstung ist an der schulter des leblosen armes komplett durchtrennt. in der Schulterplatte prangt ein breiter Spalt, der blick bis auf die Haut freigibt.. allgemein scheint Nazrals nun mangelhaft gepflegte Ausrüstung und sein Äußeres auf eine lange und beschwehrliche Reise zurückblicken.

  • Dalar ließ über ihrer Handfläche eine Flamme erscheinen, die spärliches Licht ins Zimmer warf.
    Sie steckte ihren Dolch weg und strich sich über die Kehle, dort wo das Messer ihre Haut geritzt hatte.
    "Nein, wie ein Spiel sah mir das nicht grade aus, da gebe ich Dir recht." Sie ging gemessenen Schrittes zur Feuerstelle, und ließ die Flamme auf die Holzscheite im Kamin übertreten, ehe sie ein paar Kerzen und zwei Öllichter entzündete um dem fortschreitenden Dunkel im Haus entgegenzuwirken.
    "Setz' Dich..." Sie sah ihn einen Augenblick an. "Oder auch nicht. Du tust ja sowieso, was Du willst." Es klang weniger wie ein Vorwurf, eher wie eine Feststellung.
    "Wenn Du schon hier bist kannst Du auch bleiben, wenn Dir der Sinn danach steht. Soll ich Dir ein Zimmer für die Nacht herrichten?" Sie musterte ihn von oben nach unten. Ihr Blick blieb an der zerstörten Rüstung und dem scheinbar grade erst verheilenden Fleisch hängen.
    "Du siehst aus, als könntest Du ein paar Tage Ruhe gebrauchen. Und Aradel wird erst in ein einigen Tagen hier sein, wenn er es ist, den Du zu sehen wünschst."

  • Nazral setzte sich in eine Ecke des Raumes, die trotz des Kaminfeuers stehts im Schatten lag. Dort waren auch die anderen Habseligkeiten des Schattenläufers abgelegt. Ein Bogen, der leere Köcher und ein Umhang. Nachdem er sich gesetzt hatte lagerte Nazral seinen schlaffen arm auf seinen Beinen ab. Dann lehnte er den Kopf an die Wand, schloss die Augen und versuchte seinen Atem wieder zu beruhigen. In seinem Zustand mit den Schatten zu verschmelzen um Dalar-Quem zu überraschen und zu überwältigen war einfach zu viel für ihn gewesen. Jetzt brauchte er zuerst Ruhe. Er fühlte sich schwach und schutzlos

  • Dalar betrachtete ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue, ehe sie für kurze Zeit den Raum verließ um das Zimmer zu richten.
    "Wenn Du etwas brauchst, Du weißt ja, wo alles steht..."
    Als sie zurückkehrte hatte Nazral sich scheinbar nicht gerührt. Mit einem nicht zu deutenden Ausdruck in den Augen machte Dalar sich daran, den Inhalt ihres Beutels auf dem Tisch zu verteilen. Einen Laib Brot, einige Stücke geräuchertes Fleisch und anderes Essbares.
    Prüfend ging ihr Blick immer wieder zu Nazral zurück.
    "Was ist mit deinem Arm passiert?" Sie füllte einen Krug mit Wasser und etwas Elbenblut und verstaute Trinkschlauch und Flasche sorgfältig.
    Aus dem Krug füllte sie Nazral einen Becher und reichte ihn an den Nymbra weiter.
    "Hast Du Hunger?" Sie bedeutete ihm mit einer einfachen Armbewegung sich mit ihr an den Tisch zu setzen.

  • Nazral wollte nach dem Becher greifen und war sogar bereit ein wort des Dankes zu sprechen, als ihm schwarz vor Augen wurde und er zur Seite umkippte, bevor er bewusstlos vor Erschöpfung und Schmerz auf dem Boden aufschlug.

  • Dalar reagierte zu spät um seinen Sturz noch abzufangen.
    Sie stellte den Becher ab, kniete sich neben den bewußtlosen Nymbra und richtete ihn vorsichtig gegen die Wand auf.
    Alle Versuche ihn ins Leben zurück zu holen schienen vergeblich doch sein gleichmäßiges Atmen ließ darauf schließen, dass sein Zustand in der Erschöpfung, welche ihm bereits anzumerken gewesen war und vieleicht auch den Schmerzen ausgehend von seiner Verletzung zugrunde lag.
    Mit geübten Fingern, schließlich hatte sie selbst einmal eine Ausbildung zur Schattenläuferin begonnen, schälte sie ihn aus der Rüstung. Mit ihr hätte sie wohl kaum eine Chance den Nymbra zu bewegen.
    Als sie die Rüstung herunter hatte, alles bis auf die Maske, legte sie sich seinen scheinbar intakten Arm über die Schulter und stemmte sich hoch.
    Unsicher und schwankend unter seinem Gewicht gelang es Dalar, den immernoch bewußtlosen Nymbra über das kurze Stück durch den Flur in das für ihn bestimmte Zimmer auf das Lager zu bugsieren.
    Sie wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, setzte sich zu ihm auf die Bettkante, schnürte ihm die Stiefel auf und zog sie ihm von den Füßen. Für einen kurzen Moment verharrte ihr Blick auf der ledernen Maske. Sie ging ein wenig näher. Noch nie hatte sie ihn ohne diese Maske gesehen.
    Ihre Hand schwebte kurz über seinem Gesicht. Er schien genug Luft zu bekommen... Plötzlich zog sie die Hand wieder zurück, stand hastig auf, breitete eine Decke über ihn und verließ das Zimmer, in dem sie die Tür hinter sich schloß.
    Sie ging zurück in die Küche, räumte die Rüstung zu Nazrals Habseeligkeiten, ass etwas, löschte die Lichter und ging in ihr Zimmer, das sie gut von innen verschloss.

  • Nazral schlief tief und fest. Schlaf war zwar nicht der ganz korrekte Ausdruck aber sein Körper konnte regenerieren. Zwar immer noch erschöpft aber dennoch wieder bei bewusstsein erwachte Nazral am nächsten Morgen im Bett in das Dalar-Quem ihn abends zuvor verfrachtet hatte. Auch wenn sein Körper ihn zur Ruhe mahnte stand Nazral auf unsicheren Beinen auf und zog seine rüstung und seine Kleidung wieder an

  • Dalar, gewillt herauszufinden was passiert ist, öffnete die Tür und fand den Raum offensichtlich verlassen vor. Sie machte ein paar zaghafte Schritte hinein, ging dann zum Fenster und sah hinaus.

  • Draußen war Nazral gerade dabei, leise fluchend, sich mit der einen Hand abstützend, wieder aufzustehen. Er war aus dem Fenster geklettert, und (trotz dass es im erdgeschoss war) aufgrund seiner noch schwachen konstitution wieder gestürzt.. seine Beine hatten einfach ihren Dienst versagt und er konnte sich mit dem einen Arm nicht ausreichend abfangen um den sturz noch zu verhindern. Der andere arm war immer noch zu kraftlos, alsdass Nazral ihn mehr als heben konnte

  • Dalar lehnte sich in den Fensterrahmen und sah Nazral bei seinem Schauspiel zu. Sie schüttelte den Kopf.
    "Findest du das nicht ein wenig albern? Wenn Du einen Ruf zu wahren hast bitte. Ich halte es trotzdem für sinnvoll, wenn Du etwas isst bevor du gehst. Wenn Du es Dir also anders überlegen willst steht es Dir frei Dich zu mir an den Tisch zu setzen. " Sie richtete sich auf und machte Anstalten hineinzugehen, drehte sich dann aber in seine Richtung um.
    "Versteh' mich nicht falsch, aber ich möchte Dich nicht noch einmal durch die Gegend tragen müssen. Tu' mir also den Gefallen und bleib aufrecht."

  • Nazral hatte probleme sich aufzurichten, schaffte es schließlich doch. Im ersten Moment überlegte er, ob er seinen weg fortsetzen sollte oder ob er wirklich das angebot annehmen sollte und was essen sollte. Er entschied sich GEGEN seinen eigenen Dickkopf und betrat das Haus bald darauf wieder.. diesmal allerdings durch die Tür. Er schlurfte zum Tisch und ließ sich schwer auf einen Stuhl fallen.

  • Dalar hob angesichts seines immernoch ziemlich angeschlagenen Zustands eine Augenbraue sagte aber erst einmal nichts.
    Auf dem Tisch fand Nazral ein wenig Trockenfleisch, Brot und Schinken; zudem einen Krug mit Wasser.
    Dalar riß ein Stück Trockenfleisch mit den Zähnen ab und kaute darauf herum, ehe sie Nazral eindringlich musterte.
    "Verrätst Du mir, wie das da..." sie deutete auf den leblosen Arm "...passiert ist?"

  • Zuerst musste Nazral noch atem schöpfen. dann griff er stumm nach einem stück brot und schien zu überlegen, ob er sich in eine dunkle ecke zurückziehen sollte oder nicht... dann jedoch setzte er die Maske ab und begann stumm zu kauen. Die Haut unter der Maske war schweißnass von der Anstrengung und es zeigten sie die schon bekannten Verbrennungsnarben die das fast unnymbrische Gesicht zur unkenntlichkeit verdammten.
    Nach kurzer zeit und ein paar bissen des Brotes sagte Nazral nur einen Namen
    Sir Aldhayn
    Danach kaute er weiter auf dem Brot rum. Alles was er tat schien eine große Anstrenung für den Schattenläufer zu sein

  • "Was ist das? Sir Aldayn? Ist das ansteckend?" sie grinste und hätte sich angesichts seines Zustands beinahe verschluckt.
    "Tut mir leid. Du willst sagen, einer der Opferrasse hat das mit dir angestellt?"

  • Nun war es an Nazral seinen Zorn runterzuschlucken. Was erlaubte sich diese kleine möchtegernschülerin seines Bruders, sich über ihn lustig zu machen


    Ja.. eine Opferrasse. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass diese Opferrasse mir im Kampf ebenbürtig war. Doch er hat teuer dafür bezahlt. Sir Aldhayn von Bärengrund ist einer der gefürchtetsten Feinde der Nördlich angesiedelten Nymbra. Die Hüter im Bärengrund schützen die Siedlungsgebiete der Menschen schon längere Zeit erfolgreich vor unseren Übergriffen. Sie haben Kampftechniken entworfen um gegen uns vorzugehen und nutzen Magie und Erfindungen der Zwerge um uns auszuschalten. Sie sind gefährliche Opferrassen. Ihre Waffen sind scharf geschliffen und in der lage Rüstung, Fleisch und Knochen mit einem Schnitt zu durchtrennen. Er wird mit seiner eigenen Gesundheit bezahlt haben. Er war nicht allein.. doch er allein war in der Lage mich durch Lichtmagie am Fliehen zu hindern und ihn aus dem Hinterhalt auszuschalten. Er wollte ein Duell.. und der Angriff kostete mich einen meiner teuersten Dolche. Aber mindestens vom gleichen wert war das Gift welches die Dolche trugen. Dieses Gift hat ihm übel zugesetzt. Alchemie sorgte für einen besseren Heilvorgang, aber die Magie der Alchemie ist nicht allmächtig. Ich muss zusehen dass ich einen fähigen Priester finde, der meinen Arm wieder Leben einhaucht. denn der Griff des Todes hält meinen Arm gefangen. Mein Arm ist nicht mehr Teil meines Körpers und schwächt mich. Er saugt mir meine lebenskraft aus.

  • Dalar wippte nervös mit dem Fuß bei Nazrals Worten.
    "Ich fürchte ich kann dir bei deinem Arm nicht helfen. Dein Bruder sollte sich das ansehen, sobald er zurück ist..."
    Sie strich sich abwesend übers Kinn.
    "Von Sir Aldayn habe ich bereits gehört..." Sie wechselte das Thema.
    "Was hast Du nun vor? Wohin führt Dich dein Weg, wenn Du hier wieder verschwindest?"

  • Ich kann nicht auf Aradel warten. Ich muss weiter. Ich brauche einen Priester. Lange kann mein körper diesen halbtoten Arm nicht mehr am leben halten. Ich muss die Stadt erreichen. Ich habe gestern schon zu viel zeit vertrödelt
    Eine innere Unruhe fasste nach Nazral und er stand wankend auf und ging vorsichtig auf die Türe zu