Gasthaus "Zum Singenden Wald" Teil 3

  • Und hier geht es weiter in dem beliebten Gasthaus der Herrschaftsstadt

    Lehrer (Lehrstuhl für Geschichte und Politik) und Direktor der Nymbrischen Universität zu Mar-Lot-Tor


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    Das Wesen des Feindes ist, dich zu töten! Also zögere nicht!

  • "Als erstes solltet Ihr vielleicht aufhören, im Selbstmitleid zu baden!" meinte der Ritter fast sanft.
    "Es wird Euch nicht helfen... Zudem gibt es durchaus eine Wahl - meine Familie ist alles andere als reich und ich weiß, was Hunger ist. Gestohlen habe ich indes nie... Doch kann ich Eure Beweggründe gut verstehen. Das ist aber ein anderes Thema. Ob Ihr mit dem Herrn von Hohenlohe mitgeht oder nicht, ist Eure Sache. Ich werde Euch da nicht hineinreden!"

  • Dunja sieht den Ritter an,


    "Das, Herr Berkenbrecht, ist kein Selbstmitleid... sondern einfach nur unbeschönigte Tatsachen... die nun einmal so sind, wie sie sind.
    Schätzt Euch glücklich, daß Ihr nie in die Verlegenheit gekommen seid!"


    Einen Moment schweigt sie und fährt dann fort,


    "Ich weiß, daß es meine Entscheidung ist und wenn ich dem Kerl trauen würde, so müßte ich nicht lange überlegen. Aber mein Gefühl warnt mich davor, daß an der ganzen Sache etwas faul ist und deshalb werde ich den Teufel tun und mich in seine Hand begeben...!"


    Sie schüttelt vehement den Kopf,


    "Allerdings graut mir davor, daß er sich tatsächlich an die hiesige Obrigkeit wenden wird... aber wenn, kann ich mich ja mit Magistra Isdiriel zusammen tun!"


    Sie lacht leise und man kann deutlich hören, daß sie damit ihre Unsicherheit zu überspielen sucht...

  • "Ich denke, Euch droht keine Gefahr. Auch nicht von der hiesigen Obrigkeit, schließlich habt Ihr in Montralur nichts gegen die Gesetze getan. Insofern wird es diesem Herren nicht einfach fallen, seine Aufgabe zu vollenden. Was aber Euer Einwand anbetrifft, dass ich mich glücklich schätzen solle, niemals in der Lage gewesen zu sein, evt. stehlen zu müssen, so irrt Ihr Euch. Wie ich schon sagte, Hunger un Not ist mir nicht fremd, aber in meiner Heimat bestehlen wir uns nicht, es gibt andere Weg!"

  • Einen Moment mustert Dunja den Vinländer, doch sie schweigt und nickt nur zu dessen Worten. Dann bemerkt sie schließlich,


    "Ich gestehe, langsam wird mir das Alles ein bißchen viel... erst von Greifenstein und sein unseliges Geschenk, jetzt dieser von Hohenlohe..."


    Sie stützt ihren Kopf auf die Hand und schaut den Nordmann nachdenklich an,


    "Ich verdanke Euch sehr viel, Herr Berkenbrecht! Wenn Ihr nicht gewesen wärt...!"


    Für einen Augenblick huscht ein Lächeln über ihre Züge,


    "Vielleicht sollte ich tatsächlich wieder nach einem Ritter suchen, der Etienne mehr ähnelt als William es tat... mein Geschick mich in Schwierigkeiten zu bringen scheint nicht weniger geworden zu sein..."


    Ihr Blick geht an dem Vinländer vorbei in die Ferne...

  • Danara tratt mit dem Fremden in die Schankstube, kurz sah sie sich um und entdeckte bald darauf Dunja und Herr Berkenbrecht. Die beiden schienen sich ganz normal zuverhalten und Danara atmete innerleich auf. Dann ging sie an den Tisch der Beiden, sie grüßte freundlich, dann meinte sie zu Dunja. "Würdest du mir einen gefallen erweisen und deine gesammten Taschen leeren, ich möchte dem Herrn hier beweisen das er falsch liegt." Bittend sieht sie Dunja an.

  • Als Danara an ihren Tisch tritt, schreckt Dunja aus ihren Gedanken auf und schaut sie ob ihrer Bitte verblüfft an. Dann jedoch wirft sie dem Vinländer einen ratlosen Blick zu und fragt dann mißtrauisch,


    "Ich soll bitte was tun? Was hat dieser Kerl dir erzählt?"


    Deutlich schwingt in ihrer Stimme mittlerweile Zorn mit...

  • Dunja wirft dem Fremden einen wütenden Blick zu, erhebt sich dann und beginnt damit, den Inhalt ihrer Taschen auf den Tisch zu legen, so, daß dort bald ein buntes Sammelsurium der unterschiedlichsten Dinge zusammen kommt.
    Schließlich, als sie alle Taschen geleert hat, weist sie mit der Hand auf die Sachen auf dem Tisch,


    "Bitte schön... ich hoffe, daß dir damit geholfen ist!"


    Sie nimmt wieder Platz...

  • Danara sieht zu wie Dunja ihre Taschen leert, nachdem sie alles auf dem Tisch gelegt hat, wird Danaras Gesicht bleich. Aus den ganzen Sachen die dort auf dem Tisch liegen zieht sie ein silbernes Kettchen mit einem Mondsteinanhänger heraus. " Das Kettchen ist ein Geschenk von Kasus gewesen." War das einzige was Danara sagen konnte, sichtlich geschockt, das konnte doch nicht wahr sein dachte sie sich.

  • Als Danara das silberne Kettchen an sich nimmt wird Dunja blass und sie wirft dem Vinländer einen hilfesuchenden Blick zu. Dann wendet sie sich an die junge Frau,


    "Danara, bitte glaube mir, ich..."


    Sie bricht ab und starrt ungläubig auf das Schmuckstück in Danaras Hand...

  • Der Ritter sah überrascht aus, doch seine Mine zeigte sich schnell wieder entschlossen.
    Er sah Danara direkt an:
    "Glaubst Du, Danara, dass Dunja dieses Kettchen genommen haben soll? Und wie kommt es, das ausgerechnet jetzt, als Herr von Hohenlohe aufgetaucht ist, Dein Kettchen weg ist? Wir reisen seit vielen, vielen Wochen zusammen - wenn Dunja eine Diebin wäre, hätte sie schon längst Dich bestohlen und hätte Zeit gehabt, hier in der Stadt es zu verhehlen. Und sie wäre wahlrich ein schlechter Dieb, wenn sie ausgerechnet DIESEN Gegenstand einfach so mit sich herumtragen würde. Selbst hier im Gastraum hätte sie Gelegenheit gehabt, es los zu werden, wenn sie es überhaupt gestohlen hat..."
    Und mit diesen Worten sah er den Herrn von Hohenlohe düster an.

  • Dieser ignorierte den Blick des Nordmanns und sagte bedauernd zu Danara. "Seht Ihr, holde Dame... ich habe es Euch gesagt!" Er schaute sie betrübt an.

  • Danara wurde kreidebleich, auch damit hatte er wohl recht gehabt. Ein tiefsitzender Schmerz durchzog sie und sie lehnte sich einen kurzen Moment an die Tischplatte dann sah sie den Ritter fest an. "Ich weiß nicht wer es Gestohlen hat und das es Dunja war, die ihr hier so nett verteidigt, habe ich nie behaupet. Schließlich wollte ich damit die Sache nur aus der Welt räumen." Sagte sie,doch dann verliert sie die Kraft sie wollte und konnte heute nicht mehr stark sein also fuhr sie resigniert fort, "Das Kettchen ist ja wieder da, vielleicht habe ich es ja verloren und Dunja hat es wieder gefunden, oder wie auch immer, verzeiht das ich eure wertvolle Zeit in Anspruch genommen habe. Ich werde mich nun wieder zurück ziehen." Damit drehte sie sich herrum und verschwand aus dem Schankraum, sie lief schnell die Treppe nachoben und verschwand in ihrem Zimmer. Dort lehnte sie sich an die Tür bis diese zuschnapte, sie legte das Kettchen vorsichtig auf den Tisch. Dann zog sie ihr Kleid aus und ging zu ihrer Waschschlüssel.

  • Auch der Vinländer sah Danara verwirrt nach... dann schaute er Dunja an und zuckte mit den Schultern. Gerne wäre er ihr nun nachgelaufen, abe rnicht so lange Dunja alleine mit diesem Kerl war.
    "Habt Ihr sonst noch ein Anliegen, Herr von Hohenlohe?" fragte der Ritter.
    "Ich denke, alles weitere ist nun eine Sache der Gerichtsbarkeit. Lady Dunja wird Euch nun auf keinen Fall begleiten können, denn wenn Ihr diese Posse von eben als Beweis vorlegt, sie wäre eine Diebin, müsste sie hier angeklagt werden, schließlich war der Vorfall in Montralur..."

  • Mit einem leichten Lächeln sah er den Nordmann an. "Da habt Ihr natürlich recht, Sir! Ich denke das ist tatsächlich keine schlechte Idee, einen Büttel rufen zu lassen!" Er verneigte sich leicht und fügte dann hinzu. "Bestimmt seid Ihr so freundlich sie so lange im Auge zu behalten. Immerhin flüchten überführte Diebe gern!" Mit diesen Worten ging er hinüber zum Wirt und bat ihn wegen einer Diebin nach einem Büttel zu schicken.

  • Als der Fremde sich zur Theke begibt, sammelt Dunja schnell ihre Sachen wieder ein und steht dann auf. Eindringlich schaut sie den Vinländer an,


    "Rasch, Herr Berkenbrecht! Laßt uns zu Danara hinaufgehen... ich weiß nicht, welches Gift dieser miese kleine Kerl ihr ins Ohr geträufelt hat, aber ich halte es nicht für ratsam es länger als nötig wirken zu lassen!"


    Sie wirft einen Blick zum Wirt hinüber,


    "Und noch ist unser guter Freund abgelenkt!"