Zum brennenden (Neubau) Tisch 16

  • Ai nimmt ihre Tafel.


    Es war nicht meine Schuld. Ich habe mich gewehrt. Aber er hatte übermenschliche Kräfte. Was hätte ich denn tun sollen? Ich konnte nicht weglaufen, konnte ihn nicht aufhalten. Es tut mir leid.

  • fassungslos sitzt hjaldir am tisch. seine gedanken rasen. die welt scheint über ihm zusammenzubrechen. am liebsten würde er aufspringen und wegrennen. dann legt er plötzlich den brief beiseite und atmet hörbar aus. er schüttelt abermals den kopf. dann fährt seine rechte hand an ai´s wange.


    " nein. diesmal nicht. ich habe nicht all die jahre alleine gelebt und gewartet. nun habe ich dich gefunden und werde dich wohl auch nicht so schnell wieder loslassen. ich habe oft genug versucht probleme mit wegrennen zu erledigen...aber das klappt nicht mehr. was kann ich tun um dir zu helfen? "

  • hjaldir deutet seinerseits ein lächeln an.


    " ich denke das werde ich wohl müssen. ich kann und werde nicht nochmal weglaufen. das was dir passiert ist, werde ich mittragen. wenn du mich brauchst, bin ich für dich da. "

  • hjaldirs miene entspannt sich wieder. er legt seine hände auf ai´s hände.


    " so ganz verstehe ich es zwar immer noch nicht. aber ich denke ich werde mit der situation fertig. "


    er blickt in ais gesicht. ein kurzes flackern durchzuckt seine augen.


    " ach ja...der werwolf...wenn du mir sagst wo ich ihn finde, werde ich sicher wege und mittel finden, sein treiben zu stoppen. "


    während der paar worte verändert sich hjaldir. sein gesicht nimmt plötzlich andere züge an. irgendetwas ist passiert.

  • Sie schüttelt den Kopf, greift zur Tafel.


    Er ist Teil meiner Familie. Das Rudel ist Teil meiner Familie. Sie würden mich annehmen als eine von ihnen, wenn ich es will. Sie haben mir die Entscheidung überlassen. Im Frühjahr, wenn das Kind kommt, werde ich zu ihnen gehen. Dann erwarten sie meine Entscheidung. Sie sind mir mit Liebe begegnet, Hjaldir. Er wollte mir nicht wehtun. Er hat es nur nicht verstanden. Ich habe ein Versprechen gegeben und eins dafür bekommen. Er wird dies nie wieder tun. Auf eine gewisse Art und Weise ist er unschuldig. Du wirst ihm nichts tun.


    Sie sieht ihn unsicher an, angstvoll erwartend, was er dazu sagen wird.

  • hjaldir schüttelt resignierend den kopf.


    " ist schon ok. ich werde etwas zeit brauchen um mich an den gedanken zu gewöhnen. und ich hoffe das du dich im frühjahr richtig entscheiden wirst. "

  • Ein trauriger Blick streift Hjaldir.


    Wieviele Möglichkeiten stehen mir offen? Ich gehöre hierher. Dies ist mein Leben. Die Fänge sind, sie zögert und korrigiert dann: Die Fänge haben wenig menschliches an sich. Ich könnte bei ihnen nicht leben. Ich gehöre hierher.


    Ohne ihn anzusehen, schiebt sie ihm die Tafel hin, starrt auf den Tisch. Kaum merklich schüttelt sie den Kopf.

  • hjaldirs züge umspielt ein lächeln.


    " natürlich gehörst du hier her. ich möchte bloß nicht noch jemanden verlieren, der mir nahe steht. was geschieht mit deinem kind? "

  • Liandra kommt aus der Küche und zapft sich ein Bier, dann setzt sie sich zu Mori.



    "Hm ernste Stimmung hier" sagt sie leise zu ihr.

    Ich weiß nicht, warum Frauen irgendetwas von den Dingen haben wollen, welche die Männer haben, wenn eines der Dinge, die Frauen haben, die Männer sind.

  • Mori zuckt mit den Schultern und verzieht das Gesicht
    "Irgendwie scheint hier neuerdings eh irgendwie alles komisch zu laufen...."
    sie grinst sie an
    "Aber das was du hier machst ist echte Klasse...sooo gut habe ich schon lang nicht mehr gegessen!"


    dann kichert sie
    "aber ich muss...mal verschwinden...."
    und wuscht schnell weg

  • Sie nickt und versucht ein Lächeln. Die beiden sitzen noch eine Weile zusammen am Tisch und Hjaldir isst zu Ende. Dann verabschiedet er sich von Liandra und Ai und verlässt den Tisch.


    Ai wendet sich Liandra zu und lächelt.


    Ist es in Ordnung, wenn ich nochmal verschwinde? Ich muss noch was erledigen.

  • Ai lächelt sie dankbar an, bringt schnell ihren Seesack nach oben und verlässt dann den Tisch.
    Kaum hat sie die Tür hinter sich geschlossen, laufen ein paar Tränen, die sie die ganze Zeit erfolgreich zurückgehalten hat, ihre Wangen hinunter. Ärgerlich wischt sie weg. Sie atmet einige Male tief durch und macht sich dann auf den Weg Richtung Kassandras Haus.

  • Liandra scheint die Arbeit viel Spaß zu machen immer mit einem Lächeln bedient sie die Bauern und schekert auch mal kurz hier und da mit den Gästen, immer den Schankraum im Auge.

    Ich weiß nicht, warum Frauen irgendetwas von den Dingen haben wollen, welche die Männer haben, wenn eines der Dinge, die Frauen haben, die Männer sind.