• Schnell hat Tear'asel die Stufen hinter sich gebracht und zieht kurz ihre Augen zusammen, als sich ihr Blick aus dem Halbdunkel des Turms nun auf die bildgewaltige Landschaft legt. So kommt es, dass sie versunken in den herbstlichen Anblick des daynitischen Südens ein wenig im Weg herumsteht und nicht wirklich darauf achtet, was um sie herum geschieht.


    Von wegen Lukranis Macht lässt alles andere verblassen, das hier war die Erde, ihr angestammtes Element, die schützende Essenz der Khel'Anhor, die Mutter von Vaterbaum.


    ...da war er wieder...dieser Stich im Herzen...


    Wind fegte durch die Kleidung der Elbe und wehte Mantel und Haar auf. Sie hebt ihre Hände und faltet sie vor ihrer Brust, zu in einander gelegten Fäusten. Es ist eine Geste, die vermittelt wie klein und jung sie im Vergleich dessen ist, was sich hier vor ihr liegt.


    Der Mensch, der ebenfalls scheinbar ergriffen am Mauerwerk steht und hinabblickt auf den Süden und somit auch auf ihre Heimat, die sie solange nicht mehr betreten hat, besitzt sein Alter und seine Würde, Farben und Besitztümer zählten für sie nicht, es waren die Falten in seinem Gesicht und die Weisheit des Alters, die ihr gerade begreiflich machten, das ihre Reise hier eine neue Wende bekommen würde.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Auf dem Turm angekommen, beobachtete Thalion fasziniert das sich bietende Schauspiel. Ein leichte Gänsehaut durchfährt ihn. Langsam blickt er um sich herum und nach allen Seiten.


    Sein Blick haftet kurz auf dem anderen Turm, auf welchem die Reisegefährten stehen und ein fremder Mann. Da Thalion jedoch nicht mehr erkennen kann, genießt er weiter den Atemberaubenden Anblick.

  • Den Mondelben plagt hingegen mit jedem verstreichenden Moment zunehmend ein ganz anderes Problem: So sehr er ihn auch hinzieht sich in der Landschaft zu verlieren, so sehr macht sich mit zunehmender Helligkeit wieder dieses unangenehme Kribbeln bemerkbar, das ihm vom bevorstehenden, vorüber gehenden Verlust seines Augenlichtes kündet. Noch ist sein Wille der Höflichkeit stärker als der Drang, den Blick zu senken oder gar seinen Blick durch seine Kapuze zu verdecken.

  • Die Wildelbe schafft es irgendwann sich von dem Anblick lozureissen und tritt zur Seite. Auf dem Zwillingsturm, vielleicht weniger als hundert Schritt entfernt konnte sie deutlich die Umrisse ihrer anderen Begleiter ausmachen.


    Die beiden Mondelben, Thalion und Dural. Sie hebt ihre Hand zum Gruße hinüber. Etwas zu sagen war sinnlos, der Wind würde ihre Worte verwehen, ehe sie die anderen erreicht hätten.


    Zumindest aber reisst sie diese Bewegung aus der beobachtenden Apathie. Endúneath scheint mit irgendetwas zu kämpfen, es dauert ein paar Momente, ehe sie begreift, dass es sein Augenlicht ist. Im Wald war es egal, die Schatten, welche die großen Bäume des Südens spendeten taten den Pupillen der Mondelben keinen Abbruch aber hier bot kein einziger Schatten Schutz.


    *Schon in Ordnung amin, schütz dich*


    sendet sie zögerlich. Sie hätte gerne gezaubert, doch in Anbetracht des anderen Anwesenden hier oben neben Merdyn und Lian hätte das unter Umständen eine Verletzung der anderen noch beibehaltenen Regeln bedeutet.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Schon als die ersten Sonnenstrahlen über das Land kriechen, greift Ivoreth nach hinten und zieht ihre Kapuze auf.
    Hîn Meneldû den Sonnenaufgang zu zeigen... Ein leises Ausatmen, wohl aus Müdigkeit.
    Bei Nacht wäre es sicherlich ein schöner Anblick gewesen, der sich ihr nun jedoch leider entzieht.

    Parchlim?
    "Ich knüpfe Netze und schwinge kein Schwert!"

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  • Thalion hebt ebenso die Hand Richtung anderer Turm. Auch ein Signal, das alles seine Ordnung hat.


    Dann erst wird er gewahr, das sich Ivoreth und Shaifea wieder ihre Kapuzen vor die Augen zogen.


    "Es ist Schade, das ihr das nicht mit uns genießen könnt."

  • Dural ist genauso wie Thalion oder Iladar von der Aussicht beeindruckt. Er stellt sich etwas abseits an die Brüstung und blickt mehrere Minuten in jede Himmelsrichtung. Der Fremde auf dem anderen Turm ist ihm nicht entgangen. Als die Sonne höher steigt und durch die Wolken lugt, wartet er ab, was noch passiert.

  • Der Reichskanzleirat tritt an die Brüstung zu dem Mann, der den beiden Elben weiterhin unverwandt den Rücken zukehrt. Neben ihm neigt er grüßend ehrerbietig sein Haupt, bevor er sich wieder den Elben zuwendet und ihnen auffordernd zunickt.

  • Als Endúneath zu sprechen beginnt, löst sich die Elbe nun gänzlich aus der Betrachtung ihrer Heimat. Ihr Kopf wandert hinüber zu dem Mann neben Merdyn. Sie war froh, dass Endú die Rolle des Sprechers übernommen hatte. Natürlich ging Elrik, dem Dritten ein gewisser Ruf voran, der ihn als weisen und gerechten Herrscher auszeichnete aber Tear'asel hatte in der Vergangenheit mehr als einmal bewiesen, dass sie auch derart ruhige Gemüter zu leicht zu erhitzen vermochte - und allen Entschuldigungen zum Trotz - sie gehörte eindeutig zu dem Volk, dass Elrik und somit den Âdanath Daynon ihre Hilfe versagt hatte, dort, wo sie sie am dringensten benötigt hatten.


    ...auch wenn die Zweitgeborene durchaus ihre Gründe hatte, was immer auch Menschenleben rechtfertigte...

  • lange Zeit geschieht nichts… hat es der König nicht gehört… weiterhin starrt er auf sein Land. Keine Regung. Auch Lian unternimmt nichts. Ein fast peinliche Stille, nach Enduneath Worten, wäre da der Wind nicht…


    Unerwartet kommt leben in die Gestalt. Ein hörbares Einatmen, zurückkehrendes Leben. Der Kopf kurz auf die Brust gelegt, als Zeichen des Besinnens. Immer noch den Rücken ihnen zugewandt spricht eine alte jedoch noch kraftvolle Stimme.


    „Mein treuer Freund und Gefährte Merdyn sprach zu mir und berichtete von Elben die mir etwas zu geben hätten. Es sei ein Brief… wenn es einer ist… so lese…“


    *In Gedanken.
    Nach los mach schon. So lange habt Ihr mich warten lassen. Wir sterben für Euch, jeden Tag verlieren Kinder Ihre Eltern am Wall. Diplomatische demütigung das ist es…*

  • Bei den Worten des Königs, die ihn betroffen, ist für einen ganz kurzen Moment ein Lächeln, das Stolz beinhaltet, auf den Lippen des Reichskanzleirates zu erkennen. Sein Blick gleitet zu dem daynitischen Herrscher hinüber und ruht kurz auf ihm. Ein Blick, in dem neben Bewunderung und Treue liegt, doch der Schleier von Sorge ebenso erkennbar ist. Dann heftet er den Blick seiner ernsthaften Augen auf den Elben - erwartungsvoll.

  • Die Elbe sieht kurz zu Endú, als dieser die Botschaft des Ersten aus seiner Gewandung holt, dann richtet sich ihr Blick wieder auf den König der Menschen.


    "Und so wird es geschehen, König der Âdanath, es ist bereits viel zu viel Zeit vergangen, dha."


    Vielleicht mit einer gewissen Absicht wird der Dialekt der khel'antharischen Elben von Daynon bei ihren Worten deutlich und gleichsam nickt sie dem Mondelben zu, bereit zu helfen, falls dieser ob der herrschenden Lichtverhältnisse das Pergament nicht vorlesen kann.

  • "Ar i adanath, Elrik III. Bannweih," beginnt Endúneath ohne weiteres Zögern vorzulesen, halb auswendig und den Anflug von Nervosität so gut unterdrückend wie möglich.
    "Es ist lange her, dass ein Khel'Emiril Herren wie Euch, Anführer der freien Völker Daynons, schrieb und selbst für mich, Mir'anel, dem Ersten unter ihnen, scheint seither eine Ewigkeit vergangen.
    Doch es ist schon viel zu viel Zeit verschenkt worden, und so bitte ich Euch, jene, die Euch dieses Schreiben überbringen und auf meinen Wunsch hin bei Euch sind, anzuhören, denn sie sind Zeitzeugen all dessen, was im Osten geschehen ist und somit unser aller Schicksal beeinflusst.
    Sie bringen Euch die Botschaft der Krähe, doch auch Hoffnung.
    Ein Rat wird sich in Am'Iriel, der lebendigen Stadt, zusammenfinden und ein Platz in ihm gehört Euch.
    " Er blättert auf die zweite Seite. Und schluckt einmal vernehmlich. "Wir werden Altes hinter uns lassen und uns an unsere Versprechen erinnern, an die Bündnisse und Freundschaften mit dem Volk der adanath. Wir haben Euch lange genug im Krieg allein gelassen, dies wird nun enden, das ist mein Schwur an Euch. Ich erwarte Euch, Eure Gesandten und meine Boten am Feld der Tränen vor den Grenzen unseres Reichs.


    Den Adanath Daynons wird in Khel'antharas wieder Einlass gewährt!


    Mir'anel"


    Er rollt den Text noch nicht wieder zusammen, vielmehr versucht er gegen das grelle Morgenlicht die Reaktion des Menschenkönigs zu erfassen.

  • Mit immer skeptischer werdendem Gesichtsausdruck folgt Merdyn den Worten, die Endu vom Pergament abliest. Als der Elb endet trommelt der Reichskanzleirat mit den Fingerspitzen nachdenklich auf die steinerne Brüstung des Turmes.


    Langsam wendet er seinen Kopf und blickt Tear'asel an, sie aufmerksam musternd, bevor er fragend eine Braue hebt.

  • Die Elbe weicht seinem Blick nicht aus. Deutlich ist zu erkennen, weshalb sie und Endúneath, besonders auf die vorgelesenen Worte von gerade, so ein Aufhebens um die sichere Übergabe des Pergamentes gemacht haben. Schließlich senkt sie bedauernd ihren Blick und lässt ihn anschließend erneut auf dem König ruhen.

  • Merdyn atmet tief durch, bevor er seinen Blick senkt - mit gespitzen Lippen, welche die Verärgerung ausdrücken über das Verhalten der Elben von Khel'Antharas. Ein Rückzug, der vielleicht eine Mitschuld an dem Tod vieler tapferer Männer und Frauen von Daynon, vielleicht auch am Verlust der Grafschaft di Quethar an die Chaosmayd trägt. Doch schnell ist diese Mimik verschwunden und die Pflicht eines Ministerials seiner Hoheit hat wieder von dem kleinen Mann Besitz ergriffen.


    So sehr das Verhalten der Elben vor einigen Jahren auch dem Königreich geschadet hat und für viel Enttäuschung sowie Unmut gesorgt hatte, so war sich Merdyn auch der Tragweite dieser Nachricht bewusst. Vielleicht eine Möglichkeit in einem gemeinsamen Bündnis gegen Khaszuras Heere zu ziehen. Vielleicht ... wenn diese Nachricht nicht eine weitere Finte der listigen Göttin ist, die einmal mehr mit trügerischen Nachrichten die Menschen zu verlustreichen Taten verführen möchte.