• Thalion sah ein wenig besorgt zu Keela hinüber. Er wusste, dass sie das erneute erzählen der ganzen Geschichte nicht besonders gut tun würde. Aber sie hatte es selber gesagt. Sie wollte nicht geschont werden.


    Er nickte nur knapp zu Bruder Iladar.


    "Habt vielen Dank für eure Gastfreundschaft."


    Nun lag es in den Händen des Ordens und sie konnten erst einmal nur abwarten.

    "Ein Huhn auf dem Kopf ist besser als ein Ei auf dem Stuhl."

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  • Iladar führte sie wieder hinaus, vorbei an noch einigen Türen und wies eine Keela und die daneben Thalion zu. Er wünschte Ihnen erholsame Stunden.
    Sie durften gerne sich ein wenig umsehen, wenn sie wollten. Dann verließ er die beiden mit dem Hinweis, das beim untergehen der Sonne man sich zum Essen einfinden würde. In gleichen Raum wie heute nachmittag....

  • Thalion bedankte sich noch einmal und legte dann ab. Die Ruhe und den Frieden den dieser Ort ausstrahlte mochte er. Er ging noch kurz zu Keela.


    "Ich habe vor die Zeit zum Essen zu nutzen, um zu meditieren. Es hilft mir, meinen Geist in Einklang zu bringen. Ich weiß nicht, ob ihr das evtl. auch versuchen wollt. Falls ja, bin ich euch gerne behilflich dabei. "


    Thalion hoffte, das Keela wieder zu ihrer inneren Ruhe fand. Das Gespräch und die Schilderung des Vorfalls muss sie sehr aufgewühlt haben.

  • Thalion saß auf dem Boden, die Beine übereinander geschlagen und Meditierte. Es war, als ob eine leise Stimme aus weiter Ferne zu ihm sprach. Er konnte diese Stimme fast nicht verstehen.


    Dann öffnete er langsam die Augen und blinzelte zweimal. Die Worte hallten in seinen Gedanken wieder. Kurz reckte er sich und stand dann auf. Rasch ging er zur Tür und öffnete diese.


    "Ja, bitte?"


    Er sah die Frau mit einem sanften Lächeln an.

  • Die noch sehr junge Frau, erschrack kurz als sie die größe von Thalion sah. Es war wohl das erste mal das sie einen etwas größeren Menschen gesehen hat. Sie selbst war sehr zierlich, hatte recht blasse Haut und schwarzes langes Haar, welches lose über das weiße Gewand viel.


    ...Bruder Iladar, lässt fragen ob Ihr heute noch...


    Ah.. schon Gut Schwester, ich übernehme das...


    Iladar kahm gerade aus der Türe, hinter welche die Treppe nach unten ing, hinaus.


    Die zierliche Frau verneigte sich kurz und entschwand.


    ...Neuigkeiten, Herr Thalion! Wir könnten etwas versuchen. Habt Ihr einen Gegenstand vom Herrn Reifenstein mit. Am besten einen den er zur Zeit dabei hatte, als er fiel..?

  • Keela befand sich in dem ihr zugewiesenen Zimmer.
    Über den Vorschlag Thalions, sie in die Kunst des Meditierens einzuführen, hatte sie sich zwar gefreut. Dennoch hatte sie ihm gesagt, sie wolle lieber ein anderes Mal darauf zurückkommen. Für den Moment wollte sie versuchen, ihre Gedanken ohne fremde Hilfe zu ordnen. Wie auch schon bei der Ankunft in Amonlonde nach Mareks Beerdigung versuchte sie alle Gefühle, die in irgendeiner Art und Weise ihren Verstand vernebeln mochten tief in sich einzuschließen. Irgendwo in ihrem Innern war ihr bewusst, dass dies nicht die gesündeste Art der Problembewältigung war, dennoch hatte sie sich in den vergangenen Wochen als die effektivste erwiesen. So war es ihr möglich gewesen, relativ kühl und nüchtern Entscheidungen zu treffen .. sei es im Zusammenhang mit den Problemen, die sich aus dem Fall Forlonds ergaben oder in den diplomatischen Verwirrungen mit Arakur.
    ... es ärgerte sie sehr, dass es ihr hier – ständig konfrontiert mit den Ereignissen um Mareks Ableben – zusehends schwerer fiel, die Kontrolle über ihr Denken zu bewahren.

  • Thalion hatte keine Zeit, sich bei der Frau zu entschuldigen. Er vermutet er hatte die Tür zu schnell geöffnet.
    Dann sieht er zu Bruder Iladar, als er den Gang heraufkommt. Als er sich zurück wendet, sieht er eine schnelle Verneigung und dann nur noch den Rücken der Ordensschwester.


    "Äh ... Danke.", ruft er noch knapp hinterher.


    Dann wendet er sich zu Bruder Iladar und hört ihm gespannt zu. Dann überlegte er.


    "Leider muss ich euch sagen, das ich nichts von ihm habe. Zudem sind seine Leiche und somit alles was er dabei hatte, in dem Haus in dem er fiel, verbrannt. Das einzige, was ich habe ist ein Ehrenorden, der ihm aber postum verliehen wurde und somit keinerlei Kontakt zu Marek hatte.
    ...
    Ich könnte mir allerdings vorstellen, das evtl. Keela irgendwas haben könnte. Immerhin stand sie ihm sehr nahe."

  • könntet Ihr vieleicht nachhören, wenn es Ihr ein wenig besser geht. Ich habe das Gefühl das sie damit nicht wirklich zurecht kommt.
    Ich werde in den nächsten Tagen allerdings auch noch mit Ihr sprechen, da wir eine sehr gute Heilmethode haben....


    Wir sehen und beim Abendessen....?

  • Thalion nickt.


    “Ich werde mit Keela reden. Wir sehen uns beim Abendessen.“


    Er schloss die Tür seines Zimmer und ging zum Nachbarraum in welchem Keela sich aufhielt.
    Er klopfte.

    "Ein Huhn auf dem Kopf ist besser als ein Ei auf dem Stuhl."

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  • Thalion schüttelte den Kopf.


    “Noch nicht ganz. Bruder Iladar war eben bei mir und fragte nach, ob ich einen Gegenstand hätte, der sich einmal in Mareks Besitz befunden hatte. Ich dachte, vielleicht habt ihr so etwas. …
    Doch das ist nur ein Grund …“


    Thalion tritt in den Raum und schließt die Tür hinter sich.


    “Es war nicht zu übersehen, das euch die letzten Gespräche sehr aufgewühlt haben und nachdem Bruder Iladar mich noch einmal darauf hinwies …
    Ich dachte … vielleicht wollt ihr darüber sprechen, was euch noch beschäftigt oder …
    Ich meine, ich weiß natürlich wie traurig ihr sein müsst und obwohl wir uns kennen, so bin ich doch vermutlich nur ein schlechter Ersatz für eure Freunde, die sich noch in Amonlonde befinden. Aber wenn euch etwas auf dem Herzen liegt, könnt ihr mit mir jederzeit darüber reden.“


    Er sieht Keela direkt in die Augen und wartet auf ihre Reaktion.

  • Keelas Gesicht war verschlossen. Für einen Augenblick ärgerte sie sich, dass man ihr ihr Seelenleben offensichtlich so deutlich ansah.
    Aber das konnte sie nun schwerlich Thalion zum Vorwurf machen und als sie erkannte, dass sein Angebot zu reden ernst gemeint war, lächelte sie kurz.


    „Setzt Euch doch ... ich mag den Gedanken nicht, dass Ihr Euch Sorgen um mich macht .... aber anscheinend kann ich das sowieso nicht verhindern."


    Dann wurde sie wieder ernst.


    „Nun .. was mich hauptsächlich beschäftigt, das wisst Ihr ... das sind jene Dinge, von denen ihr mir vor drei Tagen erzählt habt und weswegen wir hier sind ... die kann ich so schnell nicht verarbeiten. Aber natürlich habt ihr recht ... es gibt noch mehr..."


    Keela machte eine kurze Pause und erzählte leise.


    „Ich habe es in den letzten Jahren verdrängt aber nun denke ich wieder öfter darüber nach ... es muss vor drei oder vier Jahren hier in Daynon gewesen sein.. da gab es eine Schlacht gegen die Anhänger der Chaosmayd, in der auch viele meiner Freunde kämpften. Jene Schlacht, in die Khazura plötzlich selber eingriff ... aber was ich erzählen möchte, ereignete sich davor.
    Ich wollte mir in einer Taverne einen Krug Wasser holen, als plötzlich alles um mich herum verschwand und ich drei .. .ich weiß nicht, was sie waren .. Menschen .. .gegenüber stand. Einer von ihnen nannte sich Vortigern, die beiden anderen stellten sich mir nicht vor. Alles was ich weiß, ist, dass sie für Khazhura kämpften, denn sie wollten mich dazu bewegen, auf ihre Seite zu treten. Ich habe mich geweigert, sie gefragt, warum ich ... schließlich bin weder des Kämpfens noch des Zauberns mächtig ... aber sie ließen nicht locker .. ich wollte fliehen, was sie allerdings mit ihrem Zauber zu verhindern wussten. Sie versprachen mir Macht und als ich immer noch nicht darauf eingehen wollte, wandten sie einen Zauber an, der mir Schmerzen bereitete. Sie drohten, mich zu töten ... zu köpfen, würde ich nicht auf ihre Seite kommen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, verneinte aber erneut. Und daraufhin hob einer der beiden Begleiter sein Beil und schlug es mir in den Hals .. ich spürte den Schmerz und dann war alles schwarz ... doch im nächsten Augenblick erwachte ich auf dem Boden der Taverne ... von Khazuras Anhängern keine Spur ... der Kopf tat mir weh wie nie zu vor, aber ansonsten war ich unversehrt.
    Thalion .. ich weiß nicht, was ich aus diesem Erlebnis machen soll ...
    ich neige nicht zu Tagträumereien ... und ich frage mich, wie sie es geschafft haben, Marek auf ihre Seite zu ziehen ... es muss anders abgelaufen sein als bei mir ... dem hätte er sicher widerstanden ... aber wie dann? Haben sie ihn erpresst? Haben Sie anderweitig .... seinen Willen gebrochen?“


    Wie immer in letzter Zeit, wenn sie über diese Ereignisse nachdachte, strich sich nervös mit der Hand über den Hals.

  • Thalion setzte sich, wie ihm geheißen. Er sagte nichts weiter und ließ Keela erzählen. Zwischenzeitlich konnte sie in seinen Augen sehen, das er nur zu gut zu verstehen schien.


    Als Keela mit ihrer Erzählung endete, nickte er ein paar mal leicht und sah für einige Augenblick wie abwesend in eine Ecke des Raumes. Er atmete einmal tief durch.


    “Ich weiß leider nur allzu gut, was ihr durchgemacht habt. Auch ich hatte schon ähnliche Visionen.
    Das Böse hat viele Gesichter und es versucht immer wieder uns auf seine Seite zu ziehen. Auch wenn ihr keine Magie beherrscht oder nicht kämpft, jeder ist für das Böse interessant, sei es Khazura oder irgendeine andere Macht.“


    Thalion grübelte kurz.


    “Es scheint, die Macht vieler Wesen, besonders der Götter, ob gut oder böse, hängt von den Wesen ab, die an sie glauben oder ihnen dienen. Tut man dies nicht, kann man ihnen vielleicht sogar Schaden.“


    Er lächelt Keela an und sieht ihr ins Gesicht.


    “Ihr wart damals sehr Mutig und habt Willenstärke bewiesen. Dies sind auch Kämpfe, die es zu bestehen gilt. Haltet euch immer vor Augen, das ihr diesen Dienern Khazura’s Schaden zugefügt habt, indem ihr einfach Nein gesagt habt. Und weil sie sich nicht mehr zu helfen wussten, haben sie es mit Waffengewalt probiert.

    Was nun allerdings Marek so sehr zu schaffen gemacht hat und was Khazura in die Hände gespielt hat, das weiß ich nicht. Diese Frage kann uns nur Marek selbst beantworten und ich hoffe wir haben die Gelegenheit ihn zu fragen.“


    Thalion steht auf.


    “Wollen wir uns nun zum Abendessen begeben?“

  • Keela sah ihn verwundert an.
    „So habe ich das nie gesehen .. aber ja, vielleicht hängt die Macht höherer Wesen tatsächlich von ihren Anhängern ab ... ein interessanter Gedanke. Was meinen Mut angeht ...“


    Sie lächelte gequält und sagte leise:


    „Damit war es nicht weit her ... wenn es länger gedauert hätte .. ich weiß nicht, ob ich dem Druck auf Dauer hätte standhalten können ... es gab einen kurzen Augenblick, in dem ich tatsächlich überlegt habe, einfach nachzugeben ...“


    Thalion konnte deutlich sehen, dass ihr diese Schwäche unangenehm war.
    Dann straffte sie sich und sagte:


    „Ja lass uns zum Essen gehen.“


    Unterwegs wandte sie sich wieder Thalion zu.
    „Und Ihr hattet mehrere solche Visionen ... ? Und mir macht schon eine davon zu schaffen ..“


    Sie schüttelte den Kopf und nahm sich vor, sich in Zukunft ein bisschen mehr zusammen reißen.

  • “Letztendlich habt ihr nicht nachgegeben, nicht einmal im Augenblick des Todes. Das ist es was zählt. Ich bin mir sicher, ihr wärt nicht gestrauchelt.“


    Während sie den Gang zum Saal entlang gehen, denkt er an die vergangenen Visionen zurück.


    “Ja, ich hatte schon mehrere solcher Visionen, aber natürlich waren nicht alle so … extrem. … Immer wenn ich ihnen gegenüber stehe oder knien muss, habe ich Angst. Ich werde mich niemals daran gewöhnen.“


    Die letzten Worte sprach Thalion als ob er mit sich selbst sprechen würde, dann wendet er sich direkt an Keela.


    “Angst zu haben ist normal, doch aufgeben ist verkehrt.“


    Am Essenssaal angekommen lässt er Keela den Vortritt.

  • Keela sah sich zu Thalion um. "Ich danke Euch für Eure aufbauenden Worte. Und ich hoffe sehr, dass Ihr recht habt."
    Selber war sie sich da nicht so sicher.


    Als sie den Speisesaal betraten, fiel ihr ein, dass Thalion sie nach einem persönlichen Gegenstand Mareks gefragt hatte. Doch hatte sie den Eindruck, dass die Ordensbrüder und Schwestern es nicht gerne sahen, wenn man bein Essen zu viel redete. Also schwieg sie erst einmal und sah sich suchend nach Bruder Iladar um. Schließlicih wollte sie sich nicht einfach so irgendwo hinsetzen.

  • Wie recht Keela damit hatte...
    Keela und Thalion sahen das jene Plätze wo sie zur Mittagsstunde bereits gesessen hatten, gedeckt waren. Als alle sich gesetzt hatten, sprech jeder für sich ein kleines Gebet.


    Nach dem Essen kahm Iladar zu Ihnen herüber...


    ...wie geht es Euch Keela...?