• Die Wälder im Süden sind Sagenumwogen. Nicht wenige behaupten das dort magische Wesen und Geschöpfe des Nachts durch die Wälder streifen. Des Weiteren behaupten auch viele das dort jene die vor der königlichen Gerechtigkeit geflohen sind sich niedergelassen haben. Egal ob der einfache Dieb oder ein ehemaliger Gehörnter, der aus dem Dienst unfreiwillig entlassen wurde. Ebenso ist die Rede von so genannten Naturpriestern, worüber aber nur wenig bekannt ist. Doch die Schönheit der Natur, die grenzlose Freiheit, das leise rascheln der Bäume im Wind und die vielen Tiere ist beweiß genug das es wohl der schönste Fleck im ganzen königreich sein muss.



    Schon lange folgt Ihr dem Weg auf den Ihr einst gekommen seit. Das Wetter ist herrlich und die Sonne scheint warm durch das saftig grüne Blätterdach der Bäume auf Euch nieder. Egal wo Ihr hinschaut, überall kriecht, bewegt oder fliegt etwas an Euch vorbei. Die Menge und zutraulichkeit mancher Tiere ist schon erstaunlich. Hier und da sind am Wegesrand kleine Feuerstellen für die Nacht.
    Da vorne jedoch Gabel sich der Weg, einmal in richtung Süden und der andere weiterhin richtung Osten!
    Wohin nun?.

  • Keela und Thalion gehen diesen Weg Richtung Norden und treffen deshalb von Süden kommend auf die Wegkreuzung. Burg Carnwich haben sie schon einige Zeit hinter sich gelassen.
    Thalion hält inne und kramt in seiner Tasche. Er zieht sein Notizbuch heraus und blickt dann zu Keela.


    „Ich werde lieber noch einen Blick auf die Karten-Skizze werfen. Wenn ich mich recht erinnere müsste diese Gabelung auf der Karte von Daynon verzeichnet gewesen sein.“


    Ein Blick auf seine Skizze genügte ihm.


    “Da wir den Hauptweg nicht verlassen haben, dürfte dies die eingezeichnete Wegkreuzung sein. Wir müssen den rechten Weg nehmen.“


    Thalion zeigte den Weg hinauf. Innerlich musste er ein wenig über die Doppeldeutigkeit seiner Worte schmunzeln. Zumindest war er sich Sicher, das er für sich selbst den rechten Weg eingeschlagen hatte.
    Dann sah er Keela an und reichte ihr den Wasserschlauch, den er an seiner Seite getragen hatte.


    “Möchtet ihr etwas Quellwasser trinken?“


    Thalion hofft, dass die Reise Keela nicht zu sehr erschöpft, schließlich weiß er nicht, wie gut sie das Reisen gewöhnt ist. Er versucht zumindest sich seine Sorgenvollen Gedanken nicht ansehen zu lassen. Eine schwierige Zeit würde am Ende oder auch schon mitten auf ihrem Weg liegen.


    Langsam setzten sie den Weg fort.

    "Ein Huhn auf dem Kopf ist besser als ein Ei auf dem Stuhl."

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  • Müde sieht Keela eigentlich nicht aus ... hatte sie doch die Zeit vor der Gründung Amonlondes oft auf Reisen mit Bruder Bernhard verbracht. Aber bisher war sie - zumindest für ihre Verhältnisse - ungewöhnlich schweigsam. Mühsam hatte sie versucht Ordnung in ihre Gedanken zu bringen, die mehrheitlich um Marek kreisten ... aber irgendwie war ihr das bisher nicht gelungen. Auch andere Dinge machen ihr Sorgen .. die Situation in Amonlonde ... die diplomatischen Verwirrungen mit Arakur... Bruder Bernhard, mit dem sie beim Wiegenfest zum ersten Mal seit Jahren wieder mehr als zwei Sätze gesprochen hatte ...


    Bei Thalions Worten sagt sie nachdenklich:


    "Der rechte Weg .... ob wir ihn tatsächlich eingschlagen haben ... wer kann das schon sagen ... Marek war sein ganzes Leben davon überzeugt, auf dem "rechten" Weg zu sein ... "


    Das Quellwasser nimmt sie dankend an.


    "Thalion .. was glaubt Ihr ... meint Ihr, die Lukranis-Priester sind überhaupt in de Lage, uns weiter zuhelfen?"

  • Thalion überlegte kurz. Viele Gedanken kreisten in seinem Kopf herum. Letztlich blieb er bei dem, was er wie immer als richtig ansah, der Wahrheit.


    Er sieht Keela kurz in die Augen.


    "Ich weiß es nicht.


    Doch wenn ich daran zurückdenke, welche Wunder Akalar schon gewirkt hat ... und soweit mir bekannt, wäre es durchaus möglich das Lukranis und Akalar der gleiche Gott mit anderem Namen ist ... dann weiß ich, wir können hoffen."


    Thalion schaut in den Himmel.


    "Solange es nicht allzu stark anfängt zu regnen, schlage ich vor weiter zu reisen. Doch zum Glück hat es ja noch nicht angefangen."

  • „Akalar ist also Euer Gott? Lukranis kenne ich nur von Marek, ich selber habe nie zu ihm gebetet. ... ich habe auch noch nie erlebt, dass ein Gott ein Wunder hat geschehen lassen ... bei schwierigen Entscheidungen bitte ich Goti manchmal um Weisheit ... aber Wunder ...“
    Keela schweigt kurz ... dann fährt sie entschlossen fort:
    „Zumindest sollten wir nichts unversucht lassen. Vielleicht können uns die Priester mit Wissen oder Erfahrung weiter helfen ... vielleicht können Sie uns auch helfen zu verstehen, was passiert ist.“


    Sie wagt allerdings nicht, sich allzu viel Hoffnungen zu machen.

  • Thalion schüttelt leicht den Kopf.


    "Naja, Akalar ist nicht mein Gott, zumindest nicht in dem Sinne, dass ich zu ihm Bete. Aber wir hatten häufig Hilfe von ihm durch Kallador, er ist ja mittlerweile ein Priester Akalar's.


    Was Wunder betrifft, so bezeichne ich eigentlich jegliche Aktion die durch Priester oder Gläubige gewirkt wird und der Magie sehr ähnlich ist. Eine Heilung die von Goti kommt und durch Cornelius erbeten wird, zählt für mich dazu."


    Er sieht Keela kurz ins Gesicht und versucht ihren Gesichtsausdruck zu deuten. Nachdem sie ihren Satz beendet hat, nickt er nur entschlossen.

  • Keela lächelt kurz.
    „Solche Wunder meint Ihr.“


    Dann kommt ihr ein anderer Gedanke in den Sinn und ihr Lächeln verschwindet.
    „Ich befürchte allerdings auch, dass wir vielleicht etwas mehr über ... Khaszura herausfinden müssen ... vielleicht verstehen wir dann was geschehen ist.
    Ich habe irgendwann einmal in einer daynitischen Bibliothek ein Schriftstück über sie gefunden und abgeschrieben ... aber dort standen nur grundsätzliche Dinge.“


    Als ihr einfällt, warum sie damals diese Abschrift angefertigt hat, streicht sie sich nervös über den Hals. Dann presst die die Lippen aufeinander und versucht, sich zusammen zu reißen.

  • Thalion sieht Keela immer noch an. Er bemerkt die Unruhe welche in ihrem Gesicht zu lesen ist. Offenbar hat die Göttin des Chaos auch bei Keela Spuren hinterlassen.


    Thalion erinnert sich an die Opfer, welche das Chaos immer wieder forderte und die er gekannt hatte.


    Dann sprach er erneut mit Keela.


    "Ich sehe, es ist euch bestimmt nicht angenehm darüber zu reden, doch vielleicht sind diese Informationen hilfreich, die auf diesem Schriftstück zu lesen waren. Wenn ihr etwas darüber erzählen wollt und könnt, würde ich gerne etwas mehr darüber wissen. Sollte es euch jedoch zu unangenehm sein, dann sprechen wir lieber über etwas anderes."


    Langsam wurde es wohl auch Dunkler und der Tag neigte sich dem Ende. Während Keela noch überlegte und sie beide den Weg weiter beschreiten, sieht Thalion sich zeitgleich nach einem Platz zum Lagern um.

    "Ein Huhn auf dem Kopf ist besser als ein Ei auf dem Stuhl."

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  • Keela blickte ihn überrascht an .. bemerkte dann, was sie mit ihrer Hand tat und suchte schnell eine andere Beschäftigung für sie ... was für ein Glück, dass der Knoten, mit der ihr Buch am Gürtel festgemacht war, unbedingt und ganz dringend erneuert werden musste ...


    „Nein, es ist mir nicht unangenehm ...Ich erzähle Euch gerne alles, was ich noch in Erinnerung habe, nur befürchte ich fast, dass es für Euch nichts Neues sein wird.
    Lasst mich kurz überlegen, was ich noch zusammenbekomme ...“

    Sämtliche Nervosität war nun von ihr gewichen .. über Schriften – egal welchen Inhalts - sprach sie bekanntlich gerne ... (manch einer ihrer Freunde würde vielleicht auch sagen "zu gerne")


    „In dem Dokument war die Rede von alten Schriften aus den Krähenbergen, aus denen man weiß, dass sie die treibende Kraft hinter den Todesflechtern ist, die in den Krähenbergen wüten und stetig ihre Untotenhorden ausschicken. Und sie ist wohl auch eine der Gründe, warum Daynon von Chaosorks heimgesucht wird ... angeblich hat einer ihrer Anhänger – Lord Craven oder so ähnlich ... – mit Hilfe der Chaosmayd einen Riss in den Welten geöffnet, durch den diese Orks nach Daynon strömen können .. irgendwann im 6. oder 7. Jahrhundert .. ich kann mich nicht mehr genau an die Jahreszahl erinnern ..
    Ihre Priester tragen als Zeichen das Bild einer abgestorbenen, vertrockneten Hand, auf der eine grüne Flamme brennt .. und ihre Krieger den achteckigen Chaos-Stern.
    Aber mir scheint es, als wisse man trotz allem nur sehr wenig über sie ... nur dass sie Zwietracht, Lüge, Chaos und den Tod verbreitet ... und dass sie ihren Anhängern Macht verspricht .. viel Macht .. "

  • Thalion hörte interessiert zu. Er ging ihre Worte in seinem Kopf noch einmal durch. Tatsächlich wusste er einige Details noch nicht, hielt es dann aber für besser nicht noch weiter nachzufragen.


    Langsam wurde es auch dunkler und sie suchten sich ein Lager für die Nacht. Thalion entzündete ein wärmendes aber kleines Feuerchen. Während sie am Lagerfeuer sitzen, denkt er viel nach, wieder einmal.


    Bald müssten sie die Stadt Asbraven Keep erreichen. Ob sie den Orden schnell finden würden?

  • Die weitere Nacht verlief angenehm ruhig. Zarter Wind lies die Bäume sanft in seinen Wogen schaukeln. Das rascheln der Blätter wirkte wundersam beruhigend und das Gefühl von Schutz machte sich breit. Als könnte keine Gefahr an sie heran dringen, ganz so als würde der Wald alles böse fern halten...



    Wundersam erholt und seltsamer weise Gut gelaunt machten sie sich am nächsten morgen gemeinsam wieder auf in richtung Asbraven Keep. Langsam, ganz langsam schleicht sich der Gedanke von Zufriedenheit ein.

  • von der Haupthandelstraße durch die südlichen Wälder kommend verlassen Tear'asel und Dural die bekannten Wege und nur ein kleiner Teil ihrer Kräfte verweilt noch bei ihrem Schüler, damit er weiß, wo sie ist, vor allem jedoch, dass ihr bewußt bleibt, wo er ist.


    Achtsam gleitet ihr Blick umher, als würde sie ihrer Aussage von eben wenig trauen.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Dural stöhnt innerlich auf - er hatte gedacht, dass Tear'asel sich zumindest ein wenig hier auskennen würde. Jetzt galt es schnell eine Unterkunft zu finden, die sicher war.


    "So, wie der Boden hier beschaffen ist, könnten wir Glück mit einer Höhle haben. Das wäre auch das Einzige, was uns vermutlich richten Schutz bieten wird, wenn der Sturm richtig loslegt."


    Dural muss schon fast schreien, um sich verständlich zu machen, so stark weht der Wind inzwischen schon. Er steckt Gûrtangweg, damit zu schießen, ist inzwischen ohnehin überflüssig geworden bei den starken und unterschiedlichen Winden.


    "Wir sollten nicht zu weit von einander gehen, damit wir uns nicht verlieren!" brüllt er erneut über das beständig ansteigende Rauschen des Waldes. Hier und dort fallen schon dicke Äste aus den Bäumen, die Tear'asel und Dural aber verfehlen.

  • Sie nickt nur, seine mehr als deutlichen Bedenken, wenn auch nicht laut ausgesprochen, schluckt sie hinunter. Sie war nie eine der Wölfe gewesen, sondern Gehörnte. Sie kannte sich aus oben in den Krähenbergen, in Proudmoore und an einem gänzlich anderen Ort, viel weiter im Südwesten, als das ihn je ein Mensch oder jemand, der nicht ihrem eigenem Volk den Khel'Anhor entstammte, gesehen hätte.


    Ein wenig Platz lässt sie also zwischen sich und dem Waldläufer, niemals jedoch ausser Sichtweite von ihm gelangend. Ihr Blick sucht. Hier eine Böschung, dort Findlinge, doch der starke Wind, die hin und her wankenden schwächeren Bäume machen es nicht einfach.


    Sie gehen beide mit schnellen Schritten, mit suchenden Augen, eine halbe, schließlich eine dreiviertel Stundenkerze, ohne das ihnen etwas auffällt.


    Inzwischen setzt Regen ein, er ist weder sanft, noch wirklich zu ertragen. Eiskalte Tropfen hageln auf beide hinunter, vom Sturm noch angefacht, mal aus der einen, mal aus der anderen Richtung.


    Schließlich ist es Dural, der zwischen einer kleinen Baumgruppe, die sich trotzig an einen Hang anschmiegt, eine Gruppe von Findlingen ausmacht, die jedoch nur auf den ersten Blick, wie von Gletschern getragene Felsen aussehen. Zwischen ihnen klafft ein schwarzes Loch, gerade groß genug, dass ein Mann knieend hineingelangen kann.

  • "Da! Eine Höhle!" schreit Dural über Wind hinweg in Tear'asel's Richtung.


    Der Waldläufer geht in Richtung der Findlinge und zieht sein Schwert, als er näher herankommt. Dural schaut sich genau um, doch der eingesetzte Regen macht das Lesen von Fährten fast unmöglich. Er setzt wieder an in Richtung der Wildelbe zu brüllen:


    "Schwer zu sagen, ob hier was drin lebt! Ich werde versuchen eine Fackel zu entzünden, um die Höhle auszuleuchten!"


    Damit setzt er den Rucksack ab und nimmt eine Fackel, die vorher in eine Decke gehüllt war. Inzwischen ist die Decke genauso nass, wie Elbe und Waldläufer.
    Er kniet sich hin und versucht in der Nässe die Fackel zu entzünden, doch es gelingt ihm selbst nach vier Versuchen nicht.

  • Erst reagiert die Elbe überhaupt nicht. Sie sucht weiter, doch ein prüfender Blick zu Dural, wie die ganze Zeit schon immer wieder in gleichbleibenden Abständen, lässt sie erkennen, dass er irgendwas an einer Anhöhe gefunden zu haben scheint.


    Sie kämpft gegen den Sturm und den niederprasselnden Regen an und kommt ihm entgegen. Einmal rutscht sie auf dem nassen lockeren Boden ab, der nach oben zu dem Waldläufer führt, dann ist sie schließlich neben ihm und sieht mit zusammengekniffenen Augen erst zu dem schwarzen Loch zwischen den Felsen, dann zu ihm hinunter.


    Ihr langes Haar hängt klatschnass auf ihren Schultern und an ihrem Rücken hinunter. Überall ist der Regen durch ihre Kleidung gekommen.


    "Warte Dural...ich schenke dir Licht!", ruft sie laut in den Regen, obwohl der Mann direkt neben ihr steht. Sie geht schnell in die Hocke und hebt ihre Hand in Richtung der Fackel.

  • Dural hält die Fackel an Tear'asel's Hand und schon springt eine kleine Flamme über, die selbst der Regen nicht löschen kann. Er steht auf, so dass die Fackel nicht erneut erlischt. Als sie gut brennt, macht er sich daran in der Hocke die Höhle zu erforschen.


    Zuerst streckt er die Hand mit der Fackel hinein, aber mehr als schlammigen Boden und Felswände kann er nicht ausmachen, der Gang ist niedrig und macht nach gut drei Fuß einen Knick.


    "Ich klettere hinein und schaue mich um! Ich versuche nicht länger als einen Augenblick da drin zu bleiben!" ruft er ihr direkt ins Ohr.


    Dann verschwindet er in dem Loch und versucht auf Händen und Füssen tiefer in die Höhle zu kommen.


    Für Tear'asel kommt das Warten wie eine Ewigkeit vor, vor allem, wenn man kein trockenes Stück Stoff mehr am Körper hat und der Regen in Rinnsaalen über die Haut fließt.