Die beiden Waldläufer bewegen sich einige Minuten mehr oder weniger lautlos durch den kühlen Wald.
Der typische Wildschweingeruch wird mit jedem Schritt etwas intensiver. Eine Mischung aus süßlich-fauligem Geruch liegt in der Luft.
Als die beiden sich einer kleinen Anhöhe näher, sind auch auf dem Boden eindeutige Spuren zu sehen.
Langsam schleicht Varus leicht gebückt weiter, den Blick abwechselnd auf den Boden gerichtet und dann wieder den Wald absuchend. Als er den Rand einer kleinen tiefer liegenden Lichtung erreicht, sind dort einige Wildschweine zu sehen.
Da sie arglos im sumpfigen Boden wühlen, haben sie wohl die Anwesenheit der beiden Menschen noch nicht bemerkt. Es sind mindestens 6 oder 7 ausgewachsene Tiere zu sehen, womöglich noch weitere im Unterholz.
Varus kniet sich leise hin und nimmt einen prächtigen Keiler ins Visier. Er zielt einen Augenblick, dann verläßt der Pfeil zielsicher die Sehne.
Der Pfeil schlägt knapp hinter der Schulter in die Seite des Ebers ein. Ein lautes Quieken schreckt den Rest auf, die aber noch nicht sofort los rennen.
Schnell legt Varus den 2. Pfeil auf die Sehne, zielt und schießt. Das Tier rennt los, der Pfeil schlägt kurz vor dem Hinterbein in der Seite ein. Das Tier strauchelt kurz, überschlägt sich fast und quiekt wieder laut auf.
Mistverdammtnochmal... Kann nicht einmal alles ein wenig einfach sein und so ein Vieh beim ersten Treffer einfach umfallen?! Die Gedanken des Waldläufers überschlagen sich, er springt auf und nimmt im rennen einen weiteren Pfeil aus dem Köcher. Er versucht dem flüchtenden Tier den Weg abzuschneiden. Trotz der 2 Treffer ist es immer noch schnell unterwegs. Mit mehreren Sprüngen ist Varus die Böschung runter und rennt in den Lauf des Tieres. Kurz stoppen, zielen, SCHUSS... Der 3. Pfeil verfehlt das Tier um Haaresbreite, quiekend und jetzt sichtlich humpelnd versucht das Tier ins Unterholz zu flüchten...